Martin vs Stonebridge

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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emilsinclair
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Martin vs Stonebridge

Beitrag von emilsinclair »

ich steh vor einer recht schwierigen Entscheidung

ich möchte mir eine Westerngitarre zulegen und habe zwei in der engeren Auswahl, eine Martin DX1 RAE oder eine Stonebridge GS40CM.

Jetzt ist es so, dass die Martin eine klassische Dreadnought ist, während die Stonebridge eine Mini-Jumbo Form hat. Beide haben das selbe Pickup System und beide haben ein solid-wood-top und laminierte Seiten/Rückseite.

Die Stonebridge hat ein Cedar-top und der Rest Mahagoni-Laminat, die Martin ein Fichten-top und der Rest Palisander-Laminat.

Stilmäßig soll sie eigentlich eher im Folk/Songwriter-Bereich benutzt werden, mit viel Fingerpicking und vielen open chords.
Könnt ihr mir da vielleicht eine Empfehlung geben bzw aus Erfahrung mit einer oder beiden Gitarren ein paar pros und contras geben?

Ich freu mich über jede Antwort!
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RB
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Beitrag von RB »

Ich kenne nur die DX-1 und finde sie recht ordentlich für die beschriebenen Stilistiken. Sie ist eine - und klingt nach - Dreadnought, das muß man ebenso wissen, wie die Tatsache, daß sie vermutlich schwerer anspricht, als ein kleineres Instrument mit Zederndecke. Es ist aber schwierig, einen Rat zu geben, weil ich das Zedern-Instrument überhaupt nicht einschätzen kann.
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StringKing
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Beitrag von StringKing »

Hi emil,

die Dreadnought ist natürlich die klassiche Gitarre für Liedbegleitung etc.,
aber es gibt nichts was man noch nicht gesehen hat z.B. Jazzer mit Telecaster.
Die Martin wird mMn einen höheren Wiederverkaufswert haben, wenn
man an sowas denken mag (ja das machen manche Leute).

Wenn die Möglichkeit besteht beide Gitarren anzutesten, tu das
und lass Deinen eigenen Geschmack entscheiden.

Im Zweifelsfall kauf beide. ;)
Gruß StringKing
rwe
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Beitrag von rwe »

StringKing hat geschrieben: Im Zweifelsfall kauf beide. ;)
Das ist wohl der beste Rat.- Ich kenne beide Modelle nicht; von der Idee dürfte die Stonebridge eher in Richtung "verhaltene Kammermusik", die Martin eher in Richtung "laute Bühne" gehen. Aber das ist nur eine ganz allgemeine Erwartungshaltung, die dann durch das Ausprobieren bestätigt oder widerlegt werden müsste.
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scifi
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Beitrag von scifi »

rwe hat geschrieben: von der Idee dürfte die Stonebridge eher in Richtung "verhaltene Kammermusik", die Martin eher in Richtung "laute Bühne" gehen. .
ich muss leider auch spekulieren: angenommen die Stonebridge ist sehr ähnlich den Furch Durangos (was ja nicht gerade unwahrscheinlich ist), dann dürfte rwe s Einschätzung hinkommen.

Ich persönlich fand Ceder/Mahagoni bisher auch immer etwas zu "näselnd", wenn es nicht gerade in die Luxus-Preisklasse ging. Für Picking gut, aber für Strumming nix. Andere mögen das anders empfinden.
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Rainman
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Beitrag von Rainman »

wie rwe schon schrub, für die Laute Bühne und nur für die laute Bühne die martin.
Wenn du sie so für zu Hause und mal ab und zu zum Zusammenspiel mit anderen willst, lass die Finger davon. Denn ab dem Zeitpungt läuft dir ständig eine bessere Martin über den Weg und du wirst mit deiner schnell unzufrieden. Das kann dir zwar auch mit einer D18 oder D28 so gehen, aber nicht so schnell.
Dann sind andere Marken besser geeignet. Da hast du schneller die High-End-Sparte erreicht und bist länger zufrieden. Jedenfalls mit der Marke.
Locker bleiben
Andreas

Martin HD28
Eastman E10SS
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RB
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Beitrag von RB »

Nuja, das kann auch anders laufen. Ich nehme sie nach wie vor gerne zur Hand.
kelly

In der Tat eine schwierige Entscheidung

Beitrag von kelly »

Auf dem Papier sind das völlig unterschiedliche Gitarren. Im Vergleich mit der Autowelt wäre das etwa eine Wahl zwischen einem Opel, VW oder Ford sowie Coupe, Limo oder Kombi. Alles gehört in die Oberkategorie "Auto".

