Saiten-Schnarren

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Kwalke
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Saiten-Schnarren

Beitrag von Kwalke »

Hallo Leute,

mir fällt in letzter Zeit auf, dass meine Gitarren teilweise zum Saiten-Schnarren neigen. Das passiert hauptsächlich mit der A-Saite im 7. Bund.

Da es bei allen drei Gitarren passiert (stärker bei der Martin OOO-16GT), wollte ich gerne von Euch wissen, ob das bei Euch auch so ist?

Woran kann das liegen :?:

Die Gitarren hatte ich vor etwa 1 Jahr beim Gitarrenbauer auf niedrige Saitenlage einstellen lassen.

* Nun habe ich mal bei der OOO-16GT die Saitenlage mit einem Furnier unter der Stegeinlage erhöht. Keine Besserung!

* Dann habe ich die Halskrümmung etwas verstärkt (im vertretbaren Rahmen). Minimale Verbesserung!

Sind es vielleicht die Bünde :?: Oder verzogener Hals :?:

Ich weiss nicht genau, ob es immer so war oder ob es mir nur jetzt erst auffällt. Aber könnte mangelnde Luftfeuchtigkeit im Raum die Ursache sein :?:
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marcus
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Beitrag von marcus »

Ist bei meinen Klampfen witterungsbedingt nicht so.

Wenn das Schnarren sich allerdings im erträglichen Rahmen hält,
finde ich es auch nicht sooo schlimm.

Für mich ist eine flache Saitenlage wegen der Geschwindigkeit beim Spielen das Wichtigste.
Wenn's dann mal minimal schnarrt stört es mich nicht wirklich.
»A painter paints pictures on canvas.
But musicians paint their pictures on silence.«

Leopold Stokowski
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jab
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Beitrag von jab »

Moin!

Ich kann nur jedem mit teureren Gitarren dringend empfehlen, sich einen vernünftigen (so ab 100 Euro) Hygrometer zuzulegen.
Teurere Gitarren sind häufig näher an der Belastungsgrenze gebaut und reagieren dementsprechend schneller und gelegentlich auch extremer auf Feuchtigkeitsänderungen.
Meiner Meinung nach sollten Gitarren nicht längerte Zeit unter 50% rel. Luftfeuchte ausgesetzt sein.

Also:
1) Hygrometer kaufen, Luftfeuchtigkeit messen
2) dementsprechend handeln (zB durch Kauf eines Luftbefeuchters, besonders Venta-Produkte haben sich bewährt)

Beste Grüße!
Jab
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Kingfrog
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Beitrag von Kingfrog »

jab hat geschrieben:Meiner Meinung nach sollten Gitarren nicht längerte Zeit unter 50% rel. Luftfeuchte ausgesetzt sein...
Hallo Christian,

nimms nicht persönlich, aber diesen Satz betrachte ich als
Panikmache.

Etwas großzügiger darf man dann schon sein, was die
relative Luftfeuchtigkeit anbelangt.

Die letzten 25 Jahre bin ich ganz gut um einen Luftbefeuchter
herumgekommen und meine Akustikgitarren sind zwar von der
Stange - aber nicht unbedingt aus Sperrholz.
(Larrivée, Gibson...)

Grüße, Nik
Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche
Gibson Songwriter Deluxe CS | Larrivée L-09 | Baltimore BJ-35
notenwart
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Beitrag von notenwart »

Hi Thomas....
Luftfeuchtigkeit!
einfach irgendwie Wasser in die Bude bringen, war bei meiner Deerbridge letzte Woche auch, und seitdem ich da massiv feuchte Tücher auf der Heizung trockne, wurde es besser.

Zum Thema Hygrometer, man kann auch einige empfindliche Blattpflanzen, die man schon für 8,- oder so im Geschäft kaufen kann, als Indikator einsetzen. Ich habe da mit einer Calathea gute Erfahrungen gemacht, hat zwar keine digitale Anzeige, aber wenn die Blätter hängen, ist Handlungsbedarf. So einfach ;-)
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jab
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Beitrag von jab »

Moin!

Natürlich ist niemand gezwungen, meinem Rat zu folgen. Jeder kann mit seinen Gitarren umgehen, wie er mag.
Ich halte meine Meinung trotzdem für richtig.
Denn: Wenn es trockener wird, gibt alles Holz (Möbel, Parkett) Feuchtigkeit ab. Man kann dem ab 50% relativ leicht gegensteuern, weil eben noch nicht so viel Wasser fehlt.
Hat der Raum erst mal 30% erreicht, braucht man sehr viel Wasser, um das auszugleichen.
Im Übrigen ist es eben keine Panikmache, wenn man ein Hygrometer besitzt, dass verläßliche Werte angibt. Wenn man darauf achtet und nicht unter 50% sinkt, braucht man sich auch keine Sorgen zu machen.
Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass das Instrument in einer kontrollierten Umgebung entstanden ist. Jede Reparatur eines Risses kostet mehr als ein brauchbares Hygrometer. Und im Nebeneffekt ist eine befeuchtete Raumluft im Winter ebenfalls für den Menschen von Vorteil.
Man muss ja auch nicht gleich einen Befeuchter kaufen, wenn man ein Haus besitzt, dass ein gutes Raumklima schafft. Moderne zentralgeheitzte Häuser schaffen es jedoch ohne weiteres, die Luftfeuchtigkeit auf unter 35% zu senken.

