Eigentlich wollte ich die "Towet" verkaufen...
Verfasst: Sa Okt 19, 2013 11:16 pm
Seit April 2012 habe ich das Paul Joses Modell von Jens Towet. Eine Gitarre, bei der ich immer wieder in sehr hin- und her gerissen war.
Immer dann, wenn andere diese Gitarre spielten war ich vom Klang begeistert. Dann wiederum wenn ich sie spielte…:aua:
…wollte ich sie verkaufen. Irgendwie bekam ich oft genug „keinen Draht“ zu dieser Steelstring. Picking ja, das klingt ganz gut, aber strummen? Nee nicht wirklich. Vor einigen Wochen stand dann mein Entschluss fest, ich verkaufe sie , und im Gegenzug hole ich mir eine Duke oder Blueridge (als OM mit Fichte/Palisander). Evtl. dann noch eine Nylon mit Cut für Bossa Nova u.ä. (Hanika).
Mein Gitarrenlehrer hatte mir angeboten, eine (=seine) Beurteilung zu der Gitarre zu schreiben, und mich an jemanden zu vermitteln, der professionelle Fotos von der Gitarre macht.
Als ich bei Jens (meinem Gitarrenlehrer) mit der Gitarre ankam, nahm er sie in Augenschein.
Sein erster Blick: in die Gitarre. „Fächerbeleistung“ stellte er fest. „Die ist für max. 11er Saiten ausgelegt.“ erwiderte ich.
Ich war sehr gespannt auf sein Urteil!!
Als er die ersten Töne zupfte, war wieder dieser „Wow Eindruck“ bei mir. Die klingt. Besonders bei ihm. Jens hat u.a. eine klassische Gitarrenausbildung genossen. Und das merkte man. Er suchte nahezu den Ton. Und die Gitarre machte einfach mit. Verdammt, so hatte ich das noch nie hinbekommen.
RB’s Beitrag in einem Thread mit der Kernaussage, der Ton kommt aus den Fingern schoss mir durch den Kopf. Klar weiß ich das!
Aber: Wissen ist Macht, nur Wissen macht nichts
Jens: „Auf dieser Gitarre würde sich wahrscheinlich jeder Klassikgitarrist zu Hause fühlen. Die reagiert sehr sensibel.“ „Die habe ich mir u.a. für Blues gekauft!“, antworte ich. Der kritische Blick von Jens verriet mir, dass es da wohl besser Alternativen gibt. Und, als wollte er sich selber Lügen strafen, spielte er natürlich Blues. Und es klingt verdammt gut. Bei mir hörte sich dass irgendwie immer…an.
„Wie machst du das? Mal dieser trockene Bass mit diesen „sanften“ Diskant, und dann wieder… ?“ Jens hatte mir schon einmal gesagt, dass ich min. 30% besser spielen könnte (=besser klingen würde), wenn ich u.a. den Anschlag veränderte und mehr die Register ausnutzte. Ich begann mich mehr und mehr darüber zu ärgern, dass ich diese Aspekten -gelinde gesagt- vernachlässigt hatte. :bang: Mit den Fingern irgendwie die Saiten zupfen oder halt mit dem Plektrum rhythmisch rauf und runter. Aber eben halt nicht den Anschlagswinkel zu verändern, den Ton zu suchen etc.
Und die „Towet“ klingt einfach toll! Wenn man weiß wie es geht, und es auch kann.
„Von welchem Verkaufspreis gehst du bei der Gitarre aus? Pi mal Daumen!“ Ohne zu zögern antwortet der Fachmann: “Normalerweise gilt für hochwertige Gitarren ungefähr: Neupreis mal 2/3. Aber warum willst du sie denn verkaufen?“ Ich: „Das ist halt auch keine, die sich besonders fürs Strummen eignet. Da kann ich nicht mal reinlangen, dann geht die in die Knie.“ Irgendwie wurde ich das blöde Gefühl nicht los, das ich gerade mal so richtig vorgeführt wurde, und auf der Karriereleiter sprunghaft in die Top 100 der Deppen aufgestiegen war.
Jens greift zu einem 2mm Plektrum. Und wie zu erwarten klingt sie auch in dieser Disziplin toll. Jens weiß einfach was auf dieser Steelstring möglich ist, und was eben auch nicht. Und genau das zeigt er mir. Und auch strummen geht in Grenzen ohne weiteres!
Auf meine Frage: „ Na was meinst du?“ blieb das erwartete, „Das ist keine für dich.“ aus.
„Behalt sie für ein Jahr. Auf dieser Gitarre kannst du richtig was lernen. Wenn du sie dann immer noch verkaufen willst, wird das kein Problem sein.“
Auf der einstündigen Rückfahrt nach Hause ließ ich mir das Ganze noch einmal durch den Kopf gehen. Und um ehrlich zu sein, wurde mir der Gedanke die „Towet“ zu behalten immer sympathischer. Besonders die Vorstellung, dass es eine Herausforderung für mich ist, eben halt diesen Ton zu finden und die Möglichkeiten dieser Gitarre auszukosten.
