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Tonhölzer im Vergleich.

Verfasst: So Jan 05, 2014 4:04 pm
von elfer
Hallo zusammen,

selten ein so gut gemachtes Video zum Vergleich von
Tonhölzern gesehen. Und auch das Stück ist irgendwie
wunderschön - was meint ihr und welches Korpusholz
gefällt euch klanglich am besten?

http://www.youtube.com/watch?v=9oOeEXLn ... aDUSXurj-K

Viele Grüße
Johannes

Verfasst: So Jan 05, 2014 4:21 pm
von Angorapython
Tatsächlich ein sehr gutes Video, sehr nettes Stück.
Leider fällt mir das Denken in der Kategorie, "am besten gefällt mir..." sehr schwer. Das wäre nämlich wesentlich billiger, als mein Denken " am besten von allen eine..." :lol:

Verfasst: So Jan 05, 2014 4:30 pm
von upton/webber
hallo johannes,

in dem video gefälllt mir die 500er am besten, die 900er klingt auch super, die 600er klingt etwas dünn und spitz was ich irgendwie komisch finde, muss wohl am video liegen.
ich hatte noch keine ahorn gitarre in der hand hatte dich ich als zu spitz/dünn empfand.
wie man merkt mag ich ahorn und mahagoni,
die fehlenden mitten bei palisander-gitarren sind der grund warum ich palisander nicht mag,
aber das muss jeder für sich selbst herausfinden...

gruß,

ilja

Verfasst: So Jan 05, 2014 6:24 pm
von Gitarrenspieler
Ich mach das so!
1 Mahagoni (Gibson J-45)
1 Palisander (Martin D-16 RG CustomShop)
1 Ahorn (Gibson J-200 Studio)
Entscheiden für eine Sorte Holz möchte ich mich nicht, bin nach allen Seiten offen.

Verfasst: So Jan 05, 2014 8:41 pm
von rwe
Im Moment kann ich das nicht wirklich gut auf dem Laptop hören.

Insgesamt präferiere ich bei Steelstring eher die Mahagoni-Instrumente (unabhängig von Deckenmaterial und Bauform) und laminierte Wildkirsche (!, Seagull). - Palisanderinstrumente habe ich auch, nutze sie seltener, v.a. zum Strummen in größeren Gruppen. Eher noch Lyrachord. Bei Ahornsteelstrings hat mir erst eine richtig! gut gefallen - die J200 vom Gitarrespieler (und nur genau die, keine andere J200, die ich je in den Fingern hatte).

Bei klassischen ist es anders, hier finde ich Ahorn sehr schön, Palisander auch; Mahagoni favorisiere ich hier nicht so sehr.

Das ist bei mir eigentlich unabhängig vom Hersteller und - wie gesagt - auch von Bauform und Deckenholz. Sehr interessant war hier die Larrivee-Roadshow vor einigen Jahren.

Verfasst: Mo Jan 06, 2014 7:44 am
von Gitarrenspieler
rwe hat geschrieben:...Bei Ahornsteelstrings hat mir erst eine richtig! gut gefallen - die J200 vom Gitarrespieler (und nur genau die, keine andere J200, die ich je in den Fingern hatte)...
... ja genau du hast meine Gitarren ja alle schon mal probiert. Die Gibson die ich da habe klingt sehr ausgeglichen in den Frequenzen und ist eigentlich Ideal für Akkordbegleitung beim Singen.

Verfasst: Mo Jan 06, 2014 9:08 am
von RolfD
.. also, ich meine, es spielen viele Dinge eine Rolle, und ich habe schon Aufnahmen mit sehr einfach konstruierten akustischen Gitarren gemacht und gehört, die mit der richtigen Mikrofonierung sehr toll klangen. Auch die Saiten tragen ihren Teil bei, auch die Stärken, 10er, 11er, 12er..... Ich habe mich sehr oft mit meinem Freund Olav Löf über solche Dinge unterhalten, der wirklich eine Menge Erfahung gerade auch mit Aufnahmetechnik und Studioklängen hat. Klar kann man mit Hölzern und Konstruktionen Klangrichtungen prägen. Aber es muss dabei nicht immer etwa "sehr teuer" oder exotisch oder in Kategorien Mahagoni, Ahorn Palisander, Cocobolo, Koa ..... sein. Ich kann mich z.B. gut erinnern an das Hörerlebnis von Taylors Palettengitarre auf ner Musikmesse vor vielen Jahren. Sehr delikater Klang! Und - es ist noch nicht so sehr lange her, da war ich mit einem guten Freund und super-Ragtimer-Picker und Multiinstrumentalist bei Thomann im akustischen Gitarren-Schatzraum. Wir waren beide sehr beeindruckt von einer außerordenlich unscheinbaren 000 Martin. Nicht ganz so preiswert, aber an der untersten Grenze dessen, was sich da sonst noch im Raum befand. Und ich kann mich noch an mehrere solche Erlebnisse erinnern. Und letztlich spielen auch individuelle Vorlieben mit, manche mögens eher fett im Sound, andere wieder filigran..... und auch das kann sich in 20-30 Jahren Spielfreude verändern.
Aber zurück zum Thema: der Taylor Film zeigt Taylor (Klang-)Varianten mit gleichem Versuchsaufbau, nicht weniger, aber auch nicht viel mehr. Da hätte ich z.B. gern mal Taylors Palettengitarre dabei gehört.

Verfasst: Mo Jan 06, 2014 9:45 am
von rwe
RolfD hat geschrieben:Klar kann man mit Hölzern und Konstruktionen Klangrichtungen prägen. Aber es muss dabei nicht immer etwa "sehr teuer" oder exotisch oder in Kategorien Mahagoni, Ahorn Palisander, Cocobolo, Koa ..... sein.
!!! Richtig und wichtig !!!

