Seite 1 von 3
Fingerfreundliche Anfängersaiten
Verfasst: Fr Okt 05, 2007 7:07 am
von morph
Hallo,
kann mir jemand vielleicht ein paar fingerfreundliche Saiten für meine "zarten" Anfängerfinger empfehlen?
Habe jetzt ca. 3 Monate auf eine Konzertgitarre gespielt und 1 Monat Westerngitarre. Problem ist: nach ca. 1,5 Std habe ich so tiefe Rillen in den Fingern, das ich nicht genau merke ob ich die Saite jetzt richtig habe oder nicht.
MfG
morph
ps ich habe eine Yamaha F370, wenn das noch wichtig ist für die Saitenwahl
Verfasst: Fr Okt 05, 2007 8:16 am
von Gast
also so richtig fingerfreundlich ist am Anfang von Westerngitarre erlernen eigentlich NICHTS....Rillen und Sensibilitätsprobleme sind völlig normal und da mussten wir alle durch, bis sich genug Hornhaut gebildet hat.....
Geringere Saitenspannungen haben Roundcore Saiten z.b. Newtone Masterclass oder Saiten von Dogal.....
Und du musst ja nicht mit einem 12- 53 Satz anfangen, vielelicht reicht zu anfang auch erstmal ein 11 -52er Satz aus.....
Ansonsten vielleicht auch mal nachprüfen ob du mit zuviel Druck spielst, der garnicht nötig ist. Dafür z.b. einen C-Dur greifen und die Kuppen der Greifhand nur auf die Saiten legen, das es beim Zupfen "Plopp" macht, und dann ganz langsm nach und nach den Druck erhöhen, bis aus dem Plopp ein schnarrfreier Ton wird...mehr druck ist nicht mehr nötig, das nennt man "gewichten" oder ausbalancieren, die meisten Beginner "Quetschen" viel zu sehr, was natürlich auch auf die Kuppen geht....
ggf auch mal die Klampfe überprüfen lassen beim Gitarrenbauer ob sie eine unnötig hohe und damit zu anstrengende Saitenlage hat...
Verfasst: Fr Okt 05, 2007 8:42 am
von rwe
ggf. mal Silk & Steel ausprobieren
Verfasst: Fr Okt 05, 2007 9:23 am
von OldPicker
Ja, die Newtones wären nicht schlecht.
Ich persönlich würde Dir einen Satz Elixier ( die ich als sehr angenehm an den Fingern empfinde ) empfehlen. Wenn Du magst, nimm zunächst einen 0.11er Satz. Variante zwo wäre, wenn Du einen 0.12er Satz nimmst und um einen halben Ton tiefer stimmst. Und dann: üben-üben-üben. Aber nur
so lange, wie es nicht so weh tut. Du willst Dich doch nicht quälen, oder?
Viel Erfolg,
der olle
Verfasst: Fr Okt 05, 2007 10:10 am
von Volkmar
OldPicker hat geschrieben: Variante zwo wäre, wenn Du einen 0.12er Satz nimmst und um einen halben Ton tiefer stimmst. Und dann: üben-üben-üben. Aber nur
so lange, wie es nicht so weh tut. Du willst Dich doch nicht quälen, oder?
Viel Erfolg,
der olle
Super Idee! Ich hab´s leider verpennt, aber so habe ich mich an die 12er Saiten gewöhnt. Es klingt nämlich um Längen besser als mit 11er Saiten gespielt.
Mir fällt noch Variant 3 ein: Auf meiner Stoll spiele ich momentan einen 11er Satz mit anderen Diskant-Saiten nämlich ne 12er und ne 16er!
Gruß, Volkmar
Verfasst: Fr Okt 05, 2007 10:27 am
von RB
Ich wollte etwas ähnliches vorschlagen, nur "eine Nummer höher" angesiedelt, nämlich einen .012er Satz und anstelle der .012 und .016 eine .03 und eine .017 zu nehmen. Ich habe damit einmal bei einer Gitarre angefangen, der ich zu mehr Fülle der Diskantsaiten verhelfen wollte und habe als angenehmen und unerwarteten Nebeneffekt festgestellt, daß die etwas dickeren Diskantsaiten sich recht angenehm spielen ließen: Sie schienen sich alleine schon aufgrund des minimal höheren Durchmessers weniger in die Finger einzuprägen. Vielleicht ist das in dem berühmten "Grenzbereich zur Einbildung" angesiedelt, aber einen Versuch sollte es wert sein.
Schon eigentümlich: Da wird nach anfängertauglichen Saiten gefragt und ich empfehle dickere Drähte.
Verfasst: Fr Okt 05, 2007 10:42 am
von OldPicker
Nein, Reinhard. Das ist ist auch eine Idee. Man kann durchaus 0.13er nehmen und einen
ganzen Ton herunter tunen. Nach und nach dann höher stimmen, und im "normalen" Tuning dann auf die 0.12er gehen. Die kommen einem dann ganz schön "light" vor.

Verfasst: Fr Okt 05, 2007 11:05 am
von fretworker
Warum eigentlich keine 10er?
Verfasst: Fr Okt 05, 2007 11:07 am
von Volkmar
fretworker hat geschrieben:Warum eigentlich keine 10er?
Dicke Seile tönen eben mehr !!

