Zwei kleine Geschichten

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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pjoey
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Zwei kleine Geschichten

Beitrag von pjoey »

Hallo,

vor 2 1/2 Jahren habe ich eine Furch Yellow Gc-Cr (Zeder/Palisander) gekauft - nach Testen einiger anderer Furch-Modelle ist es diese geworden. Die fand ich so gut, daß ich ein paar Tage später noch eine andere Furch besorgte: Orange OMc-SR (Sitka/Palisander), die mir beim ersten Testen auch schon auffiel. Ich wollte sowieso mal was kleineres als Dreads - bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie eine andere Größe gespielt. Zu Hause angekommen klang die Gitarre aber bei weitem nicht mehr so gut wie im Laden, und seitdem habe ich die nicht so oft gespielt wie andere. Immer wieder Saiten gewechselt, aber der Klang wurde nicht besser. Ich war schon drauf und dran die Gitarre verkaufen zu wollen und holte sie vor zwei Wochen mal wieder aus dem Koffer. Seltsamerweise spiele ich jetzt sehr oft auf der und finde sie ausgesprochen gut. Verkaufen? No Way. Ich habe an der Gitarre nichts geändert, gegewärtig sind da noch die Martin MEC12-Saiten drauf mit der ich sie vor einem halben Jahr versorgt habe. Vielleicht hat sich mal wieder der Frequenzgang meiner alten Ohren verändert (was die ja laufend tun). Wie Steppenwolf mal meinte: It's Never Too Late.

Ein Jahr später, also vor 1 1/2 Jahren kaufte ich blind (also ohne Antesten) eine gebrauchte Gibson Dove. Die ist mittlerweile eine meiner liebsten. Allerdings hatte sie keinen Koffer (der Verkäufer hat sie aber derartig gut verpackt - da könnten sich einige Versandhändler eine Scheibe abschneiden...). Sozusagen: a Gibson without a case. Das hat mich dann dazu veranlaßt, Who's "I'm One" von der Quadrophenia abzuhören und einzuüben.

Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachten,
Gruß Peter
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RB
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Re: Zwei kleine Geschichten

Beitrag von RB »

Das kenne ich mit einer d16gt von CF Martin, die ich vor gefühlten drei Millionen Jahren gebraucht gekauft habe. Der Klang gefiel mir nach kurzer Zeit nicht mehr recht. Einige Jahre hatte ich sie meiner einen Nichte geliehen. Als die Gitarre wieder heim kam war ich ganz begeistert vom Klang.

Das verleitet mich zu der These, dass neben allen möglichen Variablen, die hier gerne ausgiebig diskutiert werden, die Psyche und ihre Willkürlichkeit eine bedeutende Rolle bei der Wahrnehmung des eigenen Instrumentes spielen könnte.
wernoohm
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Re: Zwei kleine Geschichten

Beitrag von wernoohm »

Vielleicht liegt es auch am Hörapparat ...?
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pjoey
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Re: Zwei kleine Geschichten

Beitrag von pjoey »

Das ist auch meine Vermutung. Schließlich läßt das Hörvermögen in den hohen Frequenzen seit einigen Jahren kontinuierlich nach.
Voriges Jahr hörte ich links nichts mehr über 6KHz, rechts 8KHz. Und gefühlt wird's von Tag zu Tag weniger. Deshalb habe ich ein Hörgerät.
Ohne dem wären Stammtisch-Runden unerträglich. Trotzdem spiele ich Gitarre zuhause lieber ohne Hörgerät.
Ich habe noch meine beiden allerersten Gitarren von 1970 (12-Saiter) bzw. 1974 (6-Saiter) - die klangen früher ganz anders. Wenn ich da
neue Saiten aufgezogen hatte, gefiel mir der Klang immer erst nach 2 Wochen durchspielen (zu hell). Heute liebe ich frisch aufgezogene Saiten.
Gruß Peter
rwe
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Re: Zwei kleine Geschichten

Beitrag von rwe »

pjoey hat geschrieben:
So Dez 24, 2023 11:27 pm
allerersten Gitarren von 1970 (12-Saiter) bzw. 1974 (6-Saiter) - die klangen früher ganz anders. Wenn ich da
neue Saiten aufgezogen hatte, gefiel mir der Klang immer erst nach 2 Wochen durchspielen (zu hell). Heute liebe ich frisch aufgezogene Saiten.
Nimmst du dieselben Saiten?
saitentsauber
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Re: Zwei kleine Geschichten

Beitrag von saitentsauber »

Glaub ich irntwie nicht, dasser die Saiten aus den 70ern noch hat...
zu verkaufen: Eastman MD515-CS Mando
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pjoey
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Re: Zwei kleine Geschichten

Beitrag von pjoey »

Saiten aus den 70er habe ich nicht. Auch nicht aus den 80ern,90ern,00ern,10ern. Nur "frische".
Ich kann mich auch nicht erinnern welche in der 70ern allgemein benutzt wurden. Waren halt "Saiten".
Da die Phosphor-Bronze Mitte der 70er aufkamen, vermute ich daß die heutigen 80/20 oder Nickel-Saiten
den alten aus der Steinzeit am nächsten kommen.
Ganze Sätze aufzuziehen war damals eher selten, meistens haben wir die Saiten einzeln gekauft.
Auch sind die damals viel viel häufiger gerissen (kann auch an der jugendlichen Kraft beim reindreschen gelegen
haben). Jedenfalls erinnere ich mich mir einen Pool an hohen g-Saiten für die 12-saitige angelegt zu haben weil die
meistens schon das aufziehen nicht überstanden haben. Seltsamerweise passiert mir das in den letzten Jahren
überhaupt nicht mehr.
In den 90ern hatte ich meistens Ernie Ball Saiten, jetzt mehr Martin, D'addario oder GHS.
Gruß Peter
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