Albert & M?ller Gitarren

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Benutzeravatar
osti
Beiträge: 87
Registriert: Sa Nov 25, 2006 11:03 pm
Wohnort: Gütersloh / Bielefeld / Paderborn

Albert & Müller Gitarren

Beitrag von osti »

Hallo,

habe meine Furch versetzt, und jetzt wieder ein wenig Taschengeld.
:D. Habe eine Albert & Müller S5 von 1997 im Auge. Was würde dieses Flamed-Koa Teil bei einem damaligen NP von ca. 3.200 Euro heute gebraucht Wert sein? Hat jemand Erfahrung mit A&M-Gitarren? Mit welcher Korpusform ist die S5 vergleichen? Hat jemand in letzter Zeit Erfahrung mit neuen
A&M Custom Gitarren gemacht?
Danke für rege Rückmeldungen.

Michael


- Guild JF-30-12 2003
- Gibson Sheryl Crow CW 2004
- Stevens J/A Jumbo 2002
- Martin D-41 Sunburst 2012
Benutzeravatar
Admin
Site Admin
Beiträge: 1896
Registriert: Do Jan 01, 1970 1:00 am
Wohnort: 99817 Eisenach
Kontaktdaten:

Beitrag von Admin »

Ich hatte eine S1 von Albert und Müller und die habe ich nicht mehr. Jetzt könnte ich die Geschichte erzählen, wie es dazu kam, aber die kennen hier schon die meisten. Es war so ziemlich die beste akustische, die ich in den klammen Pfötchen hielt, so habe ich es in Erinnerung. Nun ist das schon ein paar Jahre her und inzwischen hatte ich noch das eine oder andere edle Gehölz in den Händen, so daß ich das heute vielleicht relativieren würde. Aber dennoch gilt: Sie ist laut, schön klingend und vielseitig einsetzbar. Außerdem von einer Person von A bis Z alleine erbaut, mit Hautleim geleimt. Alleine der Nitrolack ist etwas moderner, ansonsten könnte man sagen, diese Gitarren werden so gebaut, wie man schon seit 2000 Jahren Instrumente der Lautenfamilie baut.

Über den Wert kann ich nicht viel sagen, aber die S1 war auf jeden Fall etwas Besonderes.

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild
Benutzeravatar
Mr. Magic Takamine
Beiträge: 1356
Registriert: Do Mär 16, 2006 4:32 pm
Kontaktdaten:

Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Ich hatte mal die Gelegenheit eine S1 "Custom" anzuspielen - es war eine 12-Saitige. Der Klang - schön warm und voll, nicht so klirrend, wie die meisten 12'er. Die Verarbeitung war allererste Sahne. Das einzige, was mir irgendwie bei A&M nicht gefällt, ist der "Spanische (Hals-)Fuß". Ich weiß nicht, ob der bei allen A&M's Verwendung findet?!
Beim spanischen Fuß werden die Zargen in einen Schlitz im Halsfuß geleimt. Ob das "gut" oder "schlecht" ist, kann ich nicht beurteilen! Jedenfalls kann bei einer eventuell notwendigen Reparatur der Hals nicht ausgebaut werden - das hat mich persönlich rein konstruktiv davon abgehalten, die S1-12 zu kaufen. Das hier wäre sie gewesen: KLICK
Wie gesagt - richtig gut, und RICHTIG schön - sowohl optisch, als natürlich auch klanglich... Sie war meine erste Wahl bei einigen angespielten 12-Saitigen (unter anderem war auch eine Lakewood D32-12P, div. Takamine, eine Martin D-12...)

Ein Auszug aus dem Buch "Akustische Gitarren" vom GC Carstensen (ISBN 3-910098-24-X):
Seite 68: Der spanische Fuß
... Diese Art der Konstruktion funktioniert gut bei Gitarren, die mit leichten Nylonsaiten bespannt werden. Doch da der Hals, der Halsansatz, die Decke, die Seiten und die Rückseite alle ineinander integriert sind, ist es fast unmöglich, den Hals falls nötig zu lösen. Obwohl diese Methode fast nur bei klassischen Gitarren zum Einsatz kommt, greifen auch einige wenige europäische Gitarrenbauer wie Stefan Sobell und Albert & Müller bei ihren Stahlsaiten-Gitarren auf diese Konstruktion zurück.

