Was passiert eigentlich beim Gitarren-Unterricht?

Für alle, die Hemmungen haben "Anfängerfragen" woanders zu stellen. Traut Euch! Vielleicht kann jemand helfen.

Moderator: RB

stringbound
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Beitrag von stringbound »

Sehr geehrter Herr Hoffmann, die Tabulatur hat durchaus eine Daseinsberechtigung, insbesondere wenn man, so wie ich, Musik jenseits von Klassik, Flamenco und Latin favorisiert.

In vielen Fällen findet man "minderwertige" Musik ausschließlich in Tabulaturform vor, daher empfiehlt es sich eine weniger arrogante Haltung einzunehmen und beide "Sprachen" zu erlernen.

Mehr zu wissen schadet nicht und erweitert den (musikalischen) Horizont.
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klaust
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Beitrag von klaust »

.
nix für ungut, aber um Tab's zu lernen, dafür brauche ich meine Zeit in der Musikschule nicht verschwenden....

jm2c
klaus ...der leider in letzter Zeit die Noten auch immer mehr vernachlässigt :oops:
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,

auch wenn ich manchmal den Stil von Bernd
nicht unbedingt favorisiere finde ich doch, daß
er mit seiner Grundaussage zu diesem Thema
recht hat.
(Bis auf das mit den "Deppen" und so - kann man
auch anders sagen)

Ich habe schon einige Instrumente gelernt, unter
anderem Trompete, Klarinette... und war immer froh,
wenigstens die Notensprache zu beherrschen.
So musste ich nicht jedesmal wieder bei Null anfangen.

Allerdings gestehe ich, daß ich Gitarre die meiste Zeit auch
nach Tabulatur spiele :oops:

Grüße, Nik
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Kingfrog hat geschrieben:Hallo,

...
Allerdings gestehe ich, daß ich Gitarre die meiste Zeit auch
nach Tabulatur spiele :oops:

Grüße, Nik
Für Stücke in open-tunings sind Tabulaturen ein Segen. Aber auch dort favorisiere ich die doppelte Dasrellung Noten + Tabs.
Zuletzt geändert von Joachim am Mi Sep 05, 2007 3:03 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
stringbound
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Beitrag von stringbound »

Wenn einem vor einem Gig oder im Studio ein "Leadsheet" in die Hand gedrückt wird oder jemand auf der Bühne "Number System" und ein paar Zahlen nuschelt, sollte man mehr als Notenlesen können oder sich besser einen Job an einer Musikschule suchen, denn als Musiker gebucht wird man zukünftig mit Sicherheit nicht mehr.

Wie schon gesagt, mehr zu wissen schadet nicht.

Wer es sich als Musiklehrer leisten kann seine Möglichkeiten und damit die seiner Schüler zu limitieren, der kann das gerne tun. Er sollte dabei aber nicht vergessen, dass es auch außerhalb der Musikschulen Musiker gibt und dort bestimmen nicht Dogmen sondern Notwendigkeiten die Form der (gemeinsamen) musikalischen Sprache.
tbrenner
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Musikschule ...

Beitrag von tbrenner »

an die zwei oder drei, die´s angeht:

ähem, hat das jetzt gerade noch mit der Ausgangsfrage von Slowpicker zu
tun, oder wollt ihr Euch ein bißchen kloppen?? :roll:

tbrenner
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troubadix
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Beitrag von troubadix »

Ich habe ja auch erst seit einer Weile Unterricht, weil ich die theoretischen Grundlagen nachholen will und es endlich mal richtig lernen will.

Ich habe meinem Lehrer gesagt, wohin ich will und ihm vorgespielt, was ich kann. Darauf ist er gut eingegangen und alles Weitere überlasse ich ihm, weil ich denke, dass er verstanden hat, was ich lernen will.
Was ich darüber hinaus noch lernen muss, um auch wirklich anzukommen, überlasse ich ihm.

Wenn mir etwas zu leicht vorkommt, sage ich das und entweder macht er mir klar, warum ich da jetzt durch muss oder wir lassen es aus.

Ich finde, dass man das nicht alles vorplanen muss, aber dennoch auch über die Richtung sprechen sollte, die es haben soll. Hätte ich jetzt nicht so genau gewusst, wohin ich will, hätte er mir eben erst einmal die Grundlagen beigebracht und dann hätte ich immer noch schauen können, wie ich weitermachen will. Das kannst du ruhig auf dich zukommen lassen. :-)

Und natürlich muss man sich auch den Lehrer nach seinem Instrument aussuchen. Da ich einen Liuto forte spiele(n lernen will ;-) ), war es mir wichtig, dass mein Lehrer sowohl von Gitarre als auch Laute etwas versteht. Hätte ich jetzt Fingerstyle lernen wollen, hätte ich einen anderen Lehrer gebraucht.
An deiner Stelle würde ich einfach mal eine Weile mit der Konzertgitarre Unterricht nehmen und dann siehst du, ob dir das Spaß macht oder ob du etwas anderes willst.