Immer dann, wenn andere diese Gitarre spielten war ich vom Klang begeistert. Dann wiederum wenn ich sie spielte…:aua:
…wollte ich sie verkaufen. Irgendwie bekam ich oft genug „keinen Draht“ zu dieser Steelstring. Picking ja, das klingt ganz gut, aber strummen? Nee nicht wirklich. Vor einigen Wochen stand dann mein Entschluss fest, ich verkaufe sie , und im Gegenzug hole ich mir eine Duke oder Blueridge (als OM mit Fichte/Palisander). Evtl. dann noch eine Nylon mit Cut für Bossa Nova u.ä. (Hanika).
Mein Gitarrenlehrer hatte mir angeboten, eine (=seine) Beurteilung zu der Gitarre zu schreiben, und mich an jemanden zu vermitteln, der professionelle Fotos von der Gitarre macht.
Als ich bei Jens (meinem Gitarrenlehrer) mit der Gitarre ankam, nahm er sie in Augenschein.
Sein erster Blick: in die Gitarre. „Fächerbeleistung“ stellte er fest. „Die ist für max. 11er Saiten ausgelegt.“ erwiderte ich.
Ich war sehr gespannt auf sein Urteil!!
Als er die ersten Töne zupfte, war wieder dieser „Wow Eindruck“ bei mir. Die klingt. Besonders bei ihm. Jens hat u.a. eine klassische Gitarrenausbildung genossen. Und das merkte man. Er suchte nahezu den Ton. Und die Gitarre machte einfach mit. Verdammt, so hatte ich das noch nie hinbekommen.
RB’s Beitrag in einem Thread mit der Kernaussage, der Ton kommt aus den Fingern schoss mir durch den Kopf. Klar weiß ich das!
Aber: Wissen ist Macht, nur Wissen macht nichts
Jens: „Auf dieser Gitarre würde sich wahrscheinlich jeder Klassikgitarrist zu Hause fühlen. Die reagiert sehr sensibel.“ „Die habe ich mir u.a. für Blues gekauft!“, antworte ich. Der kritische Blick von Jens verriet mir, dass es da wohl besser Alternativen gibt. Und, als wollte er sich selber Lügen strafen, spielte er natürlich Blues. Und es klingt verdammt gut. Bei mir hörte sich dass irgendwie immer…an.
„Wie machst du das? Mal dieser trockene Bass mit diesen „sanften“ Diskant, und dann wieder… ?“ Jens hatte mir schon einmal gesagt, dass ich min. 30% besser spielen könnte (=besser klingen würde), wenn ich u.a. den Anschlag veränderte und mehr die Register ausnutzte. Ich begann mich mehr und mehr darüber zu ärgern, dass ich diese Aspekten -gelinde gesagt- vernachlässigt hatte. :bang: Mit den Fingern irgendwie die Saiten zupfen oder halt mit dem Plektrum rhythmisch rauf und runter. Aber eben halt nicht den Anschlagswinkel zu verändern, den Ton zu suchen etc.
Und die „Towet“ klingt einfach toll! Wenn man weiß wie es geht, und es auch kann.
„Von welchem Verkaufspreis gehst du bei der Gitarre aus? Pi mal Daumen!“ Ohne zu zögern antwortet der Fachmann: “Normalerweise gilt für hochwertige Gitarren ungefähr: Neupreis mal 2/3. Aber warum willst du sie denn verkaufen?“ Ich: „Das ist halt auch keine, die sich besonders fürs Strummen eignet. Da kann ich nicht mal reinlangen, dann geht die in die Knie.“ Irgendwie wurde ich das blöde Gefühl nicht los, das ich gerade mal so richtig vorgeführt wurde, und auf der Karriereleiter sprunghaft in die Top 100 der Deppen aufgestiegen war.
Jens greift zu einem 2mm Plektrum. Und wie zu erwarten klingt sie auch in dieser Disziplin toll. Jens weiß einfach was auf dieser Steelstring möglich ist, und was eben auch nicht. Und genau das zeigt er mir. Und auch strummen geht in Grenzen ohne weiteres!
Auf meine Frage: „ Na was meinst du?“ blieb das erwartete, „Das ist keine für dich.“ aus.
„Behalt sie für ein Jahr. Auf dieser Gitarre kannst du richtig was lernen. Wenn du sie dann immer noch verkaufen willst, wird das kein Problem sein.“
Auf der einstündigen Rückfahrt nach Hause ließ ich mir das Ganze noch einmal durch den Kopf gehen. Und um ehrlich zu sein, wurde mir der Gedanke die „Towet“ zu behalten immer sympathischer. Besonders die Vorstellung, dass es eine Herausforderung für mich ist, eben halt diesen Ton zu finden und die Möglichkeiten dieser Gitarre auszukosten.