Ovation Gitarren

[jab]

Tja, Ovation....

Ich habe viele in der Hand gehabt und nur sehr wenige haben mir klanglich gefallen, vor allem in Relation zum Preis. Ich fand die für das Gebotene immer viel zu teuer. Sehr viel.
Wenn man den Klang aber liebt und/oder haben will, muss man sich sowas kaufen, das gibt es sonst nirgends.

Was mich als Gitarrenbauer immer sehr nervt, ist die hanhnebüchene Konstruktion, die grobe Verarbeitung, Ersatzteilpreise jenseits von Gut und Böse und der meterdicke Lack, besonders kombiniert mit dem Anspruch, die BESSERE Gitarre zu bauen. Und die Aufwand, das Gerät vernünftig auf der Werkbank zu sichern, damit einem der Eimer nicht dauernd wegrutscht.

Beste Grüße,
Jab

[Pit the Picker]

Es geht auch mit noch weniger Holz als bei den Ovations, ich sage nur Rainsong Gitarren aus Carbon......

[tbrenner]

Ovation ? Ach ja , da war doch was: https://www.youtube.com/watch?v=Ve_ruhIzho0" onclick="window.open(this.href);return false;

Bei Leuten wie Larry Corryell , Philippe Catherine + noch so ein paar Jazzern fand ich die seinerzeit bei ihrem Aufkommen in den späten 1970ern schon irgendwie interessant. Man hatte da meiner Erinnerung nach noch kaum vernünftige PU-systeme für konventionelle Steelstring-Akustikgit. am Markt + in genau diese Lücke stieß Ovation.
Man bekommt eine funktionierende, bei Bedarf prügellaut nahezu ohne Feedbackgefahr zu verstärkende Gitarre, die annähernd nach Akustikgitarre klingt und recht stabil gefertigt ist.
Der rein akustische Ton hat mich da jedoch - auch bei den höherpreisigen Modellen - nie angesprochen + auch der eher e-gitarrenmässige Hals wäre für mich ein Ausschlußkriterium. Wenn man eine elektroakustische Bühnengitarre braucht, kann man evtl. schon was damit anfangen.

Grüssle,

tbrenner

[Gitarrenspieler]

Ovation ? Ach ja , da war doch was: https://www.youtube.com/watch?v=Ve_ruhIzho0" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

So wie das aussieht auch nur mit SM57 abgenommen.
Ach nee, kann auch sein das das Kabel von hinten steckt, die Buchsen bei den Dingern sind ziemlich "Dark Side of the Moon"

[Holger Hendel]

Da hat es der tbrenner geschrieben, ich frage mich das schon länger: Warum ist das eigentlich so, dass so eine Ovation für ihre Feedbackunanfälligkeit berühmt ist? Darin wird doch auch ein konventioneller PU verbaut sein...

[berndwe]

Der Korpus schwingt nicht so wie bei einer hochgezüchteten Holzklampfe. So war es zumindest bei meiner Ovation. Es geht auf Kosten der akustischen Klangfülle. Die wiederum kann einem wenn man auf der Bühne über Verstärker laut spielen will ziemlich egal sein.

Eine Frage von Prioritäten ist das - denke ich.

[Es335]

Da hat es der tbrenner geschrieben, ich frage mich das schon länger: Warum ist das eigentlich so, dass so eine Ovation für ihre Feedbackunanfälligkeit berühmt ist? Darin wird doch auch ein konventioneller PU verbaut sein...

... Was mich als Gitarrenbauer immer sehr nervt, ist die hanhnebüchene Konstruktion, die grobe Verarbeitung, ... und der meterdicke Lack...

Ich meine, dass das die Frage größtenteils beantworten dürfte, oder?

Ich hatte mal das zweifelhafte Vergüngen, die (gebrochene) Decke einer Ovation näher in Augenschein nehmen zu können. Sehr ernüchternd! Dicke Decke, von unten rauh wie frisch gehobelt und dicker Acryllack obendrauf. Davon kann niemand akustischen Feinheiten erwarten, für den rückkopplungsfreien PU-Betrieb aber offensichtlich bestens geeignet!?

[rwe]

Ich habe eine US-Balladeer, shallow body. Die Verarbeitung ist rustikal - aber das DIng klingt hinreichend, lässt sich vernünftig spielen und ist verlässlich. Die deep bodies finde ich auch rein akustisch "voll befriedigend" (hier suche ich noch eine), die shallow bodies klingen akustisch halt etwas dünner, aber sehr transparent und ausgewogen.

Als reine Elektroakustik würde ich sie mir nicht kaufen, aber ich finde den akustischen Klang auch gut. (Meine Frau übrigens auch, auch bei der Balladeer.)