Und die Frage ob Noten stellt sich in meinem Fall auch, da ich Noten sowieso lernen wollte und Laute ohne Tabulatur nahezu undenkbar ist, da die ganzen alten Stücke eben in Tabulatur geschrieben wurden. Im Moment lerne ich im Unterricht die Noten und die Tabulatur eigne ich mir selbst an ( ist ja auch nicht schwer ;-) ). Ich würde das auch nicht zur Philosopie erheben wollen. Mehr zu wissen, kann nicht schaden. Manche Stücke gibt es auch nur so und manche nur so.

Ich habe am liebsten auch die Doppeldarstellung von Noten und Tabs.
Gruß, Troubadix
stringbound
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Beitrag von stringbound »

Die Eingangsfragen, genau.

F: Muss man sich da gleich auf eine "Spielweise" festlegen? Also z.B. auf Liedbegleitung oder Fingerpicking?

A: Nein muss und sollte man auch nicht.

F: Gibt es da ein bestimmtes Schema, nach dem vorgegangen wird?

A: Nein. Das ist abhängig von den Unterichtsmethoden der Musikschule oder Lehrer.

F: Wie läuft das optimalerweise ab?

A: Der Unterricht sollte an die Lerngeschwindigkeit, -Fähigkeit und das Alter des Schülers angepasst sein. Der Schüler sollte weder über- noch unterfordert werden. Es werden praktische und theoretische Kenntnisse vermittelt, das Gehör geschult und freies Spiel vermittelt.

F: Was zeichnet einen guten Lehrer aus?

A: Der Lehrer an sich sollte mit didaktischer und pädagogischer Methodik vertraut sein und den Unterricht an den lernenden anpassen und nicht umgekehrt. Ein Musiklehrer sollte viele Aspekte des musizierens kennen, seinen Schülern eine breite Basis vermitteln und sich nicht zu schade sein auf jedem Niveau zu unterrichten. Darüberhinaus sollte er persönliche Vorurteile gegen Musikstile, -arten, -sprachen usw. dem Schüler gegenüber nicht äußern und ihm seinen eigenen Zugang zur Musik ermöglichen.

So besser?
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

stringbound hat geschrieben:Sehr geehrter Herr Hoffmann, die Tabulatur hat durchaus eine Daseinsberechtigung, insbesondere wenn man, so wie ich, Musik jenseits von Klassik, Flamenco und Latin favorisiert.

In vielen Fällen findet man "minderwertige" Musik ausschließlich in Tabulaturform vor, daher empfiehlt es sich eine weniger arrogante Haltung einzunehmen und beide "Sprachen" zu erlernen.

Mehr zu wissen schadet nicht und erweitert den (musikalischen) Horizont.
Was bitte hat meine Haltung mit Arroganz oder begrenzten Horizont zu tun? Für mich gibt es keine "minderwertige" Musik, das ist auch nicht das Anliegen in SlowPickers Fragestellung.

Ich spiele selbst Flamenco und habe immer wieder Gitarristen, die autodidaktisch nach Tabs gelernt haben. Es versteht sich von selbst, dass ich die nicht erst einige Monate mit der Einführung ins Notenspiel zuschmeiße, bevor ich ihnen etwas über Flamenco vermittel. Abgesehen davon habe ich noch keinen Schüler gehabt, der Tabulaturen "lernen" musste. Das System hat bis heute jeder nach 5 Minuten geschnallt. Von einem "erweiterten Horizont" durch Tabulatur kann wohl keine Rede sein. Muss ich immer angestänkert werden, weil ich mit soliden Grundlagen und bestimmten Erfahrungen über den Tellerrand hinausgucke? Das ist wieder so eine überflüssige Plattitüde, mit der ein musikalischer Analphabet seinen begrenzten musikalischen Horzont rechtfertigen möchte. Aber bitteschön, juckt mich nicht wirklich. Durch meine klassischen TAB-Transkriptionen habe ich nicht schlecht daran verdient.

