Gitarre fürs Alter.....

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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berndwe
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Re: Gitarre fürs Alter.....

Beitrag von berndwe »

Ein schönes Thema :wink:

Wir wollen uns alle gegenseitig wünschen dass wir noch lange ohne altersbedingte Einschränkungen unsere Leidenschaft „Gitarrenspiel“ ausleben können, auf welcher Gitarre auch immer.

Was hier außer Form und Göße der Gitarre eine große Rolle spielt sind die Haltung der Gitarre (auch auf kleinen Gitarren kann man sich Haltungen und Spielweisen angewöhnen, die irgendwann zu Problemen führen) und mit welchem Kraftaufwand man sein Instrument spielt. Ich hatte viele Jahre die Angewohnheit, mit der linken Hand viel fester zu greifen als das eigentlich notwendig wäre. Neben einem Verlust an Geschmeidigkeit beim Spielen hatte das bei mir bereits in jüngeren Jahren zu Verspannungen und Schmerzen, insbesondere im Unterarm geführt. In diese Angewohnheit zu fest zu greifen verfalle ich immer noch ab und zu.

Auch um chronische Beeinträchtigungen zu vermeiden versuche ich - wenn ich beim Spielen daran denke - mit minimalem Kraftaufwand zu greifen.

(...der Beitrag hat jetzt nicht direkt was mit dem Thema des Threads zu tun, der sich ja mit speziellen Gründen bzw. Rechtfertigungen für den Erwerb von Gitarren befasst... :mrgreen: )
schinkenkarl
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Re: Gitarre fürs Alter.....

Beitrag von schinkenkarl »

Ja, auch bei einer Parlor kann man sich den Rücken verbiegen.
Ich suchte aich lange nach einr kleinen mit großen Klang.
Mittlerweile finde ich selbst 000/OM manchmal zu unbequem.
Körperliche Beeinträchtigungen habe ich noch nicht, es ist nur die reine Bequemlichkeit.
Mein Traum wäre die Santa Cruz 00-Eric Skye, leider recht teuer und sehr selten.
Eine 12fret muss es sein.
Das ist mMn noch wichtiger als die Bauform.
Die Recording King von Niels hatte ich auch, sind ganz ordentlich für das Geld.
Eastman Parlor, da gibt es verschiedene Varianten.
Meine hat die Maße 46/63.
Die spiele ich, wie die Jens Towet nur mit Neck Up.
Sehr bequem.
Eigentlich reicht das.
Aber ich wollte noch was jenseits des 12. Bundes.
Der Wechsel zwischen OM und 12fret 00/Parlor muss ja nicht sein.
Jetzt ist es eine Taylor 712ce-12Fret geworden.
Ich habe sie im Laden gegen eine 712 ohne ce und mit X-Bracing testen können.
Man mag von Taylor halten was man will, aber ich habe noch keine komfortablere Gitarre gespielt als diese Grand Concert.
Sie lässt nichts vermissen und hat mich dazu verleitet nach Ewigkeiten mal wieder eine neu zu kaufen.
Sind leider gebraucht sehr rar und auch nicht wirklich günstiger.
Alternativen wüßte ich keine, außer bauen lassen.
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Niels Cremer
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Re: Gitarre fürs Alter.....

Beitrag von Niels Cremer »

FrankF hat geschrieben:
Mo Dez 07, 2020 7:33 pm
Niels Cremer hat geschrieben:
Mo Dez 07, 2020 6:23 pm
... evtl. auch einer 0-15M
Niels: Dann schau Dir auch mal die 0-15SM an, wie sie zB von L.A. Custom Guitars immer wieder als custom geordert und angeboten wird. Abgesehen davon: Weder muss es immer Martin noch immer neu sein.

