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Saitenstärke - wie dick dürfen sie denn sein?
Verfasst: Do Mär 20, 2008 10:08 pm
von Fisherman
Hallo allerseits!
vielleicht kann mir jemand von Euch hier weiterhelfen: Ich spiele eine eher leichtgewichtige Lakewood A-14. Jetzt hatte ich schon das eine oder andere Mal recht schwergewichtige Saiten im Format .012-.056 darauf gespannt und war mit dem druckvollen Ergebnis ziemlich zufrieden. Zu denken gibt mir jetzt allerdings
a) dass Lakewood in die Gitarre eine Saitenstärkeempfehlung hineingeklebt hat die da besagt "recommended Strings .... -.053"
b) ich neulich auf der Homepages einiger anderer Gitarrenbauer gelesen habe, dass manche Modelle eben nicht mehr als die üblichen .012-.053 vertragen.
Jetzt die Frage: Gibt es irgendwo Anhaltspunkte, die mir sagen, dass ich meinem Instrument zu viel zumute? Oder sind die dicken Saiten auch nur für dicke Schlachtschiffe geeignet?
Ich habe noch nichts Negatives bemerkt (die Decke ist zumindest noch drauf und die Intonation auch noch sauber) bin aber auch erst mal wieder von den "Männersaiten" weg. Schön waren sie aber schon irgendwie...
Danke für Eure Tipps!
Christian
Verfasst: Do Mär 20, 2008 10:30 pm
von klaust
.
das haut schon hin.
Der Vorbesitzer meiner "A" hat auch .013er darauf gespielt. Ich habs auch mal probiert, mag das aber nicht. Alle Schattierungen der .012er finde ich allerdings Ok. Die Lakewood ist ja für .012er ausgelegt - ob da nun .052er oder .056er dabei sind, sollte wurscht sein.
Verfasst: Do Mär 20, 2008 11:30 pm
von stringbound
Wenn du Saiten aufspannst die schwächer/stärker als die Empfolhlenen 0.12-0.53 sind, braucht die Gitarre meist eine Justierung auf die neue Saitenstärke, deren Zug und den geänderten Saitendurchmesser.
Andere Auswirkungen hat die Änderung der Saitenstärke nicht. Eine Justage ist manchmal sogar nötig, wenn du nur den Saitenhersteller wechselst, die Stärke aber beibehältst.
Verfasst: Fr Mär 21, 2008 10:25 am
von RB
12-56 ist doch diese Mischung aus 12 und 13, also 12er bis einschließlich g und die d a und e sind 13er. Man kann also davon ausgehen, daß der Saitenzug um ein paar kilo höher ist. Ich würde einfach Lakewood fragen, die sind eigentlich in solchen Sachen sehr nett und hilfreich.
Verfasst: Fr Mär 21, 2008 12:28 pm
von mitra
Moin,
hab ja auch eine A-14, allerdings mit 0.11er Saiten drauf (für die Mädchenfinger

).
Das lässt mich ja jetzt doch ein bisschen grübeln

:
Wenn du Saiten aufspannst die schwächer/stärker als die Empfolhlenen 0.12-0.53 sind, braucht die Gitarre meist eine Justierung auf die neue Saitenstärke, deren Zug und den geänderten Saitendurchmesser.
Verfasst: Fr Mär 21, 2008 12:43 pm
von spijk
Das lässt mich ja jetzt doch ein bisschen grübeln
Ich würde mir das Grübeln frohgemut sparen. Bei jedem Saitenwechsel zum Gitarrenladen rennen und die Klampfe justieren lassen? Man kann's auch übertreiben ...
Verfasst: Fr Mär 21, 2008 1:08 pm
von Fisherman
Danke schon mal für Eure Antworten.
Mit dem Nachjustieren ist das glaube ich bisher nicht so kritisch. Ich bin von den Elixir .012-.056 zu Dogals .012-.052 gewechselt. Die Dogals haben spürbar weniger Saitenzug (also auch die drei Diskantsaiten, die eigentlich ja die gleiche Stärke haben). Habe bisher noch nicht gemerkt, dass der Hals irgendwie nachjustiert werden müsste. Aber vielleicht kommt das noch, die Dogals sind erst seit ca. 3-4 Wochen drauf.
Ich hatte mehr Sorge um die Decke...
Wie ist das eigentlich rein physikalisch, was zieht mehr an der Decke: die Diskantsaiten die dünner sind, dafür auf einen höheren Ton gestimmt oder die Basssaiten, die dicker und tiefer gestimmt sind (versteht Ihr was ich meine?)? Weiß das jemand von Euch? ich komme nur drauf, weil z.B. auf der Homepage von McIlroy zu finden ist, dass die Modelle mit Zederndecke nicht mehr als .012-.053 vertragen (also explizit auch die Stärke der tiefsten Saite angegeben wurde und nicht einfach nur "12er", wie etwa bei Huss & Dalton).
Viele Grüße aus dem verschneiten (!) Dortmund.
Der Fisherman
Verfasst: Fr Mär 21, 2008 1:28 pm
von stringbound
Hallo spijk, nicht bei jedem Saitenwechsel, aber wenn man die Saiten auf Dauer wechselt, ist es empfehlenswert die Einstellung der Gitarre nach einigen Saitenwechseln kontrollieren zu lassen, da sich das Instrument auf den veränderten Zug einstellt.
Der Gitarrenbauer bei uns im Laden hat mich zu sich zitiert, als er mitbekam, dass ich die Saitenmarke und die Stärke dauerhaft gewechselt habe (wir führen deswegen eine neue Saitenmarke). Er sagte, dass ich nach ein paar weiteren Saitenwechseln zu ihm kommen soll.
Er hatte Recht. Nach einiger Zeit fing die Gitarre an zu scheppern, weil die Halskrümmung sich dem verändertem Zug angepasst hat. Es lohnt sich generell die Gitarre ab und an warten zu lassen.
Verfasst: Fr Mär 21, 2008 2:27 pm
von spijk
empfehlenswert die Einstellung der Gitarre nach einigen Saitenwechseln kontrollieren zu lassen
Verstehe. Kein Dissens hier. Thanx.

