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Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Mo Jan 21, 2019 5:52 pm
von Jorma55
Ergänzende Anmerkung zum Import : Inwieweit sich amerikanische Händler heute noch auf einen Export einer Cites zertifizierten Riogitarre nach Deutschland einlassen, dürfte vom jeweiligen Händler abhängen. Ich glaube, der inneramerikanische Aufwand ist da mittlerweile ungleich größer als noch Ende der 90er. Und die Sache funktioniert auch auf deutscher Seite ausschließlich für den privaten Gebrauch. Ein Händler hat keine Chance, vom Bundesamt für Naturschutz eine Einfuhrgenehmigung zu erhalten.

Michael

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Mo Jan 21, 2019 6:12 pm
von Es335
rwe hat geschrieben:
Es335 hat geschrieben:... bei Konzertgitarren ist die Decke zum überwiegenden Teil für den Klang verantwortlich, bewiesen von Torres durch seine Gitarre mit Pappmaché Korpus...
Hmm, eigentlich hat Torres nur bewiesen, dass auch Gitarren mit einem Korpus aus Verbundfaserwerkstoffen (damals Pappmaché, heute wohl eher Carbon oder...) gut klingen können...
Ich sehe da jetzt nicht unbedingt einen Widerspruch. Wenn die Decke nicht den Großteil des Klanges ausmachen würde, hätte die Pappmache Gitarre nicht klingen können, was genau mit diesem Experiment bewiesen werden sollte! :wink: :D

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Mo Jan 21, 2019 9:10 pm
von Gitarrenmacher
[quote="Jorma55" Ein Händler hat keine Chance, vom Bundesamt für Naturschutz eine Einfuhrgenehmigung zu erhalten.

Michael[/quote]

Bei Antiquitätet könnte das annders aussehen.
https://www.bfn.de/themen/cites/antrags ... aeten.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Mo Jan 21, 2019 10:06 pm
von rwe
Es335 hat geschrieben:
rwe hat geschrieben:
Es335 hat geschrieben:... bei Konzertgitarren ist die Decke zum überwiegenden Teil für den Klang verantwortlich, bewiesen von Torres durch seine Gitarre mit Pappmaché Korpus...
Hmm, eigentlich hat Torres nur bewiesen, dass auch Gitarren mit einem Korpus aus Verbundfaserwerkstoffen (damals Pappmaché, heute wohl eher Carbon oder...) gut klingen können...
Ich sehe da jetzt nicht unbedingt einen Widerspruch. Wenn die Decke nicht den Großteil des Klanges ausmachen würde, hätte die Pappmache Gitarre nicht klingen können, was genau mit diesem Experiment bewiesen werden sollte! :wink: :D
Weshalb: Pappmaché ist ein recht steifer Werkstoff. Wenn Gitarren mit einem Korpus aus Ahorn, Palisander, Mahagoni oder Walnuss, aber auch aus aus Carbon oder aus Lyrachord klingen, wehalb dann nicht auch eine aus Pappmaché? Steifheit, Schwingungs- und Reflexionsvermögen sind die Dinge, die den Korpus beschreiben; ob man diese Eigenschaften nun aus von Elfen geschlagenem Rio, aus HiTech-Verbundwerkstoffen oder aus Pappe hinbekommt, ist irrelevant (wobei mir, als Verfechter der Relevanz des Korpusholzes, schon klar ist, dass eine Pappmaché-Gitarre anders klingen wird, als eine aus Rio oder aus Ahorn, ob besser/ schlechter sei dahingestellt).

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Mo Jan 21, 2019 10:37 pm
von späterblues
von Elfen geschlagenem Rio
:lol:

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Di Jan 22, 2019 12:00 am
von Jorma55
Gitarrenmacher hat geschrieben:[quote="Jorma55" Ein Händler hat keine Chance, vom Bundesamt für Naturschutz eine Einfuhrgenehmigung zu erhalten.

