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Geschliffene Saiten für E-Gitarre

Verfasst: Do Sep 26, 2013 7:46 am
von Pappenheim
Morgen,

da lieg ich nun auf meinem Krankenlager und hab viel Zeit zum nachdenken und die dementsprechenden Flausen im Kopf. Unlängst präsentierte mir ein Ratzenbeck-Seminarist, den ich leider nicht kenne, ganz stolz seine Custom-Shop-Les-Paul. Schöne Gitarre zweifelsfrei, aber was mich am meisten faszinierte waren diese geschliffenen Saiten, die er da drauf hatte.

Ganz eigenartiges Spielgefühl. Wir hatten nicht viel Zeit zum plaudern, und seine Handynummer hab ich leider auch nicht.

Ich möchte solche geschliffenen Saiten mal ausprobieren. Beim großen T. gibts da insgesamt 23 Treffer.

Hat jemand von euch damit auf einer E-Gitarre schon Erfahrungen gemacht?
Was sind die Vorteile, was die Nachteile?
Warum ist in den Suchtreffern ständig von "Jazzgitarren" die Rede?
Welches Produkt ist empfehlenswert vor allem in Hinsicht der Langlebigkeit?

Schnief ... rotz ... hust ... der Pappenheimer.

Verfasst: Do Sep 26, 2013 8:11 am
von Angorapython
Ich verwende die Thomastik!
Die sind bei mir extrem langlebig!
Manchmal wechsle ich nur die hohen zwei Saiten, da diese "Plain Steel" sind, während ich bei den anderen keinen Verschleiß feststelle!
Man muss damit nicht "Jazz" spielen! :D
Gute Besserung!!!

Verfasst: Do Sep 26, 2013 8:22 am
von Pappenheim
Angorapython hat geschrieben:Ich verwende die Thomastik!
Die da?

Verfasst: Do Sep 26, 2013 8:31 am
von Rainer H
Die kann ich auch empfelen , Spiele Sie auf einer Gypsy O-Hole
und auf einer Halbakustik Jazz Gitarre, ist ein feines Spielgefühl, und halten ewig.
Gruß Rainer

Verfasst: Do Sep 26, 2013 8:42 am
von jpick
WIKI sagt:

"Im Vergleich mit anderen Saitentypen hat der Klang von Flatwound-Saiten einen geringeren Anteil an hohen Frequenzen bei gleichzeitig mehr oder weniger hervorgehobenen Tiefmitten. Ursache dafür ist ihre gegenüber anderen Saiten größere physikalische Masse und meist größere Steifigkeit bei gleicher Saitenstärke."

Den Sound muss man m. E. mögen. Mir gefällt er z. B. beim akustischen Jazz gar nicht, da die Basssaiten bei Soli zu dumpf klingen, auch die perkussiven Anteile beim Gipsy-Jazz-Rhythmusspiel leiden m. E. zu sehr. Aber akustisch spiele ich eher traditionellen Jazz.

Elektrisch bekommt man dann den typisch warmen gefälligen Mainstream-Jazzsound. Ich glaube aber, dass das auf der Rock.E-Gitarre auch nicht gerade gewünscht ist.

Verfasst: Do Sep 26, 2013 9:04 am
von Gast
Ich verwende sowohl auf meiner Akustik als auch auf meiner Stratocaster Flatwoundsaiten von Daddario, nämlich EFT16 und ECG23.

Sie haben meiner Meinung nach zwei Nachteile:
1. Ganz frisch fühlen sie sich für mich nicht gut an, das gibt sich aber nach ca. einer Stunde spielen.
2. Sie klingen schneller als andere Saiten dumpf.

Ich verwende sie trotzdem, weil ich den Klang sehr gut finde und praktisch kaum störende Geräusche beim Sliden entstehen, vor allem wenn man mit der E-Gitarre eher Cleansounds spielt.

Verfasst: Do Sep 26, 2013 11:27 am
von Orange
Wie fühlen sich geschliffene Saiten an im Gegensatz zu "normalen" ?

Verfasst: Do Sep 26, 2013 11:35 am
von Pappenheim
Orange hat geschrieben:Wie fühlen sich geschliffene Saiten an im Gegensatz zu "normalen" ?
Glatt wie ein Babyarsch, und du kannst sliden wie ein Pfitschipfeil.

Verfasst: Do Sep 26, 2013 11:45 am
von OldBlues
Pappenheim hat geschrieben:
Orange hat geschrieben:Wie fühlen sich geschliffene Saiten an im Gegensatz zu "normalen" ?
Glatt wie ein Babyarsch, und du kannst sliden wie ein Pfitschipfeil.

