Meine erste Lakewood

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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RB
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von RB »

Walnuss sieht ausserdem sehr schön aus.
jean-paul
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von jean-paul »

Wenn ich mir nochmal eine Lakewood bauen lassen würde,
wäre es mit großer Wahrscheinlichkeit Ahorn.

Warum gibt es eigentlich so wenig Gitarren mit Ahornkorpus ?
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Es335
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von Es335 »

jean-paul hat geschrieben:
So Jun 18, 2023 9:27 am

Warum gibt es eigentlich so wenig Gitarren mit Ahornkorpus ?
Das frage ich mich auch! Bei den Streichinstrumenten ist das der Standard von ganz klein bis ganz groß und auch im Klassikgitarrenbereich gibt es sie häufiger, wenngleich auch da noch in deutlicher Minderheit gegenüber der Palisanderfraktion. :?
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JazzDude
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von JazzDude »

Bei mir haben 3 von 6 akustischen Gitarren einen Korpus aus Ahorn. Großer Fan!
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saitentsauber
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von saitentsauber »

Es galt zeitweise als ausgemacht, dass ein Ahornkorpus einen Verzicht auf kräftige/tragende Bässe bedeutet. Solche Aussagen - falls sie überhaupt sinnvoll sind - können natürlich nur eine Art Durchschnitt bzw. eine Tendenz abbilden. Sie können aber auch Kaufentscheidungen beeinflussen, wenn und obwohl sie falsch sind; es muss nur genügend Leute geben, die davon überzeugt sind...
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Filigran
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von Filigran »

Vielleicht ist das ein optisches Ding: helle Farbe suggeriert hellen Klang.

Es kommt immer auf die individuelle Gitarre an; auch Palisander oder Wallnuss kann im Bass dünn sein.

Lakewood bietet übrigens auch Zypresse als Korpusholz an. Sieht nicht nur spektakulär aus, klingt auch toll. Ich konnte das mal vor Jahren auf dem ersten Guitar Summit ausprobieren, mit einer A-36 custom. Das ist eine andere Korpusform als die M-31, könnte aber trotzdem auch für Dich eine Alternative zu Ahorn sein. Am besten mit Martin Seliger direkt besprechen, er hat für solche Fragen immer ein offenes Ohr...
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L1
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von L1 »

Meine erste und einzige Konzertgitarre war auch eine Ahorn. Eigentlich nur zufällig wegen des Aussehens - als Einsteiger wusste ich nichts weiter über diese Dinge, und wirklich beraten (im Fachgeschäft!) wurde nicht (es sollte wohl einfach nur verkauft werden was eben grad da war). Aber im Nachhinein war ich dann auch vom Klang begeistert, keine andere Konzertgitarre die ich kannte klang so gut.

Ich spiele schon lange nur noch Steelstrings ... hat mich immer gewundert warum es da nie etwas in Ahorn gab ... die Einzige die mir aufgefallen war ist die große Gibson Jumbo und Nachbauten davon (für mich aber viel zu groß).
Zuletzt geändert von L1 am Di Jun 20, 2023 9:22 am, insgesamt 1-mal geändert.
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JazzDude
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von JazzDude »

Gibson hat die L-00 meines Wissens auch früher schon mit Ahornkorpus gebaut.

Den Klang solcher Gitarren würde ich nicht als bass-arm, sondern als kernig, direkt und transparent beschreiben. Meine Pendennis 00 14-fret (Alpenfichte/Riegelahorn) spricht darüberhinaus sehr leicht an und klingt auch sanft gespielt ungeheuer inspirierend.
Abgesehen davon sollte man den Einfluss des Korpus‘ auf den Klang nicht überbewerten, den Hauptanteil hat doch die Decke und die Beleistung.
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fingerstylist
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von fingerstylist »

Es galt zeitweise als ausgemacht, dass ein Ahornkorpus einen Verzicht auf kräftige/tragende Bässe bedeutet.
Da man Zederndecken die Potenz zu einen tiefen brummigen Bass nachsagt und Ahorn sehr schöne Höhen kann finde ich persönlich, Zeder/Ahorn, eine vielversprechende Kombination.....in der Theorie

In der Praxis ist die Decke und ihre Beleistung wohl das Ausschlaggebenste,- nicht zu vergessen und ganz entscheidend : der Handwerksmeister. ( so hatte ich neulich z.B. 2 Flamencas in der Hand: Zeder/Zypresse im Vergleich zur Fichte/Zypresse und der Bass der Fichten Flamenca war, für mich überraschend, deutlich fetter ).
Zuletzt geändert von fingerstylist am Di Jun 20, 2023 11:02 am, insgesamt 1-mal geändert.
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gruhf
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von gruhf »

Filigran hat geschrieben:
Di Jun 20, 2023 7:15 am
Vielleicht ist das ein optisches Ding: helle Farbe suggeriert hellen Klang.
Deshalb werden vermutlich die Ahorn-Zargen und -Böden von Kontrabässen vorwiegend dunkel gebeizt? :wink:
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L1
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von L1 »

Filigran hat geschrieben:
Di Jun 20, 2023 7:15 am
Vielleicht ist das ein optisches Ding: helle Farbe suggeriert hellen Klang.
Hatte ich auch immer gedacht ...

