Gitarre aus Laminat in B?roqualit

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Moderator: RB

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RB
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Gitarre aus Laminat in Büroqualität

Beitrag von RB »

Bald kommt meine neu bestellte Martin DX-1. In einer Art Masochismus oder artifizieller Selbstbescheidung wollte ich eine Gitarre, an der möglichst viel künstlich und unkaputtbar ist. Nur die Decke sollte möglichst aus Holz sein. Da schien die DX-1 ein passendes Angebot zu sein. Ich hatte meine Martin DM verkauft und sie alsbald schwer vermißt. Hinsichtlich Korpusform und Decke sind sie gleich, ansonsten ist an der DX-1 vieles künstlich. Zargen und Boden aus so einer Art Laminat. Der Hals ist aus Sperrholz, wobei die Leimstreifen im Winkel von 90 Grad zum Grffbrett verlaufen (Spötter sagen, daß man damit keine kalten Finger bekommen kann). Das Zeug heißt "Stratobond" und klingt nach Weltraum. Voller Bedauern habe ich inzwischen erfahren, daß das Griffbrett aus gewöhnlichen Holz sein soll, ich hatte auch an dieser Stelle auf das bewährte Micarta gehofft. Naja.

Vielleicht ist sie morgen da. Dann werde ich berichten.
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Saitenheimer
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Beitrag von Saitenheimer »

Da bin ich ja gespannt...

Es gibt ja immer wieder Leute, die behaupten, das Holz ( ...hier halt Sperrholz oder Laminat ) hätte keine so großen Auswirkungen auf den Klang. Das Thema hatten wir ja auch schon.
Mal sehen, was Du zu hören bekommst.

Ich werd am Freitag mal ne alte Lakewood D18 mit Zargen und Rücken aus Ovankol antesten. Den Namen hab zwar schon mal gehört, aber ansonsten sagt mir das recht wenig. Hat hier jemand so ein Teil?



Stefan
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo RB,

gibt's was neues bzgl. der DX-1?

Viele Grüße
Tom
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RB
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Beitrag von RB »

Das Ding ist einwandfrei. Der Klang ist wie derjenige der DM, sehr druckvoll und laut. Die Höhen scheinen mir fast ein wenig besser zu sein. Die Intonation und der Klang sind bis zum 12-14 Bund gut. Meine Erwartungen sind voll erfüllt worden, die Gitarre verhält sich hinsichtlich Klang und bespielbarkeit wie ein gutes Instrument. Ich kenne manche Gitarre, die ein vielfaches kostet und nicht mehr bringt.

Die Optik ist spartanisch. Selbst bei der Lackierung der Decke ist gespart worden, man kann die Maserung und an manchen Stellen der Decke eine gewisse Rauhigkeit spüren. Optisch ist das Deckenholz sicher auch nicht das schönste, aber es klingt einwandfrei. Da sind maximal 2 Lackschchten drauf, würde ich mal schätzen, genug, um das Holz zu schützen, aber nicht genug, um die Gitarre zu teuer werden zu lassen. Umleimer gibts net, das Griffbrett hat keine Einlagen (nur am Rand die kleinen Punkte) und der Hals besteht aus Sperrholz, wobei die Schichten im Winkel von 90 Grad zum Griffbrett stehen, das dürfte einiges aushalten, vielleicht mehr, als Mahagoni.

Ich bin äußerst zufrieden, denn damit habe ich endlich etwas fürs Lagefeuer und ähnliche Gelegenheiten. Daß ich die DM vorher wegegeben habe, war ein Fehler, ich habe das ja schon ein paarmal gesagt. Martin hat mit dem "A-Frame" eine gute Erfindung gemacht, ursprünglich ging es darum, eine einfachere Beleistung zu schaffen, die nicht so viel in der Herstellung kostet und sie haben etwas geschaffen, das zum einen den typischen Klang dieser Gitarren hat und zudem relativ leicht anspricht. Das finde ich immer gut, weil ich viel Fingerstyle- und picking spiele und da ist eine eher leichtere Ansprache günstig. Sie klingt aber mit Kraft geschlagen auch typisch nach Dreadnought, ohne matschig oder mulmig zu werden. Damit sind die Billigkeimer - Gitarren mit dem A-Frame wohl sehr vielseitig einsetzbare Instrumente. Was mir besonders gefällt, ist, daß der Klang so eher voll, warm und ein wenig lieblich ist. Gut für Balladen und Songbegleitung.

Irgendwo hatte ich auch Bilder gepostet, am einfasten ist es, unten auf meine Gitarren" zu klicken, da habe ich das Gerät beschrieben und Bilder reingestellt.
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