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Warum sind Gitarren so leise?

Verfasst: Di Mai 13, 2014 8:06 am
von tonidastier
Wollte nur mal fragen, ob es eine physikalische Erklärung dafür gibt,
dass Gitarren so leise Instrumente sind?
Ich kann es ja verstehen, dass Blasinstrumente lauter sind, da sie
vollständig unterschiedlich gebaut sind, aber warum ist ein
Banjo oder eine Geige durchsetzungsfähiger als eine Gitarre?
Mir geht das nicht ein, vielleicht weiß jemand von euch eine Erklärung.

Verfasst: Di Mai 13, 2014 9:17 am
von Davanlo
So leise ist eine Gitarre auch nicht :p

Ansonsten liegt mMn es an der länge der Mensur und der geringen Schwingungskraft der Saiten gegenüber des Gewichts der Decke.

Verfasst: Di Mai 13, 2014 9:37 am
von Rainer H
Davanlo hat geschrieben:So leise ist eine Gitarre auch nicht :p

Ansonsten liegt mMn es an der länge der Mensur und der geringen Schwingungskraft der Saiten gegenüber des Gewichts der Decke.

Jetzt verstehe ich auch warum die Penndenis mit 720 Mensur so viel Druck macht!
Gruß Rainer

Entfernung und die Lautstärke der Instrumente

Verfasst: Di Mai 13, 2014 11:20 am
von kelly
Meine Lakewood J-32 spiele ich einen ganzen Ton tiefer mit 13er Elixir PB-Saiten, bei Begleitung nur leicht angeschlagen mit Fingernägeln. Das Plektrumspiel ist wegen der Lautstärke für die Sänger (und die Nachbarn) unerträglich. Alle betonen einen riesigen Unterschied zu der alten Dread mit 12er Martin Saiten. Ich würde meine Gitarre also generell keinesfalls als ein leises Instrument bezeichnen. Es sei denn im Vergleich zum Klavier meiner Nichte.

Es wäre vielleicht interessant zu prüfen, aus welcher Entfernung eine Gitarre noch zu hören ist? Unterteilt freilich nach Firma, Modell, Holzart, Saitentyp, Anschchlagtechnik und dem Befinden/Nüchternheitsgrad des Spielers. Ähnlich wie im Thema: http://www.wdr.de/tv/kopfball/sendungsb ... rument.jsp

Viel Erfolg dabei!
kelly

Re: Warum sind Gitarren so leise?

Verfasst: Di Mai 13, 2014 11:46 am
von ralphus
tonidastier hat geschrieben:.. oder eine Geige durchsetzungsfähiger als eine Gitarre?..
Bei der Geige oder anderen Streichinstrumenten kann man es damit erklären:

Beim Strich nicht dem Bogen führt man der Saite ständig neue Energie (Bewegungsenergie) hinzu, durch das ständige Anregen durch den Bogen schafft man es, dass die Schwingungen der Saite größer und damit lauter werden.

Wenn man eine Geigensaite nur zupft, ist sie m.E. auch ziemlich leise.

Die Lautstärke der Geige hat also im Wesentlichen (auch) mit der Energiezufuhr durch den Geiger zu tun. Ich habe es nicht probiert, aber ich kann mir vorstellen, dass die Gitarre mit dem Bogen gespielt, auch lauter klingen mag.

Beim Banjo überträgt sich die Schwingung auf das Medium Membran, die im Verhältnis zur Gitarrendecke leicht, flexibel ist (und damit sehr große Amplituden schafft). Die Membran braucht im Verhältnis wenig Energie um große Amplituden zu schaffen - die für größere Lautstärke sorgen.

Verfasst: Di Mai 13, 2014 12:58 pm
von docsteve
Die Beispiele mögen interessant sein, aber belegen nur die Tendenz im Forum, sein eigenes Instrument schönzureden ;-) Im Mittel ist eine Gitarre nun mal ein leises Instrument, und die Geschichte der Gitarre ist geprägt vom Versuch, sie so laut wie andere Instrumente zu bauen.