Ich hatte mal zwei baugleiche Eastman Parlors, eine Sunburst, eine Fichte Natur. Von Anfang an hatte ich den Eindruck dass die Dunkle wärmer, und die Natur heller, klarer klang. Ich hab dann mal einen Blindversuch mit Freunden gemacht, verschiedene Stücke angespielt, die Reihenfolge zufällig gewechselt ... die beiden Gitarren wurden ohne einen einzigen Fehler eindeutig erkannt.

Im Moment habe ich auch wieder ein "Pärchen", irgendwie werden es bei mir immer irgendwelche Gitarrenpärchen (aber Nachwuchs gabs leider noch keinen :wink: ). Zwei ansonsten baugleiche Stanford Parlors (eher 00er), wieder eine Sunburst und eine Fichte Natur. Es ist genau das Gleiche, wieder die Dunkle wärmer, und die Natur heller, klarer ... ich setze sie auch bewusst entsprechend ein.

Einerseits kann das ja eigentlich nicht sein, nur aufgrund der unterschiedlichen Farbe. Andererseits ... so viel Zufall kann ja eigentlich auch nicht sein ...
rwe
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von rwe »

L1 hat geschrieben:
Di Jun 20, 2023 11:21 am
Einerseits kann das ja eigentlich nicht sein, nur aufgrund der unterschiedlichen Farbe. Andererseits ... so viel Zufall kann ja eigentlich auch nicht sein ...
Jein, ich habe vor Jahren eine Begründung gehört, die ich zumindest plausibel finde: Es ist nicht der Farbton selbst, wohl aber der gesamte Farbauftrag. Sunburst braucht immer mehrere Schichten, es heißt nicht umsonst 2- oder 3-tone sunburst. Plus am besten Füller für HiGloss usw.
Mit Klarlack kann man sparsamer umgehen, die Auftragsschicht ist damit dünner.
rwe
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von rwe »

saitentsauber hat geschrieben:
Mo Jun 19, 2023 9:56 pm
Es galt zeitweise als ausgemacht, dass ein Ahornkorpus einen Verzicht auf kräftige/tragende Bässe bedeutet.
Ja, und war auch für mich nur eine Tendenzaussage. Ich habe 2 Ahornnylonstrings, eine hat sehr gute Bässe, die andere hat eine 63 Mensur und ist deutlich heller. Die habe ich aber erst kurz und noch nicht mit anderen Saiten getestet (mal Hannabach probieren...)
saitentsauber hat geschrieben:
Mo Jun 19, 2023 9:56 pm
Sie können aber auch Kaufentscheidungen beeinflussen, wenn und obwohl sie falsch sind; es muss nur genügend Leute geben, die davon überzeugt sind...
Ja, da haben ich und andere häufig mit Bernd Hoffmann vom Klassikgitarrenforum im Clinch gelegen.
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von rwe »

fingerstylist hat geschrieben:
Di Jun 20, 2023 10:20 am
In der Praxis ist die Decke und ihre Beleistung wohl das Ausschlaggebenste,
Grummel, grummel, grummel. Ich lasse mal den Superlativ weg: Vergleiche mal eine D28 und eine D18 oder Gurian JM und JR oder ... - die Unterschiede sind auf jeden Fall deutlich. Bei einer Breedlove-Tour vor vielleicht 8 Jahren hatten sie Instrumente mit verschiedenen Decken und verschiedene Korpushölzern bei sonst gleicher Konstruktion (ähnlich Larrivee ein paar Jahre zuvor und bei den Klassikern auch Hanika mit jeweils gleichem Deckenholz, aber anderem Korpusholz); den Unterschied zwischen den verschiedenen Deckenhölzern (Engelmann, Sitka, Alpen, Adirondack und sogar Zeder) empfand ich eher als Kontinuum als den zwischen verschiedenen Korpushölzern.
Und, klar: Wie's am Ende klingt, "entscheidet" der Bauer. Aber eine Grundfärbung bleibt.
fingerstylist
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Re: Meine erste Lakewood

Beitrag von fingerstylist »

fingerstylist hat geschrieben: ↑
Di Jun 20, 2023 10:20 am
In der Praxis ist die Decke und ihre Beleistung wohl das Ausschlaggebenste,

Grummel, grummel, grummel. Ich lasse mal den Superlativ weg: Vergleiche mal eine D28 und eine D18 oder Gurian JM und JR oder ... - die Unterschiede sind auf jeden Fall deutlich.
Das widerspricht sich ja nun nicht. Insofern verstehe ich das "gegrummeln" nicht ganz.

Eigentlich ist das ja auch keine neue Erkenntnis. Also, das die Decke entscheidend ist. Gab es da nicht die Geschichte ( Anekdote?) von Torres der genau das behauptete und zum Beweis eine Gitarre mit den Pappkorpus baute......?
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