PRS Parlor Ja oder lieber nicht?

[gresh]

Hallo Leute,
Bin momentan mit mir am kämpfen.
Es geht um den Kauf einer gebrauchten Parlor-Akustikgitarre. Und zwar eine Paul Reed Smith SE P20 in Tobaccco-Sunburst ohne PickUp. Die Gitarre ist laut Verkäufer von Anfang 2022, also eineinhalb Jahre alt und wie neu. Soll 225€ kosten incl. orig. Gigbag. Ist nicht weit von mir weg, also Abholung. Denke, neben meiner Lakewood M 31 und meiner Martin 000 10e würde mich so eine kleine Parlor schon reizen. Für die Couch, Urlaub, etc. vielleicht ideal. Nur bin ich bezüglich PRS im Akustikbereich nicht sehr bewandert.
Diese Parlors kommen aus chinesischer Fertigung und neu bekommt man eine solche SE P20 schon für 350 Tacken.
Sicher, ihr könnt jetzt sagen, hinfahren und dann entscheiden. Wollte jedoch mal hören, ob vielleicht jemand von euch diese Gitarren kennt oder besitzt und mir seine Erfahrungen mitteilt.
Danke im Voraus…

[Rumble]

Wenn es nur darum geht so einen, sagen wir mal "boxy blues sound" zu haben, dann macht diese Gitarre halt genau DAS.
Das kann die sogar richtig gut, aber mehr sollte man halt auch nicht erwarten. An eine wirklich gute Parlor kommen die natürlich nicht ran.
Als kleine Reise-Couch-Blues-Gitarre, sind die aber durchaus nett.

Was ich bei den kleinen Dingern immer gut fand, dass war die Bespielbarkeit ganz allgemein. Die lassen sich sehr fluffig und angenehm spielen.
Ich hatte die schon einige male in der Hand.

[Niels Cremer]

Ich hatte mir die auch mal angeschaut, mehr aus allgemeinem Interesse weil ich bis dahin gar nicht wußte dass PRS auch akustische Gitarren baut. Ein Aspekt den du bedenken solltest ist die Sattelbreite, die bei der PRS bei nur 42mm liegt, also E-Gitarren-Dimensionen hat (meine Les Pauls zB liegen bei 42mm). Bei E-Gitarren normal, für eine steelstring und womöglich für fingerstyle zumindest ungewöhnlich schmal, auch verglichen mit deinen beiden genannten Gitarren die ja beide ca. 45mm haben dürften, die Lakewood glaube ich sogar 46mm? Nur als Hinweis, vllt hast du das ja auch selbst schon gesehen.

LG,
Niels

[gresh]

Ja, das war auch mein Problem mit der schmalen Sattelbreite. Die 44mm der Martin, sowie die 46 bei der Lakewood sind da schon um einiges komfortabler. Besonders weil ich überwiegend Fingerpicking bevorzuge.
Wie dem auch sei, der kurze GAS-Anfall ebbt im Moment stark ab und ich werde die PRS nun doch nicht kaufen, auch wenn die gut 200€ jetzt kein allzu grosses Loch in meinen Geldbeutel reißen würden.
Dank euch für die Rückmeldungen…

[Sperris]

42mm Sattelnreite für Fingerpicking sind aus meiner Sicht und für meine Flossen definitiv zu eng.

Gruß Ralf

[Rumble]

Die erinnert vom Spielgefühl schon etwas an eine E-Gitarre mit dickem Strippen.
Das soll ja auch so...

Aber auch darauf lässt es sich ja Fingerpicken, sofern man dafür die geeigneten zarten und passenden Händchen hat.

[L1]

Es ist doch ganz einfach. Wenn man auch komplexere Fingerstyle-Sachen spielt, und es ist auch bei sauberster Griffweise nicht möglich zu verhindern dass Nachbarsaiten, die eigentlich klingen müssen, ungewollt abgedämpft werden, dann ist das Griffbrett zu schmal.