Man kann Gitarren auch auf Lautstärke bauen, z.B. diese hier: http://www.guitarras-calliope.com/ - Konzertgitarren von der Größe einer Jumbo, und mit ordentlich Kawumm. Ob die Lautstärke aber letztlich aus dem Verhältnis von Mensur / Saitenspannung und Korpusgröße resultiert oder welche Faktoren eine Rolle spielen, weiß ich auch nicht.

Geige pizzicato gespielt und Banjo haben beide kaum Sustain. Die Energie der Saite kann aber nicht in Anschlagslautstärke UND Sustain umgesetzt werden, sondern nur in eines von beiden.

Außer Lautstärke ist übrigens auch Tragfähigkeit und Durchsetzungsvermögen wichtig. Meine Archtop ist gefühlt (d.h. im Vergleich solo zu OM und Konzertgitarre gespielt) die leiseste meiner Gitarren, setzt sich aber problemlos gegen ein Klavier durch. Irgendwas hat der Ton, dass er sich um die anderen Frequenzen rumschleicht. Und das Sustain ist nicht ganz so dolle (s.o.)

Viele Grüße, Stephan

Verfasst: Di Mai 13, 2014 4:34 pm
von Mischkin
Das Hauptproblem ist es die Energie der Saitenschwingung auf die Luft zu übertragen. Hoher Steg, große Deckenfläche und geringe bewegte Masse der Decke, Verbalkung, Pins, Steg und Stegfutter sind hier die wichtigen Zutaten.

Verfasst: Di Mai 13, 2014 9:42 pm
von aventinus53
Rainer H hat geschrieben:
Davanlo hat geschrieben: Jetzt verstehe ich auch warum die Penndenis mit 720 Mensur so viel Druck macht!
Gruß Rainer
Hallo Rainer, Penndenis sagt mir nun gar nichts, meintest Du diese hier: http://www.bouzouki.de/Guitars/guitars.html ?

Warum sind Gitarren so leise?

Verfasst: Di Mai 13, 2014 9:52 pm
von Herigo
weil die gitarre eine gitarre ist. insofern es um eine traditionelle akustische steel oder nylon string geht. eine resonator ist da schon lauter.

und die e-gitarren erst, man glaubt gar nicht wie laut die sein können, eine einzelne kann locker die schmerzgrenze erreichen. das kann sogar ein gebollertes schlagzeug in die knie zwingen.

alles relativ.

Verfasst: Mi Mai 14, 2014 5:24 am
von Rainer H
aventinus53 hat geschrieben:
Rainer H hat geschrieben:
Davanlo hat geschrieben: Jetzt verstehe ich auch warum die Penndenis mit 720 Mensur so viel Druck macht!
Gruß Rainer
Hallo Rainer, Penndenis sagt mir nun gar nichts, meintest Du diese hier: http://www.bouzouki.de/Guitars/guitars.html ?

hier Sind ein paar Bilder

http://www.fingerpicker.de/index.html?h ... 11&start=0

und hier ein kleines Video, das aber nicht sehr Aussagekräftig ist, wegen schlechtem Aufnahmegerät.

http://www.youtube.com/watch?v=cLtDHLNbZWA

Gruß Rainer

Verfasst: Fr Mai 16, 2014 3:57 pm
von Pick Mac
Das die Gehörgänge penetrierende Banjo und die restlichen lauten Bluegrassinstrumente helfen sich mit Resonatoren und F-Löchern. Damit kommt der Klang toll projiziert in einem Radius an, der über den der Gitarre weit hinausgeht. Die normale Gitarre mit rundem Schalloch verliert sich früher.

Und wenn die restlichen Waffengattungen dann auch noch ständig Gas geben, kommt von der Gitarre nicht mehr viel an. Soll heissen: Wenn das Arrangement und die Dynamik nicht eingreifen, rackert sich der Gitarrist ab und geht trotzdem unter. Und die Frequenzen, die die Gitarre in einem solchen Verbund abdeckt, helfen ihr in Sachen Durchsetzungsvermögen auch nicht viel.