Saiten für Parlor

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

rwe
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Re: Saiten für Parlor

Beitrag von rwe »

Bluesopa hat geschrieben:Natürlich gibt es auch genauere Schieblehren, ja nach Art des Nonius ... aber ich denke mal hier geht es um die übliche Universalschieblehre mit dem 9er Nonius, also 1/10 mm Messgenauigkeit. Hatten wir übrigens auch in der Ausbildung in den 1970er Jahren, und ist meines Wissens auch heute noch die am meisten verbreitete.
Ja, an die hatte ich gedacht. Und wir freuen uns schon, wenn unsere Schüler oder Studis überhaupt schonmal so ein Teil gesehen haben... Wobei - richtig, meine digital anzeigende vom Discounter suggeriert, auch 1/100tel zu können. Ich musste lange nicht mehr in dem Bereich messen, merke ich gerade. Gut, für Saiten sollte die auch reichen. Geht dann wohl auch ohne Mikrometerschraube.
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tele
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Re: Saiten für Parlor

Beitrag von tele »

Mal ganz abgesehen von der Frage nach der Genauigkeit von Schieblehren, muss ich hier doch mal offen gestehen, dass mich solche "Welche Saiten soll ich auf eine Gitarre vom Typ XY aufziehen ?"-Threads doch immer wieder verwundern.
Anders als Saiten für Streichinstrumente kosten Gitarrensaiten ja wirklich nicht die Welt, und auch etwas ausgiebigeres Experimentieren wird nicht unweigerlich in den Ruin führen.
Ich habe zum Beispiel letztens eine String Epiphany mit einem Satz Saiten zum Gegenwert einer Enchilada con Carne erlebt.
GHS Vintage Bronze haben meiner Furch für 7 € 60 neues Leben eingehaucht.

Und wenn die Saiten dann mal nicht ganz den erhofften Klang erzeugen, wird die Gitarre ja nicht gleich völlig unbrauchbar, sie klingt halt nur ein bisschen anders als gewünscht.
Klangfarbe ist schließlich nur einer unter mehreren musikalischen Parametern.
Und wenn sich die Saiten ein bisschen stramm anfühlen...gutesTraining.


Also wenn jemand plant, sich eine Pizza, einen Burrito oder eine Enchilada zu bestellen, fragt er ja auch nicht in irgendwelchen Internetforen:
"Hey Leute, mich gelüstet heute nach Fast Food, was ratet ihr mir zu bestellen?"
Da gilt dann genau wie bei den Saiten: durch Ausprobieren herausfinden, was dem persönlichen Gusto entgegenkommt.
Der eine mag lieber den Anecha Burrito der andere bevorzugt die Quesadilla con Pollo...

In diesem Sinne: A good slide into the next year to everyone, no matter what strings you pick or what fast food you order!
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Re: Saiten für Parlor

Beitrag von Gitarrenmacher »

Ich habe das alles zwar noch nie gegessen, ............aber schön gesagt.
Guuudn Rutsch
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Angorapython
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Re: Saiten für Parlor

Beitrag von Angorapython »

@tele: Sehe ich auch so. Ich habe bislang ohne Schiebelehre die Saiten ausgesucht, Feinwaage habe ich auch keine benötigt.
Wünsche auch allen einen guten Rutsch, obwohl ich persönlich nicht an Neujahr glaube.
FCK-NZS
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Niels Cremer
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Re: Saiten für Parlor

Beitrag von Niels Cremer »

Naja, es ging wohl eher um die Frage der Saitenstärke und die Befürchtung, auf eine "leicht" gebaute Gitarre Saiten aufzuziehen, die evtl. dem Instrument schaden könnten, da experimentiert man evtl. doch eher ungern. Ob da eine Schiebleere hilft weiß ich allerdings auch nicht bzw. bezweifle es, aber anyway ...

Mit GHS hab ich übrigens auch sehr positive Erfahrungen - für E-Gitarren - gemacht, da spiele ich auf allen Stromern GHS Boomer, gefallen gut und sind langlebig.

