Archtop für Fingerstyle

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

schinkenkarl
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Archtop für Fingerstyle

Beitrag von schinkenkarl »

Hallo zusammen,
um meine Jazz Chord Melody Stücke stilecht zu interpretieren suche ich schon länger eine kleine Archtop.
Meines Wissens ist 15“ das untere Ende der Fahnenstange.
Ich habe schon einiges probiert, die Ibanez AF-75, schön handlich, klingt verstärkt auch recht ordentlich, aber zu schmales Griffbrett und kein akustischer Klang.
Das ein oder andere Modell von The Loar, Griffbrettbreite ist bei denen OK, aber
der akustische Funke wollte nicht überspringen.
Ich bin jetzt auf die Joya Martin Taylor gestossen, leider nur im Internet.
Klingt auf jeden Fall gut, vollmassiv, 45er Halsbreite, und Martin Taylor ist sowieso über jeden Zweifel erhaben.
Hat die schon mal einer in der Hand gehabt?
Gibt es noch Tipps?
Ansonsten bleibe ich bei meiner OM.

Viele Grüße
frank
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Niels Cremer
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Re: Archtop für Fingerstyle

Beitrag von Niels Cremer »

Die Joya sieht ziemlich genauso aus wie die Fibonacci Chiquita, kennst du die? Haben die was miteinander zu tun? Anyway, die werden beide deutlich teurer sein als zB die Ibanez die du genannt hast, hast du mal einen Ibanez George Benson probiert, eine meiner Traumgitarren. Aber wohl auch eher für den verstärkten Einsatz gedacht, und auch 43mm am Sattel, wie die AF-75.

Was aber noch ziemlich genau in dein Beuteschema passen könnte wäre eine Eastman Frank Vignola!?

Viel Glück bei der Suche,
Niels
rwe
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Re: Archtop für Fingerstyle

Beitrag von rwe »

Hmm, die alten deutschen haben in der Regel auch schmale Griffbretter. - Was ich auch akustisch für recht wenig Geld ok fand, war die Godin 5th Avenue. Leider auch nur knapp 44mm, fand ich aber dennoch ordentlich bespielbar.
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bookwood
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Re: Archtop für Fingerstyle

Beitrag von bookwood »

Oha, 5000 $ für eine Gitarre, die in UK (tatsächlich bei Fibonacci) "assembled & hand finished" wurde. Würde mich nicht wundern, wenn die Rohlinge aus Asien kämen, was ja nicht per se schlecht sein muss. Aber für den Kurs würde ich mir so eine Archtop ungehört, ungespielt nicht anschaffen.

Es liegt in der Natur der Archtops, dass sie meist rein akustisch wenig "zu sagen" haben. So gesehen, bin ich mit meiner Eastman AR 371 sogar recht verwöhnt. Ich hatte auch mal ganz kurzzeitig eine Martin Taylor Maestro (auch 'ne kleine 15 "), die bei Peerless in Korea gebaut wurde/wird. Was da bei insgesamt drei Kaufversuchen für rd. 2500 € an mangelhafter Verarbeitungsqualität geliefert wurde, war haarsträubend. Gingen daher alle zurück. Mich hatte auch der etwas breitere Hals gelockt. Klanglich war das aber vergleichbar mit vielen anderen, oft deutlich billigeren Archtops gleicher Größe, da sollte man sich vom guten Namen des Endorsees nicht blenden lassen.

Seinerzeit bin ich auch mal bei Hubertus Kleinbielen in Geldern gewesen, der mit guten persönlichen Kontakten nach China dort via individueller Bestellung ganz ordentliche Archtops bauen lässt. Und zwar viel preisgünstiger, auch 15-Zöller. Die Probeinstrumente waren gut verarbeitet mit üblichen Klangeigenschaften und hatten ein bisschen Ähnlichkeit mit den Eastmans. Wenn du da mal ein wenig stöbern möchtest: H-Guitars
Gruß
von
Ralf
schinkenkarl
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Re: Archtop für Fingerstyle

Beitrag von schinkenkarl »

@Niels, die George Benson habe ich noch nicht probiert, da gibt es ja auch mehrere Versionen. Ist nicht mein Ding.
Der Fokus liegt auf dem akustischen Klang.
Eastman habe ich schon auf der Liste.
Die Chiquita hat wohl als Grundmodell Pate gestanden. Es gibt ein paar interessante Videos von und mit Martin Taylor.

Die Godin hatte ich selbst eine zeitlang gespielt, aber wie gesagt, schmaler Hals....

@Ralf, die Preise sind ordentlich bei Fibonacci, würde ich nie ungesehen aus UK beziehen.
Die Peerless Monarch scheint ordentlich zu sein aber hat auch nur ein 43er Griffbrett.
Aber der Tipp mit den H-Guitars ist sehr gut.
Die könnten passen.
Habe schon mal Kontakt aufgenommen.

Danke
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Niels Cremer
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Re: Archtop für Fingerstyle

Beitrag von Niels Cremer »

Diese H-Guitars find ich ja auch interessant, vor allem wg. des Konzepts - on-demand China Produktion soz. ... wenn da mal jemand rausbekommt wer genau der Hersteller in China ist würde ich mich über einen Hinweis freuen, danke!

