Reisegitarre

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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RB
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Reisegitarre

Beitrag von RB »

Ab dem 16.12.07 werde ich auf einem Dampfschiff das Weltmeer befahren. Das dauert bis zum 29.12.07. Seitens meiner mitreisenden besseren Hälfte wurden ansatzweise Protest-Andeutungen vernehmbar, als ich laut darüber nachdachte, welche Gitarre sich wohl am besten zum Mitnehmen eigne. "Waas, mit so einem Koffer willst Du dann in den Bus steigen ?!??" usw. Die Einwände sind ja nicht ganz unberechtigt; andererseits herrscht ja bei einer Parallelwertung in der Laiensphäre nicht die geringste Vorstellung darüber, wie sehr die Fingerfertigkeit binnen 14 gitarrenlosen Tagen nachlassen kann. Das bedeutet eine Woche Frust und Überwindung, bis alles wieder einigermaßen flink läuft.

Da habe ich eine äußerst pragmatische, ganz und gar prinzipienlose Entscheidung getroffen und das da bestellt:

Bild

Ein kompletter Gitarrenhals mit Saiten darauf. Eine art Wurmfortsatz (ein verkümmerter Korpus) zur Befestigung der Saiten am anden Ende ist auch vorhanden.

Ich bin überzeugt davon, daß sie schrecklich klingen wird, aber das ist auf dem Weltmeer zweitranging. Hauptsache, ich kann mich daran festhalten, wenn der Dampfer einen Eisberg rammt.

PS: Ich lese gerade, daß das Gerät sogar eine massive Decke hat. Ich könnte mir vorstellen, daß dafür eine hochwertige Havanna-Zigarrenkiste geopfert wurde. Wenn "es" da sein wird, werde ich berichten.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

...zur Not auch kein schlecht´Paddel, das Gerät. ;)

Täuscht das, oder ist die immer noch "ganz schön groß"? Kann man sie in etwa mit Martins Backpacker vergleichen?

Auf jeden Fall wünsche ich Dir schon mal viele Späße auf dem Weltmeer.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
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RB
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Beitrag von RB »

Ja, der Vergleich mit Backpacker ist naheliegend: Kürzere Mensur (63 cm), Wurmfortsatz anstelle eines Korpus und eine Gesamtlänge kleiner denn ein Meter.
cottonman
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Beitrag von cottonman »

http://www.brunner-guitars.com/flash/

Diese wird im naechsten Jahr mein Reisebegleiter.

Saludos,
ach ja, ne Gitarre hab ich auch..................
stringbound
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Beitrag von stringbound »

Ich bin für die Bagpacker. Klingt gut, spielt sich gut.
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RB
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Beitrag von RB »

Die Brunner-Gitarre ist schon eine schöne Sache und läßt wahrscheinlich in keiner Hinsicht etwas vermissen. Aber der Preis........... für zwei Wochen Fingerübungen ........ nein, das muß nicht sein.
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spijk
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Beitrag von spijk »

Hauptsache, ich kann mich daran festhalten, wenn der Dampfer einen Eisberg rammt.
Da kannste gleich n Schreibtisch mitnehmen (siehe "O Brother, where art thou?). Klingt besser und rettet dich. Hab mal son Johnson-Teil in den Flossen gehabt und wollte sofort wen damit hauen (o.k., liegt wohl an mir). :whistler:
"What the blues is? I guess the blues is something between the greens and the yellows."
Lightnin' Hopkins
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ulf
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Beitrag von ulf »

Also ich verstehe die pragmatische Entscheidung von Reinhard.

Wenn jemand eine "Reisegitarre für´s Leben" sucht, dann ist die Brunner Outdoor der Hammer. Ich habe mal eine gespielt.
Meine hatte ich damals schon, eine "Go Grande Walnut":
http://www.go-guitars.com/guitars.html
Ist eine tolle Gitarre, vollmassiv, meine ist ohne Cutaway und mit 46er Halsbreite, klingt überraschend voll. Die verträgt sogar Flatpicking und spuckt hörbare Bässe aus.
Direkt vom Erbauer, bei dem niedrigen Dollar ist das ein Schnäppchen.
Ich stelle die nächsten Tage mal ein Video eins Netz. :)

Gruß

Ulf
Stanford RD-5V
Alhambra J-4
Go Grande Walnut Reisegitarre
fretworker
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Beitrag von fretworker »

das Weltmeer
Interessant, hab' ich in Geographie wohl nicht aufgepasst...
Ich könnte mir vorstellen, daß dafür eine hochwertige Havanna-Zigarrenkiste geopfert wurde.
Die Zigarrenkiste direkt und voll zu bestellen wäre möglicherweise freudvoller gewesen... :whistler:

Nee, trotzdem, berichte mal, wie das Ding klingt. Aus den kleinen Teilen kommt manchmal erstaunlich viel raus.

