Palisanderkorpus versus Muninga

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Gitarrenmacher
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Re: Palisanderkorpus versus Muninga

Beitrag von Gitarrenmacher »

Deine_Muddi hat geschrieben:
Selten so einen Schwachsinn gelesen
AHHHHH . Endlich nimmt die Sache fahrt auf. :bide:

MUNINGA nicht MAHAGONI
Muninga wird man im Standartprogramm der Musikalienhändler kaum finden. Einfach mal Jo Striebel fragen, oder 18 Monate warten, dann hätte ich eine fertig.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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Pit the Picker

Re: Palisanderkorpus versus Muninga

Beitrag von Pit the Picker »

Eine schöne Diskussion.... das Holz und die Beleistung der Decke hat maßgeblichen Einfluss auf den Klang. Durch das Holz für Korpus und Zargen verändern sich hörbare Nuancen....aber der Ton kommt aus den FINGERN. Ein guter Gitarrist kann auch einer Sperrholzklampfe wunderbare Töne entlocken, während einem schlechten Gitarristen auch eine Edelklampfe nichts nützt und es immer eher bescheiden klingt. Der Trick liegt - wie bei mir darin - sich edle Gitarren anzuschaffen, weil damit auch die falschen Töne besser klingen... :whistler:
notenwart
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Re: Palisanderkorpus versus Muninga

Beitrag von notenwart »

Rainman hat geschrieben:Du kanst auch einen Korpus aus Hubschrauberplastik, Palettenholz oder Beton haben.
Mit einer guten Decke klingen die immer.
Und du kannst einen Korpus aus gesprenkeltem Buxbaum-Palisander haben.
Mit einer schlechten Decke wird das nix.
Die Hölzer vom Korpus sind nur was fürs Auge und für den Geldbeutel.
In einem stimme ich Dir zu, mit einer schlechten Decke nutzt der beste Korpus nichts.
Ansonsten würde die Weiterführung Deiner Theorie bedeuten, dass die Gitarrenbauer sich zukünftig auf die Feinjustierung der Decke konzentrieren sollten während im Hintergrund der 3D-Drucker den Korpus ausdruckt.
Ebenso würde es bedeuten, dass die Firma Martin bei den höheren Modellen auf das HPL ausschließlich wegen der Geldschneiderei verzichtet. Auch wäre die Sache, dass in niedrigpreisigen Konzertgitarren Mahagoni, in höherpreisigen Palisander verbaut wird, in das Reich der Gier und Schwindelei zu verweisen, denn auf den Korpus kommts nicht an.

Ich bilde mir auch ein, ohne jetzt ein überaus feines Gehör zu haben, den Klang einer Reso mit Holzkorpus von dem einer mit Metallkorpus unterscheiden zu können.

Ich denke, dass deine Theorie weder durch Erfahrung noch durch Meßtechnik untermauert werden kann
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Willis
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Re: Palisanderkorpus versus Muninga

Beitrag von Willis »

Hi, selbstverständlich soll die Gitarre eine Fichtenholzdecke (Alpen- oder Haselfichte)haben.
Ich habe ja auch nicht nch MEINUNGEN :aua: sondern nach ERFAHRUNG :guitar1: mit Muninga gefragt.
Meinung kann ich mir nötigenfalls auch selbst bilden...
Also, nix für ungut, wenn keiner Erfahrung vorweisen kann- ist auch gut!
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Deine_Muddi
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Re: Palisanderkorpus versus Muninga

Beitrag von Deine_Muddi »

Gitarrenmacher hat geschrieben:
AHHHHH . Endlich nimmt die Sache fahrt auf. :bide:
Dies hast du ja bereits antizipiert :mrgreen:
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guitar-hero
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Re: Palisanderkorpus versus Muninga

Beitrag von guitar-hero »

Deine_Muddi hat geschrieben:
Selten so einen Schwachsinn gelesen

Stimmt.

