Linkshänder sucht Kaufberatung

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Sperris
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Re: Linkshänder sucht Kaufberatung

Beitrag von Sperris »

Und was ist mit einer eventuell asymmetrischen Beleistung?

Gruß Ralf
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Angorapython
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Re: Linkshänder sucht Kaufberatung

Beitrag von Angorapython »

Sperris hat geschrieben:Und was ist mit einer eventuell asymmetrischen Beleistung?

Gruß Ralf
Die bleibt weiterhin asymmetrisch. :wink:
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jab
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Re: Linkshänder sucht Kaufberatung

Beitrag von jab »

Sperris hat geschrieben:Und was ist mit einer eventuell asymmetrischen Beleistung?

Gruß Ralf
Is wurscht.

Doch.

Nein, macht keinen Unterschied.

Bitte.

Danke.

:D
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Holger Hendel
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Re: Linkshänder sucht Kaufberatung

Beitrag von Holger Hendel »

:shock: Die Idee, eine Rechtshändergitarre umbauen zu lassen finde ich stark. Werde ich für einige Gitarrenfreunde mal im Hinterkopf behalten. :gute:
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wernoohm
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Re: Linkshänder sucht Kaufberatung

Beitrag von wernoohm »

Bei TFOA steht gerader eine Taylor 414 als Linkshändermodell zum Verkauf. Sich schickwn lassen und wenn es nicht passt zurückschicken ist problemlos möglich. Ich spreche da aus eigener Erfahrung.
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RB
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Re: Linkshänder sucht Kaufberatung

Beitrag von RB »

Das Problem beim Umbau ist die Beleistung. Im Gegensatz zum Torres-Fächer ist das, was man standardmäßig in der stählernen Fraktion findet, nicht spiegelsymmetrisch.

Mir fällt als Alternative noch Larrivée ein. Die L-Modelle und auch die D-Modelle von Larrivée, die einen leicht gerundeten Abschluss der Kopfplatte haben, besitzen ein symmetrisches Bracing. Wird man einer solchen Gitarre habhaft, könnte sich ein Umbau tatsächlich im Extremfall auf eine Neuerstellung der Stegnut beschränken. Die Larrivee-Instrumente kann ich empfehlen. Besitze eine L-03R und hatte einmal eine wunderbare D-05, die ich aus purer Dummheit verkauft habe.
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jab
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Re: Linkshänder sucht Kaufberatung

Beitrag von jab »

RB hat geschrieben:Das Problem beim Umbau ist die Beleistung.
Nein, ist sie nicht.

:)

Jab
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Bjoern
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Re: Linkshänder sucht Kaufberatung

Beitrag von Bjoern »

Hallo Leute,

Also ich hab ja die ganze Zeit so leicht zu Taylor geneigt... die paar, die ich in der Rechtshänderversion in Händen hatte fand ich immer Klasse.

Als ich dann den Hinweis von der Taylor 414 gelesen hatte, konnte ich nicht widerstehen (noch dazu 650,- günstiger). Das war jetzt zugegeben ziemlich aus der Hüfte geschossen und eine ziemliche Affekthandlung... aber ich kann sie ja immer noch zurück geben.

Eine Lakewood M32 wäre da gut 600,- teurer.

Ich werde berichten, ob es ein Griff in den Klo war, oder ob ich damit glücklich werde.

... und danke für den Tipp!

Gruß
Björn
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Sperris
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Re: Linkshänder sucht Kaufberatung

Beitrag von Sperris »

Christian, kannst du bitte mal erklären, warum die asymmetrische Beleistung aus deiner Sicht kein Problem beim Umbau ist? Bitte um Aufschlauung.

Gruß Ralf
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jab
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Re: Linkshänder sucht Kaufberatung

Beitrag von jab »

Sperris hat geschrieben:Christian, kannst du bitte mal erklären, warum die asymmetrische Beleistung aus deiner Sicht kein Problem beim Umbau ist? Bitte um Aufschlauung.

Gruß Ralf

Theorie:
Der Steg ist ein sehr steifes Bauteil. Alle Saiten setzen hier an. Der Zug der Saiten ist ungefähr gleich stark. Es macht keinen Unterschied, wo (links/rechts) die Schwingung in den Steg eingeleitet wird, der Steg bewegt sich als Ganzes. Die Bewegung des Stegs wird auf die Bebalkung und die Decke übertragen.

