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Cort Fabrik in Korea geschlossen?

Verfasst: Do Mär 19, 2009 4:32 pm
von Gast
Hab das gerade gehört, aber keine weiteren Infos gefunden.

Fände ich sehr schade, gerade die Custom-Modelle sind schon ziemlich gut gewesen.

Weiß da jemand genaueres? Bleiben die Modellreihen erhalten und jetzt nach China/Indonesien ausgelagert.

Grüße

Verfasst: Fr Mär 27, 2009 12:37 pm
von Gast
Das fände ich schade. Ich mag die Cort Gitarren aus Korea, habe eigentlich noch nie eine schlechte (immer gemessen am Preis/anspruch, versteht sich) in den Händen gehabt.

Gruß
Zwetsche

Verfasst: Fr Mär 27, 2009 1:30 pm
von Tenaci
Habe bislang auch keine Infos gefunden.
Nun hat Cort ja bis zur Cort Earth200 schon immer auch in China produzieren lassen
Auch hier ist es aus Kostengründen denkbar das eine komplette Auslagerung stattgefunden hat.

Gruß
Markus

Verfasst: Fr Mär 27, 2009 7:28 pm
von Gast
Echt bis zur 200er Serie? Die beiden, die ich hatte, kamen beide noch aus Korea.
Die Info mit der Schließung hatte ich von irgendeiner Ibanez-Seite. Cort hat wohl die Korea-Modelle für Ibanez gebaut und die gibt´s jetzt eben nicht mehr.
Wie auch immer, besonders um die Custom Modell tät´s mir leid.

Grüße

Verfasst: Fr Mär 27, 2009 10:58 pm
von Tenaci
Ich weiß nicht bis zu welchem Jahr genau..Die ersten Cort´s aus der Earth Serie sind damals auch noch in Korea gebaut worden.Dann ab 19xx wurden eben diese Gitarren aus der Earth-Serie in China gebaut worden.
Meine Earth 200 habe ich vor etwa 3 Jahren gekauft und bin damals auch davon ausgegangen sie würde in Korea gefertigt.
Steht aber China drin.
Egal,das Teil ist super.Wenn auch etwas modifiziert.
Soweit ich weiß sind Ibanez aber nicht die einzigen gewesen für die Cort Gitarren gebaut hat.

Gruß
Markus

Verfasst: So Mär 29, 2009 2:23 pm
von jochen
Protest der südkoreanischen ArbeiterInnen von CORT und COR-TEK auf der Musikmesse Frankfurt
— abgelegt unter: Betrieb+Gewerkschaft
erstellt von KMWU (Korean Metal Workers Union) / ArbeiterInnen bei CORT und COR-TEK / Solidaritätsgruppe von MusikerInnen und KünstlerInnen, Südkorea — Veröffentlicht am: 21.03.2009 18:10

Auf der Musikmesse, die vom 1. bis zum 4. April 2009 stattfindet, werden Gitarren von CORT ausgestellt. CORT ist ein weltweit bekannter Gitarrenproduzent aus SüdKorea und wir sind die ArbeiterInnen von CORT und seinem Subunternehmen COR-TEK. Wir sind Gitarren produzierende ArbeiterInnen aus Südkorea. Wir werden zusammen mit Musikern, Künstlern, die sich mit uns solidarisieren, nach Frankfurt am Main fliegen, um der Weltöffentlichkeit die Wahrheit über die Produktion der CORT-Gitarre mitzuteilen.

Seit schon ca. 700 Tagen kämpfen wir gegen den Scheinkonkurs der Betriebe und gegen die Unterdrückung durch den Arbeitergeber Park Young Ho. Durch den langen Kampf ist es uns gelungen, die südkoreanische Öffentlichkeit auf die blutige Wahrheit der CORT-Gitarre aufmerksam zu machen. Nun wissen südkoreanische Bürger, dass das Klagen und die Schreie von hunderten ArbeiterInnen mit dem schönen Klang der CORT-Gitarre laut mitklingen. Der schöne Klang der CORT-Gitarre verbirgt die Gewalt, mit der der Arbeitgeber das Leben seiner ArbeiterInnen aufs Spiel setzt.