Verfasst: Fr Okt 05, 2007 11:07 am
von RB
Ich hätte sowieso schon längst mal .013er genommen, aber ich habe wirklich die Paranoia, daß sich die Gitarren länger halten, wenn man .012er nimmt. Manchmal (eigentlich immer) lege ich die Gitarren in Drop-D-Stimmung in den Koffer und rede mir ein, daß ihnen das bestimmt gut tue. Paranoia eben.
Aber die Idee mit .013er als "Abhärtung" und den Umstieg auf .012er finde ich auch nicht übel. Normalerweise denkt man doch meist in den Kategorien der "systematischen Steigerung".
Und jetzt noch am Rande, ein wenig OT: Das Brutalste, was mir im Hinblick auf Hände und Gitarre je vorgekommen ist, war ein Mann, der wohl Waldarbeiter oder Bauarbeiter war, genau weiß ich es nicht mehr. Der hatte eine 12-Saitige Yamaha zur Besaitung im Musikgeschäft abgegeben, wo ein Bekannter ihm günstig die Gitarre neu bestückte. Er verlangte ausdrücklich den stärksten Satz und spielte die Gitarre auch in normaler Stimmung. Ich habe mich daran versucht und mußte sofort an den Satz denken: "Die 12-Saitige Gitarre ist der natürliche Feind des Gitarristen". (Der Satz wird Leo Kottke zugeschrieben, glaube ich). Die Gitarre hielt sich gut und der Naturbursche spielte sie zur Liedbegleitung mit seinen Klodeckel-förmigen Pranken auch ganz leicht und unbeeindruckt, das konnte ich anläßlich einer Familienfeier miterleben.
Verfasst: Fr Okt 05, 2007 11:17 am
von Gast
Volkmar schrieb:
Super Idee! Ich hab´s leider verpennt, aber so habe ich mich an die 12er Saiten gewöhnt. Es klingt nämlich um Längen besser als mit 11er Saiten gespielt.
Ich glaube ja das diese hier im Forum weit verbreitete Empfindung eigentlich ein Irrtum bzw. eine Verwechslung ist, Es wird nämlich Qualität mit Quantität verwechselt.....ich glaube, das 12 er saiten lediglich LAUTER als 11er Sätze klingen, jedoch nicht unbedingt besser...umd das zu verifizieren müsste man mal ein und die selbe Gitarre und den selbem Stück auf 11ern und auf 12er einspielen, beim fertigen der CD dann jedoch einen Pegelabgleich vornehmen, das beide Aufnahmen gleichlaut sind.....und dann müsste man mal hinhören ob es tatsächlich qualitative Unterschiede gibt.....
Das ist auch die altbekannte Falle beim kauf von Hifi Equipment...das was im laden lauter vorgeführt wird, kommt besser an und schwupps findet mach einen 200 Euro Samsung CD Player besser als seinen 5000 Euro Accuphase
Ich spiele ja lieber 11er Sätze, natürlich sind die leiser als 12er, aber ich finde, der Ton ist flirrender, singender und löst sich besser vom Instrument, zumindest bei meiner M32...aber selbst mit 13ern bekomm ich die M32 nicht so laut wie meine J14 mit 11ern....
Aber vielleicht brauchen ja insbesondere die "älteren" Rockopas hier dickere Saiten um überhaupt noch was zu hören ?

Verfasst: Fr Okt 05, 2007 11:27 am
von Volkmar
Nochmal bitte...dat habbich getz nicht gehört ...

Verfasst: Fr Okt 05, 2007 11:28 am
von guitar-hero
Moin,
mal abgesehen davon, dass ich zunächst auch einmal "Silk & Steel" empfehlen würde, finde ich den gedanklichen Ansatz von Oldpicker absolut logisch und ok.
Auch wenn wir hier nur über minimalste Dimensionen reden, ist die "Flächenpressung" ganz entscheidend.
Bei gleicher Kraft vermindert eine größere Auflagefläche ...
... ja vielleicht helfen mir ja ein paar Inschinöre weiter?
Ja, und wenn ich dann zusätzlich den Saitenzug durch Runterstimmen vermindere, ... kann doch nichts mehr schief gehen.
jm2c.
Verfasst: Fr Okt 05, 2007 11:30 am
von OldPicker
im Prinzip - ja
Ich habe ( wie ja auf meiner Takamine EN25 ) die Larrivée LV05 zunächst mit 0.11er bespannt. Die Takamine Jumbo hatte durch die 0.11er einen sehr schönen und harmonisch ausgewogenen Klang. Aber ich hatte keine Chance, gegen eine kleine Parlour anzukommen; die Jumbo hat da einfach dicht gemacht.
Die Larrivée mochte die 0.11er gar nicht. Ich hatte sie gebraucht übernommen, als sie etwa 8 Jahre alt war. Nach verschiedenen Versuchen, habe ich sie wieder mit 0.12er Elixier besaitet. Zu den 0.11ern war das wie Tag und Nacht. Ergo: es kommt auch sehr auf die Gitarre selbst an und das, was man damit machen möchte.

Verfasst: Fr Okt 05, 2007 11:34 am
von RB
Es gibt bestimmt Gitarren, für die .011er vielleicht besser geeignet sind und dann wäre ich noch nicht einmal überzeugt davon, daß das leiser sein muß. Nur hat das Ganze dann weniger unter Mitten und Baß, das klingt in dem an, was Du sagst.
Ich bin mit Dreadnoughts aufgewachsen und stelle immer wieder fest, daß ich davon nicht loskomme. Dann habe ich mir in den letzten zwei, drei Jahren viel Bluegrass angehört und auch gespielt und die haben oft so einen recht gutturalen, kraftvollen Ton. Den - so habe ich festgestellt - bekomme ich auf der Dreadnought-Gitarre mit dicken Saiten und dickem Plektrum. Aber das ist - zugegebenerweise - eine recht spezifische Sache.
.012er sind wahrscheinlich so eine Art eierlegende Wollmilchsau und ich glaube auch, daß viele Hersteller diese Stärke bei der Konstruktion ihrer Gitarren im Auge haben.