Klangoptimierung Lakewood M32

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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H-bone
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Re: Klangoptimierung Lakewood M32

Beitrag von H-bone »

randomNotes hat geschrieben:Martin und ich haben parallel geschrieben

....und man sollte sich hüten leichtfertig den Ruf eines Gitarrenbauers zu schädigen!
Du liebe Zeit, das wollte ich natürlich auch niemals tun... und ja, die Lakewoods, die ich behandelt habe waren meist sehr wenig bzw. unscallopiert.

Es sind - nebenbei bemerkt - natürlich Gitarren fast aller Marken dabei, Martins, Larrivees, auch mal ne Collings war unter dem Löffel...

Ich hab' auch nie auf's Baujahr geachtet - gut möglich dass von den neuen niemals eine bei mir landen wird.
randomNotes
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Re: Klangoptimierung Lakewood M32

Beitrag von randomNotes »

Du liebe Zeit, das wollte ich natürlich auch niemals tun... und ja, die Lakewoods, die ich behandelt habe waren meist sehr wenig bzw. unscallopiert.
Dass dies nie deine Intention war habe ich mir auch gedacht! Dafür machst du auch einen zu sympathischen Eindruck. Ich wollte aber gerade in Bezug auf die Frage nach dem Baujahr vorwirken und versuchen hier jetzt keine große Welle entstehen zu lassen. Die Frage nach der Zufriedenheit ist halt eine äußerst subjektive. Was für den einen ein Trauminstrument ist, wandert eventuell beim nächsten erstmal unter den Löffeln oder wird gar nicht erst gekauft.

Wenn das Instrument in Kombination mit den eigenen erforderlichen Fähigkeiten jedoch nicht den gewünschten Klang erzeugt, kann man sich ruhigen Gewissens an dich wenden!
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H-bone
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Re: Klangoptimierung Lakewood M32

Beitrag von H-bone »

Dank an randomNotes und mea culpa, dass die Diskussion ein wenig aus dem gewünschten Gleis geraten ist.

Ich glaube auch ich muss hier mal die Philosophie, die dahintersteckt in die Runde werfen...

Die meisten Anfragen bezüglich des "Löffelns" beginnen in dieser Art: "Ich hab' da eine Gitarre XYZ, mit der ich eigentlich sehr zufrieden bin/die ich sehr mag/die ich liebe... aber im Bereich Bass/Höhen/Ansprache denke ich oft da ginge doch noch ein wenig..."

Und genau um dieses "ein wenig" geht es auch... nicht darum, aus der Gitarre eine völlig andere zu machen. Und die Aktionen um dieses "ein wenig" noch rauszulocken sind meist sehr subtil - manchmal sind es nur ein paar Spänchen an der richtigen Stelle. Wenn man sich klarmacht, dass das Abtragen von 10% der Leistenhöhe deren Flexibilität bereits verdoppelt, kann man sich vorstellen, dass hier ein sehr vorsichtiges Vorgehen angesagt ist.
Oft auch in mehreren Stufen - das heisst, die "vorgelöffelte" Gitarre hängt erstmal über Nacht unter Saitenspannung an der Wand, um am nächsten Tag beurteilt zu werden ob es passt oder ob noch "ein wenig geht"...

Und das Ganze natürlich nach einer gründlichen Analyse der Gitarre - ich hab' auch schon Gitarren bekommen, bei denen absolut nichts zu "optimieren" war - und das sage ich dann auch offen.
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Zaphod
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Re: Klangoptimierung Lakewood M32

Beitrag von Zaphod »

randomNotes hat geschrieben:Martin und ich haben parallel geschrieben



Quelle Bracing: http://www.lakewood.de/forum/viewtopic.php?t=6604" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Gruß
Das bin ich.... 8)
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randomNotes
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Re: Klangoptimierung Lakewood M32

Beitrag von randomNotes »

Das bin ich.... 8)
Ich meinte dass ich zeitgleich mit Martin Wieland geschrieben habe!?
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Zaphod
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Re: Klangoptimierung Lakewood M32

