Umgang mit Gitarren unterschiedlicher Sattelbreite

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Lepe
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Umgang mit Gitarren unterschiedlicher Sattelbreite

Beitrag von Lepe »

Guten Morgen allerseits,

seit längerem trage ich mich mit dem Gedanken, meine Lakewood M32CP zu verkaufen, da sie am Sattel 46mm misst und damit etwas breiter ist, als meine Eastman OM und Cole Clark. Irgendwie scheint mir das Wechseln zwischen diesen Gitarren immer wieder etwas Mühe zu bereiten bzw. treffe ich die Saiten zunächst dann immer etwas ungenau.
Verkaufen möchte ich die Lakewood nicht wirklich, da sie einfach super klingt und manchmal ist es auch angenehm, etwas mehr Platz zwischen den Saiten zu haben.

Wie geht ihr, die ihr vielleicht auch Gitarren mit verschiedenen Halsbreiten oder auch Bauformen habt, damit um? Gibt es Techniken, Tricks, Methoden oder Übungen, um den Wechsel zwischen diesen unterschiedlichen Gitarren hinsichtlich des Bespielens zu erleichtern oder zu optimieren?
Oder sind manche von euch zum Schluss gekommen, dass es einfacher und sinnvoller ist, Gitarren mit gleichen Sattelbreiten zu spielen?

Ich bin gespannt auf eure Meinungen, Einschätzungen, Tipps und danke euch schon jetzt dafür!
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RB
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Re: Umgang mit Gitarren unterschiedlicher Sattelbreite

Beitrag von RB »

Mir ist die Sattelbreite ziemlich egal. Die Umstellungsphase dauert einige Minuten, das empfinde ich nicht als nennenswerte Problem.
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clone
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Re: Umgang mit Gitarren unterschiedlicher Sattelbreite

Beitrag von clone »

Wie geht es denn dir, wenn es anders herum ist? Du also von den 46mm wieder auf die anderen wechselst? Benötigst du da auch eine Eingewöhnungszeit oder ist es eher wie ´nach-Hause-kommen`?
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Matze S.
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Re: Umgang mit Gitarren unterschiedlicher Sattelbreite

Beitrag von Matze S. »

Mahlzeit,

ich habe dicke Finger und brauche dementsprechend genug Platz :wink:
Deswegen habe ich immer Schwierigkeiten auf schmalen Gitarrenhälsen.

Das ist wirklich der große Vorteil von einer klassischen Gitarre.

Matze
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Lepe
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Re: Umgang mit Gitarren unterschiedlicher Sattelbreite

Beitrag von Lepe »

Wie geht es denn dir, wenn es anders herum ist? Du also von den 46mm wieder auf die anderen wechselst? Benötigst du da auch eine Eingewöhnungszeit oder ist es eher wie ´nach-Hause-kommen`?
-die Eastman bietet schon etwas mehr das Gefühl von "wieder zu Hause ankommen", ich spiel sie aber einfach auch häufiger (ist die "Haus-Hof-Wald-Wiesen-Gitarre"); es gab auch Zeiten, da spielte ich die Lakewood öfter und hatte da das Gefühl, sie im Vergleich zu den anderen besser zu beherrschen, aber das ist, wie von vielen in anderen Beiträgen berichtet, auch normal;
In letzter Zeit nehm ich gerne alle wieder abwechselnd in die Hand.
Da passierte es zunächst aber sogar, das die Saiten etwas zwischen Fingerkuppe und Fingernagel geraten ...
Mir ist die Sattelbreite ziemlich egal. Die Umstellungsphase dauert einige Minuten, das empfinde ich nicht als nennenswerte Problem.
-vielleicht ist das ganze aber auch nur eine Kopfsache, und erfordert einen entsprechenden mentalen Zugang (denn behalten und entsprechend gut und viel bespielen möchte ich derzeit alle gerne...); wechselst du oft bzw. in kurzen Abständen...?
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HR
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Re: Umgang mit Gitarren unterschiedlicher Sattelbreite

Beitrag von HR »

Je öfter Du zwischen den einzelnen Gitarren wechselst, desto geläufiger wird der Umstieg. Dann gibt es, wie schon RB schrieb, nur mehr eine kurze Umgewähnungsphase. Alles eine Sache der "Übung".
lg
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L1
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Re: Umgang mit Gitarren unterschiedlicher Sattelbreite

Beitrag von L1 »

HR hat geschrieben:
Do Jun 03, 2021 10:23 am
Je öfter Du zwischen den einzelnen Gitarren wechselst, desto geläufiger wird der Umstieg.
Genau so ist es.
Allerdings habe ich so bei 44/45 mm eine Art "Heimkommen-Gefühl", da fühle ich mich am wohlsten und bin sofort wieder "Zuhause". Aber alles andere geht auch problemlos, nach jeweils einer kurzen Umgewöhnungsphase.
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Rumble
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Re: Umgang mit Gitarren unterschiedlicher Sattelbreite

Beitrag von Rumble »

Ich umgreife den Hals auch mal gern so, dass sich die Kuppe des Daumens und Zeigefingers berühren können. (von der E-Gitarre versaut)
Idealerweise auch noch am 7. Bund oder weiter unten. Das wird ab einer gewissen Sattelbreite schwierig.

