Neuanfang als "Senior"?

Für alle, die Hemmungen haben "Anfängerfragen" woanders zu stellen. Traut Euch! Vielleicht kann jemand helfen.

Moderator: RB

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klaust
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Beitrag von klaust »

H-bone hat geschrieben:Hallo Reinhard, ganz konträr zu den meisten anderen Meinungen: es geht autodidaktisch hervorragend... ich hab' die ganzen 35 Jahre, die ich spiele autodidaktisch verbracht, dem Peter Bursch sei Dank.
...
eigentlich würde ich das für mich ja auch so sehen...wenn ich 35 Jahre jünger wäre...
Damals hatten wir Schule, Studium, viel Zeit, haben rumgehangen und hatten die Klampfe immer dabei (ich leider nicht...) usw. usw... Da hat sich das dann schön langsam entwickelt im_Lauf_der_Jahre.....
Jetzt bin ich fast fünfzig, habe gottseidank noch Arbeit, gehe morgens um sieben aus dem Haus und komme abends um sechs heim, wann soll ich da denn meine Begeisterung fürs Gitarrespielen füttern, geschweige denn zu einem Ergebnis kommen, dass mich einigermassen befriedigt (vorausgesetzt man ist kein musikalischer Überflieger so wie ich...)? Da nehme ich die Autorität (!?) eines Lehrers doch gerne in Kauf, um gezielter in die Gänge zu kommen.

Autodidaktisch Lernen ist Klasse, habe ich beruflich auch immer vorgezogen, weil imho das Ergebnis nachhaltiger ist wie ich meine.
Aber - in unserem Fall hier - unter Berücksichtigung des Alters und dem was man vielleicht noch gerne können möchte.....naja...
Rumdoktern und meinen Stil finden kann ich dann noch versuchen, wenn ich das Rüstzeug habe, dafür ist mir die Zeit jetzt zu schade.

jm2c
klaus
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Treehugger
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Beitrag von Treehugger »

OldPicker hat geschrieben: ...
Ich meine, dass es nicht schaden kann, einmal bei einem VHS-Kurs herein zu schnuppern. Zumindest lernt man Leute kennen ...
Gerade diese Gruppendynamik kann manchmal Wunder bewirken.
Wenn man die richtigen Leute trifft, mit denen man zusammen üben und spielen kann, macht es doppelt so viel Spaß und motiviert enorm.
Cheers,

Treehugger

Keep busy folks, 'cause no dog ever p*ssed against a moving car ... ;-)
knasterbax

Beitrag von knasterbax »

Hi ,

mein Senf dazu :
ob Du einen Lehrer brauchst oder nicht , hängt sicher auch von Deinem Anspruch ab . Man kann ja auch glücklich sein beim Spielen , ohne Perfektionismus anzustreben .
Vielleicht wären Lernvideos oder DVDs das Richtige?
Ich selbst habe einen Haufen Geld sinnlos für Lehrer rausgeschmissen und ärgere mich darüber .
Das Einzige , was die mir beigebracht haben (als Kind) sind die Sachen , die man als Erwachsener auch selber kapiert (gleichmäßig zählen und so),
alles Wesentliche hab ich irgendwie selber herausfinden müssen .
Aus Interesse an der Materie bin ich zum Unterricht gegangen , aber die Lehrer (acht) hatten alle bis auf den ersten subtil fiese Verhaltensweisen .
Viele Spitzengitarristen sind Autodidakten .

Viel Erfolg !
Knasterbax
Beberich

Beitrag von Beberich »

Hallo Reinhard, herzlich willkommen!
Ich habe mit 49 angefangen, wollte einfach nur so zu Entspannung Liedbegleitung spielen. Peter Bursch, e-media Gitarrenschule, Bernd Brümmer, Ulli Börgershausen haben es geschafft das ich heute derart von der Gitarre begeistert bin und über mein ursprüngliches Ziel hinausgeschossen bin. Einen Lehrer hätte ich damals nie genommen, obwohl ich heute darüber nachdenke!

Gruß,
Beberich
jo
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Beitrag von jo »

Hallo Reinhard, ebenfalls herzlich willkommen!

Ich glaube nicht, dass es einen Königsweg zum Gitarrenspiel gibt, mit oder ohne Lehrer, ausser den einen, dass man das lernt, was man spielen will.
Wichtig ist einfach nur, dass man ab und zu über seinen Tellerrand schaut, sich mal vor anderen hören läßt und nicht nur in Gitarrenforen dumme Fragen stellt, wenn sie keiner Deiner Bekannten beantworten kann. Außerdem ist der eine oder andere workshop sicher nicht fehl am Platze.

Zu Deinen Fragen:
Frage: Muß ich schon am Anfang Noten- und Harmonielehre lernen, kann man das mit etwas Fortschritt beginnen.
Antwort: Es geht auch ohne Noten- und Harmonielehre, nützlich sind Tabulaturkenntnisse.

Frage: Welche Gitarrenschule könnt Ihr empfehlen, wäre Peter Bursch was für mich?
Antwort: Warum nicht? Viele hier im Forum haben mit ihm angefangen.

Frage: Wie wichtig ist eine gute Gitarre für einen Anfänger?
Antwort: Wenn Du's Dir leisten kannst, sollte schon eine gute Gitarre her. Je besser die Gitarre, desto mehr gefällt einem selber, was man spielt, es klingt besser etc. Das muss man abwägen gegen den Einsatz, den man bereit ist einzusetzen. Das Mindeste sollte sein, dass man seine Gitarre, so vorhanden, mal zum Gitarrenbauer bringt, der einem die Saitenlage sauber einstellt, mal nach dem Zustand der Bundierung schaut etc.
Ich natürlich muss zugeben, dass ich schon den einen oder anderen Gitarristen gesehen habe, der irgendeine alte, abgespielte Sperrholzklampfe zum Klingen gebracht hat, dass einem die Ohren abfielen....

