Die Qual mit den richtigen Saiten

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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MattesD
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Die Qual mit den richtigen Saiten

Beitrag von MattesD »

Hallo zusammen !

Ich spiele seit vielen Jahren mit Elixir-Saiten (012 - 053). Hauptgrund dafür war damals schon, dass meine
Hände beim Spielen recht gut schwitzen und ich mir damit umbeschichtete Saiten recht schnell ruiniert hatte. Allerdings habe ich immer gemerkt, dass einige unbeschichtete Saiten echt gut klangen aber bei mir
werden sie nach kürzester Zeit dumpf und muffig und verlieren ihren tollen Klang nach kurzer Zeit.
Also bin ich immer wieder zu Elixir zurück gegangen - nicht weil sie so super doll klingen sondern weil es am Ende einfach keinen Spass mehr machte nach ein paar Tagen schon wieder die Saiten wechseln zu müssen ( der Klang der Gitarre und das Spielgefühl leiden ja auch darunter )

Ist das bei euch ähnlich ? Gibt es ggf. Gegenmaßnahmen ( Saiten nach dem Spielen abwischen mache ich immer ) , Ideen, Gedanken, Alternativen zu Elixir ?

Danke euch !
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L1
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Re: Die Qual mit den richtigen Saiten

Beitrag von L1 »

Nach allem was ich gehört habe scheint das individuell sehr unterschiedlich zu sein ...

Ich z. B. habe da keinerlei Probleme, ich spiele nur unbeschichtete Saiten unterschiedlicher Art, die bei mir ohne besondere Maßnahmen normal lange halten und klingen. Andere Musikerkollegen hatten mit den gleichen Saiten die von dir geschilderten Probleme, und spielen wieder beschichtete oder nehmen den häufigeren Wechsel inkauf. Ein Sonderfall scheinen Monelsaiten zu sein, die scheinen bei manchen trotzdem länger zu halten, aber den speziellen Klang mag nicht jeder (mir gefällt er auf manchen kleineren Gitarren ganz gut).
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Holger Hendel
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Re: Die Qual mit den richtigen Saiten

Beitrag von Holger Hendel »

Alternativen zu Elixir
Da fällt mir nix ein. Diese gekoteten oder sonstwie behandelten Lifestyle-D´addario-Saiten in der Lifestyle-Verpackung mit dem formschönen Logo und mit wiederverschließbarer Lagertüte. :? Durfte ich gerade testen, keine Ahnung warum die Tüte wiederverschließbar ist oder warum man diese Saiten kaufen sollte wenn man mit Elixir grundsätzlich glücklich ist. Der tone der Elixirsaiten und dieser Saiten ist für mich sehr ähnlich, anfangs leicht überbetont brilliant. Wie sich die neuen Saiten bei mehr als vier Wochen Spielzeit verhalten...ich werde es erleben. Die komplette Produktaufmachung der D´addariosaiten missfällt mir aber so dermaßen, dass ich wahrscheinlich allein deshalb auf sie verzichten würde. :lol: :aua: Habe auch etwas in einem anderen Knubbel dazu geschrieben, heute morgen habe ich mir die Packung noch mal genauer angeschaut. Brrrrr. Das soll wohl Leute im Musikgeschäft ansprechen, die realtiv komplexe Art der Verpackung soll es ggf. auch Nachmachern aus Übersee schwerer machen die Saiten zu fälschen. Kein Plan.
Saiten nach dem Spielen abwischen mache ich immer
Wenn ich ´nen guten Tag habe (= wenn ich daran denke) reinige ich die Saiten nach dem Spielen mit dem Dunlop-Mittel (blaues Fläschchen). Ich bilde mir ein, dass das eine lebensverlängernde Maßnahme ist.
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Niels Cremer
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Re: Die Qual mit den richtigen Saiten

Beitrag von Niels Cremer »

Ich habe sie selbst nicht ausprobiert, aber Rolli hatte vor einiger Zeit mal DIESE HIER empfohlen, 6 Sätze (unverpackt) für 15-nochwas. Der allgemeine Tenor war dann nicht so dolle im thread, aber vielleicht taugen sie dir ja wie der Bayer sagt, und günstiger für beschichtete Saiten geht wohl kaum.

LG,
Niels
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uwesemmelmann
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Re: Die Qual mit den richtigen Saiten

Beitrag von uwesemmelmann »

Das hatten wir, glaube ich, schon woanders, aber trotzdem meine 2ct...