Fällt mir noch ein: Eine kleine Gitarre ist mir aufgefallen, die hier https://www.acoustic-music.de/epages/63 ... s/3500-157. Wenn nur nicht das blödsinnige MH auf dem Griffbrett wäre. Hier - für die, die die (uff: dreimal "die" - bekomme ich den Grammatikpreis?) Gitarre noch nicht kennen ein Video: https://youtu.be/ogt_H4TCdZ0 - und preislich ist die auch im grünen Bereich.
So. Feddich.
Danke dir Frank, sorry, hatte diesen Beitrag ganz überlesen. Ich stehe eher auf die 14-fret Martins mit pedal-style headstock, die 0-15S scheint aktuell auch gar nicht angeboten zu werden? LAG hatte ich schonmal eine, damals brauchte ich recht schnell eine Bühnengitarre da ich nichts hatte mit pick-up und habe eine LAG "Winter" aus der 4 Seasons Serie (oder so ähnlich) gekauft die mir damals wg. ihres recht E-Gitarren-ähnlichen Halses & Griffbrett gefiel (heute wäre das eher ein Nachteil, LOL), und sie war deutlich angenehmer zu spielen als meine damalige Yamaha dread. Aber iwie bin ich mit der Gitarre nie so recht warm geworden und habe sie dann auch rechtbald zugunsten einer Larrivée R-03 RE ziehen lassen, was nochmal ein gefühlter Quantensprung war für mich.

LG,
Niels
rwe
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Re: Gitarre fürs Alter.....

Beitrag von rwe »

Niels Cremer hat geschrieben:
Mo Dez 07, 2020 6:23 pm
Ich persönlich würde eher eine Größe kleiner gehen als eine Gitarre mit bevel spielen, ist mir iwie zu „fancy“, aber das ist ja auch wieder persönlicher Geschmack
Na ja, nicht nur Geschmack, sondern auch Verwuchs.. Ich habe überproportional lange Arme, auf der klassischen spiele ich mittlerweile meist mit der Abel-Armauflage. Das ist angenehmer und der Ton ist besser (nicht, weil der Arm nicht aufliegt, sondern weil durch die besser Handposition das Spiel besser ist). (Steelstring spiele ich aktuell fast gar nicht.)
Ich werde bei meinen bisherigen Gitarren keinen Bevel einarbeiten lassen, aber bei einer neuen wäre ich nicht abgeneigt. (Ist für mich deutlich weniger fancy, als der Zargeneinwurf, aber - wie Du schrubst - "persönlicher Geschmack")
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Niels Cremer
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Re: Gitarre fürs Alter.....

Beitrag von Niels Cremer »

rwe hat geschrieben:
Do Dez 10, 2020 1:29 pm
Verwuchs
:lol: Klar, die Anatomie spielt bei mir natürlich auch eine große ROlle bei der Frage, bei mir geht's allerdings eher in die andere Richtung ... :wink:
rwe hat geschrieben:
Do Dez 10, 2020 1:29 pm
Zargeneinwurf
Was'n das? Ein cut?

LG,
Niels
rwe
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Re: Gitarre fürs Alter.....

Beitrag von rwe »

Niels Cremer hat geschrieben:
Do Dez 10, 2020 1:54 pm
rwe hat geschrieben:
Do Dez 10, 2020 1:29 pm
Zargeneinwurf
Was'n das? Ein cut?
Nee, ich meinte das Zargenschallloch. Der Cut ist ja in der Regel zu. Aber was man in das Zargenschallloch reinwirft, kann sich im Cut sammeln. Kennt Ihr noch die alten Geduldsspiele, so mit Labyrinth und Kugeln und so, zum Schütteln/Drehen?
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Niels Cremer
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Re: Gitarre fürs Alter.....

Beitrag von Niels Cremer »

Ah, den eingebauten cup-holder meinst du, auch so eine Unsitte! :P

Stimmt, so ein cut ist die hervorragende Sammelstelle für über alle möglichen Schalllöcher in die Gitarre eingebrachte Plektren - praktisch!

LG,
Niels
rwe
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Re: Gitarre fürs Alter.....

Beitrag von rwe »

Niels Cremer hat geschrieben:
Do Dez 10, 2020 2:13 pm
den eingebauten cup-holder
:-) Wieder was gelernt. Die Dinger sind mir sooo fremd, dass ich noch nicht mal diese Bezeichnung kannte.
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Bluegrass_63
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Re: Gitarre fürs Alter.....

Beitrag von Bluegrass_63 »

Hallo Frank,

dann scheint die 0-12 von Aviva Steigmeyer ja inzwischen bei Dir angekommen zu sein...