Verfasst: Fr Mär 21, 2008 3:35 pm
von RB
Hier ist noch ein interessantes Applet, mit dem man den Saitenzug berechnen kann:
http://www.pacificsites.net/~dog/String ... pplet.html
Man kann daran erkennen, daß bei einem .012er Satz die A, D und G-Saiten je ca. 13 kg zug haben, die anderen hingegen zwischen ca 10,5 - 11,5:
E .012" PL == 10.59kg
B, .016" PL == 10.57kg
G, .024" PB == 13.71kg
D, .032" PB == 13.85kg
A,, .042" PB == 13.58kg
E,, .053" PB == 11.82kg
total == 74.12kg
Der .012er Satz soll ca 75 kg gesamtzug haben, der .013er hätte dem Applet zufolge:
E .013" PL == 12.43kg
B, .017" PL == 11.93kg
G, .026" PB == 16.01kg
D, .035" PB == 16.71kg
A,, .045" PB == 15.44kg
E,, .056" PB == 13.17kg
total == 85.7kg
Das ganze ist für eine Mensur von 25.5" angegeben, was den üblichen 65 cm in etwa entspricht. Auch nehme ich an, daß es sich eher um Näherungswerte oder übliche Werte handelt, nicht aber unbedingt exakt auf das Gramm dajenige, was die eigenen Saiten ziehen. Aber eine Orientierung erhält man schon.
Verfasst: Fr Mär 21, 2008 3:50 pm
von H-bone
Interessanter link, Reinhard...
da konnte ich mal berechnen was an so 'ner Weissenborn so zuppelt...
D .017" PL == 16.87kg
A, .022" PL == 15.86kg
F, .035" PB == 23.63kg
D, .045" PB == 27.51kg
A,, .054" PB == 21.87kg
D,, .068" PB == 14.97kg
total == 120.71kg
... mit "Light" Saiten ist's allerdings wieder etwas ziviler... :
D .015" PL == 13.13kg
A, .018" PL == 10.62kg
F, .027" PB == 13.82kg
D, .038" PB == 19.56kg
A,, .048" PB == 17.46kg
D,, .060" PB == 11.99kg
total == 86.58kg
Verfasst: Fr Mär 21, 2008 6:45 pm
von Fisherman
Wow, da kommen ja einige Kilos zusammen.
Danke für den Link, Reinhard.
Das zeigt mir aber, dass eine Mail an Lakewood vielleicht wirklich nicht schadet - die Unterschiede bei den Basssaiten sind ja doch nicht ohne. Und ja, das mit der Halskrümmung behalte ich im Auge, danke für Eure Hinweise.
Christian
Verfasst: Fr Mär 28, 2008 10:37 am
von Fisherman
Habe jetzt eine Antwort von Lakewood bekommen, die ich Euch (v.a. den anderen Lakewood A-Besitzern) nicht vorenthalten möchte:
"ich empfehle tatsächlich light gauge 012-053. Es spricht zwar nichts
gegen eine 013-er e-1 Saite, aber für einen kompletten medium Satz ist
die Gitarre nicht gebaut.
Viele Grüße,
Martin Seeliger"
Viele Grüße,
Christian
Verfasst: Fr Mär 28, 2008 10:49 am
von Johnny
H-bone hat geschrieben:Interessanter link, Reinhard...
da konnte ich mal berechnen was an so 'ner Weissenborn so zuppelt...
D .017" PL == 16.87kg
A, .022" PL == 15.86kg
F, .035" PB == 23.63kg
D, .045" PB == 27.51kg
A,, .054" PB == 21.87kg
D,, .068" PB == 14.97kg
total == 120.71kg
... mit "Light" Saiten ist's allerdings wieder etwas ziviler... :
D .015" PL == 13.13kg
A, .018" PL == 10.62kg
F, .027" PB == 13.82kg
D, .038" PB == 19.56kg
A,, .048" PB == 17.46kg
D,, .060" PB == 11.99kg
total == 86.58kg
das ist mal richtig was. hab ja auch für den dobronachbau die john pearse saitensätze für slidegitarre...
dann klingts
