Nitrolack versus Anti-Gelsenspray

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Pappenheim
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Nitrolack versus Anti-Gelsenspray

Beitrag von Pappenheim »

Liebe Leute,

ich bin ein wenig niedergeschlagen, gestern ist mir was echt besch... passiert.

Es ist ja schön, dass es dieses Jahr so viel geregnet hat, vor allem in meinem ansonsten sehr niederschlagsarmen Weinviertel. Meine Jungbäume wachsen wie geistesgestört, die ganze Vegetation ist sattgrün, alles schön. Aber natürlich bringt das auch Schattenseiten mit sich, zum Beispiel die verdammten Gelsenviechers. Von denen gibt es heuer wies aussieht Milliarden.

Wir Gitarristen wissen, dass wir uns gegen diese Shiceviecher nicht wehren können. Wir haben leider nur zwei Hände, und die brauchen wir zum Gitarrespielen. Also hab ich mich gestern bei einer Session im Garten mit einem Anti-Gelsenspray eingesprüht. Das hätte ich besser nicht tun sollen, denn der Dreck hat den Nitrolack meiner einzigen wahren Liebe (nichtmenschlichen Liebe), meiner Gibson Dove plötzlich angelöst. Das wurde an dem Fleck, wo der innere Oberarm auf der Decke aufliegt, plötzlich ganz weich und ich begann, klebenzubleiben.

Hab mir dann einen alten Socken über den rechten Arm gegeben und mit der Martin weitergespielt. War voller Hoffnung, dass der Lack an der Stelle wieder hart wird, und das wurde er auch über Nacht. Aber der Fleck sieht schrecklich aus (siehe Fotos), kein Wunder auf einer schwarzen Gitarre. Und die Stelle ist ganz rauh.

Was kann ich tun? Kann man das irgendwie rauspolieren? Wär schön, wenns so einfach wäre. Bitte euch um Hilfe.

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Sperris
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Re: Nitrolack versus Anti-Gelsenspray

Beitrag von Sperris »

Hast du schon mal versucht die Stelle aufzupolieren?

Gruß Ralf
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Pappenheim
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Re: Nitrolack versus Anti-Gelsenspray

Beitrag von Pappenheim »

Womit und wie? Ich kenn mich da überhaupt nicht aus :(
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RB
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Re: Nitrolack versus Anti-Gelsenspray

Beitrag von RB »

Sonax Schleifpaste und Polierwatte.
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Niels Cremer
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Re: Nitrolack versus Anti-Gelsenspray

Beitrag von Niels Cremer »

„Gelsen“ - again what learned!

Ansonsten schau mal hier.

LG,
Niels
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Pappenheim
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Re: Nitrolack versus Anti-Gelsenspray

Beitrag von Pappenheim »

Alleine auf Amazon gibts da gefühlt 50 Produkte mit Sonax Schleifpaste und Polierwatte.

Hättet ihr mal konkrete Links - willsagen: was würdet ihr in meinem Fall nehmen?
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RB
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Re: Nitrolack versus Anti-Gelsenspray

Beitrag von RB »

Die Paste in der rot-weissen Tube, die zu finden wird doch für einen Intellektuellen keine Herausforderung sein.
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Pappenheim
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Re: Nitrolack versus Anti-Gelsenspray

Beitrag von Pappenheim »

Also dieses und jenes? Wie gesagt, auf dem Themenfeld bin ich blank, auch wenns keine große intellektuelle Herausforderung ist. Man will ja schließlich das Richtige nehmen.
pruschel
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Re: Nitrolack versus Anti-Gelsenspray

Beitrag von pruschel »

Moin nach Niederösterreich,

zum Aufpolieren würde ich dir ZWEIHORN-Polish empfehlen. Altbewährtes Mittel selbst für Schellack.
Damit bekommst du Schlieren und klein Kratzer gut weg. Nehme ich seit vielen Jahren. Wird auch von vielen Gitarrenbauern benutzt. Ob allerdings angelöste Unebenheiten im Lack damit zu beheben sind, kann ich dir nicht beantworten. Evtl. Jab fragen.
Gruss
pruschel
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Re: Nitrolack versus Anti-Gelsenspray

Beitrag von Angorapython »

Ich würde auf jeden Fall einen Fachmann hinzuziehen!
Waun se ganz hin is, und du se büllich verkafst, meld di!
FCK-NZS
Jorma55
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Re: Nitrolack versus Anti-Gelsenspray

Beitrag von Jorma55 »

Ich würde mich da selbst auch nicht ran trauen, für einen Fachmann dürfte die Behebung aber kein größeres Problem darstellen. Angeblich soll ja gerade eine Nitrolackierung relativ leicht auszubessern sein, zumindest wenn man sich damit auskennt.

Michael
If my thought dreams could be seen,they'd probably put my head in a guillotine
Es335
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Re: Nitrolack versus Anti-Gelsenspray

Beitrag von Es335 »

Im Prinzip ja, wenn da nicht der Farbton wäre, der sich über die Jahre sicherlich auch verändert hat. Ansonsten würde auch ich für einen Fachmann plädieren. Der Bildeindruck mag täuschen, aber das sieht schon ganz schön uneben aus, mMn zu uneben, um das mal so eben wegzupolieren. Außerdem ist zu bedenken, dass der (Holz-)Untergrund natürlich auch nicht ganz eben ist, was die Sache nicht unbedingt einfacher macht.

Also wenn‘s wirklich so ein Schätzchen ist, wäre sie mir das wert und würde nicht riskieren, den sehr bedauerlichen Schaden auch noch zu verschlimmbessern! :wink:
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bookwood
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Re: Nitrolack versus Anti-Gelsenspray

Beitrag von bookwood »

Oha, ein ganz spezieller Effekt von Anti-Spray. :o
So eine Gelsenplage habe ich vor Jahren mal beim Urlaub im Weinviertel erlebt. Das ist wirklich anstrengend. Den Heurigen kriegst du nicht ungestört in die Birne und Spaziergangsversuche in den Donauauen sind gescheitert, weil wir uns nicht getraut haben, die Autotüren zu öffnen. :roll: :?
Gruß
von
Ralf
wernoohm
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Re: Nitrolack versus Anti-Gelsenspray

Beitrag von wernoohm »

Ich hatte an gleicher Stelle das gleiche Problem. Auslöser war wohl Deospray. Nach Jahren habe ich mich zu einer Reparaturlackierung entschlossen - perfekt. Natürlich ist die ehemalige "Lack Glatze" noch deutlich zu erkennen, aber bei einer 40-jährigen Gitarre fällt das unter Patina. Alle Versuche die Sache mit "Bordmitteln" zu beheben haben den Befund nur verschlimmert.
tressli bessli nebogen leila
flusch kata ballubasch
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berndwe
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Re: Nitrolack versus Anti-Gelsenspray

Beitrag von berndwe »

Das wird schon wieder, Pappenheim. Vielleicht lässt Du es wirklich vom Fachmann machen.

An sowas hätte ich jetzt auch nicht gedacht, dass Mückenspray den Lack der Gitarre angreift. Hätte mir auch passieren können, diese Sache.

(„Gelsen“ heißen die Viecher bei Euch?)
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