Ich kann nichts dafür, aber Elixier-Saiten klingen am Anfang für mich so "naja"... und nach ein paar Wochen immer noch so "naja"... (und anfangs in der Tat recht spitz)

Ich bin jetzt bei englischen Newtones (PB) hängengeblieben. Das sind zwar Roundcore-Saiten und ab und an gibt es mal vereinzelte "Ausfälle", aber ich habe den Eindruck, die halten länger als Standardunbeschichtete. Aus meiner DADGAD-Zeit kann ich noch beschichtete Wyres empfehlen, die klingen zumindest m. E. noch besser als Elixier, sind aber auch recht teuer.
Fylde Orsino (Zeder/Mahag.)
Lowden O 35 (Zeder/Blackwood)
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berndwe
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Re: Die Qual mit den richtigen Saiten

Beitrag von berndwe »

Bei mir ist das ähnlich mit dem Fingerschweiß. Konventionelle Saiten waren bei mir nach kurzer Zeit ruiniert. Durch Elixir ist für mich das Gitarrenspiel mit (durchgehend) gutem Klang erst erschwinglich geworden. Ich finde auch den Sound dieser Saiten gut, bzw. habe mich über die Jahre so daran gewöhnt, dass mir andere Saiten zu brilliant und dünn im Klang vorkommen.
Jorma55
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Re: Die Qual mit den richtigen Saiten

Beitrag von Jorma55 »

Ich weiß, ich habe diese Meinung ziemlich exklusiv, aber auf den" Amerikanern" , damit meine ich die Klangcharakteristik nicht notwendigerweise das Herstellerland, also auch meine R&R ist für mich eine " Amerikanerin", kann ich die Elixier überhaupt nicht leiden ( bei einer Lowden oder McIlroy sehe ich das etwas anders).
Ich habe auf all meinen Gitarren 12er Monels, die halten für unbeschichtete Saiten tatsächlich erstaunlich lange. Beim Klang scheiden sich halt die Geister. Als ich meine Caldwell Nick Lucas zur Optimierung der Seitenlage bei dem Gitarrenbauer Markus Koch hatte, bat ich ihn, anschließend Monels aufzuziehen. Als ich die Gitarre wieder abholte, erklärte er mir mit herzerfrischender Offenheit : " Sei mir nicht böse, aber die klang mit den vorherigen Saiten viel besser". Bei den vorherigen dürfte es sich um 12er John Pearse Phosphor bronze gehandelt haben, die mag ich auch in klanglicher Hinsicht sehr, aber die Haltbarkeit ist leider äußerst bescheiden. Ich bleibe bei den Monels und Abwischen nach jedem Spielen ist für mich schon fast ein automatisierter Vorgang.

Michael
If my thought dreams could be seen,they'd probably put my head in a guillotine
YNWA
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Re: Die Qual mit den richtigen Saiten

Beitrag von YNWA »

You only need a little elixir to kill a Dreadnaught.

Nie im Leben kommt mir eine eingetütete Saite in die Tüte.


Ich hab mit Monels tatsächlich überhaupt keine Probleme mit der Haltbarkeit. Während ich standardmäßig nach jedem Gig gewechselt habe, habe ich Monels teilweise 2-3 Gigs gespielt.
Zum Beispiel habe ich im Jahre 1 BC mal einen Testlauf gemacht und die Monels nach Sommerkonzerten (Schweiß!!!) einfach mit Fast Fret behandelt und draufgelassen. Wenn man live spielt und nicht gerade mit einem hochwertigen Mikro abnimmt, sondern mit einem ploppenden Piezo, dann ist der klangliche Zustand der Saiten ohnehin wurscht. Der Piezo PU erledigt auch jede noch so frische PB Saite und macht sie zu Brei.
Für den Live Einsatz bei 95,5% der Akustikgitarristen, ist mMn. eher wichtig, dass die Saite so bespielbar ist, wie eine neue Saite.

Ansonsten ist das Thema, wie hier so oft zitiert, sehr individuell und hat einen größeren Einfluss auf den eigenen Klang, als man vielleicht meinen mag. Ich passe meine Saitenstärken und Materialien inzwischen an die Schwingfreudigkeit und Basslastigkeit meiner Instrumente an und wenn man das ein bisschen raus hat und sein Instrument gut kennt, kann man damit tolle, variable Ergebnisse erzielen.
World's okayest guitar player!
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RB
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Re: Die Qual mit den richtigen Saiten

Beitrag von RB »

Es hängt sehr von der einzelnen Gitarre ab, meine ich. Es gibt zwei, die betreibe ich gerne mit Elixir Nanoweb "hd-light", (13-17-25-32-42-53) beides Dreadnouht. Die etwas kühle Charakteristik kommt den beiden entgegen. Dagegen habe ich auf zwei anderen Martin 125er, das sind Sätze, die genau zwischen .012ern und .013er-Sätzen liegen. Da ist es die Stärke der Saiten, die mir genau zu passen scheint.