Beitrag von Zaphod »

Ja klar. Ich hab nur darauf hingewiesen, dass ich den Thread in dem Link, den Du auf der Lakewood-Seite zitierst, angefangen habe. Ich wüsste nur gern, warum Lakewood so geheimnisvoll scheinen, was das Bracing angeht. In den Antworten kommen sie ein bisschen defensiv rüber.
Ich habe M32, D14 und D32 ausprobiert, und fand alle drei etwas schwach auf der Bass-Brust, und auch die Tragfähigkeit hat zu wünschen übrig gelassen.
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DanielK
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Re: Klangoptimierung Lakewood M32

Beitrag von DanielK »

Ich war vorletzte Woche während eines "Heimaturlaubs" bei dem Lakewood Workshop in Ibbenbühren. Da ich mich kurz vorher in dem anderen Thread hier im Forum zu diesem Thema mit Martin darüber ausgetauscht hatte, war ich neugierig geworden, ob so eine Massnahme bei meiner Lakewood A 14 auch Sinn machen könnte. Also habe ich bei dem Workshop mal direkt danach gefragt (es ging eh um das Thema Beleistung, da passte die Frage ganz gut). Ich wollte wissen, ob Lakewood selber eine Klangoptimierung für sinnvoll halten und diese evtl. auch selber durchführen würde. Die Antwort von Markus Hoppe (der Martin Seeliger auf der Workshop Tour vertreten hat) war ziemlich eindeutig, sie halten eine Klangoptimierug nicht für sinnvoll, da die Instrumente ihrer Meinung nach optimal gebaut sind und jeder Eingriff zu Lasten der Stabilität gehen würde (und auch ganz klar jeglicher Garantieanspruch nach Arbeiten an der Beleistung erlischt). Es ist ja aber auch logisch, dass Lakewood als Hersteller von hochpreisigen Gitarren der Oberklasse nicht die Meinung präsentieren kann, dass es noch Optimierungspotential an den Instrumenten gibt und sie nicht das Bestmögliche aus den Gitarren herausholen.
Ich persönlich möchte auch meiner kleinen Lakewood noch mehr Zeit geben, sich klanglich weiterzuentwickeln. Sie ist jetzt 2 Jahre alt und hat in den letzten Monaten was den Klang angeht nochmal einen gehörigen Schub gemacht, ist noch deutlich runder, strahlender und obertonreicher geworden. Und ich glaube, da geht noch mehr. Klar könnte sie in den Bässen noch etwas voller sein, und die Idee ist verlockend, dass man an der Stelle noch etwas mehr herauskitzeln (oder löffeln) könnte. Aber es ist halt auch eine relativ kleine Gitarre und keine Jumbo oder Dread, dafür habe ich mich ganz bewusst entschieden, weil ich die gute Bespielbarkeit und die Spritzigkeit mag, und dann muss ich auch realistisch sein, was den Klang angeht. Das wär dann für mich eher ein Grund, über die Anschaffung einer zweiten Lakewood nachzudenken... :whistler:
Das alles gilt aber nur in Bezug auf meine Lakewood. Ich finde Martins Ansatz sehr interessant und eure Berichte hier im Forum sehr überzeugend und ich habe noch eine Kandidatin zuhause stehen, bei der ich mir gut vorstellen könnte, sie mal von Martin löffeln zu lassen. :wink: Nur ist das halt nicht meine Lakewood...
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pesu
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Re: Klangoptimierung Lakewood M32

Beitrag von pesu »

Zaphod hat geschrieben: Ich habe M32, D14 und D32 ausprobiert, und fand alle drei etwas schwach auf der Bass-Brust,
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht
Das sehe ich jetzt aber nicht als Manko, sondern ist m.M.n. bewusst so gebaut/gewollt.
wer mehr Bässe haben möchte, findet dies sicher bei anderen Hersteller oder lässt entspr., individuell löffeln,
optieren wäre wohl das falsche Wort

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rwe
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Re: Klangoptimierung Lakewood M32

