Na, dann will ich mal den akustischen Gibson Owners-Faden bissi füllen.
Diese
2016 J-45 Vintage mit „gebackener“ Adirondack-Decke hatte ich im Land des Elektrolurchs bereits gepostet:
Dazu gibt es eine kleine neue Geschichte. Einige Tage nach der Anschaffung entdeckte ich eine gewisse Inkonsistenz, denn die Gitarre hat zwei verschiedene Seriennummern. Die Prägung auf der Kopfplattenrückseite stimmt nicht mit den Nummern auf dem Label im Korpus und dem Stempel am Oberklotz überein, die sich auch im Owners Manual findet. Eine Anfrage bei Gibson in Amiland dazu verlief zunächst völlig im Sande. Per Email habe ich mich nach ein paar Wochen mit der Frage in Erinnerung gebracht, wie bzw. mit welcher Seriennummer ich denn dieses Instrument beim Hersteller registrieren lassen könnte. Außerdem habe ich mir eine Bestätigung gewünscht, dass es sich nicht um ein Plagiat handelt. Eigentlich hatte ich daran aber gar keine Zweifel, kann ich mir doch nicht vorstellen, dass TFOAs Rudi Fakes verkaufen würde.
Recht zügig bekam ich nun Rückmeldung vom Gibson Service Europe, der in Holland sitzt. Nach dem Austausch von einigen Informationen zum Kauf und ein paar Fotos kam dann die Meldung, die Gitarre müsse zurückgegeben und durch eine neue ersetzt werden. Der damit verbundene (Kosten-) Aufwand ginge natürlich zu Lasten des Herstellers. Kurzzeitig hatte ich ein entsprechendes Ersatzinstrument, das mir aber nicht gefallen hat. Obwohl die auch eine ganz schöne Decke hatte:
Aber Serienstreuung ist Serienstreuung ist Serienstreuung. Also habe ich beim Gibson-Service insistiert, ob ich die alte Gitte (mit der ich doch so überaus zufrieden war) nicht doch behalten könne, zumal sich inzwischen herausgestellt hatte, dass die 2016er J-45 V normalerweise an der Kopfplatte überhaupt keine Seriennummer hat, eine Verwechslung mit einem anderen Instrument also ausgeschlossen ist. Nun hätten die Gibsoniere die Gitarre trotzdem ganz gern nach USA geschickt, um ihr dort die unzögliche Nummer von der Kopfplatte zu schleifen und den Hals alsdann neu zu lackieren. Danach könnte ich sie ja durchaus wieder zurückbekommen. Würde halt nur so circa, ja, nee, auf jeden Fall doch ein klein wenig länger dauern. Mein Verhandlungspartner, dessen Hilfsbereitschaft ich an dieser Stelle loben muss, war mit mir aber ziemlich schnell darüber einig, dass dieser Aufwand in keinem vernünftigen Verhältnis zum Ergebnis stünde. Beschlossen und verkündet wurde also, dass ich dieses (mögliche) Unikat mit einer überzähligen Seriennummer behalten kann, worauf ich es hurtig aus Rudis Rücksendeabteilung befreit und wieder mit nach Hause genommen habe.
Gibson hat bestätigt, dass es sich um einen rein kosmetischen Produktionsfehler handelt, der bei einem künftigen Verkauf der Gitarre keine Probleme machen sollte. Bei Bedarf könne sich der Käufer sogar beim Europa-Service rückversichern.
Mein Fazit: Der Gibson Europa-Service hat einen guten, kundenfreundlichen Eindruck hinterlassen. Bemüht und einsatzfreudig, auch telefonisch gut zu erreichen. Kostenlose 00800-Verbindung, keine endlosen Warteschleifen. Du gibst mit einem Telefontastendruck an, in welcher Sprache du gerne bedient werden möchtest und prompt meldet sich ein Ansprechpartner, der bei Bedarf auch gerne mal zurückruft.
Und außerdem bin ich mir auch nach erneutem Test anderer Instrumente aus dieser Modellreihe sicher, dass bei mir weiterhin die absolut beste J-45 Vintage wohnt. Mag vielleicht an dieser merkwürdigen Seriennummer am Headstock liegen. Solche Kleinigkeiten sollen sich ja enorm auf den Klang auswirken, gell.