- Warum gehen wir zur Frankfurter Musikmesse?
CORT setzt nur 5% seiner Produkte auf dem Binnenmarkt um und 95% auf dem Weltmarkt. Die Hauptkunden befinden sich nicht in Südkorea, sondern auf dem Weltmarkt, der sich hier auf der Frankfurter Musikmesse versammelt. Daher hatten unsere Protestaktionen innerhalb Südkoreas kaum schmerzhafte Auswirkungen auf das Unternehmen. Darüber hinaus hat unser Arbeitgeber seinen Hauptproduktionsstandort ins Ausland verlegt, ohne mit uns darüber ein einziges Wort zu sprechen. Wir sind also Opfer dieser rechtswidrigen Transaktion. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, die Weltöffentlichkeit auf unsere Situation aufmerksam zu machen.

CORT ist einer der größten Gitarrenproduzenten, der 30% des Weltgitarrenmarktes kontrolliert. Er hat insgesamt sechs Betriebe, zwei in Südkorea, vier in Indonesien und China. Von 1996 bis 2007 hat das Unternehmen nicht ein einziges mal rote Zahlen geschrieben. Der akkumulierte Gewinn in diesem Zeitraum beträgt ca. 60 Mio. Dollar. Der Eigentümer Park Young Ho ist Billionär, der 120reichste Mensch in Südkorea.

Während CORT weltberühmt und sein Eigentümer immer reicher wurde, sind dagegen hunderte Arbeiter bei CORT und COR-TEK immer mehr ausgebeutet worden. Unser Tageslohn? Weniger als 17 Euro! Drastisches Lohndumping, schlimme Unfallverletzungen, rechtswidrige Entlassungen, blutige Unterdrückung der gewerkschaftlichen Tätigkeiten sind an der Tagesordnung gewesen. All das haben wir ausgehalten, aber nun vor zwei Jahren, im Jahr 2007, hat der Arbeitgeber mit seinen Betrieben in Südkorea Scheinkonkurs angemeldet und alle Beschäftigten auf die Straße geworfen.

Von da an bis heute, ohne Unterbrechung, haben wir alle Arten von Kämpfen durchgeführt, um unsere Arbeitplätze zu retten: Demonstrationen auf der Strasse, Selbsverbrennung, 30 Tage Hungerstreik auf einem 40m hohen Strommast mit 150.000 Voltspannung usw. usf. Doch die einzige Antwort des Arbeitgebers auf unsere verzweifelten Aktionen war bloße Gewalt, mal durch Einstellung zahlreicher Gewerkschaftsbrecher, mal durch die Staatsgewalt (und diese ist nicht viel sanfter).

Sehr geehrte Damen und Herren, Bürgerinnen und Bürger in der BRD und in aller Welt!

Bitte, schenken Sie uns Ihre Aufmerksamkeit! Es geht nicht nur um die Schönheit der Gitarren, sondern vor allem um Leben und Tod von hunderten von ArbeiterInnen. Ja, wir wollen Gitarren herstellen, wir wollen nicht unsere handwerkliche Geschicklichkeit des Gitarrenmachers verloren gehen lassen, wir wollen die ins Koma gefallene Gitarre wieder zum Leben bringen. Wir wollen selbst wieder leben.

Sagen Sie bitte "Nein" zu Park Young Ho, unserem Arbeitgeber, so dass er rechtswidrig geschlossene Betriebe wieder in Gang setzen muss. Schreiben Sie Ihn an, dass er rechtswidrig entlassene ArbeiterInnen wieder einstellen muss. Gewissenhafte MusikliebhaberInnen in der BRD und in aller Welt, wir bitten Sie! Mit Ihrer nachhaltigen Aufmerksamkeit und Solidarität, werden wir weiter kämpfen, bis unsere Gerechtigkeit, die Gerechtigkeit, endlich siegt.