In dem Zusammenhang ist m.E. auch interessant, dass einige "neue" (eigentlich) günstige Hölzer sich auf dem Markt "breit" gemacht haben, Walnuss bspw. Manche Hölzer sind auch "wiederentdeckt" oder umgewidmet worden, z.B. Obstbaumhölzer, die seit Jahrhunderten bei Volksmusikinstrumenten eingesetzt wurden, weil sie einfach leicht verfügbar und billig waren. Ebenso Birke (Levin, Landola).

Verfasst: Mo Jan 06, 2014 10:03 am
von upton/webber
RolfD hat geschrieben:.. also, ich meine, es spielen viele Dinge eine Rolle, und ich habe schon Aufnahmen mit sehr einfach konstruierten akustischen Gitarren gemacht und gehört, die mit der richtigen Mikrofonierung sehr toll klangen. Auch die Saiten tragen ihren Teil bei, auch die Stärken, 10er, 11er, 12er..... Ich habe mich sehr oft mit meinem Freund Olav Löf über solche Dinge unterhalten, der wirklich eine Menge Erfahung gerade auch mit Aufnahmetechnik und Studioklängen hat. Klar kann man mit Hölzern und Konstruktionen Klangrichtungen prägen. Aber es muss dabei nicht immer etwa "sehr teuer" oder exotisch oder in Kategorien Mahagoni, Ahorn Palisander, Cocobolo, Koa ..... sein. Ich kann mich z.B. gut erinnern an das Hörerlebnis von Taylors Palettengitarre auf ner Musikmesse vor vielen Jahren. Sehr delikater Klang! Und - es ist noch nicht so sehr lange her, da war ich mit einem guten Freund und super-Ragtimer-Picker und Multiinstrumentalist bei Thomann im akustischen Gitarren-Schatzraum. Wir waren beide sehr beeindruckt von einer außerordenlich unscheinbaren 000 Martin. Nicht ganz so preiswert, aber an der untersten Grenze dessen, was sich da sonst noch im Raum befand. Und ich kann mich noch an mehrere solche Erlebnisse erinnern. Und letztlich spielen auch individuelle Vorlieben mit, manche mögens eher fett im Sound, andere wieder filigran..... und auch das kann sich in 20-30 Jahren Spielfreude verändern.
Aber zurück zum Thema: der Taylor Film zeigt Taylor (Klang-)Varianten mit gleichem Versuchsaufbau, nicht weniger, aber auch nicht viel mehr. Da hätte ich z.B. gern mal Taylors Palettengitarre dabei gehört.
was ist eine palettengitarre?

gruß,

ilja

Verfasst: Mo Jan 06, 2014 10:14 am
von upton/webber
Gitarrenspieler hat geschrieben:
rwe hat geschrieben:...Die Gibson die ich da habe klingt sehr ausgeglichen in den Frequenzen und ist eigentlich Ideal für Akkordbegleitung beim Singen.
hallo gitarrenspieler,

das ist genau das bild das ich von ALLEN ahorn gitarren die ich bis jetzt gespielt hab gewohnt bin!
meine taylor 614ce klang auch sehr ausgeglichen, jedoch bin ich mitlerweile auch unter die SJ200 spieler gegangen. ;)
trotz der großen korpusgröße klingt die gitarre immer ausgewogen und rund, nie zu spitz oder zu bassig.
wirklich eine traumgitarre!

gruß,

ilja

Verfasst: Mo Jan 06, 2014 10:19 am
von Sam
upton/webber hat geschrieben:
was ist eine palettengitarre?

gruß,

ilja
Das hier: http://www.cupboardsonline.com/2011/04/ ... e-for.html

Verfasst: Mo Jan 06, 2014 10:51 am
von Cocobolo
upton/webber hat geschrieben: was ist eine palettengitarre?

gruß,

ilja


Die hätte ich auch mal gern gehört.
Wobei mich wundert wie man aus einer Palette eine anständige Decke hinbekommt - so breit sind die Bretter nicht, zumindest bei Euro-Paletten.

LG coco bolo

Verfasst: Mo Jan 06, 2014 11:19 am
von RolfD
... die haben die Hölzer in der Breite aneinander geleimt und dann durch die Hobelmaschine gelassen, wahrscheinlich dann noch feiner auf Klang bearbeitet (Decke von innen nach außenn unterschiedlicher Dicke usw....)

Holzreserven

Verfasst: Mo Jan 06, 2014 11:51 am
von kelly
Irgendwann wird eine strikt limitierte Gitarre aus dem Sargholz eines VIPs zum Verkauf angeboten. Inzwischen würde ich die Lattenroste aus dem Sperrmüll als Resourcen empfehlen. Im Moment ist das eine fürchtbare Materialverschwendung, die bei jeder Wohnungsauflösung stattfindet! Die Intarsien müssen aber bitte aus Gold, Platin und Diamanten, in Form einer Schraube angefertigt werden.

Damit der Käufer erkennen kann, was bei ihm locker ist.

Re: Holzreserven

Verfasst: Mo Jan 06, 2014 12:01 pm
von rwe
kelly hat geschrieben:Irgendwann wird eine strikt limitierte Gitarre aus dem Sargholz eines VIPs zum Verkauf angeboten. <...> Damit der Käufer erkennen kann, was bei ihm locker ist.
In dem Fall würde ich Dir Recht geben. Bei der Palettengitarre sehe ich es anders; es ist eigentlch eine freie Variation der Torreschen Pappmachée-Gitarre: Mit guten Ideen und "Handwerkskunst" (hmm, irgendwie kommt mir hier das Wort "Engineering" leichter über die Lippen) kann man auch aus nicht üblichen Materialien gute Instrumente bauen.