LG,
Niels
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Gitarrenmacher
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Re: Saiten für Parlor

Beitrag von Gitarrenmacher »

Bluesopa hat geschrieben:
tele hat geschrieben:........................
3. Sind für jemand der wirklich sparen muss und sich eh nur billigsten Kram leisten kann auch 5 Euro eine Menge Geld.

Ja, es GIBT solche Leute ... wenn auch hier für manchen anscheinend unvorstellbar ...

In diesem Sinne ... alles Gute für 2017 ... auf dass es uns weiterhin so gut geht ... und den anderen vielleicht ein bisschen besser ...
Ich denke, es war nicht Tele´s Intension, sich jede Woche einen Satz neue Saiten zu gönnen. Aber wenn die aktuellen nicht schmecken, nimmt man halt nächstes Mal Andere. Ich habe auch schon Saiten gehabt, die ich Anfangs nicht so schön fand, aber nach einer Weile Gebrauch wollte ich sie gar nicht mehr wechseln und habe sie gespielt, bis sie mausetot waren.

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Sam
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Re: Saiten für Parlor

Beitrag von Sam »

Ich hatte an anderer Stelle schon mal auf diese Saiten hingewiesen; wenn man keine Probleme mit Silk & Seel - Saiten an sich hat, finde ich diese hier besser als die MARTIN:

PYRAMID Silk & Steel

Klingen m. E. besser und oxydieren nicht so schnell. Und teurer sind sie auch nicht.
Liebe Grüsse - Sam
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Andreas Fischer
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Re: Saiten für Parlor

Beitrag von Andreas Fischer »

@ rwe
ja die Schieblehre ist leider ungenau
obwohl sie, es ist eine günstige digitale, 0,00 anzeigt, ist es auch eine Frage des Feingefühles, beim messen nur einen leicht anderen Winkel als 90° und schon zeigt sie anstatt, 0,10 – 0,12 an :-(

... gemessen, mehrmals, habe ich die eigenartige Folge; 10, 16, 24, 31, 42, 53

@ tele, wow, da habe ich erst einmal gestaunt dass der Beitrag von dir kam, irgendwie hatte ich in der Erinnerung von dir oft hilfreiches, sinnvolles,etc zu lesen aber das hier …. :-(
Gitarrensaiten kosten nicht viel? Meine, meist benutzen liegen so bei ca. 5 Euro, wenn ich hier richtig aufgepasst habe, nutzen viele Saiten für ca. 15 Euro, nehmen wir also mal einen Durchschnittspreis von 10 eur? Ok?
Das ist nicht viel und da kann man ja ruhig mal wie im verlinkten Video suggeriert so 5-6 verschiedene nacheinander testen, daraufmachen, kurz spielen, die nächsten bitte, kuzrz spielen, dioe nächsten… da sind schnell mal 60 Euro weg

Wenn das für dich nicht viel ist, schön, freut mich für dich, ehrlich

Aber ich lebe von hartz 4 = 409 Euro im Monat (letztes Jahr waren es noch 405) – da sind mal eben 60 Euro eine Menge Geld, mehr als ich im Monat für „haben will Objekte“ ausgeben kann.

Enchilada con Carne, Burrito oder sonstwas, ess ich auch gern aber in einem Lokal das letzte mal 2009, seit dem brutzel ich mir das Zuhause selbst. Schlag mir jetzt bloss keiner vor ich solle mir Saiten selber zusammendrehen.

Das es gar nicht so wichtig ist was für Saiten man nutzt weil Willy sicher auch einfach irgendweas gespielt hat oder die meisten eh nicht so doll spielen (ich denke das auch aus dem Video als Botschaft mitbekommen zu haben) – ok darüber lass ich mit mir diskutieren aber wenn ich darüber nachdenke was für Gitarren die meisten hier spielen, was die kosten, und kosten müssen damit sie überhaupt als „spielbar“ angesehen werden …. Und dann in Betracht zeihe was die meisten wohl für Saiten ausgeben, …. Nun dann widerspricht sich hier was

„Und wenn die Saiten dann mal nicht ganz den erhofften Klang erzeugen, wird die Gitarre ja nicht gleich völlig unbrauchbar, sie klingt halt nur ein bisschen anders als gewünscht.
Klangfarbe ist schließlich nur einer unter mehreren musikalischen Parametern.
Und wenn sich die Saiten ein bisschen stramm anfühlen...gutesTraining.“


Da liegt ja das Problem, ich traue mir nicht zu;
Saiten aufzuziehen – zu beurteilen, wochenlang spielen (bei meinem Budget eher monatelang) und dann
Neue Saiten aufziehen – beurteilen und JETZT mit den vor Monaten beurteilten zu vergleichen.

