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"Biegen" am Hals - Show oder schädlich?

Verfasst: Mo Okt 05, 2009 3:27 pm
von rainbow
bei diversen Akustikgitarristen sieht man, dass sie am Hals ihrer Western ziehen, um Vibrato-Effekte o.ä. zu erzeugen ...

ich finde das meist ziemlich "affig"

(selbst bei Lämmerhirt und Co :oops: )

schadet das eventuell nicht sogar der Gitarre?

Re: "Biegen" am Hals - Show oder schädlich?

Verfasst: Mo Okt 05, 2009 3:39 pm
von klaust
rainbow hat geschrieben:..., dass sie am Hals ihrer Western ziehen, um Vibrato-Effekte o.ä. zu erzeugen ...
dafür wird ja nicht am Hals gezogen, sondern das ganze Instrument wird mehr oder weniger bewegt(?), geschüttelt(?)...in Wellenbewegung versetzt oder wie man das jetzt ausdrücken mag....
...diese Bewegung wirkt sich dann auf den Schall aus, der die Gitarre verläßt und ist dann als dieses "Vibrato" zu hören. Ungeschickt ausgedrückt, gell? :oops:
Aber verbogen wird da nix und zu Schaden kommt da auch niemand.... :wink:

Ist halt Geschmacksache....wenns zuviel ist, finde ich das auch etwas affig, aber neulich bei Werner L. fand ich das noch ziemlich Ok.

Verfasst: Mo Okt 05, 2009 10:19 pm
von Mr.Jones
...nun ja. man kann schon beobachten wie der Hals nach hinten gezogen wird um die Spannung der Saiten zu ändern.

Dadurch zieht sich der Ton anch oben. Würde auch gern wissen ob dies nicht schädlich ist.

;)

Verfasst: Mo Okt 05, 2009 10:26 pm
von H-bone
Ein Schwabe würde sagen: "Aufd Daur ischs ett recht xond..."

Vor allem geschraubte Hälse nehmen's irgendwann übel...

Gruss, Martin

Re: "Biegen" am Hals - Show oder schädlich?

Verfasst: Mo Okt 05, 2009 10:29 pm
von H-bone
klaust hat geschrieben:
rainbow hat geschrieben:..., dass sie am Hals ihrer Western ziehen, um Vibrato-Effekte o.ä. zu erzeugen ...
dafür wird ja nicht am Hals gezogen, sondern das ganze Instrument wird mehr oder weniger bewegt(?), geschüttelt(?)...in Wellenbewegung versetzt oder wie man das jetzt ausdrücken mag....
...diese Bewegung wirkt sich dann auf den Schall aus, der die Gitarre verläßt und ist dann als dieses "Vibrato" zu hören. Ungeschickt ausgedrückt, gell? :oops:
Aber verbogen wird da nix und zu Schaden kommt da auch niemand.... :wink:
Hab' ich ja jetzt erst gelesen...

...nee, nee, Klaus, da wird schon richtig gebogen und gezerrt... der Hals selber kann das schon ab, aber auf die Dauer macht da schon mal die Halsverbindung die Grätsche... :?

Re: "Biegen" am Hals - Show oder schädlich?

Verfasst: Di Okt 06, 2009 12:09 am
von Guidarre
H-bone hat geschrieben:
klaust hat geschrieben:
rainbow hat geschrieben:..., dass sie am Hals ihrer Western ziehen, um Vibrato-Effekte o.ä. zu erzeugen ...
dafür wird ja nicht am Hals gezogen, sondern das ganze Instrument wird mehr oder weniger bewegt(?), geschüttelt(?)...in Wellenbewegung versetzt oder wie man das jetzt ausdrücken mag....
...diese Bewegung wirkt sich dann auf den Schall aus, der die Gitarre verläßt und ist dann als dieses "Vibrato" zu hören. Ungeschickt ausgedrückt, gell? :oops:
Aber verbogen wird da nix und zu Schaden kommt da auch niemand.... :wink:
Hab' ich ja jetzt erst gelesen...

...nee, nee, Klaus, da wird schon richtig gebogen und gezerrt... der Hals selber kann das schon ab, aber auf die Dauer macht da schon mal die Halsverbindung die Grätsche... :?
Ey Leute - die Halsverbindung ist da wohl die letzte die aufgiebt....
Wenn´s am Kopf knackst, sollte man vielleicht etwas sanfter werden/"tremolieren".....

Verfasst: Di Okt 06, 2009 4:45 am
von uwesemmelmann
Man muss es ja nicht zu exzessiv treiben.