Vielleicht kann der Martin was dazu sagen?

Wohlgemerkt: Ich möchte die Gitarren von A&M KEINESFALLS schlecht reden - dafür klingen sie viel zu gut!!!!!!!! Ich möchte damit nur auf die Konstruktion der Gitarren hinweisen, da man sonst nichts darüber liest!

Gruß Dietmar
Benutzeravatar
H-bone
Beiträge: 5581
Registriert: Mi Feb 09, 2005 4:02 pm
Wohnort: Engelthal bei Nürnberg
Kontaktdaten:

Beitrag von H-bone »

Mr. Magic Takamine hat geschrieben:Vielleicht kann der Martin was dazu sagen?
Den spanischen Halsfuss würde ich bei einer Stahlsaiten-Gitarre nie verwenden... allein das Risko dass irgendwann der Stahlstab defekt wird oder - was bei alten Gitarren üblich ist - ein Neck-Reset fällig wird wäre mir viel zu hoch. Und bei einer 12-saitigen doppelt... :?

Aber das ist wirklich Ansichtssache - schliesslich halte ich ja auch Zeder für kein passendes Deckenholz für Stahlsaiten... :twisted:

Ich denke jeder hat da seine eigene Philosophie und das ist auch gut so - die Zeit wird's zeigen.

Gruss, Martin
Benutzeravatar
hoggabogges
Beiträge: 1686
Registriert: Fr Mär 04, 2005 2:57 pm
Wohnort: Kornwestheim

Beitrag von hoggabogges »

Ich hab da vollstes Vertrauen in die Konstruktion von Stoll, der den Spanischen Halsfuss bevorzugt und der mein neues Instrument gerade herstellt . Vielleicht bin ich vorbelastet durch meine Martin, die sich in 29 Jahren noch nie beschwert hat über dünne, dicke, andere Saiten, Wärme, Kälte, noch sonstwas. Hals gerade, alles okee.
Martin D28S '76
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
Benutzeravatar
H-bone
Beiträge: 5581
Registriert: Mi Feb 09, 2005 4:02 pm
Wohnort: Engelthal bei Nürnberg
Kontaktdaten:

Beitrag von H-bone »

Hallo Hoggabogges,

ich hab' vorgestern (wegen etwas anderem) mit Christian telefoniert, wir kamen zufällig auf dieses Thema. Er sagte er baue keineswegs immer den spanischen Halsfuss, und ich denke mal für eine leichte Fingerstyle-Gitarre ist auch der spanische Halsfuss in Ordnung. Nur eben - und gerade - bei einer Zwölfsaitigen bekäme ich da echt Bauchschmerzen.

Aber eines ist ganz sicher - der Christian weiss genau was er tut... :wink:

Bist du sicher dass deine überhaupt den Spanischen Halsfuss bekommt ?

Gruss, Martin
Benutzeravatar
klaust
Beiträge: 2687
Registriert: Mi Feb 09, 2005 2:51 pm
Wohnort: Belmont / CA

Beitrag von klaust »

H-bone hat geschrieben:Bist du sicher dass deine überhaupt den Spanischen Halsfuss bekommt ?
bis auf bei dem Einstiegsmodell (Hals=deutsche Bauweise?) ist bei allen Modellen auf der Webseite der Spanische Halsfuss erwähnt. :arrow: Stoll Guitars
tbrenner
Beiträge: 3705
Registriert: Mi Mai 02, 2007 12:26 pm
Wohnort: Mötzingen
Kontaktdaten:

Erfahrung mit A + M-Gitarren

Beitrag von tbrenner »

Hallo osti,

vermute mal, daß das Thema "Albert + Müller"-Gitarre möglicherweise schon
durch ist ? Egal:
ich hatte anno 2001 die Gelegenheit auf Woody Mann´s Albert + Müller
(Modell vermutlich S 5 oder S 6), Ahorn-Boden u. Zargen, Cutaway
zu spielen + mir ist seither noch kaum etwas untergekommen, was ähnlich
dynamisch/filigran/obertonreich (und bei Bedarf sehr laut ...) intonierte.
Ein megag. Gerät , gegenüber dem manches der auch versammelten
(US-) Edel + Teuer-Teile wie ein rostiges Honytonk-Piano zum Konzertflügel
dastand.

Ich habe dann später die Gelegenheit genutzt, mir eine sec.hd. A + M S 4
(Cut, Rio) zu verschaffen + das ist eine Gitarre, die bei mir bleiben wird.

Kurzum - ich habe eh den Eindruck, daß einheimische gitarrenbauer für´s
rare Geld oftmals was Netteres hinbekommen als ihre Überseekollegen -
und bei A + M trifft das ganz verstärkt zu!

Grüssle,
tbrenner
Benutzeravatar
malermax
Beiträge: 95
Registriert: Do Sep 28, 2006 4:07 pm
Wohnort: Gütersloh

Beitrag von malermax »

Hab die Albert & Müller S5 bei Peter Fingers Gitarrenladeneröffnung
http://www.guitar-basar.de/sites/gitarren.html

in den Fingern gehabt. Feines Teil, da kann ich hier nur zustimmen. Peter Finger erzählte mir dazu, dass er sie für sich habe fertigen lassen, aber die falsche Griffbrettbreite angegeben bzw. bekommen habe (genau weiß ich das nicht mehr) - die Gitarre klang jedenfalls hervorragend.
Zuletzt geändert von malermax am Fr Jun 08, 2007 8:55 am, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

Habe eine Albert & Müller S5 von 1997 im Auge. Was würde dieses Flamed-Koa Teil bei einem damaligen NP von ca. 3.200 Euro heute gebraucht Wert sein?
Naja, der Wer einer Gitarre bemisst sich nicht am Klang, sondern daran, was jemand bereit ist dafür zu zahlen. Über die (Klang)Qualität dieser Gitarren gab es ja schon genug Beiträge, denen ich voll zustimme.

Dennoch glaube ich nicht, dass sie allzuviel wert ist. Albert und Müller ist über die Akustikszene hinaus nicht bekannt und das Design ist auche keine Kopie von einem Klassiker, sondern eine eigenständige Konstruktion.
Ich denke, dass sie bei ebay ab 1.- eingestellt so um die 1000.- bringen würde, eher etwas weniger. Dafür kriegst Du aber allerbeste Qualität, denn:
Kurzum - ich habe eh den Eindruck, daß einheimische gitarrenbauer für´s
rare Geld oftmals was Netteres hinbekommen als ihre Überseekollegen -
und bei A + M trifft das ganz verstärkt zu!
...stimmt, wenn man die bekannten US-Marken zum Vergleich nimmt. Die guten amerikanischen Gitarrenbauer wie z.B. Everett bauen dann ab 4000.- oder oft noch mehr richtig gute Gitarren, die mit der Albert&Müller mithalten können.

Hast Du sie denn schon angespielt? Ich finde, Koa ist so ne Sache...Diese AlbertMüller gab´s auch als Riopalisander!!! Auf DIE wäre ich mal gespannt.

Grüße
Benutzeravatar
osti
Beiträge: 87
Registriert: Sa Nov 25, 2006 11:03 pm
Wohnort: Gütersloh / Bielefeld / Paderborn

Beitrag von osti »

Also, ich konnte mal eine Albert & Müller SS-5 anspielen. Diese hat ungefähr die Größe einer OO/OM. High Flamed Koa, Offene Kopfplatte. :P
Der Klang war wirklich toll. Würde bei mir auf Grund der doch eingeschränkten Fingerfertigkeit :oops: Perlen vor die Säue bedeuten.
Baujahr 1994-96 ungefähr. Zustand wie Neu. Bei Interesse gebe ich gern
die Kontaktdaten weiter.
Ich glaube, ich brauche auch mal eine Gitarre aus Deutschland :wink:

Michael
funpicker
Beiträge: 83
Registriert: Sa Feb 11, 2006 9:28 pm
Wohnort: Recklinghausen

Beitrag von funpicker »

Hallo .....,

auf der Onlineseite von Dreamguitars sind einige Albert & Müller dabei und auch dort sind sie hoch angepriesen. Meiner Meinung nach klingen die Beispielsamples der Albert & Müller S6 und der Beneteau sehr gut. Am besten hört man den Unterschied auf einer guten Anlage. Selbst testen ist natürlich immer das Beste, jedoch gewinnt man so schon mal einen Eindruck.

http://www.dreamguitars.com/new_instruments.htm

Viel Spaß beim Hören und Grüße Uwe

Die Samples sind von Al Petteway eingespielt. In den nächsten Monaten wird es auch die TABs und eine CD dazu geben.
Lakewood M32CP
Albert Müller S1 klein
Duke GA-PF Cut
Yamaha Nylon-Silent
Laser
Beiträge: 31
Registriert: Mi Jan 09, 2008 4:06 pm
Wohnort: Belgien, Landen

A+M S3

Beitrag von Laser »

Hi all,

first: I present my apology for not writing in German. My German is far worse than your Flemish could be.
I was looking for A+M users on the net, and I stumbled into this forum.

Last october I found a second-hand Albert+Muller S3 from 1999 in a shop. I was on vacation, saw it standing between some other second hand vintage guitars. I was attracted by the looks and, after playing some notes, I kept playing for an hour sitting on the floor.

I didn't buy right away, since our car was full with the kids and luggage. I came to an arrangment with the seller, made a forward payment and returned in december to pick it up.

It has been my guitar I play on almost exclusively since that day. Sold my Seagull, kept a Furch and old Hashimoto dreadnaught and Yamaha classic guitar, but the other guitars mostly remain untouched lately.

It has been played, and played well. It has suffered some damage over the years. But I intent to have it set up and repaired where necessary by Toni Muller, after playing it for a couple of months, in order to know what to change in the setup.

I am delighted by the dynamics, really woody and rich sound, and the distinction in string notes even when playing chords very hard. The broad neck also makes a lot of difference, I can keep playing for hours now without pain in the left hand.

The Fishman Rare Earth humbucker was installed by the former owner, and serves its purpose well through the acoustic Marshall amplifier. But I play mainly unplugged. I might want to try the LR Baggs M1 some time later.

I think the A+M guitars are very much worth a closer look. It(s 300 km far from here, and I won't hesitate to make a one day trip to Albert and Mullers shop to meet them and talk about the repairs on this guitar. It is worth the effort.

Here are some images:

Bild

Bild

Bild

Thank you for letting me share this with you.
Benutzeravatar
Rolli
Beiträge: 5731
Registriert: Do Sep 21, 2006 1:48 pm
Wohnort: Zwischen Alzey und Mainz
Kontaktdaten:

Beitrag von Rolli »

Hi Laser, welcome to our little home of acoustic freaks. Yes Albert & Müller build some fine instruments. I played one of a friend and wanted to get it from him, but he did not want to sell it. I could understand it, because the Lady sounded just great. I dont recall what model it was, but it was kind of Orchestra style.
Meanwhile I found my dream-instruments (McIlroy A35 and Avalon A200), so it will take some time until I will be tempted again.

Rolli
Schöne Grüße, Rolli
www.daskulturgut.de - KulturGUT
www.rolandkalus.de - Gitarrencoaching
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20101
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Beitrag von RB »

Arghhh .. ...... nobody shoulda reminded me but alas, here`s the story how my former A&M S1 was negliently thrown away by me lil stupid:

Some years ago I went into a music store in Giessen and tested some guitars. This certain store has some high end guitars on stock, especially Lakewood and I was keen on a Lakewood M model. After having noodled on a M-14 for a while the guy brought me that S1. I tried it and the room was full of sound. It was 3.000 DM at that time. I listened and I found my voice :mrgreen: ahm no I kinda heard my voice say: "Im going to keep it". I layed down the plastic card and at the same time reflected about excuses I would utter when I would come home. Well I had an accident on the way home, the car was damaged, the guitar remained one piece. That made the job easier for me because the accident drowned out the purchase.

Two or three weeks later I found the bridge to be glued on awry. I rode to Giessen town entered the shop, raised a fuzz and in a matter of minutes walked out with a Larrivée L-03 R instead.

On one of my later visits they told me, the bridge inlay's angle is only half as sharp as usual and the bridge itself bears the rest of the angle. The position of the bridge is part of the design and fully intentional. That's what the A&M people had explained them.
Antworten