Kirsche

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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chrisb
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Kirsche

Beitrag von chrisb »

ein "moin" an alle daheimgebliebenen,

hat eine/einer von euch erfahrungen mit kirsche als holz für boden und zarge? wie beurteilt ihr die klangeigenschaften? (vielleicht als vergleich zu palisander oder ahorn)

und wie kommt man wieder aus dem sommerloch raus?
chrisb
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hobbit
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Beitrag von hobbit »

Hallo!

Ich habe mal eine Cherry von Lakewood bei PPC in Hannover getestet. Das war ein M Modell ohne Cut.
Mir hat sie nicht gefallen. Der Ton war duenn und wenig tragend. Sah gut aus, aber das war auch alles.
BR

Dirk

Lakewood M54-CP (2004), Ricardo Sanchis Caprio 2F-05
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Saitenheimer
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Beitrag von Saitenheimer »

Hi,

ich hatte ja auch mal eine Cherrypicker von Lakewood.
Mir hat der Ton eigentlich gut gefallen. Ist halt doch Geschmackssache.
Vom Klang her würde ich sagen, transparent mit einer gewissen Wärme.
Aber die Lakewoods haben eh recht viel Höhen.
Im Endeffekt gibt´s ja so viele Faktoren, die den Klang ausmachen...


Stefan
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chrisb
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Beitrag von chrisb »

@hobbit:
meinst du mit "wenig tragend" ohne sustain?
und mit "dünn" ohne klangentfaltung?

@saitenheimer:
ja, das ist wohl schwer mit den klangfaktoren (bauart, mondphase, saiten, alkoholspiegel, blasendruck :) usw.).
am ehesten geht´s vielleicht mit vergleichen.

wie seht ihr beiden den klang allgemein im vergleich zu palisander oder ahorn?
chrisb
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hobbit
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Beitrag von hobbit »

chrisb hat geschrieben:@hobbit:
meinst du mit "wenig tragend" ohne sustain?
und mit "dünn" ohne klangentfaltung?

wie seht ihr beiden den klang allgemein im vergleich zu palisander oder ahorn?
Ja kaum Sustain und eben duenn, so wie zu duenne Saiten (009er oder so). Ist immer schwer zu beschreiben und wie Saitenheimer schon sagte ist eben Geschmacksache.

Das Klang kommt eher dem Ahorn nahe. Die finde ich auch eher schwach im Vergleich zu Mahagonie oder sogar Palisander.
BR

Dirk

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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Mmmhh... Kirsche ist im Vergleich zu Palisander und Ahorn ein sehr weiches Holz, wird wohl stark Richtung "Wärme ohne viel Biss" tendieren, geht eher in Richtung der Zypresse einer "Flamenca blanca" von der ja jemand mal gesagt hat der Ton käme nicht aus dem Instrument sondern hinge irgendwo im Raum... :?
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hobbit
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Beitrag von hobbit »

Hallo!

Der Vergleich mit einer Blanca ist schwierig.
Nylonsaiten haben nun mal einen ganz anderen Ton
Die Konstruktion ist auch anders da meist flacherer Korpus.

Da muesste nun eine Zypressen Lakewood herhalten (ein von den Zodiacs).
BR

Dirk

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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Mein heimlicher Schwarm ist diese nette Lady in Birke:

Decke- Haselfichte
Boden und Zargen - Birke geflammt
Randeinfassungen incl Griffbrett(Ebenholz) Koa geflammt
Griffbretteinlagen"squares and diamonds"
Breite des Griffbretts am Sattel 44 mm / D-Profil

:arrow: Gucken hier
:arrow: und gucken hier

*

Birke ist eher seltener als Kirsche, mit einem schönen weichen Klang für verträumte Abende mit Candlelight-Musik. Darauf ein paar Takte "Killing Me Softly"... usw. Bissele Rotwein und so....

:wink:

Und wer hat's gebaut???

Der Striebel Johannes aus München.
* * * * * * * * * * * * * * *

"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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chrisb
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Beitrag von chrisb »

@oldpicker:
muss dir recht geben, schaut lecker aus.
und birken sind die lieblingsbäume meiner frau............... :wink:

@alle:
nochmal ne andere frage:
warum baut man eigentlich boden und zargen aus dem selben holz?
ist es so das die zargen keinen wesentlichen einfluss auf den klang haben bzw. der boden stärker am klangbild beteiligt ist? oder macht man das auch aus optischen gründen, da zuviel verschiedene holzsorten an einer gitarre bescheiden ausschauen? oder auch nicht? stell mir grad eine gitarre aus fichte(decke), ahorn(boden), palisander(zarge) und ebenholz (griffbrett) vor.

ohweia, vielleicht sträuben sich jetzt einigen die haare?
chrisb
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sisi
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Beitrag von sisi »

chrisb hat geschrieben:warum baut man eigentlich boden und zargen aus dem selben holz?
die laiin in mir vermutet das dahinterstecken rein ästhetischer strategien, wenn zargen und boden aus nur einer tonholzart gefertigt werden, ein gitarröser "fleckerlteppich" gefiele wohl nicht besonders.
anlässlich der ersten begegnung mit meiner larifari stach mir ins äuglein, dass nicht nur zargen und boden, sondern auch der hals aus mahagoni gefertigt waren, und ich erinnere noch sehr genau, wie gut diese einheitlichkeit holziger hellröte dem - tat.

:)
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hobbit
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Beitrag von hobbit »

chrisb hat geschrieben:@oldpicker:
warum baut man eigentlich boden und zargen aus dem selben holz?
Hallo!

Ich denke Zarge und Boden haben die gleiche Aufgabe: reflektieren und weniger schwingen. Daher. IMHO!
BR

Dirk

Lakewood M54-CP (2004), Ricardo Sanchis Caprio 2F-05
saitenkiller
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Beitrag von saitenkiller »

chrisb hat geschrieben:@alle:
nochmal ne andere frage:
warum baut man eigentlich boden und zargen aus dem selben holz?
Hi chrisb,
im konservativen Gitarrenbau macht man das wohl so. Ich hab aber bei immer mehr Gitarrenbauern gesehen, daß sie mit mehreren unterschiedlichen Hölzern für Boden und Zarge experimentieren. Das gilt auch für Meisterklassegitarren. Ob das jetzt nur für die Optik ist oder wirklich für den Klang was bringt kann ich nicht beurteilen.
Gruß
chevere

Beitrag von chevere »

Eine Kirschholzkorpusgitarre mit Fichtendecke von BSG aus Tchechien war sehr wohltönend und brauchten keine teurere Konkurrenz zu fürchten.
2005 Open Strings!
Die Frage ob und inwieweit das Korpusholz anstatt, wegen, mit oder trotz der Decke eine Rolle spielt und wenn ja oder nein welche , wurde u.a. schon bei Taylors Palettenholzgitarenkonstrukt behandelt. Die Aussage: "Kirsche klingt gut - oder schlecht" läßt sich nur unter Berücksichtigung weiterer ... , ich denke Du verstehst. Viel Spaß bei der vorfreudigen Recherche!

Googeln hilft bei der Klärung !
Grüße!
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