Nachtrag: Die Beobachtungen, die ES335 gemacht hat (meterdicke Decke, fetter Lack), kann ich so nicht bestätigen. Vielleicht hat sich das über die Jahre geändert (meine müsse ca. 25 Jahre sein), vielleicht gibt es unterschiede zwischen US- und asiatischer Fertigung.

[Cocobolo]

Die deep bodies finde ich auch rein akustisch "voll befriedigend" (hier suche ich noch eine)

By the way:
ich hätte eine gut erhaltene Ovation Legend / USA / BJ 1979 im Angebot. Quasi eine Al Di Meola Gitarre schlecht hin
Gut entwickelte obertonreiche Fichtendecke, schnelle Ansprache, breite Maserung.


LG coco bolo

[Ralle]

Habe mir vor einigen Jahren ebenfalls eine Ovation gegönnt.
Die Modellbezeichnung "2774LX Folklore" dürfte hier im Forum wohl alle Klischees bedienen.
Aus meiner Sicht hat sie sowohl akustisch als auch eingestöpselt einen sehr runden und vollen Klang.
Das, was sie an Lautstärke akustisch etwas missen lässt, holt sie verkabelt mit dem OP-Pro deutlich wieder raus.
Bluegrass und artverwandtes kann man damit allerdings nicht dudeln, dafür ist die Saitenlage schon viel zu niedrig.
"Dicke Lackschicht" kann ich ebenfalls nicht bestätigen - den Deckenlack würde ich sogar als gewagt dünn bezeichnen.
Ich mag die Teile und glücklicherweise hat sich das Anti-Ovation-Geplapper in meiner Gegend nicht so durchgesetzt

[Gitarrenmacher]

Da hat es der tbrenner geschrieben, ich frage mich das schon länger: Warum ist das eigentlich so, dass so eine Ovation für ihre Feedbackunanfälligkeit berühmt ist? Darin wird doch auch ein konventioneller PU verbaut sein...

Bei einer 3,5mm starken Fichtendecke mit einem zusätzlichen Dachstuhl als Beleistung koppelt nix.
Was mich wundert, es gibt welche, besonders ältere Semester, die klingen gar nicht mal übel.
In meinem bevorzugten Gitarrenbau-Forum tauscht gerade jemand eine Ovo.-decke. Er baut sie wie eine Standart Dread Decke, ca. 3mm dick. Mal abwarten, wie die klingt.

[Rainer H]

Auch bei mir war in meiner Jugend eine Ovation so ein unerreichbares Ding sehr Inovativ und Cool , Da gab es noch keinen in meinem Umfeld, der mir
dauernt erzählte, diese und jene Gitarre, wäre schlecht. So lässt man sich heute schon sehr unbewusst beeinflussen.
Vor kurzem, durch einen Tausch , ist eine 1989er Elite 1768 U.S.A in meine kleine Sammlung gekommen, meine Tochter meinte Sie wäre meine Schönste Gitarre ,
ich bin natürlich nicht Ihrer Meinung , aber Sie ist ganz nett, sehr ausgewogen, mit schönem Bass, und nach Amerikanischen Masstäben, ganz gut verarbeitet,
vor allem dort wo man von aussen hinschauen kann, innen ist Sie etwas Rustikal, aber nicht schlampig , über Verstärker klingt Sie aber echt klasse, eins sei noch
erwähnt , Sie ist nichts für Dicke Menschen, aber seit ich 30kg abgeworfen habe, schmikt sie sich ganz gut an.
Gruß Rainer

[Pappenheim]

Ich finde, Ovations zeichnen sich vor allem durch die extrem gute Bespielbarkeit aus, was natürlich auch von Modell zu Modell variieren dürfte. Jene, die ich in der Hand hatte, hatten einen Hals wie eine E-Gitarre, und das war schon sehr angenehm. Weiters zeichnen sie sich durch ihren Bühnensound und die relativ hohe Rückkopplungsresistenz aus. Das macht schon was aus, für Berufsmusiker vor allem.

Die Nachteile liegen halt auch auf der Hand: der relativ magere akustische Klang (im Vergleich zu einer ordentlichen Martin oder Gibson); diese komischen Plastik-Bodies und der ziemlich hohe Preis; denn wenn schon - denn schon: würde ich mir eine zulegen, dann nur aus US-Produktion, und die sind schweineteuer.

[Joynergy]

Ich mag den typischen Sound, sie ist enorm stimmstabil und extrem feedbackresistent, live immer die erste Wahl für mich.
Perfekter Hals, beste Bespielbarkeit, ich habe damit genau das, was ich mir soundmässig wünsche.

[Gitarrenmacher]

..............................................................., und nach Amerikanischen Masstäben, ganz gut verarbeitet,

Du musst dich nicht wundern, wenn.....................