Meine erste Daniel Ott Gitarre

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Karsten Müller
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Re: Meine erste Daniel Ott Gitarre

Beitrag von Karsten Müller »

Eine schöne Erklärung und ebenso, dein Gedankengang, ob….
Meine eigene Erfahrung ist hier zu gering, mein theoretisches“Wissen“ über Akustikgitarren und deren Konstruktion ebenso, um hier auch nur für mich eine Antwort zu finden.
Die meisten Gitarren hatten den klassischen Aufbau der keilförmigen Reifchen, ein traditioneller Aufbau des Zargenkranzes.
Meine 6 er Maestro hat doppelt laminierte Wenge Saiten, da ich den Fachbegriff nicht kenne, „massive“ Reifchen und vertikale Leistchen. In Englisch double sides with solid lining.
Das diese eine völlig anderen Klang hat, kann ich nicht einem Bauteil zuordnen, was eh nicht möglich ist in diesem sensiblen Zusammenspiel und wäre ein Äpfel/Birnen Vergleich, mit meinen vorherigen Gitarren, erster Güte.
Korpusform, Tonholzkombination und Bauart und Philosophie des Gitarrenbauers sind hier ganz anders.
Ich habe vor kurzem gelesen, das zum Beispiel Michael Bashkin ( dessen wundervolle Gitarren meines Erachtens, elegant zeigen, wie sich eher traditioneller amerikanischer Gitarrenbau, auf das Schönste mit einem „ modernerem“ Klang und Gestaltung zusammenführen lässt) bei vielen seiner Gitarren, jetzt wieder einfache Zargenkränze baut mit vertikaler Beleistung und soliden Reifchen, da er nicht in jeden Fall und für jeden von dieser Wirkung ( doppelte Zargen )überzeugt ist.

https://youtu.be/Dj5RewW11uM?si=e9HNC8orOrfKhA9s
Michael Bashkin

https://youtu.be/sAeXskZHC2o?si=JWLwzoLtdeWwQUHn
Michael Greenfield

Kennt ihr bestimmt und ist sehr, sehr informativ und ich bin( von Hause aus Steinbildhauermeister & Restaurator)so beeindruckt von den Fähig- und Fertigkeiten, von Menschen, die soviele Schritte fließend beherrschen müssen um eine Gitarre zu bauen. Eine Skulptur die schön ist und klingt in Holz, das habe ich nicht gelernt😊

Die Gründe die Daniel dazu bewegen seine Gitarren mit dieser Konstruktion zu bauen und in Kombination seines Bracing Systems, seiner Klangformung, leuchtet mir ein und die klanglichen Ergebnisse, haben mich ja auch voll überzeugt.
Einen eins zu eins Vergleich habe ich noch nicht gefunden, gleiche Gitarre, Tonholzkombination, Hersteller mit unterschiedlicher Zargenkonstruktion, um das möglicherweise heraushören zu können.
Ich denke es könnte eine dieser Nuancen sein, die im kompletten Zusammenspiel, dann doch ein gewisses hörbares/ fühlbares Etwas ausmachen können.
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Karsten Müller
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Re: Meine erste Daniel Ott Gitarre

Beitrag von Karsten Müller »

Hallo Zusammen,

Daniel hat mir neue Bilder des Gitarrenbaues meines Model M’s geschickt die ich gerne mit Euch teilen möchte.
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Der Zargenkranz nimmt Formen an und der Florentinische Cutaway mit der passende Zarge zusammengefügt.
Die Zargentiefe und die vergrößerte Haftfläche an den Schnittkanten von Cutway zu Zarge erlauben es diese ohne eine weitere keilförmige Verstärkung, zusammen zu fügen.
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Zusammen mit dem schwarzen Ahorn, ein ästhetisch sehr ansprechender klarer und aufgeräumter Eindruck, der diese Bauart noch zusätzlich auszeichnet.
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Hatte ich am Anfang gar keine Eile, so kann ich es mit diesem visuellen „ Come together“😊 kaum noch abwarten.

