Verstimmung bei Kapodaster-Einsatz ?

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Moderator: RB

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stephan
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Verstimmung bei Kapodaster-Einsatz ?

Beitrag von stephan »

Hallo zusammen !

Ich habe festgestellt, dass beim Einsatz eines Kapos die vorher gestimmten Saiten leicht verstimmt klingen.
Kann das sein oder spielen meine Ohren verrückt ?

Ich stimme mittels Stimmgerät und die Gitarre klingt absolut sauber. Der Kapo ist ein G7th, also ein gutes Teil. Bei der Anbringung schon im 2ten Bund klingt die Gitarre leicht schräg. In anderen Bünden auch. Ziehe ich den Kapo ab, klingt das Instrument wieder einwandfrei.
Jetzt wird's noch verrückter:
Ich besitze mehrere Gitarren, alle vollmassiv. Bei einigen Gitarren tritt oben beschriebenes Phänomen auf, bei anderen nicht.
Kann mir das jemand nachvollziehbar erklären ? Ich verstehe das jedenfalls nicht.

Danke im voraus !

Stephan
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klaust
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Re: Verstimmung bei Kapodaster-Einsatz ?

Beitrag von klaust »

stephan hat geschrieben:Jetzt wird's noch verrückter:
Ich besitze mehrere Gitarren, alle vollmassiv. Bei einigen Gitarren tritt oben beschriebenes Phänomen auf, bei anderen nicht.
Kann mir das jemand nachvollziehbar erklären ? Ich verstehe das jedenfalls nicht.
ist bei mir auch.....
Kommt auf die Saiten an, die Griffbrettwölbung und hauptsächlich natürlich wie fest man zudrückt. Wenn ich's genau dosiere, dann klappts fast ohne Nachstimmen. Bei einer .54er E-Saite auf dem ziemlich flachen Griffbrett der Stoll gehts fast nie. Auf der Lakewood mit .52er und stärkere Wölbung ist's kein Problem.

Gruss
klaus
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youngster
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Beitrag von youngster »

es könnte sein dass deine gitarren nicht ganz bundrein sind, allerdings tritt dieses problem normalerweise erst ab höheren bünden hörbar auf.
vllt erhöht sich durch den druck des kapos auch die saitenspannung der einzelnen saiten unterschiedlich.
cu Jakob
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RB
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Beitrag von RB »

Die Ursache kann wenigstens teilweise auch die Art und
Weise sein, in welcher der (die das) Capo angebracht wird.
Viel Spannung und starkes Durchdrücken der Saiten führt
zu Verstimmung:

Bild

Beschränkung der Spannung auf das nötige Maß und das Vermeiden
starken Saitenziehens verringert Verstimmungen ganz gehörig:

Bild
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ulf
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Beitrag von ulf »

Ja, ich kenne das Phänomen auch.

Meine Gitarre ist Oktavrein, allerdings ist es bei Elixir Saiten da und letztens bei Martin SP PB nicht. Da konnte ich den Capo auf den 2. Bund setzen wie Reinhard es beschreibt ohne Nachzustimmen.
Es ist immer die H-Saite.

Don´t worry, tune happy!

Gruß

Ulf
Stanford RD-5V
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troubadix
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Beitrag von troubadix »

Ja, das kenne ich auch so und nach meiner Erfahrung ist es exakt so, wie Reinhard es in seiner Grafik beschreibt. Ich versuche dann, den Kapo auf so wenig Druck wie möglich einzustellen. Das hilft meist.
Gruß, Troubadix
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Bushi
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Beitrag von Bushi »

Das Problem hab ich auch.
Ich benutze ein KYSER-Capo und darf das nicht so nah an den nachfolgenden Bund setzen, weils mich sonst beim Spielen stört. Ich setze es also so nah wie möglich an den vorhergehenden Bund, so, daß es noch eben sauber klingt.
Es ist also ein Ausbalancieren bei mir zwischen Handling und Klangsauberkeit und ein ewiger Kompromiß zwischen den beiden.
Ich spiele auf:
"The LADY" Washburn D10 CE/B (mit Cutaway !!!)
Harley Benton HBD-112
Fender Squier Strat
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12bar
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Beitrag von 12bar »

Aber mal bei Licht betrachtet hat sich das Problem der Verstimmung seit Shubb und G7th schon sehr reduziert. Wenn ich da noch an die Dunlop 530.420 mit dem Bändchen denke.

Sleepy John Estes dürfte in seiner aktiven Laufbahn noch größere Probleme mit seinem Bleistiftcapo gehabt haben....
Bild Bild


Und, was sollen erst die Jungs sagen, die mit 2 Kapos spielen? Bild


Gruß
Bert
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Bushi
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Beitrag von Bushi »

Das untere Bild ist doch nur pure Angeberei, daß der sich 2 Capos leisten kann.

Hör mir doch auf mit solche Typen .... 8)
Ich spiele auf:
"The LADY" Washburn D10 CE/B (mit Cutaway !!!)
Harley Benton HBD-112
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stephan
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Beitrag von stephan »

PROBLEM GELÖST !

Danke allen, die mir geantwortet haben. Vor allem die Grafik von RB hat mir sehr geholfen, aber auch alle anderen Anregungen.
Ich habe meine betroffenen Gitarren gestern ohne Probleme/Verstimmung mehrfach hintereinander testen können.

Die Lösung:
1. Kapo so kurz wie möglich hinter dem Bundstäbchen anbringen
2. Kapo nur so fest andrücken, dass die Saite sauber klingt

Oder der Negativabgleich, d.h. was habe ich falsch gemacht:
1. Das Kapo zu sehr in die Mitte des Bundes gerückt
2. Das Kapo zu fest angedrückt.

Da ich neuerdings viel mit Kapoeinsatz spiele, ist mir nun ein Stein vom Herzen gefallen und nichts trübt mehr die Spielfreude.

So muß ein Forum funktionieren. Danke nochmals an Alle !

Stephan
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12bar
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Beitrag von 12bar »

@Bushi(Do)

Ich glaube nicht, dass ich es als original Lipper nötig habe, mich mit den Jungs vonne großen Stadt zu vergleichen. Zeich nich jeden waaste hast, sechte unser Tan Tilde immer, aber dich tu ich das wohl zeigen.

Bild

Brakenbergblues - Gruß

../Bert
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