Rainer H hat geschrieben:
Die Customshop Modelle werden am selben Fliesband gebaut, es ist ein Irrglaube zu denken, diese Gitarren werden anderst als alle anderen Martins gebaut.
Das müsste eigentlich bekannt sein.
Wenn ich "Das müsste eigentlich bekannt sein" lese, kommt mir die Formulierung "Wer dass nicht weiss ist doof" in den Sinn.
Und wenn ich Fließband lese, gehe ich mal davon aus, dass eine etwas unbeholfene Beschreibung von Produktgruppenfertigung / Inselfertigung gemeint ist.
Die beste Ehefrau von allen, die als Fertigungsplanerin arbeitet, würde den Prozess so gestalten.
Eine Decke für ein GE Modell, die in der Insel "Handabgestimmte Decken" gemacht wurde, würde, ausgestattet mit einer Ordnungs/Seriennummer, der Insel "Aufschachteln" zugeführt. Dort wartet der Zargenkranz und der Boden und das ganze wird dort zusammengefügt. Danach durchläuft der Korpus weiterhin den ganz normalen Produktionsprozess.
Das nennt man dann Fertigungslogistik.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das bei Yamaha in Japan ähnlich gut durchdacht von statten geht.
Da fällt mir ein, diese Gruppenfertigung gab es -im hier in manchem Faden so hochgelobten deutschen Instrumentenbau- schon vor mindestens 100 Jahren. Einer baute die Decken, einer die Zargen und Böden, der nächste die Hälse, oft in Heimarbeit, oft von angelernten Landwirten oder Berufszweigen, die im Winter nicht arbeiten konnten. Sehr oft wurde diese arbeit aufgrund der niedrigeren Lohnkosten in Tschechien durchgeführt. Dann wurde alles eingesammelt und zusammengefügt. Die "Weißware" kam dann zum Lackierer, das fertige Instrument wurde dann von Firmen wie Meinel&Herold etc. vertrieben.
Sicher waren das keine HighEnd Meisterinstrumente, aber solide Gebrauchsware, die den Anforderungen der Zeit entsprachen.
Also alles nichts neues. Wenn´s um hohe Stückzahlen für die breite Masse geht.....Fertigung optimiren.