Erfahrungen mit Martin SC-13 Modellen?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Rumble
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Erfahrungen mit Martin SC-13 Modellen?

Beitrag von Rumble »

Moin,

spielt hier vielleicht jemand so eine SC-13 oder SC-13 Special und hat vielleicht schon ein Eindrücke über längere Zeit sammeln können?
Mir ist ist da vor zwei Wochen mal kurz so ein Ding begegnet und irgendwie klang das sogar richtig gut.

Ich würde so ein Teil gern mal mit einigen meiner Gitarre vergleichen.
Also bitte vortreten, wenn hier im Raum MG, Niederrhein, Roermond, vielleicht auch Spaß dran hätte mal unterschiedliche Gitarren zu begrabbeln. ;-)

Die Bespielbarkeit bei diesen Martins war derart schick, das habe ich so wirklich selten erlebt. Die sind halt durch diese neue Schraubhalskonstruktion klasse einzustellen.
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JazzDude
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Re: Erfahrungen mit Martin SC-13 Modellen?

Beitrag von JazzDude »

Würde mich auch interessieren!
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gruhf
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Re: Erfahrungen mit Martin SC-13 Modellen?

Beitrag von gruhf »

Rumble hat geschrieben:
So Jan 14, 2024 9:56 am
Die sind halt durch diese neue Schraubhalskonstruktion klasse einzustellen.
Diese Halskonstruktion ist schon interessant, weil die zweifellos gute Einstellbarkeit durch eine Schwalbenschwanzverbindung mit Spiel erreicht wird, die "nur" durch zwei Schrauben geklemmt wird. Hat Martin nicht immer den "tight mortise and tenon neck joint" als einzig wahre Halsverbindung und für den Martin-Klang unerlässlich gepriesen (Schwingungstransfer und so)? Erfahrungen würden mich auch interessieren.
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L1
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Re: Erfahrungen mit Martin SC-13 Modellen?

Beitrag von L1 »

Ist ja angeblich auch ein neuer, nicht mehr der typische Martin-Klang :wink:

(Ich selber kenne diese Modelle nicht, aber zwei Kollegen die begeistert davon waren. Vom Klang, und sollen vor allem auch sehr handlich und sehr angenehm zu spielen sein).
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Rumble
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Re: Erfahrungen mit Martin SC-13 Modellen?

Beitrag von Rumble »

Ich hatte nur kurz das Vergnügen. Klang schon anders als z.B eine D-28, aber trotzdem irgendwie gut. Aber weniger „knackig“. Vielleicht ein bisschen wärmer oder auch „komprimierter“. Halt nicht „so“ wie man es bei einigen anderen Martins kennt.
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Gordon
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Re: Erfahrungen mit Martin SC-13 Modellen?

Beitrag von Gordon »

Gerade entdeckt:

https://youtu.be/OhBMJx3XTts?feature=shared

Ab 3:34 min. die Martin SC-13E Special, aber das ganze Video ist informativ.

Grüße Frank
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Rumble
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Re: Erfahrungen mit Martin SC-13 Modellen?

Beitrag von Rumble »

Da schwirren sehr viele Videos im Netz rum. Die sind schwer zu beurteilen, wie ich finde.

Die Aufnahmen über die eingebauten PU´s klingen alle ganz schön fies. Sowohl die mit den Fishman als auch mit dem Baggs Element. Wobei letzter noch etwas weniger schlimm klingt. Diese Modelle als "die Gitarre für die Bühne" zu bewerben, das finde ich mutig. Wenn/dann würde ich da etwas anderes reinklöppeln.


Live klangen die zwei Modelle aber wirklich nicht übel, die ich kurz gespielt und gehört hatte. (SC-10 und SC-13).
Was echt schön war, das war auch der recht spezielle Hals und die Bespielbarkeit. Ich habe wenige akustische Gitarren gespielt, die über das komplette Griffbrett so eine (realtiv) "gleichmäßige" Saitenlage haben. Erinnert wirklich ein bisschen an eine E-Gitarre. Ein Hals bei dem Intonation und Halswinkel einstellbar sind. Mir gefällt das.

Wenn ich meine Maton verkauft habe, dann probiere ich so ein Ding vielleicht mal aus. Mal sehen ob das was ist. Die S-13 Special finde ich ganz schick.
Auch diese Kleinigkeiten, wie unterschiedlich übersetzte Tuner für die unterschiedlichen Saite/Saitenstärken. Braucht man sicher auch nicht wirklich, aber die haben sich halt mal überlegt was man neu und anders machen kann. Finde ich gut.