Im direkten Vergleich traue ich mir zu Unterschiede zu erkennen, aber selbst wenn ich mal 60 Euro on 6 Saitensätze investieren würde, und das für jede meiner Gitarren … und die nacheinander testen würde, … so traue ich mir nicht zu nach einem Wechsel die neuen mit den 5 Minuten vorhergespielten wirklich zu vergleichen

Aber darum geht es mir ja gar nicht
Auch nicht darum „was hält meine Gitarre aus“ … doch das auch, ein bischen wenigstens aber hauptsächlich um die durch Erfahrung gebildete Meinung der Schwarmintelligenz zu dem „ was passt zu einer Gitarre dieses Typs.

Hier gab es Aussagen zu Silk& Stil und warum die auf die von mir genannte Gitarre nicht passen, das ist hilfreich, aber deine Vergleiche die hinken (freundlich ausgedrückt)

@ Gitarrenmacher,

ja, war mir klar dass dir das gefällt ;-)

@ Angoraphyten,
ich suche die Saiten nicht mit Hilfe der Schieblehre aus sondern versuche rauszufinden was der Hersteller aufgezogen hat, weil mich das interessiert was seiner Meinung nach auf diese Gitarre passt. Und das wahrscheinlich sogar unter finanziellen Aspekten (was günstiges aber gutes) … wer weiß
Nun du glaubst aber ja auch nicht an Neujahr …. Btw ist eine Sache der Mathematik, der eine versteht es der andere nicht ;-)

@ Niels,

wie ich schon schrieb, darum geht es auch aber in erster Linie um das „was passt“

@ Bluesopa,

wow, da habe ich auch gestaunt, das du mich so gut verstehst, freut mich, ehrlich, besonders weil du mich früher öfter mal falsch verstanden hast
ja unerfahren schon obwohl ich seit 2012 spiele, aber Saitenmässig habe ich bisher keine befriedigenden Vergleiche machen können, ich bin da wirklich sehr unsicher
dein zweiter Punkt, nein, siehe oben
dein dritter Punkt, genau …. 409 Euro im Monat da ist mit neuen Saiten gleich eine grössere Investition getan :-(

in der tat gibt es solche Leute die von wenig Geld leben müssen und nicht jeder lebt von Hartz 4 weil er zu faul zum arbeiten ist oder sowieso nebenbei schwarz noch ein „normales“ Gehalt dazu verdient, oder Hartz 4 dreimal in verschiedenen Städten beantragt hat und bekommt, … nein ich bin seit 2009 schwer krank, zu krank zum arbeiten, und hatte nicht gut vorgesorgt. Aber es geht ja um Saiten, und nicht um meine Fanzonen oder Schieblehren, also zurück zum Thema

@ Gitarrenmacher,
oh …
„Saitenzug: Jede Gitarre mit einer Mensur um die 640mm sollte 12er Saiten aushalten und wird es in der Regel auch.“
danke, damit kann ich etwas anfangen auf wenns nicht mein Hauptthema ist

@ Sam,

von silk& steel wurde mir ja vorher schon abgeraten für diese gitarre

@ all, worauf spielt ihr silk&stil, was sind deren Eigenschaften ausser der Seide, was macht sie aus

Ihr seht ich habe viele fragen und wundere mich dass da nicht jeder sofort denkt, oh das habe ich mich früher auch gefragt,…. Denn unterschiedliche Saiten klingen doch sicher ganz anders oder liegt dort ein Irrtum meinerseits?