LG
Karsten
notenwart
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Re: Meine erste Daniel Ott Gitarre

Beitrag von notenwart »

OT: Vielleicht liegt´s ja an meinem Browser, aber kann man die Smileys irgendwie kleiner gestalten?
Dafür vielleicht die Bilder größer?
Danke
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Karsten Müller
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Re: Meine erste Daniel Ott Gitarre

Beitrag von Karsten Müller »

Übernatürlich groß, da hast du recht.
Ich bin schon froh, das ich die Bilder überhaupt eingestellt bekomme.
Freue mich aber über Tips, wie man die Bilder hier besser einstellen kann, weil ich das auch echt nicht optimal finde.
Wenn du sie anklickst, werden sie etwas besser sichtbar.
LG
Karsten
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bookwood
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Re: Meine erste Daniel Ott Gitarre

Beitrag von bookwood »

notenwart hat geschrieben:
So Okt 29, 2023 4:57 pm
OT: Vielleicht liegt´s ja an meinem Browser, aber kann man die Smileys irgendwie kleiner gestalten?

Thomas, das ist ein altbekanntes (und bisher ungelöstes) Problem.

Inzwischen habe ich herausgefunden, dass es nicht nur am Board-Style Fingerpicker 3 liegt, sondern auch daran, wie/welche Smileys in den Text eingefügt werden. Bei den Board-eigenen Smileys tritt das Problem nicht auf, aber wenn jemand Emojis aus dem Windows-Vorrat nimmt, z.B. mit der Tastenkombi WIN-Logo + Punkt, dann gibt es diese Riesenabbildungen.

Zum Test...
- "hauseigene" Grafik:

:roll:

- Windows-Emoji:

🙄

Ja, es nervt - wenn man den Style 3 liebgewonnen hat. :heul2:
Gruß
von
Ralf
Es335
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Re: Meine erste Daniel Ott Gitarre

Beitrag von Es335 »

bookwood hat geschrieben:
Di Okt 31, 2023 6:53 pm
… Bei den Board-eigenen Smileys tritt das Problem nicht auf, aber wenn jemand Emojis aus dem Windows-Vorrat nimmt, z.B. mit der Tastenkombi WIN-Logo + Punkt, dann gibt es diese Riesenabbildungen.
Das gilt leider auch für die hauseigenen Apple Emojis und wahrscheinlich für alle anderen externen Emojis auch! :cry:
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L1
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Re: Meine erste Daniel Ott Gitarre

Beitrag von L1 »

bookwood hat geschrieben:
Di Okt 31, 2023 6:53 pm

Zum Test...

- "hauseigene" Grafik:

:roll:

- Windows-Emoji:

🙄
Zufällig grad gesehen ... bei mir werden beide Varianten normal dargestellt.
Meine Style ist Fingerpicker 5
Martini
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Re: Meine erste Daniel Ott Gitarre

Beitrag von Martini »

Hallo,

hatte eine Zeit lang nicht ins Forum geschaut und jetzt diesen Thread über den Bau einer Daniel-Ott-Gitarre gesehen.

Glückwunsch. Das wird eine feine Gitarre. Black Limba ist ein tolles Boden/Zargenholz.
Du kannst dich jetzt schon freuen.

Hier, zwar nur mit bescheidenen Mitteln aufgenommen, ein Stück auf meiner Daniel-Ott Redwood/Myrtle.
Sie stammt aus der "Daniel's Guitar"-Phase, hat also nicht die structured sides. Aber der "Ott-Ton" ist klar erkennbar: Trennscharf und klar, und dabei gleichzeitig warm.

https://www.youtube.com/watch?v=aamvRILkK1g

Grüßle

Martin
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Karsten Müller
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Re: Meine erste Daniel Ott Gitarre

Beitrag von Karsten Müller »

Danke Martin, für den Link, den ich nicht kannte und wie sanft und leicht du spielst. Das ist sehr schön und ich merke einmal mehr, das da noch reichlich Luft nach oben bei mir ist. Bin doch eher Sänger.
Der Klang ist wirklich sehr eigen und „ottisch“:), luftig und voll und warm.
Tatsächlich freue ich mich jetzt noch mehr.
Eine wundervolle Gitarre besitzt du da.
Martini
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Re: Meine erste Daniel Ott Gitarre

Beitrag von Martini »

Hallo,

danke, Karsten.