Gruß, Oli
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Ich hatte mal eine Tiny Boy, die der von Dir bestellten Gitarre in etwa entsprach. Ich will Dich nicht Bange machen, aber ich finde Teile von der Handhabung her jenseits von gut und Böse. Nimm auf alle Fälle einen Gurt mit. Ohne ist das Ding, zunmindest für mich (bei 1,97 cm), fast unspielbar. Zumindest sind Haltungsschäden vorprogrammiert. Die Gitarre sitzt immer verkehrt. Die Armauflage beschränkt sich mehr oder weniger auf das Handgelenk, was sehr ungewohnt ist. Ich hab die Kiste auf jeden Fall wieder verkauft und nehme immer die Sigma mit.

Wenn ich mir wieder eine Travelguitar anschaffen würde, dann nur mit einem etwas größerem Body.

Gruß Ralf
Boucher Studio Goose Walnuss
Blueridge BR 371
Fenix TL 20
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Treehugger
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Beitrag von Treehugger »

... meine Reisegitarre (Baby Taylor*) seht ihr in meinem Avatar in Aktion auf einer beliebten spanischen Ferieninsel.
Die geht im Flieger (normalerweise) als Reisegepäck durch und spielt sich (fast) wie eine Große.

* zu meiner Entschuldigung: Als ich die gekauft habe, wusste ich noch nix von Scientology.
Cheers,

Treehugger

Keep busy folks, 'cause no dog ever p*ssed against a moving car ... ;-)
Gast

Re: Reisegitarre

Beitrag von Gast »

RB hat geschrieben:...andererseits herrscht ja bei einer Parallelwertung
in der Laiensphäre nicht die geringste Vorstellung darüber, wie sehr
die Fingerfertigkeit binnen 14 gitarrenlosen Tagen nachlassen kann.
Das bedeutet eine Woche Frust und Überwindung, bis alles wieder
einigermaßen flink läuft.
RB hat geschrieben:Musik ist nicht immer Leistungssport.
Man(n) sollte ab und zu auf seine Frau hören :)

Viel Spaß im Urlaub und eine schöne Reise.

Grüße, NiK
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erklaerbaer
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Beitrag von erklaerbaer »

@cottonman: Du kannst Dich auf die Brunner OG freuen, sie ist wirklich ein tolles Ding!

Als stolzer Besitzer einer Brunner Outdoor Guitar kann ich sagen, dass mich die OG inzwischen überallhin begleitet. Der Klang ist für meine Laien-Ohren sehr schön, und die Handhabung ist praktisch. Über Sinn und Unsinn einer solch teuren Reisegitarre kann (M/m)an(n) sich natürlich (mit seiner Frau) streiten. Meine Frau findet sie natürlich überflüssig und es hagelte Proteste, als ich die Gitarre in die Ferien mitnahm, aber Mann lässt sich ja nicht beeinflussen. Ich spiele sie inzwischen auch zu Hause ziemlich oft (die Gitarre :wink: ) , und von meinen drei Gitarren ist sie die am angenehmsten zu spielende.

Was aber unbedingt nötig ist (wie bei wahrscheinlich jeder so kleinen Gitarre), es braucht unbedingt einen Gurt, wie bereits erwähnt. Aufgrund der kleinen Korpusgrösse sehe ich aus wie Quasimodo, wenn ich die Gitarre auf dem Oberschenkel abstellen will. Aussderdem ist "Boom-Chick"-Begleitung ein wenig gewöhnungsbedürftig, da ich zuwenig Auflagefläche für meine (grossen) Hände habe, um die Saiten zu dämpfen. Aber das liegt eher an mir und meiner (Un-)Technik.

Ach ja: Viel Spass im Urlaub :wink:
Bärchen
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RB
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Beitrag von RB »

Gurt: Ja, das wird wohl nötig sein, das habe ich mir auch gedacht. Hinsichtlich der für die rechte Hand zur Verfügung stehenden Fläche bin ich dagegen etwas optimistisch.
Gast

Re: Reisegitarre

Beitrag von Gast »

Du spielst (glaube ich) schon so viel, Reinhard, dass Deine Hände und Dein Gehrin zwei Wochen Erholungspause sicher gedankt hätten. Auch muss ich daran denken, wie ich in meiner Jugend zum ersten Mal im Ägäischen Meer mit der Gitarre an Deck übernachtet habe - und am nächsten Morgen alles mit einer schockierenden Salzschicht überzogen war. :? Ansonsten wünsche ich aber viel Spaß auf dem Meer und meine, dass die Mitreisenden sicher ihre Freude beim Zuhören haben werden. :D
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