(Gefühlte) Saitenspannung

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Moderator: RB

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DanielK
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Re: (Gefühlte) Saitenspannung

Beitrag von DanielK »

Vielen Dank für eure Antworten!

Es ist also offenbar nicht nur ein subjektives Gefühl. Interessant auch, dass das wohl bei Lakewood spezifisch zu beobachten ist. Vielleicht schreibe ich mal an der Martin Seeliger und frage, ob er das erklären kann...
guitar-hero hat geschrieben:
Di Mai 05, 2020 2:25 pm
Setup überprüfen.
Insbesondere die SATTEL-Höhe! :guitar1:
RB hat geschrieben:
Di Mai 05, 2020 5:09 pm
Das Gefühl habe ich immer dann, wenn die Saitenlage am Sattel (!) zu hoch ist.
Beide Lakewoods kamen, als ich sie bekommen habe, direkt aus Gießen und waren perfekt eingestellt. Am Sattel habe ich nie etwas geändert, ich hätte nicht gedacht, dass es da viel zu optimieren gibt...
YNWA hat geschrieben:
Di Mai 05, 2020 4:09 pm

Ja wobei ich schon erstaunt bin wie deutlich der Unterschied doch ist. Wenn ich das dann auch noch mit dem Rest von meinen Akustikgitarren vergleiche, zeichnet sich irgendwie kein klares Bild ab.
Oh doch, das merkt man schon recht deutlich. Wenn du die Mensur um 2 cm von 65 auf 63 cm verkürzt, ist das im Grunde so, als würdest du einen Capo 2 cm vom Sattel entfernt anbringen, also etwa im ersten Bund, und dann um einen Halbton auf EADGHE runterstimmen. Probier es einfach mal aus...
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RB
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Re: (Gefühlte) Saitenspannung

Beitrag von RB »

Wie kann man behaupten, ein Instrument sei perfekt eingestellt und gleichzeitig ein Mißvergnügen schilddrn. Die Beschwer deutet darauf hin, dass das betreffende Klampf einen hohen Sattel hat. Das wäre nicht weiter verwunderlich, ist dies doch bei vielen ab Werk so. Um genau zu sein: Mir ist noch keine untergekommen, bei der es nicht so gewesen wäre. Vielleicht gehen die Hersteller davon aus, dass Spieler sich die Gitarre - ihren Bedürfnissen entsprechend - einstellen (lassen). Das ist nur eine Vermutung.
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DanielK
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Re: (Gefühlte) Saitenspannung

Beitrag von DanielK »

Naja, ich denke schon, dass die Gitarren, die von Lakewood ausgeliefert werden, recht gut eingestellt sind. Die Stückzahlen sind bei Lakewood überschaubar und der Qualitätsanspruch hoch, von daher gehe ich bei denen davon aus, dass sie recht gewissenhaft einstellen, bevor sie ausliefern. Sicherlich ist das Setup immer ein Kompromiss und wird nie die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Spielers treffen. Aber wenn es ein grundlegendes "Problem" mit der Sattelhöhe gäbe, das viele Kunden betrifft, hätte man das doch sicher schon lange behoben. Und wenn es gar nicht an der Sattelhöhe liegen sollte, sondern (wie hier ja auch schon geäussert) an dem Winkel, in dem die Saiten auf die den Sattel treffen (z.B. durch Fensterkopfplatte), dann wäre es ja auch gar keine Frage des Setups mehr...Trotzdem, danke für die Hinweise auf die Sattelhöhe, in die Richtung hatte ich noch nicht gedacht, ich werde dem auf jeden Fall nachgehen und schauen, ob man da was optimieren kann.

Aber wo wir gerade beim Sattel sind, mir ist da etwas aufgefallen - Die Reihenfolge der Gitarren entsprechend ihrer gefühlten Saitenspannung korreliert genau mit der Sattelbreite:
A14: 46mm / M14: 45mm / Ayers: 44mm / Mini: 43mm

Ich kann mir nicht vorstellen, wie das zusammen hängen sollte, aber die Reihenfolge stimmt genau überein...
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L1
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Re: (Gefühlte) Saitenspannung

Beitrag von L1 »

Wenn der Sattel zu hoch ist, was tatsächlich häufig ist, dann spielt sich das einfach nur etwas härter.
Die Saitenspannung spürt man (ich) in erster Linie beim Benden, besonders in den unteren Bünden. Wobei sich ein (etwas) höher Saitenabstand da für mich sogar positiv auswirkt, man kann vor allem die hohen Saiten beim Benden etwas besser "greifen" mit den Fingerspitzen, grad beim kleinen Finger angenehmer.
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RB
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Re: (Gefühlte) Saitenspannung

Beitrag von RB »

Ob die Saitenhöhe am Sattel hoch ist, wird man durch Meinen, Glauben und Dafürhalten nicht heausbekommen, sondern nur durch Nachmessen. Das dauert ungefähr so lange, wie das Schreiben eines Beitrags hier im Forum.