Wie auch immer
wenn noch jemand einen Tip für mich hat und deen begründen mag, ... gerne
Ansonsten ziehe ich morgen 12er Pyramid auf, das sind zur Zeit meine Standardsaiten, nicht weil ich weiss die sind gut oder sie mir gefallen, sondern weil ich einfach mal auf allen Gitarren das selbe haben möchte um dann nach un d nach zu testen ... obwohl ich eher nicht daran glaube das ich das raushöre wie schon gesagt

Trotz allem und extra drumn ... ich wünsche ein fohes Neues Jahr. Glaubt mir das gibt es ;-)
Andreas Fischer
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tele
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Re: Saiten für Parlor

Beitrag von tele »

Normalerweise spiele ich auf meiner The Loar die erwähnten preiswerten, aber etwas anämischen 11er Pyramid Silk and Steel und bin ganz zufrieden damit.
Weil die Gitte aber von der Optik her nicht gerade Future ist, und weil ich es etwas nämischer angehen wollte, habe ich mal 12er Martin Retros draufgemacht.
Jetzt ist mir die Gitarre nicht mehr so symphatisch. Was mich aber nicht davon abhält, sie gelegentlich in meiner "spielerisch eher weniger bietenden" Manier zu bearbeiten.
Auch Spitzensaiten würden aus mir keinen Musiker,"der neue Ideen und eine technische und stilistische Variabilität mitbringt", machen.
Genau wie eine Pizza. egal ob Wagner, Dr.Oetker oder vom Discounter aus einem Abendessen kein Health Food Meal macht.
Und welche von denen am besten schmeckt, muss jeder für sich selbst entscheiden...
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rwe
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Re: Saiten für Parlor

Beitrag von rwe »

Andreas Fischer hat geschrieben:beim messen nur einen leicht anderen Winkel als 90° und schon zeigt sie anstatt, 0,10 – 0,12 an :-(

... gemessen, mehrmals, habe ich die eigenartige Folge; 10, 16, 24, 31, 42, 53
Wenn Du die Schieblehre an der e-Saite nochmal schräg ansetzt (und .012 misst) und 1/100-Differenz bei der D-Saite akzeptierst, (.032 statt .031) dann hast Du den 012 d'Addario-Satz, von dem ich oben schrieb ... (Nachtrag: andere sind ähnlich oder identisch)
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tele
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Re: Saiten für Parlor

Beitrag von tele »

Das ist nicht viel und da kann man ja ruhig mal wie im verlinkten Video suggeriert so 5-6 verschiedene nacheinander testen, daraufmachen, kurz spielen, die nächsten bitte, kuzrz spielen, dioe nächsten… da sind schnell mal 60 Euro weg
Da hast du dir aber nicht mein Video angeschaut.
In dem betont Homer Simpson nämlich, dass ihm Duff Bier wichtiger ist als neue Saiten, und er deshalb günstige Saiten sucht.
Er probiert sie auch nicht selbst aus, sondern sinniert auf dem Sofa liegend, welche Saiten wohl "weitere Top-Musiker" spielen. :wink:

Meiner Meinung nach wird um die Wahl der Saiten viel zu viel Aufhebens gemacht.
Ob man jetzt Martin Saiten für 5€, John Pearse für 10€, Thomastik für 15€ oder Elixier für 17€ spielt, hat auf den Klang der Gitarre eine eher geringe Auswirkung.
Von daher war mein Video auch nicht ganz ernst gemeint, aber wie so oft im Internet, wenn man den Smiley vergisst, wird's ernst genommen.
Die Furch Gitarre, um die es geht, klingt halt wie sie klingt, und dass daran Saiten etwas grundlegend ändern könnten ist Musikerwunschdenken.

Das einzige Mal, das mich schlechte Saiten beim Musizieren beeinträchtigt haben, war, als ich auf meine Mandoline Harley Benton Value Strings aufgezogen habe.
Besonders die umwickelten haben wirklich gar nicht geklungen.
Aber ob Martin, D'Addario, GHS oder Pyramid, who cares?
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Re: Saiten für Parlor

Beitrag von Gitarrenmacher »

tele hat geschrieben:
Meiner Meinung nach wird um die Wahl der Saiten viel zu viel Aufhebens gemacht.
Ob man jetzt Martin Saiten für 5€, John Pearse für 10€, Thomastik für 15€ oder Elixier für 17€ spielt, hat auf den Klang der Gitarre eine eher geringe Auswirkung.
Eine gewagte These.
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berndwe
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Re: Saiten für Parlor