LG,
Niels
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docsteve
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Re: Archtop für Fingerstyle

Beitrag von docsteve »

An H Guitars hatte ich auch schon gedacht. Ich war mal da und habe mir die kleine Blaue angesehen, die auch akustisch schon recht gut rüberkam. Als ich das Geld hatte, war sie weg :-(

Den Hals fand ich recht Ibanez-ähnlich. Ich habe auch den Verdacht, dass die Gitarren bei Eastman gebaut werden, das wird Herr K. aber natürlich nicht öffentlich zugeben.

Sag mal Bescheid, eine Archtop für Fingerstyle steht auch bei mir auf dem Zettel.

Viele Grüße Stephan
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L1
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Re: Archtop für Fingerstyle

Beitrag von L1 »

docsteve hat geschrieben:
Mo Mai 04, 2020 12:21 pm
… eine Archtop für Fingerstyle steht auch bei mir auf dem Zettel.
Bei mir eigentlich auch … würde mir einfach gefallen, zusätzlich zu den normalen Steelstrings.
Ich habe vor einiger Zeit mal beim Thomann eine Gretsch New Yorker angespielt, die hat mir eigentlich ganz gut gefallen (meine klanglichen Ansprüche sind da allerdings nicht sehr hoch). Der Hals war sehr angenehm, ich glaube es waren 45 mm.
tbrenner
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Re: Archtop für Fingerstyle

Beitrag von tbrenner »

Evtl. mal Kontakt zu Ernst Weinbach von liberty music aufnehmen: der hat viel da, noch mehr Ahnung und wird einem nix aufschwätzen. Bin sehr zufrieden da rausgegangen beim letzten mal.
http://www.liberty-music.de/archtop-thi ... eries.html

Grüssle,

tbrenner :wink:
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Angorapython
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Re: Archtop für Fingerstyle

Beitrag von Angorapython »

Nur für den Fall, dass jemand Interesse an einer 1937 Gibson L50 (16 Zoll) mit altem Floating Pickup von DˋArmond und einem Tweedkoffer hat: bin ständig am Überlegen, ob ich diese verkaufen soll oder nicht.
Halsbreite 45mm. Ist aber nicht ganz so billig wie Chinaware. Bei Interesse PN, dann müsste ich die ganzen genauen Daten und Fotos erstellen.....
Bis auf Lackbeschädigungen (wenige) alles in Bestzustand, nur das Pickguard fehlt.(Floating Pickup sei Dank)
Allerdings könnte ich derzeit kein Treffen und Begutachten organisieren, da wir in Vorarlberg von der ausländischen Umwelt durch geschlossene Grenzen getrennt sind.
FCK-NZS
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docsteve
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Re: Archtop für Fingerstyle

Beitrag von docsteve »

Angorapython hat geschrieben:
Mo Mai 04, 2020 4:52 pm
Ist aber nicht ganz so billig wie Chinaware. Bei Interesse PN, dann müsste ich die ganzen genauen Daten und Fotos erstellen.....
Kann ich mir vorstellen. Bevor ich dir den ganzen Stress mache, gib mal eine ungefähre Hausnummer an (nördlich von 3000 EUR?).

Viele Grüße Stephan
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Angorapython
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Re: Archtop für Fingerstyle

Beitrag von Angorapython »

Wohl südlich davon, muss noch den echten Handelswert ermitteln, da oft Instrumente zu unglaublichen Wucherpreisen jahrelang unverkauft im Netz herumschwirren. Selbst will ich mich aber auch nicht übers Ohr hauen.
So werden solche Koffer allein zum Teil um 800 Dollar angeboten. Zahlt wohl kein Mensch. (obwohl ..... :wink: )
Der Pickup scheint auch begehrt zu sein...(De Armond Rhythm Chief ?)
https://www.dropbox.com/sc/xtvd3pbg860e ... hugdlydvPa
FCK-NZS
tbrenner
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Re: Archtop für Fingerstyle

Beitrag von tbrenner »

Evtl. bei den geforderten Spezifikationen auch noch interessant -
die leider von Yamaha nicht mehr neu gebaute AEX 1500.
Eine von den paar Gitarren, bei denen es mich reut, sie verkauft zu haben.
Kleiner Korpus und mit dem floating -PU und dem dazu mischbaren Stegpiezo gerade für Fingerstyle-Jazz ziemlich fein und individuell einzustellen.

Nur sehr gelegentlich mal gebraucht zu kriegen - ich würde mir wohl ein gut erhaltenes Expl. gern wieder ins Haus holen. Der nicht ganz unbekannte Martin Taylor hatte die seinerzeit etliche jahre endorsed:
https://www.youtube.com/watch?v=xEwo2Wuc45M

Grüssle,

tbrenner :wink:
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Niels Cremer
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Re: Archtop für Fingerstyle

Beitrag von Niels Cremer »

Da gibt‘s gerade eine auf Ebay KA, eben zufällig gesehen! 17.700,- glaube ich.

LG,
Niels
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bluesballads
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Re: Archtop für Fingerstyle

Beitrag von bluesballads »

Dir geht es ja mehr ums Akustische, und du hattest die The Loar als zu dezent im Klang erwähnt. Für mich als alles-gern-spielen-wollen Gitarrist reicht die Loar, wobei gerade die Mischung - die Loar noch akustisch wahrnehmen, aber einen kleinen Amp für den Druck leicht aufgedreht dahinter - sehr schön finde. Und das eben für den Preis eines 3., 4., 5.... Instruments.
Nicht perfekt, Beatles in open G ist nicht mein Spezialgebiet...:
https://youtu.be/5AHkF5_Ej2M
"Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel." (Bertrand Russel)
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