Wie man das macht steht hier.
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JazzDude
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Re: (Gefühlte) Saitenspannung

Beitrag von JazzDude »

Na ja, gemessen ist das aber auch nicht bei frets.com. Entweder es klickt beim Drauftappen (Saite hoch genug überm 1. Bund) oder nicht (Saite zu niedrig, Sattelkerbe zu tief).
Mit ner Fühlerlehre kann man es schon besser approximieren.
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RB
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Re: (Gefühlte) Saitenspannung

Beitrag von RB »

Ja, messen war vielleicht nicht ganz der passende Begriff. Worauf ich hinauswill ist aber: Einfach einmal testen, und sei es nur, um eine Möglichkeit auszuschliessen.
Martini
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Re: (Gefühlte) Saitenspannung

Beitrag von Martini »

Das hat was mit der Deckenspannung zu tun.
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docsteve
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Re: (Gefühlte) Saitenspannung

Beitrag von docsteve »

Martini hat geschrieben:
Fr Mai 08, 2020 2:41 pm
Das hat was mit der Deckenspannung zu tun.
Sach ich auch, aber auf uns hört ja keiner. Die haben scheinbar alle zwei linke Hände :roll:

Ich hätte gern rechts hohe, links niedrige Spannung. Wieso geht das eigentlich nicht?
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Re: (Gefühlte) Saitenspannung

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

JazzDude hat geschrieben:
Di Mai 05, 2020 3:20 pm
Bei Gitarren mit Fensterkopfplatte könnte durch den größeren Winkel der Saiten hinterm Sattel auch der Eindruck einer höheren Saitenspannung entstehen.
Daran habe ich beim Lesen des Eingangsbeitrags sofort gedacht. Bei Nylonsaitengitarren - insbesondere bei Flamencogitarren - wird davon bewusst Gebrauch gemacht. Ein stärkerer Kopfplattenwinkel erhöht die Saitenspannung deutlich. Die harte Deckenaufhängung ist hierbei nur die Konsequenz, um die Decke dem erhöhten Saitenzug anzupassen. Ein typischer Vertreter ist die Werkstatt Carpío Söhne, d.h. Hermanos Sanchís López. Auch bei den Conde Brüdern wurde das Jahrzehnte lang gemacht.
Liebe Grüße
Bernd
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RB
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Re: (Gefühlte) Saitenspannung

Beitrag von RB »

Dem kann ich aus physikalischen Überlegungen heraus nicht richtig folgen. Der Druck auf den Sattel bzw. Steg hängt am Winkel, weil die resultierende Kraft verändert wird. Wie aber sollte der Winkel Einfluß auf die Spannung haben ? Das leuchtet mir nicht ein.
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Niels Cremer
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Re: (Gefühlte) Saitenspannung

Beitrag von Niels Cremer »

Doch schon, durch den erhöhten Druck auf den Auflagepunkt der Saite am Sattel bei stärker abgewinkeltem Kopf ist die Saite nicht mehr so in der Lage, sich entlang der Spannung (also quasi ihrer selbst) durch die Nut im Sattel zu bewegen, das ist natürlich nur eine minimale Bewegung die wohl kaum als solche wahrgenommen wird, aber insgesamt ("Beweglichkeit" des Auflagepunkts der Saite im Sattel, Flexibilität der Saite selbst (also des Materials der Saite) sowie die Flexibilität der Decke) nimmt man die Unterschiede dieser Aspekte wohl wahr. Dazu eben noch die anderen Faktoren wie Mensur etc. die wir ja schon genannt hatten.

LG,
Niels
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RB
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Re: (Gefühlte) Saitenspannung

Beitrag von RB »

Du meinst, die Saite bewege sich am Sattel längs der Kerbe, wenn man greift ? Ernsthaft jetzt ?
saitentsauber
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Re: (Gefühlte) Saitenspannung

Beitrag von saitentsauber »

Ein Unterschied beim Bunddraht (Höhe!) wäre auch ein denkbarer Faktor, scheint mir.
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Niels Cremer
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Re: (Gefühlte) Saitenspannung

Beitrag von Niels Cremer »

RB hat geschrieben:
Mi Mai 13, 2020 9:05 pm
Du meinst, die Saite bewege sich am Sattel längs der Kerbe, wenn man greift ? Ernsthaft jetzt ?
Wenn man greift, zieht, vibriert ... klar, die Saite braucht ja Platz um zu flexen soz..

LG,
Niels
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