Wahrscheinlich muss da jeder sein eigenes Ding finden.
Irgendwann habe ich für mich gemerkt, dass ich gar keine so sehr breite Griffbretter brauche. Alles was ich auch der akustischen Gitarre spiele, dass bekomme ich sogar auf der Telecaster hin. Mein "Lieblingshals" bei den akustischen Gitarren ist der von meiner Maton und von meiner J-45.
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
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Rolli
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Re: Umgang mit Gitarren unterschiedlicher Sattelbreite

Beitrag von Rolli »

HR hat geschrieben:
Do Jun 03, 2021 10:23 am
Je öfter Du zwischen den einzelnen Gitarren wechselst, desto geläufiger wird der Umstieg. Dann gibt es, wie schon RB schrieb, nur mehr eine kurze Umgewähnungsphase. Alles eine Sache der "Übung".
Ja, sehe ich auch so. Mein Griffel fühlen sich bei Halsbreiten zwischen 44,5 - 50 mm wohl!
Schöne Grüße, Rolli
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berndwe
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Re: Umgang mit Gitarren unterschiedlicher Sattelbreite

Beitrag von berndwe »

Das gehört zu den Herausforderungen des Lebens, von denen man sich nicht zu sehr beeindrucken lassen sollte, finde ich. Ich spiel selbst in der Praxis Instrumente von der Klassikgitarre bis zur E-Gitarre, auch für Fingerstyle. Dass die Hälse am Sattel unterschiedlich breit sind nehme ich im Grunde nicht wahr. Viel empfindlicher reagiere ich auf unterschiedliche Saitenhöhen am Sattel. Wenn eine Gitarre da ungemütlich eingestellt ist, dann hab ich keine Freude daran.

(Eine M32CP habe ich auch. Willst Du wirklich so eine tolle Gitarre wegen weniger Millimeter weggeben?)
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Jürgen
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Re: Umgang mit Gitarren unterschiedlicher Sattelbreite

Beitrag von Jürgen »

Ich habe damit auch kein Thema, wahrscheinlich weil ich häufig wechsle. Es gibt dafür auch Fingerübungen, also wenn du auf eine andere Gitarre wechselst mal kurz ne Tonleiter über alle Saiten, möglichst mit Lagenwechsel, oder eine Spinne spielen.
Gruß

Jürgen

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Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
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L1
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Re: Umgang mit Gitarren unterschiedlicher Sattelbreite

Beitrag von L1 »

Andererseits, auch wenn man sich "an alles gewöhnen kann" - es macht nicht wirklich Sinn, auf Dauer eine Halsbreite zu spielen die sich für einen selbst unangenehm anfühlt, wenn es eigentlich auch was passendes gibt.
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clone
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Re: Umgang mit Gitarren unterschiedlicher Sattelbreite

Beitrag von clone »

L1 hat geschrieben:
Do Jun 03, 2021 2:05 pm
Andererseits, auch wenn man sich "an alles gewöhnen kann" - es macht nicht wirklich Sinn, auf Dauer eine Halsbreite zu spielen die sich für einen selbst unangenehm anfühlt, wenn es eigentlich auch was passendes gibt.
Das sehe ich eben auch so. Inzwischen würde ich keine Gitarre mehr kaufen, bei der sich der Hals für mich ´komisch´ oder gewöhnungsbedürftig anfühlt. Eine Einstellung, die eventuell nur sinnvoll ist, wenn man schon mindestens eine hat, bei der alles passt.

Besitzt man schon eine Gitarre, die nicht so ganz passt, würde ich die erst wieder verkaufen, wenn ich bereits eine andere, besser passende gefunden habe.

Mit diesem ´Kniff´erspart man sich viel Geld und Nerven, da sich das Ankauf-Verkaufkarussell auf diese Art nur sehr wenig bis gar nicht dreht. Denn wirklich tolle Gitarren als solches gibt es deren viele, für mich in allen Punkten passende eher weniger... .
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Niels Cremer
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Re: Umgang mit Gitarren unterschiedlicher Sattelbreite

Beitrag von Niels Cremer »

Ich würde meinen Umgang mit Gitarren unterschiedlicher Sattelbreite als “höflich, aber bestimmt” beschreiben.

Im Ernst, ich bin auch nicht sehr empfindlich was die Sattelbreite angeht und komme sowohl mit schmalen Strat-Hälsen als auch mit breiten Hälsen klassischer Gitarren zurecht, und den verschiedenen dazwischenliegenden steel string Hälsen, allerdings hängt es auch von der Bespielbarkeit ab (siehe Bernd’s Hinweis auf die Steitenhöhe/action) und was ich auch wichtig finde: ich spiele unterschiedliche Sachen auf den verschiedenen Gitarren ...

LG,
Niels
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Rolli
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Re: Umgang mit Gitarren unterschiedlicher Sattelbreite

Beitrag von Rolli »

L1 hat geschrieben:
Do Jun 03, 2021 2:05 pm
Andererseits, auch wenn man sich "an alles gewöhnen kann" - es macht nicht wirklich Sinn, auf Dauer eine Halsbreite zu spielen die sich für einen selbst unangenehm anfühlt, wenn es eigentlich auch was passendes gibt.
Na ja, sich spiele gerne Strumming und Liedbegleitung auf einer 44er, Fingerstyle lieber auf 46mm und die Nylonsachen (Bossa etc) auf der Duwe Fusion mit 48er Bundweite. Die Bariton hat wiederum 45 mm. Die E-Gitarren zwischen 43 und 44mm. Also, da ich diverse Gitarren mag und verschiedene Stile abdecke, nutze ich die jeweils bestens funktionierenden Instrumente. Dann haben die teils andere Halsprofile und Mensuren.... eine Eierlegende Wollmilchsau mag ich nicht haben wollen und ich habe noch nie eine getroffen, die für alles passt!
Schöne Grüße, Rolli
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