Es gibt jetzt scheinbar auch eine "SC-28" für schlappe 5.000,00 EUR :whistler: und wenn man etwas Geld an Herrn Martin spenden möchte, dann gibt es jetzt wohl auch (oder bald) noch SC Custom-Shop Modelle.
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YNWA
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Re: Erfahrungen mit Martin SC-13 Modellen?

Beitrag von YNWA »

Die SC Serie ist mMn. zu ambitioniert.

Martin bleibt Martin und die allermeisten Interessenten erwarten Martin von Martin.
Die SC Serie hat mMn. klanglich überhaupt nix mit Martin zu tun, aber unter anderem durch die furchtbar klingenden PUs ist sie auch nicht "Stage-tauglich" genug. Nur für Coverbands mit einem ordentlichen Budget, die auf "Quack" stehen.

Ohne Cutaway gehört für mich persönlich zum guten Ton bei Martin... aber der SC Cutaway wirkt wesentlich eleganter und da kann ich durchaus andere Geschmäcker verstehen.
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Gordon
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Re: Erfahrungen mit Martin SC-13 Modellen?

Beitrag von Gordon »

Ehrlich gesagt, werde ich sowas wie die SC nie kaufen und frage mich, ob es Martin Guitars so schlecht geht, dass sie solch einen Quatsch auf den Markt bringen müssen? Warum bauen die nicht einfach wieder "gscheite Gitarren", ohne Probleme mit sich ablösenden Bindings? Ohne die Option "eventuell Neck Reset nötig, schon beim Neukauf? Und mit guter Saitenlage ab Werk? Andere können es doch auch!
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RB
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Re: Erfahrungen mit Martin SC-13 Modellen?

Beitrag von RB »

"Gute Saitenlage ab Werk " ist eine Aussage, die darauf schließen lässt, dass der Autor nicht weiß, dass die Saitenlage nach dem Kauf entsprechend den Spirögewohnheiten des Käufers eingestellt wird. Zumindest in den USA soll das üblich sein. Demzufolge sind bei allen Gitarren von cfm die Saiten hoch, vor allem am Sattel.

Über den Anteil derjenigen Instrumente, die mit dem Bedarf nach einem Neck reset das Haus verlassen und bei denen sich das Binding ablöst, kenne ich keine belastbaren Zahlen.

Solche generalisierenden Behauptungen ohne prüfbare Grundlage bringen keine Erkenntnisse und Leute, die damit aufwarten, dürfen nicht erwarten, damit ernst genommen zu werden, zumindest nicht von mir.
YNWA
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Re: Erfahrungen mit Martin SC-13 Modellen?

Beitrag von YNWA »

Gordon hat geschrieben:
So Feb 04, 2024 6:16 pm
Ehrlich gesagt, werde ich sowas wie die SC nie kaufen und frage mich, ob es Martin Guitars so schlecht geht, dass sie solch einen Quatsch auf den Markt bringen müssen? Warum bauen die nicht einfach wieder "gscheite Gitarren", ohne Probleme mit sich ablösenden Bindings? Ohne die Option "eventuell Neck Reset nötig, schon beim Neukauf? Und mit guter Saitenlage ab Werk? Andere können es doch auch!
Um bei Martin Gitarren zu bekommen, die das Binding Problem nicht kennen, müsstest du vermutlich mehr als 60 Jahre zurückgehen. Die verwenden glaube ich heute noch exakt den gleichen Kleber wie damals :lol:

Zur Saitenlage: ich habe noch nie eine ab Werk schlecht eingestellte Saitenlage bei Martin gesehen. Wie RB bereits angedeutet hatte, sind das ja immer "Universal-Saitenlagen", mit denen jeder was anfangen kann. Wenn sie flacher oder höher braucht, muss man eben selbst ran oder idealerweise den Gitarrenbauer des Vertrauens beauftragen.
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Re: Erfahrungen mit Martin SC-13 Modellen?

