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Wert gebrauchter Gitarren

Verfasst: Di Feb 20, 2007 8:29 am
von Oldie
Hallo zusammen,
nachdem ich nun schon geraume Zeit eifrig die Beiträge im Forum lese, würde ich gern mal die geballte Forumskompetenz in Anspruch nehmen. Ich spiele seit 35 Jahren Gitarre mit wechselnder Intensität, in den letzten Jahren wieder verstärkt. Allerdings hat sich mein Geschmack im Lauf der Jahre verändert: Anfangs waren Lämmerhirt und Kottke die Quellen, mittlerweile spiele ich aber mehr die Richtung Renbourn und Bensusan. Meine Martin D 35S, die ich Ende der der 70er gekauft habe, kommt deshalb kaum noch zum Einsatz, was ich schade finde. Ich trage mich deshalb mit dem Gedanken, sie zu verkaufen. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass es im Internet eine Seite gibt, die Übersichten über den Gebrauchtwert der bekannten Markenmodelle gibt, finde aber nix mehr. Hat von Euch jemand eine Idee?
Viele Grüße
Oldie

Verfasst: Di Feb 20, 2007 10:41 am
von Admin
Laut Google ist eine 1970er D-35s (aber ene 12-saitige) bei EBay GB für 2.499,- Pfund angeboten worden, das wären ca. 3.700,- Euro. Nun kenne ich aber aus Großbritannien beinahe ausschließlich Mondpreise und nehme daher an, daß 2.499 Euro angemessener wären. Ob man sie dafür verkauft bekommt, ist eine andere Frage.

Hier bietet ein Amerikaner eine 1976er für 3.195,- Dollar an:
http://www.umanovguitars.com/pstore/flattop.php

Hier bietet einer eine 1975er bei Ebay für knapp 2.000 Dollar an:

http://cgi.ebay.com/MARTIN-D-35S-12-FRE ... dZViewItem


Sicher kommt es im Einzelfall noch sehr auf den Zustand des Instruments an. Letzteres Beispiel ist in einem grausligen Zustand: Der Lack ist "crazed", die Kopfplatte sieht so aus, als habe man mit der Gitarre Tischtennis gespielt und an der Zarge ist eine größere Macke.

Ich weiß nicht, was da realistisch ist, aber ich würde annehmen, nicht unter 1.500,- Euro. Aber willst Du die denn tatsächlich verkaufen ? So zwingend finde ich die Gründe nicht.

Verfasst: Di Feb 20, 2007 11:08 am
von Oldie
Danke für die Hinweise, den bei ebay kannte ich schon, wird schon länger angeboten. Ob ich letztlich verkaufe (zugunsten eines Neubaus) weiß ich nicht, ich habs schon einmal versucht und dann den Besichtigungstermin im letzten Moment abgesagt, weil ich es nicht übers Herz gebracht habe.

Verfasst: So Feb 25, 2007 12:57 pm
von Guitar Romeo Whisky
Ich habe neulich eine D28S (unterscheidet sich von der D35S nur durch den Boden, bei Deiner dreiteilig, bei der 28 zweiteilig) für knapp 1.900 Euronen gekauft, Baujahr 80, guter Zustand, tolle Picking-Gitarre. Ich hätte 1980 die kaufen können, die Werner Lämmerhirt damals gespielt hat, war eine D35S, hätte 2.000 DM gekostet.
Wenn Du eine neue willst, gib doch Deine in Zahlung, das machen viele, ich mache es jedenfalls seit Jahren so, wenn Dir ein Instrument nicht mehr passt. Im wahrsten Sinne des Wortes, übrigens, ich habe meine Santa Cruz OOO in Zahlung gegeben, weil sie mir einfach zu klein war. In der ersten Euphorie des GAS verdrängt man das gerne, aber später tritt das mehr in den Vordergrund. Versuchen!

Verfasst: So Feb 25, 2007 2:10 pm
von H-bone
Guitar Romeo Whisky hat geschrieben:Ich habe neulich eine D28S (unterscheidet sich von der D35S nur durch den Boden, bei Deiner dreiteilig, bei der 28 zweiteilig)
Hallo GRW,

nicht ganz korrekt - die D-35(S) hat im Vergleich zur D-28(S) ein leichteres Bracing.... 1/4" ( D-35 ) vs. 3/8" ( D-28 )

Gruss, Martin

Verfasst: So Feb 25, 2007 2:50 pm
von Guitar Romeo Whisky
Sorry, so tief bin ich noch nicht gegangen, wusste ich nicht!