Pierre Bensusan setzt z.B. ein ziemlich eigenartiges "Saitendehen" ein bei dem er den Hals zwar festhällt, die "Dehnung jedoch eher mit einem Drücken des Korpus(der Decke im Stegbereich) rechts erzeugt. Sehr effektvoll, und keiner merkt richtig, was er da eigentlich macht. Und seine alte Lowden hat es Jahrzehnte lang ausgehalten. :shock:

Auch manche schönen Dinge von Don Ross gehen ohne Halsziehen bzw. -drücken (Ton wird niedriger) nicht. S.z.B. "Dracula and Friends Pt. 1" (Flageoletts) etc.

Nun gut, eine Martin aus den 30er Jahren sollte man dazu nicht einsetzen, aber eine Standard-Gebrauchs-Gitarre (mit geklebtem Hals) sollte das Ganze schon einige Male aushalten. Meine Lowden und meine Fylde sind jedenfalls noch nicht auseinander geflogen...

Verfasst: Di Okt 06, 2009 7:18 am
von rainbow
hab auch schon mal gesehen, wie Isato Nakagawa bei einem Schluss-Flageolett hinter dem Sattel auf die Saite gedrückt hat ...

hörte sich auch interessant an .... kann man aber bestimmt auch nicht in jedem Fall zur Nachahmung empfehlen ...

(war glaube ich bei einem Stück wo er sowieso tiefer gestimmt hatte)

Verfasst: Di Okt 06, 2009 7:25 am
von H-bone
rainbow hat geschrieben:hab auch schon mal gesehen, wie Isato Nakagawa bei einem Schluss-Flageolett hinter dem Sattel auf die Saite gedrückt hat ...

hörte sich auch interessant an .... kann man aber bestimmt auch nicht in jedem Fall zur Nachahmung empfehlen ...

(war glaube ich bei einem Stück wo er sowieso tiefer gestimmt hatte)
Das ist aber ein uralter Trick, das haben Gene Parsons und Clarence White von den Byrds auch gerne gemacht... und für Gitarre und Spieler absolut ungefährlich.
Aber weil's recht mühsam sein kann haben die beiden den B-Bender erfunden... :wink:

Re: "Biegen" am Hals - Show oder schädlich?

Verfasst: Di Okt 06, 2009 7:32 am
von H-bone
Guidarre hat geschrieben:Ey Leute - die Halsverbindung ist da wohl die letzte die aufgiebt.....
Naja, wenn man "zieht" ist's relativ gesünder, aber wenn ich an den Klaus Brandl denke... der haut seiner Gitarre oftmals ziemlich heftig in's Genick und macht 'ne regelrechte "Dive-Bomb"... über die Jahre geht das schon auf die Halsverbindung.
Aber ich glaube so lange hat beim Klaus noch keine Gitarre überlebt... :roll:

Verfasst: Di Okt 06, 2009 7:45 am
von OldPicker
Das ist aber ein uralter Trick, das haben Gene Parsons und Clarence White von den Byrds auch gerne gemacht... und für Gitarre und Spieler absolut ungefährlich.
Willie Nelson hat da auch ohne manuellen Deckenvibrato so eine Stelle, wo er hin und wieder mal gegen kommt... :roll:
Aber ich glaube so lange hat beim Klaus noch keine Gitarre überlebt...
Von solchen Musikern lebt ein ganzer Ast von Instrumentenbauern. Ich ünterstütze solches "Spielen", muss es mir aber auch nicht anhören. Es reicht mir zu wissen, dass diese Art des Musizierens nicht nur einen Menschen ernähren kann... :wink:

Verfasst: Di Okt 06, 2009 7:57 am
von Gitarrenspieler
Das ist doch die Lösung. Wennschondennschon

Re: "Biegen" am Hals - Show oder schädlich?

Verfasst: Di Okt 06, 2009 9:30 am
von Guidarre
H-bone hat geschrieben:... über die Jahre geht das schon auf die Halsverbindung.
Nein - keine Chance - zumindest nicht bei meinen Schwalbenschwanzverbindungen....
Da geht eher Kopf, Hals, Decke in die Brüche.....

Verfasst: Di Okt 06, 2009 11:43 am
von notenwart
Nun, ob das "affig" ist, ist vielleicht Geschmackssache. Es ist eine Art der Tonformung. Manche Gitarristen erzeugen permanent ein Vibrato mit der Greifhand; andere spielen fast alles als Arpeggio statt als geschlossenen Akkord.... wie auch immer.

Ob und wie es der Gitarre schadet fechten ja die Kollegen Gitarrenbauer gerade aus - sehr spannend, sehr spannend ;-)

Verfasst: Di Okt 06, 2009 4:06 pm
von hoggabogges
Bei meinen 12bund-Klampfen ists möglich, man stösst aber auf erheblich grösseren Widerstand aufgrund des kürzeren Halses. Also hab ich mir das erst garnicht angewöhnt :wink: