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Gelten die Propheten im eigenen Land nichts ?
Verfasst: Fr Okt 23, 2015 8:05 am
von Olli D
Eine interessante Frage, die sich mir stellt, wenn man sich in diversen Foren tingelt, mit Händlern spricht etc...
Spricht man hier mit Händlern, höre ich oft den gleichen Satz: "Furch/BSG oder auch Stevens/Lakewood bauen schöne Gitarren, aber Santa Cruz/Collings machen das einfach nochmal einen Tick besser". Liest man in amerikanischen Foren oder spricht mit Leuten, die sich in der dortigen Boutique-Szene auskennen und diese Gitarren auch gespielt haben (:-)!) - heißt es dann über unsere europäischen Bauer durchgehend: "mindestens genauso gut wie Collings/Santa Cruz oder Bourgeois".
Geschmackssache oder doch nur Verkaufsstrategie ?
Was denkt ihr ?
Verfasst: Fr Okt 23, 2015 8:43 am
von string
Mit Sicherheit beides.
Wer ausprobiert und vergleicht wird sich sein Urteil selbst bilden.
Gruß
Klaus
Oder...
Verfasst: Fr Okt 23, 2015 9:12 am
von tbrenner
...das Gras ist auf der anderen Seite des Zaunes (oder in diesem Fall des Teiches..) einfach grüner....
(Im Ernst: akustischer Gitarrenbau ist mittlerweil fast überall auf dem Globus ein weitgehend entschlüsseltes Rätsel und ich wette darauf, daß Du sowohl in USA, Kanada,Australien, Japan,GB, IRE, D, Tschechische Republik + noch ein paar anderen Orten fähige Gitarrenbauer auffinden wirst, die - das nötige Kleingeld beim Käufer vorausgesetzt - Dir auf absolut jew. ebenbürtigem, höchsten Niveau ein Instrument zimmern werden. Der Rest ist mehr oder minder gelungenes Marketing und Mythenbildung unter uns Spielern....)
Grüssle,
tbrenner

Verfasst: Fr Okt 23, 2015 9:50 am
von fatfinger
Spricht man hier mit Händlern, höre ich oft den gleichen Satz: "Furch/BSG oder auch Stevens/Lakewood bauen schöne Gitarren, aber Santa Cruz/Collings machen das einfach nochmal einen Tick besser"
Mich würde interessieren was genau besser ist.
Ich kenne von den Erwähnten persönlich nur Furch und Borgeois. Meine Furch kostete 2200, die Bourgeois (2002) meines Bekannten mehr als 7000. Die Bourgeois ist etwas lauter als die Furch, beide klingen gut und sind eben so "laut" wie es die jeweilige Konstruktion und das verwendete Holz erwarten lässt. Heutzutage hat auch Bourgeois einen Ausstoss von mehreren hundert Instrumenten/Jahr.
Unterschiede im Preis liegen oft in der Holzqualität, eine Furch mit Premium Holz kann man auch schon über die 4000€ Marke bewegen.
Ob eine Gitarre den aufgerufenen Preis wert ist muss Jeder selbst beurteilen.
Im Ernst: akustischer Gitarrenbau ist mittlerweil fast überall auf dem Globus ein weitgehend entschlüsseltes Rätsel
Stimmt. Zu beachten ist eben der Zugang zu entsprechendem Holz, im "High-End" Bereich.
Re: Oder...
Verfasst: Fr Okt 23, 2015 2:11 pm
von saitentsauber
tbrenner hat geschrieben:akustischer Gitarrenbau ist mittlerweil fast überall auf dem Globus ein weitgehend entschlüsseltes Rätsel
Ist mir zu technisch; als ob es eine Art Bauanleitung gäbe, die man kennt oder nicht.
Ein sehr erfahrener (und renommierter) Gitarrenbauer antwortet auf konkrete Fragen immer im Konjunktiv. Er weiss, dass der Werkstoff eine zu große Rolle spielt.
Re: Gelten die Propheten im eigenen Land nichts ?
Verfasst: Fr Okt 23, 2015 3:15 pm
von LaFaro
Olli D hat geschrieben:Eine interessante Frage, die sich mir stellt, wenn man sich in diversen Foren tingelt, mit Händlern spricht etc...
Spricht man hier mit Händlern, höre ich oft den gleichen Satz: "Furch/BSG oder auch Stevens/Lakewood bauen schöne Gitarren, aber Santa Cruz/Collings machen das einfach nochmal einen Tick besser". Liest man in amerikanischen Foren oder spricht mit Leuten, die sich in der dortigen Boutique-Szene auskennen und diese Gitarren auch gespielt haben (:-)!) - heißt es dann über unsere europäischen Bauer durchgehend: "mindestens genauso gut wie Collings/Santa Cruz oder Bourgeois".
Geschmackssache oder doch nur Verkaufsstrategie ?
Was denkt ihr ?
die Antwort ist in sich schon "unsinnig", weil sie suggeriert, dass es so etwas wie ein "Optimum" und/oder nur objektive Kriterien zur Beurteilung von "gut" und "schlecht" oder "besser" und "schlechter" gibt.
Für den einen ist eine 700€-Gitarre, die zentrale "grundlegende" Qualitätsanforderungen erfüllt, das "optimale", während ein anderer auch bei der 20000$-Gitarre noch Optimierungspotential sieht. Dazu kommt der Zeit- und der Gewöhnungsfaktor, der neben Veränderungen des Instruments auch die Wahrnehmung verändert....
von daher klarer Fall von "grünerem Gras"....
Verfasst: Fr Okt 23, 2015 4:51 pm
von chevere
Dennoch -es gibt Klangunterschiede zwischen einer Lakewood, BSG, Furch auf der einen Seite und Collings, Martin, Guild insbesondere auch bei Dreads.
Jaja...ich weiß , daß das nicht empirsich belegbar ist, sondern nur meine eigene unzureichende, aber auch durch manch anderen geteilte Meinung und These ist.
Der amerikansiche Sound ist anders, als der europäische Sound.
Lowden Collings Vergkelich bei oms im youtube zu finden, da ist es sehr deutlitsch, was ich meinen tu.
Knarziger "bellender" schnellerere Höhenattack als bei der Lowden die runder klingt, aber etwas langsamer im Attack.
https://www.youtube.com/watch?v=aR0wX7tnZFQ
Oder hier:
https://www.youtube.com/watch?v=kJAA3cw9hmE
Die Collings gefällt mir besser, weil rotziger und rockiger und nicht so geschliffen, wei die ebenfalls tolle und begehrenswerte Lowden.
Das ist sicherlich einen Extrathread wert.
Genauso wie die Preispoltik der jeweiligen Hersteller und der deutlichen Diskrepanzen bzgl. des Werterhalts, der beispielhaft vorgenannten Hersteller/Gitarenbauphilosophien.
Die beste Synthese aus beiden Soundwelten ist nach meiner unbescheidenen, weil nicht vollständigen Kenntnis und Erfahrung der Hersteller Stevens eingegangen.
Verfasst: Fr Okt 23, 2015 7:24 pm
von Gitarrenmacher
fatfinger hat geschrieben:
Stimmt. Zu beachten ist eben der Zugang zu entsprechendem Holz, im "High-End" Bereich.
Das ist für jeden interessierten heutzutage überhaupt kein Problem mehr.
Das Schwierige für den beginnenden ist, in den ersten Jahren seiner Tätigkeit gut abgelagertes Holz zu bekommen, bis er sich dann in 5-7 Jahren sein eigenes, gut sortiertes, Lager aufgebaut hat. (Ich hatte tierisches Glück, weil ich zwei komplette Lager mit aufgelöst habe)
chevere hat geschrieben:Dennoch -es gibt Klangunterschiede zwischen einer Lakewood, BSG, Furch auf der einen Seite und Collings, Martin, Guild insbesondere auch bei Dreads.....................................
Genauso wie die Preispoltik der jeweiligen Hersteller und der deutlichen Diskrepanzen bzgl. des Werterhalts, der beispielhaft vorgenannten Hersteller/Gitarenbauphilosophien.
.
Das ist doch toll, wenn es viele unterschiedlich klingende Gitarren gibt. Es macht doch für den erfahrenen Gitarrenbauer keinen Sinn, irgendeinem Klang hinterherzubauen. Wenn z.B. jemand zu mir käme, mit dem Wunsch ich soll ihm eine D-28 bauen, würde ich ihm raten sich eine zu kaufen.
Bitte erkläre das mit dem Werterhalt.
Munterbleiben
Christian
Verfasst: Fr Okt 23, 2015 7:40 pm
von Rainer H
Ich hab mich gerade mal so durch das hiesige Sortiment geklimpert
Albert& Müller/Dreier/Pendennis/Furch/und noch so ein paar Exoten.
Jede hat Ihren Reiz, und eigene Anmut teils mit teils ohne Cut,
Irgend wie bin ich nicht unbedingt stolz ein Deutscher zu sein, aber
ich bin nun mal einer, folglich passt So ein von einem hiesigen Instrumentenbauer gebautes Instrument ganz gut zu mir, und Amrikanisches, hatte ich noch nie in der Hand, was da auch wirklich für meine Ohren klanglich drüber kommt .
Einzig meine alten Yamis bilden da eine Ausnahme, die sind halt ein Stück
aus meiner Jugend .
Gruß Rainer
Verfasst: Fr Okt 23, 2015 8:27 pm
von rwe
chevere hat geschrieben:Dennoch -es gibt Klangunterschiede zwischen einer Lakewood, BSG, Furch auf der einen Seite und Collings, Martin, Guild insbesondere auch bei Dreads.
Hmm, die Unterschiede hast Du auch schon zwischen Martin und Guild... (und Taylor und zwischen den verschiedenen Modellen und ...)
chevere hat geschrieben:Jaja...ich weiß , daß das nicht empirsich belegbar ist,
Latürnich kann man Klangunterschiede empirisch belegen, auch wenn sie schwer zu beschreiben sind.
Aber die Grundtendenz stimmt schon, die meisten europäischen Steelstringbauer haben ein anderes Klangideal und versuchen, gerade eben nicht die US-Gitarren zu imitieren. Weshalb auch, der Markt ist ja eben schon besetzt. Es sei denn, es sind bewusste "Kopien", wie die Blazer-Instrumente.
Aber auch in den USA/ Kanada gibt es verschiedene Klangideale. Gurian, Larrivee, Tacoma etc. gingen bzw. gehen schon in eine andere Richtung.
Verfasst: Fr Okt 23, 2015 9:42 pm
von elfer
rwe hat geschrieben:
Aber die Grundtendenz stimmt schon, die meisten europäischen Steelstringbauer haben ein anderes Klangideal und versuchen, gerade eben nicht die US-Gitarren zu imitieren. Weshalb auch, der Markt ist ja eben schon besetzt. Es sei denn, es sind bewusste "Kopien", wie die Blazer-Instrumente.
Dem kann ich nur zustimmen. Meiner Meinung liegen die unterschiedlichen klangideale auch darin begründet, dass es ganz unterschiedliche musikalische Traditionen gibt in Amerika und Europa.
Verfasst: Fr Okt 23, 2015 9:56 pm
von Rolli
Geschmackssache oder doch nur Verkaufsstrategie ?
Was denkt ihr ?
Absolut wurscht, ob es ne Collings, Santa Cruz oder Cuntz, Deebridge etc ist. Die klingen alls toll, aber verschieden. Die Gitarre ist gar nicht so wichtig. Wichtiger ist der Gitarrist, der sie spielt.
Verfasst: Fr Okt 23, 2015 10:04 pm
von LaFaro
Rolli hat geschrieben:Geschmackssache oder doch nur Verkaufsstrategie ?
