Pre War Guitar Company

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Johnny
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Pre War Guitar Company

Beitrag von Johnny »

Moinsen,

Hat jemand schon eine Meinung zu Pre War Guitar Company?

https://www.pre-warguitars.com

Habe Videos mit Trey gesehen. Klang, was man da hört ist schwer zu bewerten, interessant...
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JazzDude
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Re: Pre War Guitar Company

Beitrag von JazzDude »

Hier ist ein Testbericht:
https://www.pre-warguitars.com/news/" onclick="window.open(this.href);return false;
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Jorma55
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Re: Pre War Guitar Company

Beitrag von Jorma55 »

Ich hatte leider noch nicht die Gelegenheit, eine Gitarre dieser noch relativ jungen kleinen Manufaktur anzutesten. Im UMGF sind die Meinungen überwiegend positiv bzw. geradezu euphorisch, aber das heißt nicht allzu viel. In diesem Forum sind die amerikanischen Martin Traditionalisten, für die eine Martin aus den 30er Jahren das absolute Nonplusultra darstellt, tonangebend. Da diese alten Gitarren - insbesondere Dreadnoughts der Serien 18 und höher - aber für Normalbürger nahezu unerschwinglich sind, wird seit geraumer Zeit nahezu jeder Hersteller, der sich um möglichst originalgetreue Reproduktionen bemüht und (angeblich) dem "vintage Sound" dieser alten Klassiker relativ nahe kommt, bejubelt als hätte er das Rad neu erfunden. Aktuell sind Preston Thompson und die Pre War Guitar Company die heißesten Favoriten und ich glaube gerne, dass beide Manufakturen hervorragende Gitarren herstellen, damit stehen sie aber nur in einer Reihe mit mindestens einem Dutzend anderen, die in der Vergangenheit ähnlich gefeiert wurden. Dabei handelt es sich nicht einmal auschließlich um US amerikanische Hersteller, sondern auch um Europäer wie Blazer&Henkes, Marklund oder Bagnasco&Casati. Aber wie gesagt, das sind alles Hersteller für überzeugte Traditionalisten, deren Gitarren durchaus nicht jedermanns Sache sind. Ich gebe aber zu, dass die einzige Gitarre in Rudis (TFOA) Sortiment, die mich aktuell in Versuchung bringen könnte, eine OM von Preston Thompson ist. Blind würde/werde ich allerdings auch die nicht kaufen. Es ist aber sicher auch nur eine Frage der Zeit, bis das erste Exemplar eines Modells der Pre War Guitar Company bei TFOA auftaucht.

Michael
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kulte
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Re: Pre War Guitar Company

Beitrag von kulte »

Hallo,

hatte zwar noch nicht das Vergnügen eine PreWar zu spielen. Ich hab aber letztes Jahr von Wes Lambe (einer der beiden Eigentümer von PreWar) eine 7 saitige Jazzmaster im Charlie Hunter Layout bekommen. Es hat zwar viel länger gedauert als versprochen - das Instrument ist aber hervorragend und es war wirklich alles absolut unproblematisch. Bis auf die lange Wartezeit.

LG
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Johnny
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Re: Pre War Guitar Company

Beitrag von Johnny »

Gibt es von der Bilder?

Ich, mit meinem simplen Gemüt, bin da eh raus aus Baujahren, Hölzern und Details, vintage und Vintagetone. Aber die rufen auch saftige Preise auf.
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RolfD
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Re: Pre War Guitar Company

Beitrag von RolfD »

... auch in diesem Falle verhilft die "freie Marktwirtschaft" dem/den Unternehmen mit entsprechenden Angeboten eine offenbar vorhandene Nachfrage in einer offenbar ebenso exklusiven Nische des Instrumentenbaues zu bedienen. Man unterscheidet sich mit recht exklusiven Produktmerkmalen eben vom Rest der Anbieter, Manufakturen, Instrumentenbauer ......
Meist kann ich mich aus der individuellen Perspektive dafür freuen, dass es solchen Menschen gelingt, schöne und klangvolle Instrumente herzustellen. Wenn dazu artifiziell erzeugte Merkmale von Alterungsprozessen die Preisgestaltung nachhaltig bedingen, dann schließe ich nicht aus, dass sich so mancher ehrenwerte Handwerker die Frage stellt, wozu das denn nun noch gut sein soll........
Also, schon als die ersten Fender Relic Stratocaster auf den Markt gekommen sind - zugegeben: keine akustischen Instrumente - habe ich mich gefragt, was das nun soll.... aber offenbar verkaufen sich die.
Aber: man stelle sich vor, der Martin Wieland, Olav Löf, der Christian und wie sie alle heißen, richten in ihrer Werkstatt ihre mühevoll gebauten neuen Instrumente wieder auf solche historischen Merkmale hin aus.... für mich persönlich hat das was von Grausamkeit.....
ABER wie immer: die Schönheit liegt im Auge der Betrachter und zu jedem Töpchen ein Deckelchen (hat Omma immer gesagt) .... eine Gesellschaft, in der solche Sachen gefertigt und gekauft werden ..... hat offenbar ein paar Probleme weniger, das muss ja nix Böses sein.
Beste Grüße
Rolf
(spiele ja letztlich auch ein Luxusinstrument, aber: Steigerungen sind möglich... :idea: )
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Gitarrenmacher
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Re: Pre War Guitar Company