Beitrag von rwe »

DanielK hat geschrieben:ist noch deutlich runder, strahlender und obertonreicher geworden. Und ich glaube, da geht noch mehr. Klar könnte sie in den Bässen noch etwas voller sein, und die Idee ist verlockend, dass man an der Stelle noch etwas mehr herauskitzeln (oder löffeln) könnte.
Ich denke, dass dann hier - auch von Seiten der Hersteller - die Frage mit ins Spiel kommt, ob es denn um ein "Mehr" an Irgendetwas geht oder aber bspw. um Ausgewogenheit. Besonders starke, "volle" Bässe (oder Höhen) bedeuten eben auf der anderen Seite auch grundsätzlich, dass andere Frequenzbereiche in Beziehung dazu unterrepräsentiert sind.
pesu
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Re: Klangoptimierung Lakewood M32

Beitrag von pesu »

Bluesopa hat geschrieben:Wundert mich grad etwas, dass das Optimieren so scheinbar nur auf "mehr Bässe" oder sowas reduziert wird ...
.
War nur als Beispiel gemeint.
Ich habe auch schon 2 Gitarren bei Martin löffeln/optimieren lassen und speziell bei der 500€ Gitarre war die
Verbesserung sehr deutlich.
Es lassen sich aber sicherlich Schwerpunkte legen, wohin die Reise gehen soll (Höhen/Mitten/Bass)
Wenn es dann auch noch insgesamt besser wird, um so erfreulicher.
Aber der Klangcharakter bleibt, das sollte klar sein.
Eine Lakewood bleibt eine Lakewood usw.
Das habe ich im groben gemeint

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jazzloft

Re: Klangoptimierung Lakewood M32

Beitrag von jazzloft »

Ich persönlich würde unterscheiden, ob es um eine Gitarre "von der Stange" geht oder ob die Gitarre von einem entsprechenden Gitarrenbauer(-Betrieb) stammt. So würde ich meine Lowden mit Sicherheit nicht "löffeln" lassen - ich wüsste auch gar nicht, was man daran noch optimieren wollte ;-). Bei meiner vollmassiven Walden könnte ich mir das hingegen gut vorstellen...
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guitar-hero
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Re: Klangoptimierung Lakewood M32

Beitrag von guitar-hero »

pesu hat geschrieben:...
Es lassen sich aber sicherlich Schwerpunkte legen, wohin die Reise gehen soll (Höhen/Mitten/Bass)
Wenn es dann auch noch insgesamt besser wird, um so erfreulicher.
Ja, Nee, Is klar. :guitar1:

Was mich besonders interessiert:
Was bringt das Löffeln denn nun eigentlich bei den Höhen?
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RB
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Re: Klangoptimierung Lakewood M32

Beitrag von RB »

So 3.000 bis 4.000 Meter hoffe ich.

Klang-Optimierung durch nachträgliches Hobeln kann ich mir als Maßnahme durchaus vorstellen, dann aber eher, wenn ich den Eindruck habe, ein Instrument sei irgendwie "belegt", nicht ganz frei und etwas zu träge in der Ansprache.
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berndwe
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Re: Klangoptimierung Lakewood M32

Beitrag von berndwe »

Erinnert mich an das Frisieren von Mofas in meiner Jugendzeit. Es dröhnt danach besser, man wird schneller aber man verliert die Straßenzulassung und den Versicherungsschutz ;-)
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Sperris
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Re: Klangoptimierung Lakewood M32

Beitrag von Sperris »

Klang-Optimierung durch nachträgliches Hobeln kann ich mir als Maßnahme durchaus vorstellen, dann aber eher, wenn ich den Eindruck habe, ein Instrument sei irgendwie "belegt", nicht ganz frei und etwas zu träge in der Ansprache
Belegt ist imho der genau passende Begriff. Miene damalige Larrivee wurde von Burkhard Kürten optimiert und war danach immer noch die gleiche Gitarre, klang aber auf einmal so, als ob jemand die Wolldecke entfernt hätte.


Gruß Ralf
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