Für manche Sachen ist Tabuluatur tatsächlich einfacher. Ich denke dabei z. B. an Slide Gitarre. Trotzdem hat Tabulatur nichts mit der Sprache der Musik zu tun. Tabulatur ist bestenfalls eine Krücke, nicht mehr. Wenn das Lernen nach Tabulaturen wirklich so toll ist, dann frage ich mich, warum ich immer wieder von Tabspielern aufgesucht werde, die zum einen oft mit einer lausigen Technik kommen (beim Deppen gelernt) und musikalische Zusammenhänge verstehen möchten. Insbesondere bei Letzterem versagt die Tabulatur vollständig! Anders gesagt: Lernen nach Tabulatur verschafft einen begrenzten Horizont. Das Notensystem ist nicht schwer zu verstehen, und wenn man diese Grundlagen an der Gitarre gelernt hat, dann wird deutlich, dass Tabulaturen nicht erforderlich sind. Und ich bleibe dabei: Noten sind die Essenz der Musik. Alles andere sind Hilfsmittel, sonst nichts.
Liebe Grüße
Bernd
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Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

2 andere Gründe, die Tabulatur mit Vorsicht zu genießen:

1) Man hat im Tabulaturspiel nicht die Möglichkeit zu alternativen Fingersätzen der Greifhand. Oft wird an (klassischen) Gitarrenstücken herumgemosert, dass einem die Fingersätze nicht passen und man die Freiheit hat, eigene zu verwenden. Da die Notenschrift sich ausschließlich an der Tonhöhe orientiert, kann man die betreffenden Angaben (Saite, Lage, Greif- u. Anschlagsfinger) leicht ändern. Die Tabulatur gibt jedoch die absolute Spielposition vor. Ohne genaue Notenkenntnis des Griffbretts ist eine Änderung nicht möglich. Hier wird die Tabulatur zur Sackgasse.

2) Die von vielen favorisierten Doppelsysteme aus Noten- und Tabulaturzeile verteuern den Druck, weil mehr Papiermenge und Druckfarbe nötig ist. Ich betrachte das als eine Verschwendung von Rohstoffen, die der Umwelt abträglich ist. Abgesehen davon verteuert auch die Mehrarbeit der Tab-Erstellung erweiterte Kosten. Ich persönlich störe mich daran, wenn ich Geld für einen erweiterten Luxus bezahlen soll, den ich nicht brauche, weil ich davon keinen Nutzen habe.
Liebe Grüße
Bernd
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SlowPicker
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Beitrag von SlowPicker »

Ich sag dann mal danke für die Infos! :)

Hoffentlich stellt mich jetzt niemand als Troll hin, da ich diese Diskussion (unbeabsichtigt) entfacht habe?!

Ich halte mich jetzt jedenfalls da raus; meine Fragen wurden beantwortet und zum Rest mach ich mal einen auf Dieter N. ...

Grüße,
Markus
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Bernd C. Hoffmann: Noten sind die Essenz der Musik. Alles andere sind Hilfsmittel, sonst nichts.
Lieber Bernd, ich gebe Dir in deinen Ausführungen zum Umgang mit Tabs und Noten bestimmt zu 80% Recht. Aber der oben zitierte Satz macht mich geradezu traurig und ist schlichtweg Unsinn. Noten sind erstmal nur eine vom Menschen erfundene, die Musik sehr vereinfachende und nur unzureichende Darstellung. Man mag es vergleichen mit der Schrift, die wir nutzen um Sprache darzustellen (meist auch sehr unzureichend) und zeigen damit auch den generellen Vorteil von Noten als Kommunikationsmittel auf. Auch Noten können keine Emotion und keine Spiritualität der Musik darstellen und das sind für mich die Wesenszüge und damit die Essenz von Musik.

Nichtsdestotrotz haben leider Tabulatur und Noten ihre Limitationen, aber auch ihre Berechtigung. Man sollte da eher ein Nebeneinander propagieren als sie gegeneinander auszuschliessen. Um Musik zu spielen, zu fühlen, zu verstehen werden weder Noten oder Tabs (als Darstellungssystem) benötigt.

Ich selber spiele seit 1975 Gitarre, habe als Autodidakt mit Schulen von Teuchert (also mit Notendarstellung) etc begonnen, dann einen Schlenker über die Peter Bursche Tabulatur genommen, hin und wieder bei international anerkannten Jazz/Fingerstylern Workshops besucht, ein paar wenige Privatstunden bei den Jazz/Rockcracks im Rhein-Main Gebiet genommen um mir dann die Nächte mit dem Lesen von heftigsten Harmonielehren um die Ohren zu schlagen und dann aber doch lieber meinem Gehör und Gefühl vertrauen. In der Praxis muss zumindest ich alles nutzen, was mir das musikalische Leben vereinfacht. Noten stellen für mich einen musikalischen Fahrplan durch ein Stück Musik dar, Tabulaturen sind dann hilfreich wenn ich sehr komplexe und phrasierungsreiche Linien spielen will (für die ich aber keine Zeit zum Üben habe - also Top40 Zeugs) und Leadsheets sind halt grobe Skizzen.
Tja und oft finden alle 3 Arten Platz auf einem Blatt Papier :-) Und dann steht das sogar noch hingekritzelt...."Den ganzen Mist nochmal von vorne, aber mehr Funky mit Wah-Wah.. und lächel mal beim Spielen...."