Die spinnen, die Germanen. :aua:
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RB
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Re: Palisanderkorpus versus Muninga

Beitrag von RB »

Angeblich soll das Material, aus dem Zargen und Rückseite bestehen, einen Enfluß auf die Klangcharakteristik des Instruments haben. Die Behauptung, daß es gleichgültig sei, man sogar Beton nehmen könne, ohne daß ein Unterschied entstehe, erscheint mir kühn und gewagt.
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Rainman
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Re: Palisanderkorpus versus Muninga

Beitrag von Rainman »

Na ja. Beton war etwas übertrieben.
Aber zu Hubschraubermaterialien als Korpus kann man sich mal bei Ovation anschauen.
Und ich hab mal gelesen das die Mitarbeiter bei Taylor eine Gitarre aus Palettenholz gebaut haben die sogar richtig gut geklungen haben soll.

Ich wehre mich nur dagegen das Korpusholz als Klangholz zu bezeichnen und dem zu viel Bedeutung beizumessen.
Locker bleiben
Andreas

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doc
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Re: Palisanderkorpus versus Muninga

Beitrag von doc »

Palisanderkorpus versus Kellertreppe: Die Kellertreppe hat noch nie geklungen, der P-Korpus klingt jetzt auch nicht mehr.
doc
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Sperris
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Re: Palisanderkorpus versus Muninga

Beitrag von Sperris »

Klingen tut jedes Korpusholz. Aber eben anders!!!! Ich hatte bei Burkhard Kürten in Frankfurt eine identische Boucher mit Mahagoni Korpus in der Hand. Die kam allerdings in meinen Ohren mit Nichten an den Klangcharakter der zur Zeit meinigen Gitarre mt Walnusskorpus ran. Nicht besser oder schlechter, aber selbst für mich deutlich wahrnehmbar anders!

Gruß Ralf
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docsteve
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Re: Palisanderkorpus versus Muninga

Beitrag von docsteve »

Hanika hatte vor ein paar Jahren eine Aktion laufen mit einem Dutzend Gitarren, die alle ein unterschiedliches Holz für Korpus und Zargen hatten. Angeblich gab es deutliche Unterschiede im Klang (ich habe nicht selbst getestet).

Natürlich hat auch der Korpus Einfluss, würde sonst so ein Kult um Rio-Palisander getrieben?

Viele Grüße, Stephan
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Rainer H
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Re: Palisanderkorpus versus Muninga

Beitrag von Rainer H »

Pit the Picker hat geschrieben:Eine schöne Diskussion.... das Holz und die Beleistung der Decke hat maßgeblichen Einfluss auf den Klang. Durch das Holz für Korpus und Zargen verändern sich hörbare Nuancen....aber der Ton kommt aus den FINGERN. Ein guter Gitarrist kann auch einer Sperrholzklampfe wunderbare Töne entlocken, während einem schlechten Gitarristen auch eine Edelklampfe nichts nützt und es immer eher bescheiden klingt. Der Trick liegt - wie bei mir darin - sich edle Gitarren anzuschaffen, weil damit auch die falschen Töne besser klingen... :whistler:
Genau !!!! :bide: :guitar1: :pro:
Gruß Rainer
rwe
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Re: Palisanderkorpus versus Muninga

Beitrag von rwe »

docsteve hat geschrieben:Hanika hatte vor ein paar Jahren eine Aktion laufen mit einem Dutzend Gitarren, die alle ein unterschiedliches Holz für Korpus und Zargen hatten. Angeblich gab es deutliche Unterschiede im Klang (ich habe nicht selbst getestet).
Riesige Unterschiede (konnte fast alle der 24 in einem Laden in einer Session testen). Ähnliches hat bei Steelstrings einige Jahre zuvor Larrivee gemacht, alle Decken aus einem Baum. Mit verschiedenen Decken bei gleichem Korpus Breedlove. Die Unterschiede in verschiedenen Korpushölzern bei sonst gleichen Instrumenten hören auch meine Nachbarn im Blindtest. Ich liege im Blindtest beim Korpusholz (jedenfalls bei den Standardhölzern) regelmäßig besser als bei den Deckenhölzern; diese stellen sich für mich eher als Kontinuum dar, die Unterschiede im Korpusholz eher als "Sprung".
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