Ich verstehe auch nicht ganz, wie man sich ein Instrument von mehreren tausend Euro anschafft und dann keine hundert für ein Hygrometer und hundertzwanzig oder so für einen Venta übrig hat.

Beste Grüße!
Jab
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

notenwart hat geschrieben:Hi Thomas....
Luftfeuchtigkeit!
einfach irgendwie Wasser in die Bude bringen, war bei meiner Deerbridge letzte Woche auch, und seitdem ich da massiv feuchte Tücher auf der Heizung trockne, wurde es besser.

Zum Thema Hygrometer, man kann auch einige empfindliche Blattpflanzen, die man schon für 8,- oder so im Geschäft kaufen kann, als Indikator einsetzen. Ich habe da mit einer Calathea gute Erfahrungen gemacht, hat zwar keine digitale Anzeige, aber wenn die Blätter hängen, ist Handlungsbedarf. So einfach ;-)
Hallo Thomas,

das hilft mir weiter. Dann Werde gleich mal meinen Feinripp auf die Heizung legen :-)
Oder einfach mal die Klampfen in den Koffer mit Luftbefeuchter.

Wenn das bei Dir auch so war und jetzt besser ist, meinst Du denn, dass die Gitarre dann auf Dauer verzogen ist, oder nur für die Trockenzeit?

Gruß

Thomas
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notenwart
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Beitrag von notenwart »

Ich möchte um Himmels Willen nicht die Ausführungen von Jab torpedieren.
Natürlich hat er recht, daß ein Sparen an der falschen Stelle eine teure Reparatur nach sich ziehen kann.

Ich kann nur meine Erfahrung wiedergeben die da heißt: es schnarrte zwischen gegriffenem Ton und Sattel!! Und das schwankte von Tag zu Tag.
Wie hier im Forum beschrieben, habe ich meine Wäsche im Zimmer getrocknet (statt wie vorher im Bad) und auf die Heizkörper nahezu tropfnasse Handtücher gelegt, die zweimal täglich gewechselt werden! Das funktioniert.
Ob ich jetzt 45% oder 50% oder oder oder im Raum habe, weiß ich nicht, meinen Pflanzen geht es eben auch besser.
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Geli
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Beitrag von Geli »

Was immer mit Deiner Gitarre los ist, um mangelnde Luftfeuchte brauchst Du Dir in AURICH wohl keine Sorgen zu machen.
Ich glaube kaum, dass Du dort auch bei sehr viel Heizen jemals unter 50% kommst.
Wenn es bei extrem niedriger Saitenlage nicht schnarren soll, muss die Halskrümmung wirklich exakt eingestellt sein. Da reicht es nicht ein bisschen über den Daumen zu peilen.

Gruß
Geli


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Johnny
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Beitrag von Johnny »

Hey Thomas,
kauf dir mal ne anständige Gitarre :lol:
*duck weg und ab durch die Mitte*
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

@Geli: auch hier in Aurich sinkt die Luftfeuchtigkeit unter 50%. Jetzt gerade sind es 46%. Selten auch mal 38%. Aber nur im Winter. Das mit dem Hals werde ich mal verfolgen. Spätestens beim nächsten Besuch beim Gitarrenbauer.

@Johnny: Jetzt hab ich Dich nicht mehr lieb :evil:
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

@thomas:
du weisst doch, wie ich das meine. besonders, weil es von mir kommt.
ich kruschel dich mal fern :lol:
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

nagut......gruschel gruschel :lol:
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tombo
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Beitrag von tombo »

Hallo Forum,
hat die Martin 16 GT nicht ein "Verbund-Kunststoff - Griffbrett?" Ich meine ja, vielleicht liegt es auch daran, wobei es bestimmt weniger anfällig ist als ein Ebony oder Palisander.
Luftfeuchte ist bestimmt gut für die ganze Gitarre.
Best Grüsse
Tombo
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

tombo hat geschrieben:...wobei es bestimmt weniger anfällig ist als ein Ebony oder Palisander.
Wie kommst du darauf ?!? Es stimmt zwar dass die unterschiedlichen Holzarten (Hals/Griffbrett) meist unterschiedlich mit der Luftfeuchtigkeit "arbeiten", aber da die Faserrichtung jeweils gleich ist, arbeiten sie dennoch "miteinander". Das Micarta abeitet aber überhaupt nicht... und da ist die Differenz Hals zu Griffbrett deutlich höher...

Anderes Beispiel: Bei sehr vielen alten Ovations aus den 70ern/80ern hat es die Decke zerrissen, weil der Korpus nicht "mitgeatmet" hat...

Holz vs. Kunststoff ist nicht gerade ideal.. :roll:

Gruss, Martin
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