Beitrag von berndwe »

Gitarrenmacher hat geschrieben:
tele hat geschrieben:
Meiner Meinung nach wird um die Wahl der Saiten viel zu viel Aufhebens gemacht.
Ob man jetzt Martin Saiten für 5€, John Pearse für 10€, Thomastik für 15€ oder Elixier für 17€ spielt, hat auf den Klang der Gitarre eine eher geringe Auswirkung.
Eine gewagte These.
Das finde ich auch. In meiner Wahrnehmung sind die Saiten (ihr Alterungszustand nicht zu vergessen) ein wesentlicher Faktor für den Klang einer Gitarre. Ich höre zum Beispiel eher den Unterschied zwischen beschichteten und unbeschichteten Saiten oder zwischen neuen und abgespielten Drähten als den Unterschied in der Bauweise verschiedener Gitarren.
Zuletzt geändert von berndwe am Mi Jan 04, 2017 12:34 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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tele
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Re: Saiten für Parlor

Beitrag von tele »

OK, ich muss meine gewagte These vielleicht ein bisschen relativieren.
Verlagern wir mal den Schauplatz von den Gitten zu den Mandys.
Auf Mandolincafe gibt es ellenlange Diskussionen über GHS vs. D'Addario vs. DR Strings.
Dabei sind bei der Mandoline die oberen zwei Chöre unumwickelte Stahlsaiten und viele der angesagten Fiddletunes spielen sich zu 70% in diesen Regionen ab.
Ob man dafür dann GHS Bronze oder D'Addario Phosohor Bronze nimmt, macht im Endergebnis nur einen äußerst geringen Unterschied.
Was die Cafebesucher aber nicht davon abhält, leidenschaftlich über String Brands zu diskutieren.
Was einen klanglichen Unterschied macht, sind Thomastik Flachdraht Saiten, weil hier die zweite Saite auch umwickelt ist und die Umwicklung geschliffen ist, wodurch der Klang dumpfer wird.

Um noch mal zu den Gitarren zurückzukommen: bei einer qualitativ mittelmäßigen Gitarre ist der Unterschied zwischen Bronzesaiten x und Phosphor Bronze y in meiner Erfahrung eher zu vernachlässigen, da gibt es für ein musikalisches Gelingen wichtigere Faktoren.
Silk and Steel oder Flatwound nehme ich jetzt mal aus, die klingen schon deutlich anders...
Material des Plektrums ist zum Beispiel ein entscheidender faktor. :wink:
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Re: Saiten für Parlor

Beitrag von Andreas Fischer »

Wie "klingt" denn Silk & Stil, Flatwound, 80/20 oder Phosphor Bronze?
Was ist jeweils typisch? .... und immer wieder meine Frage, was passt zu welchem Instrument/Bauform/Spieltechnik/Musik

Ich frage weil ichs wirklich nicht weiß aber wissen möchte :-)
Ich höre falsche Töne, versehentlich abgedämpftes, ausgelassene Töne, Rhythmusfehler (manchmal ;-)).
Ich höre einen Unterschied zwischen meinen Dreadnoughts und der Grad Auditorium oder der Traveller und ganz klar zu den Nylonsaitengitarren.
Aber würde ich den Unterschied zwischen einer Martin, Gibson oder Harley Benton hören? Ich weiß es nicht und oft glaube ich das ich es nicht hören würde, .... unterschiedliche Gitarristen würde ich hören, und wie gesagt Bauformen teilweise aber Saiten/Hölzer/...?

Ich habe mich auch schon manches Mal gefragt ob das mit den Saiten eher Voodoo oder Glaubenssache ist und sich die Unterschiede im Mikrobereich finden. Aber wenn Saiten unterscheidlich klingen so muss man das doch in Worte fassen können.

Nachtrag, ich höre was, :-) ich kann eine E Saite von einer A Saite unterscheiden. Ich hab dazu aber einen Trick, ich stimme die E saITE AUF e UNDF DIE a sAITE AUF a ;-)
Andreas Fischer
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