Da gibt es auch keine feste Regel für die richtige Breite, das kann individuell bei jedem anders sein, je nach Handgröße und Art der gespielten Musik. Aber 44 bis 45 mm haben sich dafür wohl am besten bewährt.

Aber auch das Halsprofil spielt eine Rolle, wie sauber bei Griffen über alle Saiten tatsächlich gegriffen werden kann.
Und wie gut die Griffbrettbreite vom Stringspacing her tatsächlich auch ausgenutzt wird ... da kann sich bei optimal ausgenutzter Breite schon mal z. B. ein 44er wie ein 45er spielen, und umgekehrt ...

[gruhf]

Für die Couch, Urlaub, etc. vielleicht ideal. Nur bin ich bezüglich PRS im Akustikbereich nicht sehr bewandert.
Diese Parlors kommen aus chinesischer Fertigung und neu bekommt man eine solche SE P20 schon für 350 Tacken.

Für diesen Einsatzzweck ist die Art & Lutherie AMI Parlor sehr zu empfehlen, kanadische Fertigung, 44 mm Sattelbreite, Mensur ca. 630 mm. Die neueren "Roadhouse"-Modelle werden allerdings mittlerweile in China gebaut.

[L1]

+1!
Eine richtig gute kleine Gitarre, gute Hölzer und sauber gebaut, und guter und erstaunlich kräftiger Klang. Ich hab mir grad die Tage auch nochmal eine geholt, eine Roadhouse Bourbon ... meine erste hatte ich leider mal aus finanziellen Gründen gehen lassen müssen, und dann doch vermisst ...
Und ob China oder nicht ... meine neue klingt sogar noch besser als die erste.
Wird definitiv nicht nur "auf der Couch" gespielt

[JazzDude]

Für diesen Einsatzzweck ist die Art & Lutherie AMI Parlor sehr zu empfehlen, kanadische Fertigung, 44 mm Sattelbreite, Mensur ca. 630 mm. Die neueren "Roadhouse"-Modelle werden allerdings mittlerweile in China gebaut.

+1
Die Dinger sind immer mal wieder gebraucht zu bekommen, sehr feine kleine Gitarren! (Also die kanadischen, die chinesischen kenne ich nicht.)

[L1]

Aber aufpassen ... die etwas älteren Roadhouse Parlor haben ca. 43 mm Griffbrett und Fichtendecke, und die aktuellen ca. 44 mm und Zederndecke (klingen für mich klar besser).

[Rumble]

Mir ist mal günstig eine Stanford Parlor zugelaufen. (P20 Golden Era) Auch ein schönes Ding.
Sehr Martin mäßig.

Die ist dann doch etwas fexibler als so eine PRS.

[berndwe]

Mir ist mal günstig eine Stanford Parlor zugelaufen.

…dass einem die Gitarren auch immer so hinterherlaufen…

[L1]

Mir ist mal günstig eine Stanford Parlor zugelaufen. (P20 Golden Era) Auch ein schönes Ding.

... wobei die Stanford Parlors eigentlich keine sind, sondern eher Martingröße 00 ... aber "Parlor" kann man halt so schön werbewirksam einsetzen ...
Aber gut sind sie, speziell die 20er mit dem Palisanderkorpus - preislich bewegen wir uns hier allerdings schon wieder in ganz anderen Regionen, das muss man auch sehen.

[gruhf]

Aber aufpassen ...

Tatsache, die "Roadhouse Light Burst" und "Roadhouse Natural" werden wohl in China gebaut und haben Fichtendecken, scheinbar eine etwas andere Korpusform (?) und nur knapp 43 mm Sattelbreite ("Designed in Canada, crafted in China"). Die "Roadhouses" mit Artikelnummern 04XXXX werden wohl nach wie vor in Kanada mit Zederndecke und etwas breiterem Hals gebaut, vergleichbar mit der ursprünglichen "AMI".