Meine erste Lakewood

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

einhandsegler73
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Meine erste Lakewood

Beitrag von einhandsegler73 »

Hallo!

Ich möchte mir meine erste Lakewood-Gitarre kaufen und mit „Fingerpicking-Gitarrenspiel“ beginnen. Bisher kann ich lediglich „Liedbegleitung per Akkord-Strumming“ bzw. mit einfachen Do-it-yourself-Akkord-Zupfmustern.

Ich schwanke (nach reichlichem Testen in einem Musikgeschäft und einer „intensiven Kosten-/Nutzen-Analyse“) nun zwischen einer M-31 und einer M-32 als „Ausgangsmodell“.
Mir gefällt die matte Lackierung und die ausgeprägtere Maserung des AA-Palisanders bei der M-31. Was mir nun aufgefallen ist: Wenn ich mir auf der Lakewood-Seite die Musiker und ihre Gitarrenmodelle anschaue, finde ich die M-31 nur ein einziges Mal dort aufgeführt, die M-32 aber sehr oft. Wie kommt das denn wohl? Ist eine glänzende Lackierung denn so viel beliebter? Andere relevante Unterschiede gibt es doch kaum zwischen den beiden Modellen, die da eine so große Rolle spielen dürften - oder übersehe ich da etwas?
Gruß
Michael
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Gitarrenmacher
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von Gitarrenmacher »

Ich kenne die 31er und die 32er. Habe schon öfzer Setups gemacht, PU´s eingebaut etc.
Wenn Dich die offenporig matte Lackierung nicht stört, und Du ein bisschen Geld sparen möchtest, nimm die 31er.
Keine Sorge, auch die spärliche Lackierung der 31er schützt das Holz ausreichend.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
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L1
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von L1 »

Ich habe schon immer offenporiges mattes Finish vorgezogen - ich mag es optisch, und es fühlt sich für mich einfach viel angenehmer und natürlicher an. Irgendwelche Nachteile sind mir bisher nicht aufgefallen (die älteste ist jetzt knapp 8 Jahre bei mir).
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gresh
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von gresh »

Ich habe meine M31 im letzten Jahr gebraucht gekauft. Sie ist ein Modell aus 2020. Der Verkäufer hat sie bei TFOA seinerzeit neu erworben. Habe mich bewusst für die M31 entschieden, wegen der matten, offenporigen Lackierung. Finde, sie klingt etwas holziger, offener als die M32. Aber das ist wohl auch mein subjektiver Eindruck. Mit keinen der beiden Varianten machst du etwas falsch. Da entscheidet der Geschmack.
Meine hat eine 46er Sattelbreite, das ist wohl Standard, sie sieht aus wie neu, pflegeleicht, öle beim Saitenwechsel das Griffbrett mit Zitronenöl, den Korpus, sowie die Decke wische ich hin und wieder mit einem leicht feuchten Microfasertuch ab...feddich!
Hab noch ein transparentes Pickguard von Lakewood, weches adhäsiv haftet.
Will sie nicht mehr hergeben. Tolle Gitarre!
einhandsegler73
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von einhandsegler73 »

Ah super, ja, mir gefällt das „natürliche Aussehen“ der M-31 auch total, ohne viel „Blink“.
gresh hat geschrieben:
Mo Jun 12, 2023 9:24 am
Ich habe meine M31 im letzten Jahr gebraucht gekauft. Sie ist ein Modell aus 2020. …
Will sie nicht mehr hergeben. Tolle Gitarre!
- hast du die CP-Variante?

Im Gitarren-Designer von Lakewood könnte man das Griffbrett (und Steg) z. B. aus Ebenholz statt Palisander fertigen lassen…
Wie fändet ihr DAS? Ist Palisander evtl. unempfindlicher wegen der Maserung, sieht man also zB Staub dort weniger?
Außerdem gibt es ja auch heimische Hölzer dort für Steg/Griffbrett wie zB Walnuss… Hat jemand DAMIT Erfahrung? Hier würde sich vermutlich auch der Klang bereits ein wenig ändern…

Gruß
Michael
fingerstylist
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von fingerstylist »

Ist Palisander evtl. unempfindlicher wegen der Maserung, sieht man also zB Staub dort weniger?

Ich persönlich habe den Eindruck das sich Palisander beim Greifen anders als Ebenholz anfühlt und bevorzuge Ebenholz.
"Schön ist, was ohne Begriff als Gegenstand eines notwendigen Wohlgefallens erkannt wird."( I. Kant: Kritik der Urteilskraft )
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Matze S.
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von Matze S. »

Moin,

ich habe mir letztes Jahr von Lakewood eine M-15 custom anfertigen lassen.
Die Decke ist aus Zeder.
Das Griffbrett habe ich ebenfalls in Ebenholz und den Steg in Zirikote. Zugegeben, das ist kein heimisches Holz, aber ich bin mit dem Klang meiner Gitarre mehr als zufrieden.

Lieben Gruß
Matze
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HR
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von HR »

einhandsegler73 hat geschrieben:
Mo Jun 12, 2023 8:47 pm
... Wie fändet ihr DAS? Ist Palisander evtl. unempfindlicher wegen der Maserung, sieht man also zB Staub dort weniger? ...