Beitrag von Gitarrenmacher »

Jorma55 hat geschrieben:Ich hatte leider noch nicht die Gelegenheit, eine Gitarre dieser noch relativ jungen kleinen Manufaktur anzutesten. Im UMGF sind die Meinungen überwiegend positiv bzw. geradezu euphorisch, aber das heißt nicht allzu viel. In diesem Forum sind die amerikanischen Martin Traditionalisten, für die eine Martin aus den 30er Jahren das absolute Nonplusultra darstellt, tonangebend. Da diese alten Gitarren - insbesondere Dreadnoughts der Serien 18 und höher - aber für Normalbürger nahezu unerschwinglich sind, wird seit geraumer Zeit nahezu jeder Hersteller, der sich um möglichst originalgetreue Reproduktionen bemüht und (angeblich) dem "vintage Sound" dieser alten Klassiker relativ nahe kommt, bejubelt als hätte er das Rad neu erfunden. .......................

Michael
Dem ist nix hinzu zu fügen...... :bide:

(Das hat der Rolf schon erledigt) :bide: :bide:
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H-bone
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Re: Pre War Guitar Company

Beitrag von H-bone »

Ich geb' zu, dass ich beim Thema "Aging" ein wenig schizophren bin... :mrgreen:

Bisher beschränkt sich mein Erfahrungsschatz allerdings auf E-Gitarren... mittlerweile wird's auch bei Akustischen ein Thema.

Ein wirklich gut gemachtes, authentisches Aging ist - und das wird oft verkannt - eine sehr aufwendige und mühsame Arbeit. Nichts wirkt lächerlicher als ein unlogisches und künstlich wirkendes "Hauruck-Aging" getreu dem Motto "etz mach' ma mal kaputt !" :aua:

Die Pre War Gitarren wirken tatsächlich in dieser Hinsicht sehr authentisch. Und Liebhaber von solchen Instrumenten gibt's allemal, auch wenn das Thema immer wieder polarisiert. Und ein ordentlicher Aufpreis für eine entsprechend akribisch ausgeführte "Nachbehandlung" ist mehr als gerechtfertigt, da steckt jede Menge Feinarbeit und auch Wissen drin.

Eine nagelneue "unberührte" Gitarre ist was Feines, eine gut "geagte", die sich anfühlt wie eine wirklich alte aber ebenso.

Ich hab' neulich auch ein penibles "'52-aging" hinter mich gebracht, inklusive Schlagzahlen, Nagellöcher, Lackrisse und Spielspuren... macht Freude zu machen und auch hinterher zu spielen... :D

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Johnny
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Re: Pre War Guitar Company

Beitrag von Johnny »

Ich hoffe, niemand ist mir böse, wenn ich es mal überspitzt sagen würde, dass Aging die Schönheits-OP für den visuellen Vintageliebhaber ist.
Ich kann mich da an ein wunderbares altes Instrument entsinnen, eine National Triolian von'29.
Jeder Vintageliebhaber (Player) würde da bei dem Gedanken schon feuchte Finger bekommen.
Sie war / ist used. Aber richtig used. Unter anderem war die Zarge etwas neben dem Gurtpin so dermaßen eingedellt, dass klar war, dass es sich hier nicht um einen einmaligen Ausrutscher handelte, sondern sie da öfters drauf geknallt wurde.
Ein Teil der Geschichte dieser Gitarre?

Und somit zurück zum Aging: das Instrument wird da "geaged", wo die üblichen Abnutzungserscheinungen sind, aber ein richtiger "Markel" ist das dann auch nicht :roll:
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Re: Pre War Guitar Company

Beitrag von Jorma55 »

Angeboten werden 4 Alterungsstufen von "Level 1" (kaum sichtbar) bis "Level 4" (massivste Gebrauchsspuren). Auf den Fotos sieht das zugegebenermaßen schon sehr gut gemacht bzw. authentisch aus. Über einen Mangel an "Handarbeit" kann man sich jedenfalls nicht beklagen Trotzdem, über "Level 1" würde ich persönlich nicht hinausgehen.