Das mit'm "Sliden" geht auch mit den Roundwound problemlos, aber die Geräusche sind bei den Flatwound's sehr zurückhaltend.
Beim Sliden mit'm Bottleneck hören sich die Rundwickel aber "bluesiger" an.

Ich selbst tendiere aber zu den Roundwound's (der Sound scheint mir gefälliger) u. das mit den Geräuschen tut sich über die Zeit (fast) erledigen.

Verfasst: Do Sep 26, 2013 12:41 pm
von rambatz
ich verwende diese hier auf Start, Tele

Pyramid Gold Flatwound 011-048
http://www.thomann.de/at/pyramid_gold_011048.htm

und diese hier auf den Western

Pyramid PR327 Roundcore Polished Set
http://www.thomann.de/at/pyramid_pr327_ ... ed_set.htm

Ich finde die Pyramid viel besser/feiner wie z.B. Elixir Saiten.
Die fühlen sich einfach natürlicher an und klingen einfach runder.

Für dreckischen Blues sind sie aber nicht.
Dafür gibt es ja die vom Meister selbst gewickelten Saiten ;-)

Martin Guitars MEC-13
http://www.thomann.de/at/martin_guitars_mec13.htm





Verfasst: Do Sep 26, 2013 2:40 pm
von bookwood
Klanglich sind Flatwounds schon ziemlich speziell. Das würde mir für übliche E-Gitarren-
Sounds nicht gefallen, schon gar nicht für Crunch oder Highgain-Braterei. Neben der glatten
Oberfläche sind sie, wie schon erwähnt, weniger flexibel und dadurch etwas sperriger bei
Bendings, zumal man für Jazzgitarren kräftigere Saitenstärken bevorzugt.

Für Archtops nehme ich inzwischen nur noch die Thomastiks, weil sie gegenüber anderen
Flatwounds doch eine Spur klarer klingen, was die akustischen Anteile im Klangbild unterstützt.
Auf ‘ner Paula kann ich mir sowas aber nicht vorstellen, es sein denn, ich wollte sie nur noch
für Jazziges einsetzen.

Wenn glatteres Spielgefühl gewünscht ist, ohne zu viel vom drahtigen Ton zu verlieren,
empfehle ich einen Test mit Halfrounds. Die machen mir z.B. auf der Epi Dot Studio richtig
Spaß, obwohl sie eigentlich weder Fisch noch Fleisch sind.

Verfasst: Do Sep 26, 2013 2:56 pm
von rambatz
ich finde die Pyramid haben auf Strat und Tele einen schöneren sound auch wenn man keinen Jazz spielt. Sie klingen für mich runder und feiner.
Insbesondere bei kleinen Slides sind sie eben nicht so quitschig.

High Gain habe ich nicht probiert aber bei bluesigem crunch fallen mir keine Nachteile auf. Eigentlich im Gegenteil.
Ich finde sowieso, dass mach so etwas bei E-Gitarren die ja über verschiedene Verstärker mit Millionen verschiedenen Einstellungen gehen, eher schlecht beurteilen kann. Vieles vom Klang kommt da eben vom Verstärker und nicht von den Saiten. Man dreht da eher mal den Regler etwas nach wenn es nicht 100% passt.

Aber das hört halt jeder anders.

Verfasst: Do Sep 26, 2013 8:03 pm
von V.H.
Hallo, Flachdrahtsaiten waren in den Siebzigern fast normal.
Die Dinger waren stramm und langlebig.
Manche E-Gitarristen haben "unterzogen" - die A zuerst und die
fehlende e durch eine g vom Zwölfer-Satz aufgezogen.
(damals war die Auswahl nicht gegeben, in der DDR)
Natürlich wurden die auch für Zerre genommen - es ging auch.

Wer heute "alte" Sounds will, kann das testen.
http://www.youtube.com/watch?v=_PxNdV7cNvY

Das geht auch mit Ostgitarren.
http://www.youtube.com/watch?v=H0Eb7xX5Suk

Grüße V.H.

Verfasst: So Sep 29, 2013 8:49 pm
von uwesemmelmann
Auf meiner Ibanez George Benson GB10 spiele ich eigentlich schon immer 0.12er D'Addario Halfrounds. Nicht so crisp wie ungeschliffen Saiten und nicht so dumpf wie Flatwounds. Ich finde die eine echte Alternative:

http://www.daddario.com/DADProductDetai ... oductid=55