Verfasst: So Mär 29, 2009 2:54 pm
von Tenaci
:shock: :(
Einfach nur der "Hammer".
Und davon bekommt hier nie wirklich was mit!??

Gruß
Markus

Verfasst: So Mär 29, 2009 3:06 pm
von Gast

Verfasst: So Mär 29, 2009 3:24 pm
von Harald
Oh Mann....

Verfasst: Mo Mär 30, 2009 12:02 am
von RB
Rechtswidrige Entlassungen, rechtswidrige Betriebsverlegung, Leben und Tod von Hunderten. Ist das denn auch die Wahrheit ? Oder waren es rechtmäßige Entlassungen und rechtmäßige Betriebsverlegungen ? So etwas soll es ja auch geben.

Ich weiß nie so recht, wie ich eine Sache beurteilen soll, wenn ich nur eine Seite gehört habe. Andererseits ist die "Kultur der Arbeitswelt" in den asiatischen Ländern etwas, womit ich generell ein Problem habe.

Verfasst: Mo Mär 30, 2009 8:15 am
von Holger Hendel
Die Schattenseite des Kapitalismus- daran werden auch die drei VW-Hungerstreikler nix ändern und sonst auch niemand, noch nicht mal die Piratenpartei.

Verfasst: Mo Mär 30, 2009 11:39 am
von Gast
mal so zum Nachdenken:

Ein Wirtschaftsystem das auf permanenten Wachstum basiert und nur dann funktioniert, wirkt sich auf einen begrenzten Planeten wie aus?

...ich denke, das macht uns zu den Heuschrecken dieses Planeten!

Matthias

Cort-Fabrik ....

Verfasst: Mo Mär 30, 2009 12:30 pm
von tbrenner
...selbst wenn man von der gewerkschaftlichen Kampfrhetorik sicherlich
einige Abstriche machen darf, landet man doch bei einem alarmierenden
Befund: selbst ca. 17 € Tageslohn scheinen noch zu viel, wenn man ein "weltmarktgerechtes Produkt" nach Europa + USA transferieren will !

Es sollte vielleicht sowas wie die "fairtrade"- Zertifikate auch bei unseren
so sehr geliebten Klampfen geben ??

In diesem Zusammenhang fällt mir noch ein, daß die "Akustik Gitarre"
vor einiger Zeit einen Bericht über Cort (Korea) veröffentlichte. Von irgendwelchen kritischen Anmerkungen zu den Arbeitsbedingungen der
Cort- Mitarbeiter oder einer gar anstehenden Fabrikschließung ist mir nichts erinnerlich - vermutlich fragt man lieber vor
Ort auch nicht allzu genau nach und liefert den AG-Lesern (zu denen ich auch
schon länger gehöre...) eine bunte, harmonische Erfolgsstory.

Wenn man´s zynisch formulieren wollte: für zeit -+gesellschaftskritische
Beiträge sind die Damen + Herren Songpoeten zuständig, der publizistisch-musikindustrielle Komplex kümmert sich um´s reibungslose
Geschäft
:?

Grüssle,

tbrenner

Verfasst: Mo Mär 30, 2009 12:45 pm
von RB
Das permanente Wachstum führt in den Abgrund. Deswegen ist es mir unbegreiflich, wie es kommen kann, daß man im Radio heute noch Volkswirtschaftler hört, die nur darüber reden, wie man das Wachstum wieder in Gang bringen könnte. Geradezu idiotisch. Das Gebot der Stunde ist herauszufinden, wie man vernünftig wirtschaften kann, so daß alle etwas davon haben. Manchmal meint man, es seien auf dieser Strecke nur Fachidioten am Werk.

Verfasst: Mo Mär 30, 2009 1:16 pm
von Harald
Das, was vermeintlich erst heute geschieht, hat der "Club of Rome" bereits vor etlichen Jahren in "Die Grenzen des Wachstums" kundgetan. Ich frage mich, warum wir Wissenschaftler hoch bezahlen, aber nicht auf das hören, was sie zurecht von sich geben.