Praxis:
Ich habe bei Lakewood alle Gitarren, die ich endgefertigt habe, auch angespielt. Ich habe die einzelnen Serien genau unterscheiden können. Es waren ungefähr zweieinhalb tausend Gitarren. Ich habe deutlich bemerkt, wenn eine Gitarre aus dem üblichen Bereich herausstach. Die linkshändigen Gitarren haben genauso geklungen wie die rechtshändigen. Die linkshändigen Gitarren haben die gleiche Beleistung bekommen, die Körper der Gitarren waren ident.

Praxis, Teil b: Ich habe bei einer Gitarre mal aus Versehen die transparente Schablone für die Deckenbebalkung falschrum aufgelegt, angezeichnet und die unteren Balken aufgeleimt, als mir der Fehler auffiel. ich hab die Gitarre fertiggebaut, sie klingt genauso, wie die anderen (plusminus die übliche Bandbreite).

Praxis, Teil c:
Ich hab für einen Kollegen bei PPC eine J-45 auf links umgebaut. Das war vorher (daher die Entscheidung) und hinterher eine außergewöhnlich gutklingende Gitarre. Der Kollege war zwar eigentlich linkshändig auf der Gitarre unterwegs, musste aber dauernd "rechte" Gitarren vorführen und konnte erstaunlich gut "verkehrt" spielen.

:)

Jab
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HR
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Re: Linkshänder sucht Kaufberatung

Beitrag von HR »

Jab, danke für die ausführliche Erklärung.

Aber mir drängt sich dann die Frage auf: Warum baut man dann asymmetrische Beleistungen?
lg
HR

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RB
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Re: Linkshänder sucht Kaufberatung

Beitrag von RB »

Die Beleistung dient auch der Statik. Daher bleibe ich an dieser Stelle skeptisch. Was den Klang betrifft: Wenn es keinen Unterschied machen würde, gäbe es ja keinen Grund, die Tone-Bars gewinkelt anzubringen. Die Vorstellung, daß eine gespiegelte Besaitung keinen Klangunterschied mache, kann ich daher schlecht folgen. Möglicherweise, das kann ich mir vorstellen, ist der Unterschied kleiner, als man sich ausmalen mag, aber es ist jenseits meiner Vorstellung, daß er nicht vorhanden sein könnte. Wenn es aber tatsächlich so wäre.... würde es die Sache allerdings erheblich vereinfachen.
späterblues

Re: Linkshänder sucht Kaufberatung

Beitrag von späterblues »

Aber mir drängt sich dann die Frage auf: Warum baut man dann asymmetrische Beleistungen?
Vielleicht weil so man so bestimmten Frequenzen in ihren Bereich auf der Decke zu unterstützen will.
Dabei wäre es unerheblich ob z.B. der "Bassbereich" "seine" Beleistung im Bereich der Bassaiten oder der Diskantsaiten hat wenn es zu trifft das :
Der Steg ist ein sehr steifes Bauteil. Alle Saiten setzen hier an. Der Zug der Saiten ist ungefähr gleich stark. Es macht keinen Unterschied, wo (links/rechts) die Schwingung in den Steg eingeleitet wird, der Steg bewegt sich als Ganzes. Die Bewegung des Stegs wird auf die Bebalkung und die Decke übertragen.
Insofern wäre es dann hinsichtlich der Beleistung egal ob Links- oder Rechtshand- Gitte.
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fingerstricker
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Re: Linkshänder sucht Kaufberatung

Beitrag von fingerstricker »

Ahoi,
der Thread wird ja immer spannender...

Interessant wäre nun, ob es bei den hier erwähnten
...Es waren ungefähr zweieinhalb tausend Gitarren. Ich habe deutlich bemerkt, wenn eine Gitarre aus dem üblichen Bereich herausstach.
irgendwelche Gemeinsamkeiten gab... Z.B. wurden Montags zusammengeleimt, oder der Gitarrenbauer war verliebt, das Holz war auffällig, der Leim war kalt... ?
Wenn nicht, - wovon ich jetzt mal ausgehe - dann würde ich mir nach Lektüre des Jab'schen Erfahrungsberichts, wohl eher keine Gitarre bauen lassen, sondern und wenn es denn mal wieder soweit sein sollte, nur Gitarren kaufen, die vorher begrabbelt und für fingerstrickertauglich befunden wurden.
Gruß
fingerstricker
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jab
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Re: Linkshänder sucht Kaufberatung

Beitrag von jab »

fingerstricker hat geschrieben:Ahoi,
der Thread wird ja immer spannender...