Schöne Zeit und Musik wünscht

Rolli
Schöne Grüße, Rolli
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Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Lieber Rolli,
mr335 hat geschrieben:
Bernd C. Hoffmann: Noten sind die Essenz der Musik. Alles andere sind Hilfsmittel, sonst nichts.
Auch Noten können keine Emotion und keine Spiritualität der Musik darstellen und das sind für mich die Wesenszüge und damit die Essenz von Musik.
Hier möchte ich Dir widersprechen. Die Essenz einer Sprache ist ihr Vokabular. Auch Tabuluaturen drücken keine Emotionen aus. Wie ich schon sagte, taugt die Tabulatur fürs Zusammenspiel anderer Instrumentalisten nichts. Was Du ansprichst, ist die Wirkung der Musik, nicht die Essenz, und hängt ausschließlich vom Interpreten ab und nicht von der Art der Notation.
mr335 hat geschrieben: Nichtsdestotrotz haben leider Tabulatur und Noten ihre Limitationen, aber auch ihre Berechtigung. Man sollte da eher ein Nebeneinander propagieren als sie gegeneinander auszuschliessen.
Ich bin nicht bereit für etwas zu zahlen, das ich nicht brauche. Aber wer es braucht, der soll es sich leisten. Ich brauche es nicht.
mr335 hat geschrieben: Um Musik zu spielen, zu fühlen, zu verstehen werden weder Noten oder Tabs (als Darstellungssystem) benötigt.
Es stellt sich die Frage, was man unter "verstehen" versteht. Musikalische Zusammenhänge sind mit Tabulatur nicht verständlich darzustellen.
mr335 hat geschrieben: Ich selber spiele seit 1975 Gitarre, habe als Autodidakt mit Schulen von Teuchert (also mit Notendarstellung) etc begonnen, dann einen Schlenker über die Peter Bursche Tabulatur genommen, hin und wieder bei international anerkannten Jazz/Fingerstylern Workshops besucht, ein paar wenige Privatstunden bei den Jazz/Rockcracks im Rhein-Main Gebiet genommen um mir dann die Nächte mit dem Lesen von heftigsten Harmonielehren um die Ohren zu schlagen und dann aber doch lieber meinem Gehör und Gefühl vertrauen. In der Praxis muss zumindest ich alles nutzen, was mir das musikalische Leben vereinfacht. Noten stellen für mich einen musikalischen Fahrplan durch ein Stück Musik dar, Tabulaturen sind dann hilfreich wenn ich sehr komplexe und phrasierungsreiche Linien spielen will (für die ich aber keine Zeit zum Üben habe - also Top40 Zeugs) und Leadsheets sind halt grobe Skizzen.
Da Du Noten lesen kannst und die Gitarre kennst, kannst Du Dir aus den Bereichen schnell die geforderten Tab-Übertragungen selbst erstellen. Damit bestätigst Du meine Meinung. Tabulatur ist also lediglich ein Hilfsmittel.

Über Zweckmäßigkeit und Dienlichkeit von Tabulatur und Noten kann man geteilter Meinung sein. Wenn es ums Lernen geht, dann stelle ich unabhängige solide Grundlagen über einschränkende Hilfsmittel, die langfristig nur in die musikalische Einbahnstraße führen. Wer sich damit zufrieden gibt, der soll es haben. Mir ist das zu wenig.

Dir ebenfalls eine schöne Zeit mit viel Musik.
Liebe Grüße
Bernd
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Salve Bernd,
Die Essenz einer Sprache ist ihr Vokabular
Ich glaube Du verwechselst hier Essenz (=Wesen) mit Grundlage.
Was Du ansprichst, ist die Wirkung der Musik, nicht die Essenz, und hängt ausschließlich vom Interpreten ab und nicht von der Art der Notation.
Nööö... ich als Musikschaffender stecke ja was in die Musik, vorallem wenn ich sie komponieren. Und das ist meine Emotion als Schaffender, die dann auch vielleicht eine Wirkung auf andere hat (Was für mich aber erstmal zweitrangig ist).

Egal - von allen philosophischen Abschweifungen mal abgesehen, gebe ich Dir vollkommen recht, das Tabulatur nur ein recht unzureichendes Hilfsmittel ist. Standardnotation halt auch, aber mit mehr Möglichkeiten der Kommunikation.

Schöne Zeit,
Rolli
Schöne Grüße, Rolli
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stringbound
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Beitrag von stringbound »

Danke für die Er- und Aufklärung Bernd.

Fast jede Form der Schrift ist ein "Hilfsmittel" um Laute zu konservieren, reproduzieren und unabhängig von Raum und Zeit kommunizieren zu können, egal ob die Schrift Töne oder Worte transportiert.

Zur Essenz der Musik: die Essenz der Musik ist der Klang. Der Ton versucht dem Klang einen Wert zu geben und die Note versucht diesen Wert zu notieren.

Dogmen sind gefährlich.

Interpretationen auch.
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