Was denkt ihr ?
Absolut wurscht, ob es ne Collings, Santa Cruz oder Cuntz, Deebridge etc ist. Die klingen alls toll, aber verschieden. Die Gitarre ist gar nicht so wichtig. Wichtiger ist der Gitarrist, der sie spielt.
wo er Recht hat, hat er Recht...

Verfasst: Fr Okt 23, 2015 11:10 pm
von rwe
LaFaro hat geschrieben:Rolli hat geschrieben:Geschmackssache oder doch nur Verkaufsstrategie ?
Was denkt ihr ?
Absolut wurscht, ob es ne Collings, Santa Cruz oder Cuntz, Deebridge etc ist. Die klingen alls toll, aber verschieden. Die Gitarre ist gar nicht so wichtig. Wichtiger ist der Gitarrist, der sie spielt.
wo er Recht hat, hat er Recht... :P :)
Nee, eben nicht so ganz. Wonach sucht sich denn der Gitarrist sein Instrument aus? Ok, Geldbeutel, Optik, Vorbilder und Verfügbarkeit sind schon mal gesetzt. Aber vielleicht kommt dann doch irgendwann mal der Klang... Oder ist es Dir egal, welches Instrument Du kaufst? (Ich habe bewusst nicht "spielt" geschrieben, da habe ich auch eine breite Toleranz... Aber ich würde mir kein Instrument kaufen, dessen Klang mir nicht gefällt. Ein solches Instrument spielen, ohne es kaufen zu müssen, schon.)
Verfasst: Fr Okt 23, 2015 11:20 pm
von Rolli
rwe hat geschrieben:LaFaro hat geschrieben:Rolli hat geschrieben:
Absolut wurscht, ob es ne Collings, Santa Cruz oder Cuntz, Deebridge etc ist. Die klingen alls toll, aber verschieden. Die Gitarre ist gar nicht so wichtig. Wichtiger ist der Gitarrist, der sie spielt.
wo er Recht hat, hat er Recht...

Nee, eben nicht so ganz. Wonach sucht sich denn der Gitarrist sein Instrument aus? Ok, Geldbeutel, Optik, Vorbilder und Verfügbarkeit sind schon mal gesetzt. Aber vielleicht kommt dann doch irgendwann mal der Klang... Oder ist es Dir egal, welches Instrument Du kaufst? (Ich habe bewusst nicht "spielt" geschrieben, da habe ich auch eine breite Toleranz... Aber ich würde mir kein Instrument kaufen, dessen Klang mir nicht gefällt. Ein solches Instrument spielen, ohne es kaufen zu müssen, schon.)
Ich spiele einfach eine Gitarre an und wenn mir der Klang und die Bespielbarkeit gefällt, dann ist gut und ich kauf sie. Vorher mach ich mir keine Gedanken von wegen: Das muss eine bluesigklingende Martin sein oder eine OM oder ein was auch immer. Insgesamt kann man sagen, ich mag kleinere Gitarren.
Diese ganze Zuordnung nach Herkunft ist (gilt nur für mich) total wurscht. Ich kenne mich da auch viel zuwenig aus. Ich hatte allein ein gut ein Dutzend OMs o.ä. von Martin, Furch, Stanford, Collings, Lakewood, Johnson, Recording King, Veelah,Takamine, Maton, Ayers.. you name it.... Für mich klangen die alle wie OMs aber nicht asiatisch, amerikanisch, czechisch, deutsch - nur halt spritziger, mittiger, offener etc .
Ich suche auch gar nicht nach einem bestimmten Klang. Den mache ich ja. Mir ist wichtig, wie sich eine Gitarre anfühlt, wie sie sich spielen lässt und ob sie mich berührt. Klar, der Klang muss hochwertig sein....aber es ist ja selten noch eine schlecht klingende Gitarre zu finden, schlecht klingende Gitarristen gibts viel öfter