Früher hab ich auch mal gesungen, immer mit dem Anspruch Eigenes zu fabrizieren.
Aber gute Texte machen - das ist echt schwer.
Irgendwann hab ich es gelassen und dilettiere seither relativ glücklich auf der Gitarre vor mich hin.

Dabei ist es natürlich sehr hilfreich gut klingende Instrumente zu haben...

Gruß zum Sonntagabend

Martin
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Karsten Müller
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Re: Meine erste Daniel Ott Gitarre

Beitrag von Karsten Müller »

Ich denke oft, lieber Martin, zumindest geht es mir so, das es der persönliche Druck sein kann, wie du sagtest, der eigene Anspruch an dem man verzagt.
Das Gefühl sich beweisen zu müssen, so wie man das auf die ein oder andere Art immer tut und auch tun muss, in einem immer gleichen Kreislauf von Werden und Sein, indem sich alles wiederholt. Es gibt genug darüber zu sagen, der Kreis derer die solche Gedanken wirklich zulassen und das auch noch bespielt und besungen hören wollen, eher sehr überschaubar.
Ich stelle mit dem Älter werden fest, 57, das ich mich davon lösen kann und unbeschwerter und freier mit mir und meiner Kreativität umgehen kann. Ohne Druck, selbst dem eigenen, der natürlich immer noch hoch genug ist.
Es verändert sich. Vllt eine neues Konzeptalbum. Es gibt Dinge die sind zu komplex für einen Song.
So und jetzt hoffe ich auf Neuigkeiten von Daniel:-)
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Karsten Müller
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Re: Meine erste Daniel Ott Gitarre

Beitrag von Karsten Müller »

Hallo Zusammen,

Daniel schickte mir das Muster der Schablone des neuen Brigeddesigns.
Da er, wie ich ein großer Bewunderer des Designs der Casimi Guitarren ist, findet die Gestaltung der Brücke als auch der Headstock hier seinen Ursprung.
Die Aussparungen der Brücke spiegeln die geschwungene Form des leicht asymmetrisch Designs der durchstochenen Kopfplatte wieder.
Signature Hollow Brigde Port ist die Bezeichnung die Casimi Guitars wählt.

http://www.casimiguitars.com/

Meines Erachtens schaffen Matthew Rice and Matthias Roux einige der außerordentlichsten Gitarren dieser Zeit. Gestaltung, die hier mit Recht den Begriff Kunst verdient, mit elegant fließenden Linien, die sich in allen Elementen wiederfindet, innovative Baukonstruktion und ein ganz spezieller Klang, von soviel Volumen und Fülle, Wärme und Klahrheit, mit einem ganz besonderen Ton, der Casimi Gitarren zu etwas so Eigenem, Besonderen macht.
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Ich bin sehr neugierig, wie Daniel die Brücke ausarbeitet und welcher Linienfluß wohl entstehen wird, da der unter den Brigdepins liegende Bereich auch zeichnerisch noch nicht gelöst ist. Was für eine interessante Aufgabe, die ganz meiner Gedankenwelt entspricht.
Zur Zeit beschäftigt sich Daniel mit dem Redesign der Beleistung, die die Gestaltung der Multiscale Gitarre Model M angepasst wird, um hier eine optimale Klangestaltung zu unterstützen.
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Karsten Müller
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Re: Meine erste Daniel Ott Gitarre

Beitrag von Karsten Müller »

Hallo Zusammen,
Daniel hat mir Bilder seines “No-settes” Designs geschickt, sowie den Aufbau seiner Beleistungskonstruktion.
Die Nosette zeigt eine Abfolge von Kupfer zu schwarzem Ebenholz zu Kupfer, die sich beide harmonisch und sich optisch gegenseitig akzentuierend ergänzen und eine elegante Untertreibung ausdrücken, die sich in den schlichten Designstil einfügt.
Ebenso spiegelt sich hier die Ebenholzkomponente, des Bindings, Griffbrett, Kopfplattenfunier und Brücke wieder.
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Das Redesign der Deckenbeleistung ist nun fertig und ist auf die besonderen klanglichen Anforderungen genau dieser Gitarre, mit 12. Bund Multiscale zugeschnitten.
Die Lattice Tonebars werden sehr fein ausgearbeitet und die rückwärts gesetzte X Brace Beleistung unterstützt den Sitz der Brücke, die gut im Sweet Spot der 12 Bund Gitarre liegt. Daniel arbeitet seine Beleistung sehr hoch und schmal aus, was es ihm ermöglicht diese stark nach oben zu verjüngen/auszuarbeiten ohne eine konstruktionstechnische Schwäche zu erzeugen, die den mechanischen Belastungen des Saitenzuges und anderen gewachsen ist.
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Er hat sich vorgenommen die Box, vllt schon zu Weihnachten zu schließen und ich freue mich nun auf viele Informationen, wie das nun faktisch und praktisch aussieht, was da nun an so elementaren Dingen geschieht.
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Karsten Müller
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Re: Meine erste Daniel Ott Gitarre