Michael
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Guitar
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aging / relic

Beitrag von Guitar »

:wink: ...darf mich auch mal einbringen zum Thema. ich glaube ich habe seit beginn meiner les paul mania 2005 allein an les paul standards (baujahre der letzten 28 jahre und custom shop oder gitarrenbauerkoryphäen) sicher 70-80 gekauft, gespielt und wiederverkauft bzw gesammelt. und zirka 3x soviel ausführlich 1-3 std angespielt. davon waren 40% künstlich gealterte; und davon wiederum die hälfte etwa mit gealtertem nitrolack - entweder schon ab custom shop oder gitarrenbauer; oder nachträglich: polylack ab und nitro drauf.

nach meinem persönlichen eindruck klingen e-gitarren mit dünnem nitrolack generell DEUTLICH offener, knackiger, holziger ähnlich älteren gitarren aus der prä-polylackezeit als polylackeklampfen. das ist selbst bei ner billigen gibson les studio so, wenn du der den lack abziehst und nen bissken öl drauf, klingt sie schon viel offener, WENN man denn ohne zig tonverbiegerpedale operiert.

desweiteren habe ich nicht den eindruck bekommen, das zusätzlich zum dünnen nitrolack ein großer hörbarer unterschied ensteht, wenn zb der alte lack abkommt, nitro drauf oder nitro drauf + aging = :idea: darf ich extrapolieren aus meiner erfahrung, das es meist nicht das aging ist, sondern, das der alte bedämpfende lack abkommt und was vernünftiges drauf = dünner nitrolack (was dann viel einfacher und schicke zu agen/relicen ist).

wenn man wie tom murphy damals im gibson custom shop (er hat sich inzwischen outgesourced und hat seine eigene werkstatt) einfach den dicken polylack mit rasierklingen, skalpell und schleiftricks bearbeitet, klingt die klampfe anschließend schon etwas offener, aber nur weil halt der polylack entdämmt wird! nicht annähernd aber so offen und vintage wie eine nitro e-gitarre...

:arrow: ob mann das nun auf akustische gitarren extrapolieren kann, entzieht sich meiner kenntnis, da es einfach kaum hochwertige, künstlich gerelicte klampfen auf dem markt gibt.

ich persönlich ziehe eine abgerockte vintage oder neue gerelicte einer schickigitarre, egal ob e oder a, immer vor. aber das ist natürlich sehrpersönlich :wink:
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tomis
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Re: Pre War Guitar Company

Beitrag von tomis »

der ganze hype um vintage und prewar tangiert mich nur peripher
klar ist es cool eine alte zigarrenkiste mal zu spielen
aber die flatter geht doch mehr oder weniger schnell vorbei
und neue dinger können auch toll sein
obwohl: ich erinnere mich an doc's alte d-35
oder hogga's genauso alte d-28s
auch wenn die nicht alt genug sind
da steckt etwas drin was sich zu finden lohnt
und ich würde mich freuen, wenn ich nächste woche
werner's alte kw-studierkiste von hüpenschnitzer spielen dürfte

und: die einen zahlen für hochglanz und die anderen für extragekratze
was für eine welt
mit Blues und Gruß
Thomas
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Re: Pre War Guitar Company

Beitrag von Gitarrenmacher »

tomis hat geschrieben:der ganze hype um vintage und prewar tangiert mich nur peripher
...........................................................
und ich würde mich freuen, wenn ich nächste woche
werner's alte kw-studierkiste von hüpenschnitzer spielen dürfte

und: die einen zahlen für hochglanz und die anderen für extragekratze
was für eine welt
Das darfst du. Da würde ich sagen, die ist Stufe zwei. Werner war wirklich Weltmeister im "prewarisieren"
Vielleich kommt auch Klaus W´s Dadou zu Besuch. Die ist Stufe vier-fünf..
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Re: Pre War Guitar Company

Beitrag von Gitarrenspieler »

Jede neue Gitarre hätte ich auch gern sauer u. neu lackiert! Gebrauchsspuren mach ich dann selbst, hab ich bis jetzt noch immer geschafft. Wenn sie alt ist und Spuren hat ist das o.k. Alles andere ist irgendwie Blenden oder Vortäuschen finde ich. Aber das ist ja groß in Mode, Jeans kann man ja schon mit Löchern drin kaufen und wer beim Kinderfest im Kindergarten die Luftballons aufpumpt ist hinterher Eventmangaer... wenigstens!
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
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