Martin OM 21 - "Dead Spots"....

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Moderator: RB

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LoogMusic
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Martin OM 21 - "Dead Spots"....

Beitrag von LoogMusic »

Moin,
nach über 30 Jahren mehr oder weniger intensivem Gitarrespielen ist es wohl so, dass ich irgendwie zu den Erbsenzählern gehöre - was den Klang von Gitarren angeht. Es war zugegebenerweise ein Quantensprung, mit meiner Martin OM 21 endlich ein vollmassives Instrument zu bekommen.

Kurz zuvor hatte ich in Martins Musikkiste (Martin-Stützpunkt hier im Norden) eine Martin MC 16 GTE (teilmassiv) erworben und nach wenigen Tagen zurück gebracht: als Fingerpicker fielen mir eine Reihe von Dead-Spots auf dem Griffbrett auf, die ich als nicht hinnehmbar empfand. Besonders einige Töne auf der A-Saite sind nach dem Anschlag definitiv sofort "gestorben"... keine Resonanz, kein Sustain, sondern unmittelbares, krächzendes und dumpfes Absterben des Einzelklangs.

Daraufhin kam dann die OM 21 ins Haus. Im direkten Vergleich waren diesbezüglich Welten zwischen diesen beiden Gitarren und ich bin zufrieden. Vom ersten Tag aber zeigt auch die OM 21 mehrere Deadspots. Besonders störend - und daher Gegenstand meiner Frage hier - bleibt ein Deadspot auf der A-Saite im 7. Bund! (...diese Saite in Open-D-Stimmung gegriffen ist ein Muss, aber klanglich ärgere ich mich jedesmal).

Es muss sich aber um ein generelles Resonanzproblem des Instruments handeln, denn der gleiche Ton auf der E- oder D-Saite gegriffen, zeigt ebenfalls diesen Spot.

Leute, bin ich noch normal? :?: Warum bin denn nie zufrieden? :?: Bilde ich mir das nur an oder warum hat eine vollmassive Martin solche Schwächen? :?:

Im Ernst: ist euch dieser Effekt bekannt? :?: Haben andere, normale Leute auch mit Dead-Spots (zumindest auf euren Gitarren...) zu tun? :?:


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clone
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Beitrag von clone »

Hallo Logi,

soweit ich das einschätze sind das nicht wirklich "deadspots", sondern eben Punkte, an denen der Ton recht schnell zum Oberton kippt. Da gibt es dann auch so ein typisches Vibrieren im Korpus, oder?
Darauf hatte ich beim letzten Gitarrentesten auch einmal speziell drauf geachtet, gerade auf der D Saite 2,3,4 Bund und die A-Saite entsprechend höher, hatten das eigentlich alle. Egal ob nun Martin, Rozawood, Santa Cruz, Gibson... . Je brillianter die Gitarre klang, desto besser kam das heraus. Und der Händler meinte auch, dass es - in gewissen Grenzen - eben normal ist. Das kann sich wohl in den Jahren abmildern, muss es aber wohl nicht. Vielleicht ist dir das ein kleiner Trost... .
LoogMusic
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Beitrag von LoogMusic »

clone hat geschrieben:... so ein typisches Vibrieren im Korpus...
Hi clone,
ja genau, das Vibrieren ist typisch für diesen Effekt. Und ich glaube auch daran, dass jede Gitarre ihre "blinden Flecken" hat... je nach Holz, Bracing etc. Und ob dieser Effekt "Dead Spots" heißt, weiß ich auch nicht...

Mittlerweile spiele ich diese Töne - wenns klappt - immer etwas stärker an. Insgesamt ist es aber eher besser als schlimmer geworden.

Danke für deine beruhigende Einschätzung. Manchmal, glaube ich, höre ich das Gras wachsen...

Gruß aus der Nordheide

Logi
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ulf
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Beitrag von ulf »

Schau mal da

http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... t=blue+tac

besonders im hinteren Teil wird´s interessant.
Ich verstehe dich übrigens gut. Ich bin auch so einer :wink:
Ich beneide manchmal Menschen, die einfach eine Gitarre kaufen, darauf spielen und Spaß haben...

mit dem Posterknet lassen sich wirklich tolle Ergebnisse erzeilen.