Beitrag von Karsten Müller »

Sonntag morgen und es gibt einige neue Schritte zu zeigen.
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Die schwarzen über den Boden laufenden dünnen Streifen sind aus Ebano Rocklite und dienen, laut Daniel, dazu, die Steifigkeit besser über den Boden zu verteilen und Rissbildung vorzubeugen. Abgesehen davon sehen sie zusätzlich noch cool aus und passen zu dem Thema schwarz, das sich als ein gestalterisches Element, ihn der Gitarre wiederfindet und so schön zu Black Limba und Redwood passt.
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Die Beleistung aus” Old Growth” Mahagoni ist angebracht, das nach Daniels empfinden, den Mittenbereich fördert und stärkt.
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Nun beginnt ein wesentlicher Teil der Klanggestaltung dieser besonderen Gitarre und ich bin sehr neugierig darauf, welch Gedanken Daniel bewegen, die Beleistung auszuarbeiten.
Ich finde es sehr frisch selbstbewusst, das Daniel so offen zeigt, wie sich seine persönliche Bauart entwickelt und wie transparent er auch Details der Entwicklung seiner Arbeit zeichnerisch darstellt.
Ich denke, ich habe noch nicht erwähnt, das es sich hier um Daniels erste Multiscale Model M, mit dieser Verquickung so vieler Elemente handelt. Auch Soundport und Positionierung sind jungfräulich, ebenso, wie die Brücke und das Kopfteil.
Es erfordert viel Vertrauen und viel Mut, diesen Weg zu beschreiten und den, da es die erste dieser Art in Daniels Geschichte ist, als Kunde und Gitarrenbauer zu gehen.
Es sind so viele an sich schon besondere Gesetzmäßigkeiten und da gilt es, diese Besonderheiten optimal miteinander zu verbinden, das ein jeder Vorzug, Anteil an der Gesamtidee des Klangbildes und der Bespielbarkeit des Instrumentes hat. Das ist komplex.
Es birgt zahlreiche Risiken für beide, neue Erkenntnisse und Fähigkeiten, die dann wiederum einige Gitarren später, erst zur Reife und Meisterschaft gelangen werden.
So lange wollte ich nicht warten und ich bin völlig sicher, das Daniel hier eine idealen Weg an diesem Punkt seines Könnens geht, um diese optimal zu verbinden.
Nun, ich fragte Daniel letztens, ob er schon eine Model S gleicher Art gebaut habe:-))
Martini
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Re: Meine erste Daniel Ott Gitarre

Beitrag von Martini »

Ja, das ist in der Tat eine komplexe Sache mit deiner im Bau befindlichen Gitarre, aber ich glaube du kannst Daniel absolut vertrauen. Der wird das gut hinkriegen.

Ich war vor einigen Tagen bei ihm wegen einer kleinen Einstellsache, die ich auch hätte selbst machen können, aber ich lasse lieber den Profi ran.

Bei dieser Gelegenheit habe ich zwei seiner im Laden befindlichen Gitarren angespielt und mal wieder festgestellt wie toll er baut und wie er sich weiterentwickelt. Das sind wirklich Instrumente mit Charakter.

Hier noch ein Video/Soundbeispiel von meiner zweiten Daniel Ott MD, ebenfalls Redwood/Myrtle aber mit einem Wenge-Hals. Sie klingt anders als die mit Mahagoni-Hals. Genau so sollte es auch sein.
https://www.youtube.com/watch?v=1YVMpeU ... i3w576gr9o

Grüße

Martin
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