Zeit zum Saitenwechsel, dachte ich. Also habe ich mir für knapp 7 EUR einen Satz Peacock Blue von DR - http://www.drstrings.com/ - gekauft. (Günstig eingekauft, denn der normale Verkaufspreis liegt bei rund 13 EUR.)
Es ist schon merkwürdig,wenn diese schimmert blauen Saiten aus der Packung kommen. Schon beim Aufziehen bemerkte ich das merkwürdig feineraue Gefühl, dass jetzt eine Metapher brauchen würde, um es zu beschreiben. Nur, es fällt mir gerade kein bildhafter Vergleich ein, bis auf, ja, es fühlt sich ein bisschen an wie die Zunge eines Zander.(Angler und Fischesser wissen Bescheid) Schon und beim Stimmen der Saiten bemerkte ich sofort: Da fehlt was. In der Tat, den Saiten fehlt das Sustain. Der Sound taucht kurz und kräftig auf und ist sofort wieder weg. Selbst auf den hohen Saiten, die übrigens auch blau gefärbt sind, ist das so.
Ich spielte drei, vier Akkorde in der ersten Lage und fand den Klang einfach nur hässlich. Beim umgreifen in die Akkordumlagen stand plötzlich dieses „griffige“ Gefühl wieder im Vordergrund meiner Wahrnehmung. Das fand ich dann Klasse. Nicht dieses „ich spiel auf Schmierseife“ Elixier Gefühl, nein, die Finger saßen wie mit leichtem Haftkleber auf den Saiten. Ich hatte Akkorde und Singelnotes im wahrsten Sinne des Wortes im Griff.
Auch an der rechten Hand ergab sich beim Picking an jedem Finger dieses bewusste Gefühl von „Saite liegt sicher am Finger.“ Dann spiele ich einige Big Bill Broonzy Sachen und da war es: Man diese Seite groovte mit. Das kurze Sustain war genau das, was Big Bills Songs brauchten. Stumpf, trocken, laut, geradeaus. Jede Saite für sich ein Feuerwerk.
Nach 2 Stunden musste ich zum Gig. Wir hatten ein 3 Stunden Programm mit nur einer kurzen Pause. Über meinen Amp (AER Cube I und meinen Lieblingspickup Rare Earth Humbucker) klang es wie immer. Saitenunterschiede hört man über so ein Equipment nicht so stark. Was aber fasziniert war, trotz Schweiß an den Händen blieb die enorme Griffigkeit der Saiten erhalten. Dass die Saiten blau und damit ungewöhnlich waren hat an diesem Abend übrigens keiner im Publikum bemerkt. (Ein Konzert ohne Mucker im Publikum.
![Smile :-)](./images/smilies/icon_smile.gif)
Nach dem Gig war die blaue Färbung an vielen Stellen abgescheuert. Aber eins war mir klar. Die Peacock Blue ist eine geile Saite.
Sonntags wollte ich dann ganz für mich mal wieder Saltwater in der Version von Tommy Emmanuel spielen. Was soll ich sagen, das Stück klang überhaupt nicht. Kein Ton klang in den anderen. Der Sound war steril und ohne Obertöne. Ich musste feststellen, die Peacock Blue ist doch eine Schei.. Saite. Ende offen.....
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![Bild](http://www.voguehost.com/ims/u/12bar/Foren/peacock_blue_02.jpg)
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