Berichte doch mal oder besser noch zeig mal Bilder!

Der neugierige
Heinz
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FrankF
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Re: Gitarre fürs Alter.....

Beitrag von FrankF »

https://umgf.com/viewtopic.php?p=2557605#p2557605
https://umgf.com/viewtopic.php?p=2518618#p2518618
https://umgf.com/viewtopic.php?p=2514536#p2514536

So: Die hier auf die Schnelle ...

Die Kleine: Little Aviva, 0-12 von Aviva Steigmeyer
Die Große: 000-42S von Per Marklund
Der mit der Gitarre: ich
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uwesemmelmann
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Re: Gitarre fürs Alter.....

Beitrag von uwesemmelmann »

Was habt Ihr nur immer mit den kleinen Dingern?

Auf eine Große kann man sich so schön lehnen und muss nicht dauernd so angespannt gerade sitzen... Und wenn man einen Neckup-Gurt nutzt, bleibt der Rücken auch ungekrümmt...
Fylde Orsino (Zeder/Mahag.)
Lowden O 35 (Zeder/Blackwood)
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L1
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Re: Gitarre fürs Alter.....

Beitrag von L1 »

Wo steht denn, dass man bei kleineren Baugrößen "dauernd so angespannt gerade sitzen" muss???

Für mich jedenfalls war der Umstieg auf kleinere Gitarren - bei mir Größe "0" und "00" 12-Frets - eine der besten Entscheidungen meines gitarristischen Lebens ... Ich spiele sie ausgesprochen gern, und die vorherigen Probleme und Einschränkungen durch die für mich nicht mehr passende Größe und Proportionen sind Vergangenheit :D
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Gitarrenspieler
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Re: Gitarre fürs Alter.....

Beitrag von Gitarrenspieler »

Hat das denn wirklich mit dem Alter zu tun? Es ist doch eher eine Frage der Beweglichkeit und der Körpergröße. Ich bin 67, habe keinen Bierbauch und bin 183cm groß. Ich spiele von Parlor bis Jumbo. Die unterschiedlichen Größen haben mir mit 40 keine Probleme gemacht und sie machen es heute nicht. Parlor fand ich aber immer schon etwas klein, die kann ich nicht so unter den Arm klemmen. Was wirklich schlecht zu spielen geht bei mir ist Banjo, die Form sagt mir gar nicht zu... irgendwie wie ein nasser Fisch der immer wegrutscht. Der Mensch ist halt verschieden.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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L1
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Re: Gitarre fürs Alter.....

Beitrag von L1 »

Gitarrenspieler hat geschrieben:
So Dez 13, 2020 5:06 pm
Hat das denn wirklich mit dem Alter zu tun?
Mit dem reinen "Alter" sicher nicht. Bei mir waren es - allerdings auch alters- bzw. verschleißbedingte - gesundheitliche Probleme. Anfangs mochte ich sogar besonders große Gitarren, speziell Jumbos - meine "Kleine" war zu der Zeit eine 000. Irgendwann ging das dann nicht mehr, und auf Anraten meines Arztes, meines Lehrers, und auch entsprechenden Tipps anderer Gitarrenkollegen bin ich dann auf die beschriebenen Kleineren umgestiegen. Wie gesagt, ein voller Erfolg, seither kaum noch Probleme in der Richtung und das Spielen macht wieder Spaß.
Wolfo
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Re: Gitarre fürs Alter.....

Beitrag von Wolfo »

@ Gitarrenspieler - mit dem Alter hat das nichts zu tun auch nicht unbedingt mit der Größe der Gitarre. Ich hatte nur nur mit der Dread das Problem dass ich es erzwingen wollte, nach dem Motto "wennst schon so eine teure Gitarre hast musst du auch". Die Schulterschmerzen darauf waren nicht von schlechten Eltern.

Umgekehrt darf die Gitarre auch nicht zu klein sein, mit E Gitarren Tele, Strat etc gehts ganz schlecht, ich hab enorme Probleme den Handballen der rechten hand an den Steg zu bekommen, mit einer 335 Form - in meinem Fall einer Düsenberg 440 - geht das wie von allein.

Klar kann man jetzt in die klassische Haltung wechseln, aber das ermüdet und frustriert.
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