Wenn Du auf einem Ebenholzgriffbrett Staub siehst, dann hast Du die Gitarre definitiv zu wenig oft in der Hand!

Aber unabhängig davon finde ich z.B. gemasertes Ebenholz (also nicht gleichmäßig schwarz) auch ganz attraktiv.
lg
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von einhandsegler73 »

Ok, vielen Dank!


Die Sattelbreite bei den M-Modellen ist ja standardmäßig 46 mm. Ich habe recht kleine Hände; ist diese Sattelbreite dann wohl ebenfalls empfehlenswert, wenn ich mich intensiver mit Fingerpicking beschäftigen möchte?
Im Geschäft gab es neulich eine M18 Custom mit 44er Breite - soooo groß empfand ich den Unterschied gar nicht zur M31 mit 46 mm beim Ausprobieren…
Also vielleicht trotz kleiner Hände (mit eher kurzen Fingern) ruhig die Standard-Variante mit 46 mm wählen? Bei einer Konzertgitarre mit 52 mm habe ich schon mal Schwierigkeiten, wegen meiner eher kurzen Finger Barree zu greifen…

Ich habe also beide Sattelbreiten im Geschäft ausprobiert: Ich komme anscheinend sowohl mit 46er (angenehmer für RECHTE Hand) und aber auch mit 44er (angenehmer für LINKE Hand) zurecht!

Nachher frage ich mich tatsächlich, ob meine Hände denn überhaupt soooo klein sind, wie ich bisher dachte…?!
Hier mal drei Fotos meiner linken Hand - nicht gaaanz ernst gemeint… Aber vielleicht doch eine Grundlage für eure „Mitbeurteilung“…☺️

Gruß
Michael

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Matze S.
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von Matze S. »

Guten Abend,

ich habe ähnlich große Hände wie du und komme mit 46mm Sattelbreite wunderbar zurecht.
An deiner Stelle würde ich einmal in ein gutes Gitarrengeschäft Gitarren mit unterschiedlicher Sattelbreite einfach mal ausprobieren.

Lieben Gruß
Matze
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Rumble
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von Rumble »

Die Sattelbreite allein ist ja auch noch nicht das Maß aller Dinge.
Wie breit wird der Hals denn in Richtung der unteren Bünde?

Ich habe auch ähnliche (kleinere) Flossen und geife auch gern mal mit dem Daumen über das Griffbrett.
Mittelfinger etwa 8,5 - Zeigefinger etwa 7,5. Kein Problem

Wenn ich eine Gitarre im 5. Bund, oder vielleicht auch noch im 7. Bund so umgreifen kann, dann sich die Kuppen von Daumen und Zeigefinger noch möglichst nahe kommen, oder sogar noch leicht berühren können, dann freut mich das. Wenn nicht muss ich halt etwas anders spielen.

Meine klassischen Gitarren sind übrigens auch kein Problem. Da spiele ich ja auch anders.

Ausprobieren! ;-)
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von einhandsegler73 »

OK!

Ich bekomme richtig Lust, bei meiner ersten Lakewood ein anderes Holz als Korpus zu wählen als den so sehr verbreiteten ostindischen Palisander.
Mir gefällt helleres Holz sehr gut - optisch z. B. Eiche; wie ist Eiche denn klanglich im Vergleich zur „Palisander-Referenz“ einzuordnen in euren Augen? Hat hier jemand Erfahrung mit einem Eichenholz-Korpus? Empfindet ihr das Holz als „schön“ in akustischer Hinsicht?

Gruß
Michael
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Gitarrenmacher
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von Gitarrenmacher »

einhandsegler73 hat geschrieben:
Fr Jun 16, 2023 2:06 pm
Ich bekomme richtig Lust, bei meiner ersten Lakewood ein anderes Holz als Korpus zu wählen als den so sehr verbreiteten ostindischen Palisander.
Mir gefällt helleres Holz sehr gut -
Michael
Gibt es Walnuss? Mein C1 Modell hat in etwa die gleiche Größe wie die LW-M.
Ich habe die C1 zweimal in Walnuss gebaut und jedesmal toll. Gute Balance, leicht, guter Mittenschub.
Dreads, OM, C2 aus meiner Werkstatt ebenfalls klasse.
Die erste Walnussgitarre, die ich bewußt gehört habe war eine Taylor Dreadnought, wegen der habe ich mein Holzlager mit dem Holz aufgefüllt.
WALNUSS :gute:
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HR
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von HR »

Da bin ich ganz Deiner Meinung! Walnuß ist ein tolles Tonholz.
Ich hab' auch schon 3 OMs und eine Parlor daraus gebaut. alle klingen super, selbst die Parlor.
Ist, finde ich, eine echte Alternative zu den "Klassikern".
lg
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L1
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von L1 »

Ist dieses Walnuss für Gitarren eigentlich von ganz normalen einheimischen Walnussbäumen? Oder muss das eine bestimmte Sorte sein?
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