Beitrag von Niels Cremer »

Sicher nicht repräsentativ, aber von den vier Martins (1 x 000, 2 x 00, 1 x single 0) die ich bisher hatte waren drei neu und alle hatten eine gute, eher flache Saitenlage, zwei waren (angeblich zumindest) geplekt, an keiner der vier musste ich irgendetwas nachjustieren. (Nur) Zwei davon hatten/haben binding, und das hat sich bislang zumindest noch nicht „gehen lassen“. Klar, subjektive Erfahrung, aber eben eine Erfahrung. :wink:

LG,
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wernoohm
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Re: Erfahrungen mit Martin SC-13 Modellen?

Beitrag von wernoohm »

Kann mich Niels Cremer anschliessen Meine vier Martins (D-35 Bj. 79, D-35S Bj.80 CEO-7 Bj. 17, D-41 Bj 18) funktionieren einwandfrei, haben keine Schäden am Binding, lassen sich bestens spielen (die Dreads immer mit 13er Saiten) und nicht mal die beiden alten Ritter brauchten bisher ein neck reset. Meine Erfahrung. Was kritikwürdig ist: die Schaller Mechaniken auf der D-41 sind Sch ...!
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Re: Erfahrungen mit Martin SC-13 Modellen?

Beitrag von YNWA »

Meine D35 JC hat das Binding Problem. Ist aber sowieso ein Arbeitstier mit vielen Macken und blinden Stellen im Lack...4-5 andere Martins die ich habe / hatte, hatten das Problem nicht.
Und ja... was Schaller in der jüngeren Vergangenheit so gemacht hat, ist echt erbärmlich...
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Rumble
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Re: Erfahrungen mit Martin SC-13 Modellen?

Beitrag von Rumble »

Das mit dem Binding war für eine kürzere Zeit in der Tat ein Problem. Wobei auch ich nicht erfahren konnte wie viele Martins so rausgingen. Meine HD28 VS hatte das übrigens auch und das ist sooo lange auch noch nicht her. ;-)

Ich hatte in dieser Angelegenheit bereits vor ein paar Jahren die Möglichkeit einen aus USA importierten Martinisten-Manager unter vier Augen dazu zu befragen. Persönlich im Gespräch und live und in Farbe. Es wurde nicht abgestritten. ;-) Ursache war(angeblich) eine klammheimlich leicht veränderte Rezeptur des Klebers durch den Hersteller dieses Zeugs. Klang jetzt nicht unglaubwüdig.

Ich mag auch den Klang der klassischen Modelle. Eine D28 ist halt eine D28 und klingt entsprechend. Trotzdem finde ich es gut wenn auch eine Firma wie Martin versucht weiterhin innovativ zu sein und auch mal neue Wege zu gehen. Am Ende entscheidet der Kunde ob es gefällt.

Und nochmal: Man kann dank dieserrecht geschickten Schraubhalsverbindung den Halswinkel anpassen und den Hals sogar "vor und zurück" bewegen, falls nötig. Das halte ich für einen großen Vorteil. Die Dinger sind bei Bedarf einfach klasse einzustellen. Den Hals mit seinem asymmetrischen Shaping sollte man halt einfach mal selbst spielen. Das ist auch nicht so gannz doof gedacht. ;-)

Saitenlage: Natürlich kann man die Saitenlage grundsätzlich auch bisher nach eigenem Gusto und/oder den entsprechenen Saiten anpassen. Keine meiner Gitarren hat eine für mich eine "so gar nicht nicht passende Saitenlage". Wobei ich z.B bei meiner ollen J-45 an gewisse Grenzen kommen. Da habe ich zwar einen Kompromiss gefunden, aber perfekt nach meinem Sinne wäre da auch anders. Alle meine Gitarren sind ganz gut eingestellt. Wobei es auch da einfach leichte Unterschiede gibt.

Auch bei den SC-Modellen wird man da ggf. bei Bedarf vielleicht die Stegeinlage anpassen wollen. Trotzdem fühlen sich die Dinger anders an. Ich hatte ja nun auch schon so einige Gitarren in der Hand und fand das durchaus auffällig. Vielleicht einfach mal selbst ausprobieren.

Bei den Pickups kann man sicher geteilter Meinung sein. Ich mag die auch nicht sonderlich, aber auch hier muss man halt einfach mal sehen, dass die Dinger in einer gewissen Preislage oft und von vielen Herstellern verwendet werden. Für viele Musiker scheint das ja auch zu passen.

Ich habe übrigens auch noch eine SC-18 entdeckt. ;-)
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