Verfasst: So Feb 25, 2007 5:44 pm
von Oldie
Hallo GRW,
Danke für den Hinweis. In Zahlung geben hab ich auch schon gemacht, aber da hatte ich die Klampfen jeweils nur kurze Zeit, und mit der D-35 verbinden mich schon einige Jahre, ich bin da etwas gefühlsduselig. Falls ich das doch überwinde werd ich aber mal bei Session vorbeischauen, ich hab ja jetzt Vorstellungen vom Markt.
Viele Grüße
Oldie

Verfasst: So Feb 25, 2007 10:09 pm
von Guitar Romeo Whisky
Oldie, Schall und Rauch, man heiratet keine Gitarre, ich würde mich inzwischen sogar von meiner Oetter trennen, das sind Ikonen, die man nicht anbetet.
Wichtig ist, zu spielen und Spaß dabei zu haben, und da kann das Instrument schon mal wechseln, andere Bedürfnisse wachsen und überwiegen irgendwann, das Ding ist eine Sache, ein Instrument, man hat da zwar Seele reingepackt und zusammen viel erlebt, aber die Klampfe zu wechseln wie in Deinem Fall ist kein Tod !

Verfasst: Mo Feb 26, 2007 5:58 am
von hoggabogges
@GRW
Dem widerspreche ich jetzt aufs Heftigste: Das allerletzte, von dem ich mich trenne, ist meine Martin!! Aber ist ja jeder anders gestrickt...

Verfasst: Mo Feb 26, 2007 7:33 am
von Oldie
Hallo GRW,
Du hast vollkommen recht, das sagt mein Kopf ja auch immer, wenn nur der Bauch nicht wär.
Lohnt sich eigentlich ein Besuch der "Zupfgeige" in Karlsruhe, ist ja von mir aus nicht die Welt?
Grüße
Oldie

Verfasst: Mo Feb 26, 2007 10:12 am
von Treehugger
hoggabogges hat geschrieben:@GRW
Dem widerspreche ich jetzt aufs Heftigste: Das allerletzte, von dem ich mich trenne, ist meine Martin!! Aber ist ja jeder anders gestrickt...
So hat halt jeder seiner Prioritäten - und das ist gut so.
Ich bin auch ein Gitarrenverrückter und meine Gitarre ist mein wichtigster Gebrauchsgegenstand.
Aber bei mir kommt vieles vor dem Instrument.
Wenn du Kinder und/oder einen Partner hast, weißt du vielleicht was ich meine.
Auch meine Freunde kann mir keiner ersetzen - meine Gitarre schon ;-)

Verfasst: Mo Feb 26, 2007 5:55 pm
von Guitar Romeo Whisky
Hallo Oldie, von Dir aus würde ich eher zu Franz ins Session in Walldorf. Erstens ist der viel besser sortiert, zweitens kannst Du das auch im Rahmen eines Familienausflugs machen, für eventuelle Kompensationsgeschäfte. (Ikea ist gleich nebendran, hab´ich schon öfter gemacht, Frau und eventuell Gören da abgeben und weiter zu Franz)

Die Zupfgeige ist eher ein Klassikerladen, im High End Bereich haben die wenig bis nix. Ein paar schöne Albert und Müller. Wenn Du Deine dort in Zahlung gibst, muss der wieder ein Jahr warten, bis ich sie doch kaufe, wie bei der D28S geschehen :lol:

@ hoggabogges: ich würde mich inzwischen von allen meinen Martins trennen, brauchste eine? Gibt doch inzwischen über eine Million. Bei Unikaten wie Oetter hätte ich mehr Skrupel. Und wenn ich recht überlege, meine erste gute Gitarre würde ich auch nicht hergeben, aber was danach kam, schon. EINE gute Gitarre braucht der Mann zum überleben!!

Verfasst: Mo Feb 26, 2007 10:43 pm
von mass
manchmal nimmt man ne gitarre in die hand und macht sachen, die man vllt. mit keine anderer gitarre spielen würde. sprich; töne rauslockt, die man sonst nie drauf käme.....
später dann verkauft man genau das babe, ähm ja, und noch viel später beißt man sich in den ARSCH!
mass

Verfasst: Di Feb 27, 2007 9:33 am
von Gast
...

Verfasst: Di Feb 27, 2007 9:46 am
von Guitar Romeo Whisky
Na na, jetzt keine Neurosen aufbauen, ich war mit jeder Gitarre glücklich, und bestimmte Edelmarken interessieren mich überhaupt nicht, Larrivee oder Lakewood, diese Spiritistendinger z. B., und ich bin und war nie neidisch auf die Firma CSN&Y, die zusammen wahrscheinlich die hundert besten Martins des Universums besitzen. Bullshit! Seele kommt auch über preiswertere Drähte rüber!!