Wenn man einen Wagen z.B. NUR nach dem Preis kauft, passiert schon sehr oft, dass man etwas fährt, was überhaupt nicht zu gebrauchen ist. Etwa einen Smart bei Bandscheibenproblemen oder eine Biturbo 300PS Rakete als 80 jähriges Rentnerpaar.

Ich habe auf meine Gitarre etwa 2 Jahre gespart und zwischendurch die Alternativen in 2-3 Musikgeschäften an etwa 10 Terminen ausprobiert. Bei der Bestellung war ich mir sicher und ich würde sie auch nie abgeben oder tauschen wollen.

Viel Spaß beim Musizieren!
Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Die Stonebridge ist eine Furch. Stonebridge ist der Name für den angelsächsichen Markt.
Die GS ist eine richtige Jumbo.
Furch kann Jumbo nicht sehr gut. Die tiefe E-Saite ist da oft zu laut. Die Jumbos sind unausgewogen über die Saiten.
Furch hat relativ aggressiv klingende Höhen. Martin ist da viel runder und gefälliger im Ton.
Wenn Stonebridge dann GA und nicht GS.

Zeder würde ich eher für Celtic nehmen. Stonebridge würde ich eher für Celtic und DADgad nehmen.

Fichte ist vielseitiger und klarer im Ton.
Martin ist für Bluegrass Country usw. gewohnter im Klang.
Dreadnought ist in den Mitten abgeschwächt und in Bass und Höhen kräftiger. Das konkurriert weniger mit der Stimme und ergänzt sich besser.

Meine Wahl wäre die Martin.
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RB
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Beitrag von RB »

Für Songbegleitung im Carter-Schlag mit dem Flatpick ist die schon gut. Schön kräftig und recht laut, da kann man befreit aufsingen. Aber Fingerzuppel geht auch damit, ich könnte es sofort beweisen, wenn ich soll. Es ist aber sicher nicht die Fingerstylegitarre, das würde ich eher bei einer kleineren Korpusgröße und leichterer Bauweise sagen.

Außerdem sind die stimmstabil, ich habe zwei (6 und 12 Saiten) und kann daher schon fast eine repräsentative Aussage treffen.
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Hallo „emilsinclair“, willkommen im Forum.
Ich würde dir von einer Gitarre mit gesperrtem Korpus vorsichtig abraten. Ja ich weiß, das ist auch immer eine Frage des Preises. Aber der Satz, ich bin zu arm um billig zu kaufen, hat sich schon oft bewahrheitet. Ich denke du sollstet mal in einen größeren Gitarrenladen gehen u. einige Gitarren probieren. Ich habe etliche mit gesperrtem Korpus gehabt und bis auf eine alle wieder verkauft, da verliert man eine Menge Geld. Vollmassive sind nicht alle teuer und probieren ist ein sicher und auch kurzweiliger Weg.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Gitarrenspieler hat geschrieben:Hallo „emilsinclair“, willkommen im Forum.
Ich würde dir von einer Gitarre mit gesperrtem Korpus vorsichtig abraten.
Ich würde sagen, eine Akustikgitarre sollte zumindest aus Holz sein,
und nicht aus Kunststoff!
Gruß Rainer
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RB
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Beitrag von RB »

Ich finde, sie sollte gut bespielbar sein und den amtlichen Klang liefern, ob Aluminium, Kunststoff, Holz oder aus Phönizischem Bilsenkäferpanzer.
Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Ich habe in Brünn diverse Furchs gespielt unter anderem eine Durango mit gesperrtem Korpus. Da war wenig Unterschied zu den massiven und alle hatten den "Furch-Ton". Bei manchen Herstellern sind die gesperrten durchaus auch gut.
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Moin,

wie schon der ein oder andere schrob: ausprobieren.

Ein generelles gut oder schlecht gibt es m.E. nicht. Bei mir wohnten u.a. schon:
* eine Martin DX-1 (noch mit Mahagoni-Hals und ohne Sperrholz) - absolut tolle Gitarre! Musste eigentlich nur gehen, weil ich "emotional" eher Holz wollte.
* eine Yairi DY irgendwas (gesperrter Korpus) - die braucht sich vor nix und niemand verstecken! Mussten dann wieder gehen weil mir Dreads einfach zu groß waren.

Aktuell meine absolute Top-Lieblings-Traum-wasauchimmer-Gitarre in meinem "oversized" Fuhrpark: J-45 - eine Dread :roll:



(verstehe mir einer diese Gitarren-Verrückten) :wink:
--- ab hier beginnt die Signatur ---

Grüße vom Wolf


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