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"Gebackene" Gitarrendecken

Verfasst: So Mai 26, 2019 3:57 pm
von Martini
Hallo,

seit einigen Jahren ist, besonders bei Martin, vom "VTS" (Vintage Tone System) die Rede, also von "gebackenen" Gitarrendecken, die
durch Erhitzung einen künstlichen Alterungsprozess durchmachen.

Ich hatte in einem Musikgeschäft vor längerem mal eine Martin D222, die eine solche Decke hat (Sitka) anspielen können.
Es klang wirklich toll. Sehr "offen", laut und irgendwie schon "eingespielt".

Was mich interessieren würde: Entwickeln sich solche Decken durch Spielen noch weiter oder sind sie durch diese Hitzebehandlung
auf einer Entwicklungsstufe quasi "stehengeblieben"?

Vielleicht hat ein Forumsmitglied schon länger eine Gitarre mit einer VTS-Decke und kann darüber etwas sagen.

Grüße

martini

Re: "Gebackene" Gitarrendecken

Verfasst: Mo Mai 27, 2019 8:30 pm
von Dylan
Hallo Martini,

ich bin stolzer Besitzer einer Lakewood M32 CP mit getoasteter Decke. Die Gitarre habe ich bei Andreas Dill im Gitarrenladen Weingarten erworben. Andreas Dill beliefert
Lakewood mit wärmebehandelter Schweizer Alpenfichte AAA (Mondholz, ob das wirklich etwas bewirkt, weiss ich nicht). Ich habe die Gitarre erst seit ca. 4 Monaten und
kann dir deshalb deine Frage nicht wirklich beantworten.
Beim Kauf hatte ich jedoch die Gelegenheit die Gitarre im direkten Vergleich mit einer normalen M 32 CP zu testen. Für mich war der Unterschied so immens, dass ich nicht mal in Versuchung kam mich für die herkömmliche Bauweise zu entscheiden. Die Gitarre klingt für mich einfach so genial, dass es für mich keine Rolle spielt ob sie sich eventuell noch weiter entwickelt. So wie sie ist entspricht sie meinen Vorstellungen. Da kann kaum noch etwas besser werden.

Ich hoffe dir trotzdem etwas weitergeholfen zu haben.

Gruss Ludwig

Re: "Gebackene" Gitarrendecken

Verfasst: Di Mai 28, 2019 1:30 pm
von Jorma55
Meines Wissens gibt es noch keine entsprechenden Erfahrungswerte, dafür ist die Verwendung der "gebackenen Decken" im Gitarrenbau auf breiter Ebene einfach noch zu neu. Nach dem Sinn und Zweck der Methode, das Holz in einen Zustand zu verwandeln als wäre es bereits über Jahrzehnte natürlich gealtert, dürfte sich aber eigentlich nicht mehr viel tun.

Michael

Re: "Gebackene" Gitarrendecken

Verfasst: Di Mai 28, 2019 2:09 pm
von chrisb
hallo,

ich denke das sich die gitarre als ganzes noch weiterentwickelt (entspannt, einschwingt, etc.).
auch wenn die decke gebacken ist und die flüchtigen bestandteile raus sind.
die decke ist ja nur ein bestandteil, wenn auch ein wichtiges.

praktische erfahrungen werd ich demnächst berichten können ..................