Gruß

Ulf
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Ralle hat geschrieben:Hiho,

dann werde ich mal noch kurz meine 5 Cent zu diesem Thema abgeben.
Im Augenblick habe ich das gleiche Problem mit einer Steelstring und zwar genau auf dem "G".
Das Schlimme hierbei ist, dass die leere G-Saite auch davon betroffen ist.
Nach vielen mehr oder weniger erfolglosen Versuchen (Knete auf der Decke, Hals beschweren, neue Saiten, schwerere Endpins) habe ich nun eine, für mich, zunächst brauchbare gefunden:
Anstatt auf der Decke nach dem toten Punkt zu suchen, habe ich mir mal den Boden vorgenommen und mit Knete experimentiert.
Und siehe da, zwischen den ersten beiden Leisten , genau mittig, lag das Problem.
Knete drauf, das "G" macht dooonnnnnnng.
Knete runter, das "G" macht "pung".
Das erstaunliche ist nun, dass ich die Gitte eine Zeit lang mit der Knete gespielt habe und, wenn ich sie jetzt runternehme, das "G" deutlich besser geworden ist.
Aus diesem Grund bin ich auch der festen Überzeugung, dass man den DeadSpot rausspielen bzw. umerziehen kann -> Knete drauf und das "G" oft und kräftig anschlagen
........... und mal schauen, wie es in 2 Wochen aussieht - bin mitten in der Testphase :wink:

cheerio
Ralle
Ich hab' Ralle's Post nochmal hier gequoted...

Der Boden - bzw. das Zusammenwirken von Boden UND Decke wird sehr oft vernachlässigt... leider auch von Herstellern eigentlich hochwertiger Gitarren.

Dabei ist das Zusammenwirken beider Elemente so unglaublich wichtig !

Oder wie klingt eure Stereo-Anlage, wenn ihr einen Lautsprecher verpolt anschliesst ??

Der Kollege Ervin Somogyi (der den Kleckerkram von 26.000 US$ als Basispreis nennt) hat das in den zwei Videos sehr gut erklärt:

http://www.youtube.com/watch?v=cRTRhwDprjY

http://www.youtube.com/watch?v=fAEQKmyB5Nk

Unterhaltsam ist das noch dazu... :wink:

Gruss,

Martin
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RB
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Beitrag von RB »

A-Saite auf dem siebten Bund hatte ich bei einer Larrivée L-03R. Der hat sich mit der Zeit abgeschwächt.
LoogMusic
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Beitrag von LoogMusic »

Hallo Ulf, Hallo H-Bone....

das ist ja toll, was ihr da an Infos parat habt. Werde das mit den Klebepads mal ausprobieren (und sicher auch die Schwachstellen meiner anderen Klampfen mal diesbezüglich testen). Und ich glaube auch, dass Großserienhersteller selbst hochwertige Massenware kaum einzeln testet, um perfekte Ergebnisse zu erreichen... Na ja, auch ich bin in 4 Jahren 55 Jahre alt und vielleicht reicht das Budget dann mal für was wirklich Gutes.

Echt spannend waren auch die Videos des Gitarrenbauers... sehr eingängige Erkenntnisse über das Verhältnis des Bodens im Zusammenspiel mit der Decke. Sogleich kamen mir doch Zweifel, ob der Schertler Bluestick - oder besser gesagt die Onboard-Elektronik - die richtige Wahl sind, denn die Elektronik soll man auf dem Boden der Gitarre platzieren. Werde das mal argwöhnisch beobachten und die Platine notfalls an den Korpus kleben statt auf den Boden... nur dann kommt man an die Batterien nur noch mit Verrenkungen heran.

Auf jeden Fall werde ich YouTube jetzt mal etwas genauer durchforsten, was Gitarrenbauvideos angeht...

Auf jeden Fall bin ich in Bezug auf die "Aussetzer" meiner Martin beruhigt. Und offenbar bin ich in Sachen "pedantisches Klangempfinden" doch noch relativ normal... :D

Vielen Dank und liebe Grüße

Logi
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itjf
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Re: Martin OM 21 - "Dead Spots"....

Beitrag von itjf »

LoogMusic hat geschrieben:Martin OM 21 - "Dead Spots"....
Alle meiner akustiche guitarren haben ein "Wolfton"
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chrisb
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Beitrag von chrisb »

Es muss sich aber um ein generelles Resonanzproblem des Instruments handeln, denn der gleiche Ton auf der E- oder D-Saite gegriffen, zeigt ebenfalls diesen Spot.
also ich kenne das auch in gewisser form von einer meiner klassiks.
es ist das f auf der d-saite. das f auf anderen saiten war allerdings komischer weise nicht betroffen. hab dann die "anderen" f´s ausgiebig gespielt und siehe da auf der d-saite wurde es besser.
chrisb
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