Michael
Bei Antiquitätet könnte das annders aussehen.
https://www.bfn.de/themen/cites/antrags ... aeten.html" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;[/quote]

Klar, Antiquitäten sind vom Handelsverbot ausgenommen. Eine Martin beispielsweise aus den 30er Jahren muss nur angemeldet werden und könnte von jedermann problemlos eingeführt und gehandelt werden. Aber bei den von Martin von 1994 bis 2004 plötzlich wieder hundertfach auf den Markt geworfenen Gitarren mit Boden und Zargen aus Riopalisander gelten meine obigen Ausführungen. Für entsprechende Gitarren aus den 50er und 60er gilt wieder etwas anderes, je nachdem wann sie auf deutschem bzw. EU- Boden gelandet sind. Waren sie bereits vor 1992 in Deutschland, gilt eine Art von Bestandsschutz, alles andere wäre eine Form von Enteignung.

Michael

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Di Jan 22, 2019 10:43 am
von Es335
rwe hat geschrieben:
Es335 hat geschrieben:
rwe hat geschrieben:
Hmm, eigentlich hat Torres nur bewiesen, dass auch Gitarren mit einem Korpus aus Verbundfaserwerkstoffen (damals Pappmaché, heute wohl eher Carbon oder...) gut klingen können...
Ich sehe da jetzt nicht unbedingt einen Widerspruch. Wenn die Decke nicht den Großteil des Klanges ausmachen würde, hätte die Pappmache Gitarre nicht klingen können, was genau mit diesem Experiment bewiesen werden sollte! :wink: :D
Weshalb: Pappmaché ist ein recht steifer Werkstoff. Wenn Gitarren mit einem Korpus aus Ahorn, Palisander, Mahagoni oder Walnuss, aber auch aus aus Carbon oder aus Lyrachord klingen, wehalb dann nicht auch eine aus Pappmaché? Steifheit, Schwingungs- und Reflexionsvermögen sind die Dinge, die den Korpus beschreiben; ob man diese Eigenschaften nun aus von Elfen geschlagenem Rio, aus HiTech-Verbundwerkstoffen oder aus Pappe hinbekommt, ist irrelevant (wobei mir, als Verfechter der Relevanz des Korpusholzes, schon klar ist, dass eine Pappmaché-Gitarre anders klingen wird, als eine aus Rio oder aus Ahorn, ob besser/ schlechter sei dahingestellt).
Irgendwie scheint diese Diskussion etwas aneinander vorbei zu gehen?! Vielleicht belassen wir es einfach bei dem Konsens über Ramirez Gitarren mit getauschter (Fichten-)Decke und wären dann auch wieder voll im Thema! :wink: :D

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Di Jan 22, 2019 6:35 pm
von Jorma55
Mittlerweile tut es mir fast leid, diese Diskussion angestoßen zu haben, da ein Konsens völlig außer Reichweite erscheint. Andererseits empfand ich die Diskussion als sehr interessant, weil ich auch einiges gelernt habe. Deshalb herzlichen Dank an alle, die sich beteiligt haben, aber letztlich ging es eigentlich nur um die Vorstellung einer antiquarischen Martin. Ich habe diesen Beitrag auch keineswegs als überflüssig empfunden, es hat sich ja doch ein - wie ich meine - recht interessanter Thread daraus entwickelt.

Michael

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Di Jan 22, 2019 7:59 pm
von chrisb
Hier ist zb ein innerdeutsches Riorecycling-Projekt.

https://rover.ebay.com/rover/0/0/0?mpre ... 2914464175" onclick="window.open(this.href);return false;

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Di Jan 22, 2019 8:39 pm
von JazzDude
chrisb hat geschrieben:Hier ist zb ein innerdeutsches Riorecycling-Projekt.

https://rover.ebay.com/rover/0/0/0?mpre ... 2914464175" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
Da kommen einem ja die Tränen bei der vor Verkäuferlyrik triefenden Beschreibung. Vorsicht, Schleimspur!

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Di Jan 22, 2019 8:53 pm
von Niels Cremer
“Das Schallloch unterstützt die Eigenwahrnehmung des Gitarristen unter allen Bedingungen”

Besser als jeder Therapeut! :D

LG,
Niels

Re: C. F. Martin ca. 1880 -189

Verfasst: Di Jan 22, 2019 9:12 pm
von Newbie
Das war in der Tat sehr erfrischend und ist unerwartet doch noch sehr interessant geworden hier.

Allerdings... die wirklich brennende und und interessante Frage ist doch, wer kauft jetzt dem Peter die Vogelbeerbaum-Joni vom Loef ab? Ich hoffe, die ist morgen weg, führe mich nicht in Versuchung. :pferd: Sorry, off-topic ...