Gelegentlich habe ich darauf auch. 013er, aber ich habe Verbiegungsparanoia, daher lieber etwas leichtere.
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guitar-hero
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Re: Die Qual mit den richtigen Saiten

Beitrag von guitar-hero »

Also. Die Klangcharakteristik der jeweiligen Gitarre kann man sicher nach einer Zeit mit den Eigenschaften diverser Saiten in Einklang bringen und ein subjektives Optimum erzielen.
__

Erschreckend finde ich, dass die Handschweissproblematik EINIGER WENIGER die Saitenauswahl von VIELEN beeinflusst.
Handschweiss ist doch nur Angstschweiss. 8)
__

Ich habe ein völlig gegenseitiges Problem: Meine Hände / Finger sind viel zu trocken!
Beim Gitarre spielen ok. Meine Saiten halten ewig!

Die Kehrseite der Medaille:

An "stillen Orten" muss ich mir zunächst "in die Hände spucken", damit mir das Papier nicht unbenutzt aus den Fingern flutscht. :whistler:

:bide:
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"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur zu selten dazu."
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Rolli
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Re: Die Qual mit den richtigen Saiten

Beitrag von Rolli »

Niels Cremer hat geschrieben:
Di Mai 11, 2021 9:51 am
Ich habe sie selbst nicht ausprobiert, aber Rolli hatte vor einiger Zeit mal DIESE HIER empfohlen, 6 Sätze (unverpackt) für 15-nochwas. Der allgemeine Tenor war dann nicht so dolle im thread, aber vielleicht taugen sie dir ja wie der Bayer sagt, und günstiger für beschichtete Saiten geht wohl kaum.

LG,
Niels
Moin, ich habe jetzt 3 Sätze Cleartone verbraucht und muss sagen: No way - die sind doch meilenweit von der Haltbarkeit von Elixir entfernt. Und ich schwitze nicht besonders stark an den Händen, eher gar nicht. Ich merke zuerst an der tiefen E Saiten, wenn die Saiten hin sind, wenn die nur noch Plop macht, dann aber hurtig die neuen Drähte drauf. Das ware jetzt bei den Bulk-Cleartone nach 6 Tagen der Fall! Und die B & helle E-Saite klingen gruselig, weil doch sehr zugecoated.
Ich habe jetzt noch ein paar Sätze und zerspiel die auf den 3.Gitarren.

Zu Elixir: Ich kann an denen nix im Klang finden, was mich stört. Ich mag auf den meisten die Phosphor Bronze und auf einigen die Bronze 80/20, weil die ein bissken mehr Höhen liefern und straffere Bässe.
Schöne Grüße, Rolli
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Niels Cremer
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Re: Die Qual mit den richtigen Saiten

Beitrag von Niels Cremer »

Rolli hat geschrieben:
Mi Mai 12, 2021 9:02 am
Moin, ich habe jetzt 3 Sätze Cleartone verbraucht und muss sagen: No way - die sind doch meilenweit von der Haltbarkeit von Elixir entfernt. Und ich schwitze nicht besonders stark an den Händen, eher gar nicht. Ich merke zuerst an der tiefen E Saiten, wenn die Saiten hin sind, wenn die nur noch Plop macht, dann aber hurtig die neuen Drähte drauf. Das ware jetzt bei den Bulk-Cleartone nach 6 Tagen der Fall! Und die B & helle E-Saite klingen gruselig, weil doch sehr zugecoated.
Ich habe jetzt noch ein paar Sätze und zerspiel die auf den 3.Gitarren.
Ooops, ok, dann zieh ich den Hinweis zurück, 6 Tage tendiert ja gegen null! :shock:

LG,
Niels
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elfer
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Re: Die Qual mit den richtigen Saiten

Beitrag von elfer »

...jep, Rolli, ganau meine Erfahrung - wobei ich eigentlich denke, dass die Diskantsaiten nie, also auch nicht bei Elixir und Co, gecoatet sind. Oder täusch ich mich da?

Viele Grüße
Johannes
Endlich wieder im Studio: www.johanneskoch.net
Neue EP "Fliegen lernen" jetzt draußen: https://www.youtube.com/watch?v=h7UygtViX8Y
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Rolli
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Re: Die Qual mit den richtigen Saiten

Beitrag von Rolli »

Huhu Johannes, doch ich glaube bei den Cleartones ist es so. Die bremsen einen regelrecht aus beim sliden...
Schöne Grüße, Rolli
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Gitarrenspieler
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Re: Die Qual mit den richtigen Saiten

Beitrag von Gitarrenspieler »

Ich habe keinen Fingerschweiß und spiele nur mit unbeschichteten Saiten (Martin/Gibson). Mein Problem sind eher neu aufgezogene Saiten weil ich keine brillanten Töne mag. Spiele mit dicken Pleks, wenn man mit den Finger zupft mag das anders sein. Bin da eher bei Pat Metheny, je älter die Saiten um so besser.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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