Interessant wäre nun, ob es bei den hier erwähnten
...Es waren ungefähr zweieinhalb tausend Gitarren. Ich habe deutlich bemerkt, wenn eine Gitarre aus dem üblichen Bereich herausstach.
irgendwelche Gemeinsamkeiten gab... Z.B. wurden Montags zusammengeleimt, oder der Gitarrenbauer war verliebt, das Holz war auffällig, der Leim war kalt... ?
Wenn nicht, - wovon ich jetzt mal ausgehe - dann würde ich mir nach Lektüre des Jab'schen Erfahrungsberichts, wohl eher keine Gitarre bauen lassen, sondern und wenn es denn mal wieder soweit sein sollte, nur Gitarren kaufen, die vorher begrabbelt und für fingerstrickertauglich befunden wurden.
Gruß
fingerstricker
Allgemein waren die Lakewoods sehr konsistent.
Die, die deutlich anders waren, hatten konstruktive Unterschiede.
Zum Beispiel:
-breiterer Hals (Ragtime-Modelle)
-Scallopping als Sonderausführung bei den günstigeren Dreads, bei den M-Modellen und den teureren Dreads war das wiederum Standard. Andersrum gab es auch mal eine M, die nicht gescallopped war, die klang dann auch nicht und wurde nicht verkauft.
-eine andere Bodenwölbung. Als die eingeführt wurde, hat sich der Klang deutlich wahrnehmbar geändert, es war auch schön zu vergleichen, weil gleichzeitig Gitarren mit neuer und alter Wölbung fertig wurden, die ansonsten eben weitestgehend gleich gefertigt waren.

Ansonsten gab es natürlich auch innerhalb des Spektrums Gitarren, die "besser" oder "schlechter" als der Durchschnitt waren. der Abstand war aber eher klein, jedenfalls deutlich kleiner als bei Martin und Gibson zu der Zeit.
RB hat geschrieben:Die Beleistung dient auch der Statik.
Richtig.
RB hat geschrieben:Daher bleibe ich an dieser Stelle skeptisch.
Brauchste nich.
RB hat geschrieben:Was den Klang betrifft: Wenn es keinen Unterschied machen würde, gäbe es ja keinen Grund, die Tone-Bars gewinkelt anzubringen.
Doch, nämlich, wenn man einen Bereich effektiv versteifen will. Man kann das auf verschiedene Weise tun. Man kann Balken parallel zu den Jahren anbringen, die helfen gut, das Drehmoment des Steges aufzufangen, können das aber nicht gut in die Breite transformieren. Oder man macht Balken quer zu den Jahren, die die Deckenbreite gut koppeln, aber wenig gegen den Drehimpuls ausrichten. Oder man baut einen schrägen Balken ein, der beide Aufgaben gleichzeitig übernimmt.
RB hat geschrieben:Die Vorstellung, daß eine gespiegelte Besaitung keinen Klangunterschied mache, kann ich daher schlecht folgen. Möglicherweise, das kann ich mir vorstellen, ist der Unterschied kleiner, als man sich ausmalen mag, aber es ist jenseits meiner Vorstellung, daß er nicht vorhanden sein könnte. Wenn es aber tatsächlich so wäre.... würde es die Sache allerdings erheblich vereinfachen.
Du musst mir das nicht glauben.
Und es gibt sicher auch Gitarrenbauer, die das ganz anders sehen.

Für michstellt sich das aber so da und ich glaube, berechtigte Gründe dafür zu haben.

Man muss allerdings bedenken, dass die Bebelakung nur ein Teil des Konzepts ist. Überhaupt sollte man einzelnen Details nicht zu viel Bedeutung beimessen. Wichtig ist auf dem Platz. Und: dem einen seine Eule ist dem andern seine Nachtigall.

:)
Jab
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