Hi
Möchte mich da den Ausführungen meiner Vorredner vollinhaltlich anschließen.
Aber nicht nur die Bauart der Gitarre, sondern auch die Spieltechnik hat entscheidenden Einfluss auf den Sound. Die Djangoklampfe - eigentlich sollte man sie lieber Maccaferri (nach dem Erbauer) nennen - werden üblicherweise mit richtig dicken Picks gespielt. Knochen, Horn, Ebenholz aber auch Kokusnuss und Stein sind die angesagten Materialien. Die sind so gefräst, dass sie zwischen Daumen und erstem Finger richtig einrasten. Man hat auf diese Art natürlich eine sehr gute Kontrolle. Wenn man aber noch nicht viel Erfahrung mit Picks hat, besteht die Gefahr, dass man innerhalb kürzester Zeit die Decke zu Kleinholz schraddelt. Also Vorsicht.
Der Stil lebt zum einen von den rasanten Solis, aber ohne den typischen Ryhmus (Pompe Manouche) ist das auch alles nix. Üblicherweise werden die Gitarren mit den D-förmigen Soundholes als Rythmusgitarren verwendet, während die mit den kleinerenLöchern "Oval-Hole" häufig als Soloinstrumente zum Einsatz kommen. Zwingend ist das aber nicht.
Die von Dir verlinkten Instrumente kann ich nicht einschätzen, die hab ich noch nie gespielt. Der Preis erscheint mir aber sehr niedrig. Ich habe mir meine Ovale-Hole bei John LeVoi in Alford, GB bauen lassen.
http://www.johnlevoiguitars.co.uk/
John ist ein begandeter Gitarrenbauer und ein supernetter Typ. Ich habe ihn mal auf einer Englandreise kennengelern und konnte seine Werkstatt besuchen, in der es erstmal einen ordentliche Tee gab und wir dann den ganzen Nachmittag über Gitarren gequatscht haben.
Meine Le Voi weicht von der üblichen Ausführung insofern ab, als sie keinen Palisander, sondern einen Mahagoni-Korpus hat. Klar, dass man für so ein Modell schon einiges hinlegen muss, aber wenn Du Dich mal durch die Seiten anderer Gitarrenbauer klickst wirst Du feststellen, dass dieser Typ nicht "billig" ist.
Manche Gitarrenbauer bieten ihre Modelle mit "Soundbox" an, das soll so eine Art Resonator sein. Meine hat das nicht. John meint, des bringts nicht und ich hab ihm da einfach vertraut.
Ein Tip: Ibanez hat vor vielen Jahren mal eine Maccaferri-Reihe im Programm gehabt. Ich hab mal eine D-Hole gespielt und die war richtig gut! Wenn Dir sowas in die Finger fällt, unbedingt antesten!
Anderer Tip: Fahr auf das Django-Rheinhardt-Memorial, das jedes Jahr in Augsburg stattfindet. (Nicht jeder wird gleich nach Samois sur Seine fahren). Dort stellen viele Gitarrenbauer aus und man kann alles testen, bis zum Rolls Royce-Modell für € 20.000,--. Die Veranstaltung hat aber auch einen Frustfaktor, denn da sind wahnsinnig viele Gitarristen dies ziemlich drauf haben.
Die Django-Klampfe ist definitv was besonderes, mit der man nicht viele verschiedene Stilrichtungen machen kann. Wenn man sich aber dafür entscheidet, dann würde ich lieber in ein gutes Instrument investieren. Das Teil muss Dir liegen! Um den Stil zu erlernen und zu prüfen ob Dir die Richtung wirklich liegt, würde ich erstmal auf Deiner Cimar weiter machen. Schaff Dir den Stil drauf und dann kannst Du immer noch investieren.
Gruss
Jens