Gruß
Jo
Reinhard
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Beitrag von Reinhard »

Hätte nicht gedacht, das sich so viele gestandene Musiker auf meine Probleme einlassen. Vielen Dank!
Es ist offenbar so wie immer: Man muß seinen eigenen Weg finden. Ich werde wohl mit einem Buch anfangen, und den Kontakt zu einem versierten Techniker suchen, der mich korrigiert.

Längfristige Bindungen wie VHS ö.ä. will ich momentan nicht eingehen, vielleicht finde ich im Frühjahr doch noch Arbeit, und dann muß ich bei guter Auftragslage auch oft länger machen.

Ich werde Euch, vielleicht in einem halben Jahr, über meinen Stand berichten.

Viele Grüße an das Forum.
Reinhard
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klaust
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Beitrag von klaust »

Reinhard hat geschrieben:...vielleicht finde ich im Frühjahr doch noch Arbeit, und dann muß ich bei guter Auftragslage auch oft länger machen.
dabei wünsche ich dir auf alle Fälle ganz viel Glück!
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Reinhard hat geschrieben:Hätte nicht gedacht, das sich so viele gestandene Musiker auf meine Probleme einlassen.
SO ISSET - hier nun mal. ;-)
Man muß seinen eigenen Weg finden.
Genau!
Ich werde wohl mit einem Buch anfangen ...
Aber GENAU DAS würde ich persönlich noch einmal überdenken!
Wenn ich noch einmal die Chance hätte, würde ich ...
1. mit einem "Coach" beginnen, und erst dann wieder die Bücher von Peter B. weiterbearbeiten.

jm2c
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"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur zu selten dazu."
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Admin
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Beitrag von Admin »

Es kommt wahrscheinlich auch darauf an, welche Sorte "Lern-Typus" man ist. Es gibt ausgesprochene Autodidakten (ich zähle mich dazu, ich hatte auch keinen Lehrer, wenn man einmal von meinem damaligen Schulfreund absieht, der mir E-Dur und A-Moll an einem Nachmittag zeigte und dann auch noch meinte, ich könne seine Framus erst einmal eine Weile ausleihen.

Da mein einziges Lehrwerk in Schriftform für ein halbes Jahr "1000 Griffe für die Schlag-Gitarre" war und danach einige Jahre nichts schriftliches kam, habe ich mich im Nachspielen der Musikaufnahmen geübt, die mir gefielen. Das waren damals Bob Dylan, Crosby Stills Nash & Young, Hannes Wader, Werner Lämmerhirt, Yes, Donovan Leitch, Beatles. So habe ich mich ohne große Überlgungen mit dem befaßt, was mir Spaß machte. Nun soll es aber auch Leute geben, die eher sehen müssen, wie etwas gespielt wird und bei denen der eine oder andere mündlich gegebene Tip sehr hilfreich ist. Das wäre dann womöglich eher der für den Unterricht geeignete Typ. Ich will auch nicht ausschließen, daß ich einige Zeit gespart und mehr gelernt hätte, wenn ich einen Lehrer gehabt hätte. Aber wer weiß das schon, inzwischen ist es zu spät, das noch zu überprüfen.

Jedenfalls spricht eigentlich nichts dagegen, es erst einmal auf eigene Faust zu versuchen. An die Fehler, die man sich angewöhnen könnte, vermag ich nicht recht zu glauben, was sollte das denn sein ? Das Meiden der klassischen Haltung und des klassischen Anschlags vielleicht ? Ich kenne kaum einen Stahlsaiten-Spieler, der in dieser Körperhaltung spielt. Apoyando und ........... dingens...... wie hieß der andere Anschlag doch gleich ..... sind vielen, die Stahlsaitengitarre Spielen, Fremdwörter geblieben.
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Admin hat geschrieben:Apoyando und ........... dingens...... wie hieß der andere Anschlag doch gleich ..... sind vielen, die Stahlsaitengitarre Spielen, Fremdwörter geblieben.
Apo kenn' ick ooch... dat war doch det mit de Rudi und de Fritz... neee, nich' DER Teufel von den Gelbfüsslern... und der Rauch-Haus-Song war vielleicht was von geil... aber wer zur Hölle ist Yando ????
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V.H.
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Beitrag von V.H. »

Hallo, man ist nie zu alt, bin auch 52 und versuche mich am Picken
(mehr oder weniger).

@RB : meinst du dieses Werk, schon vergriffen...
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Beitrag von Admin »

Nein, es hieß, wie ich inzwischen ermittelt habe "700 Griffe für die Schlaggitarre", ist 1961 erschienen und sieht so aus:

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Das ist sozusagen der "Ur-Bursch", wenn man so will. 700 Griffe und den Rest muß man halt raushören.
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Kann ich nur empfehlen, die 700 Griffe..., aber da stehen halt auch wirklich nur die Griffe drin, sonst nüscht...
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
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Saitenheimer
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Beitrag von Saitenheimer »

Admin hat geschrieben:Es kommt wahrscheinlich auch darauf an, welche Sorte "Lern-Typus" man ist. Es gibt ausgesprochene Autodidakten (ich zähle mich dazu, ich hatte auch keinen Lehrer, wenn man einmal von meinem damaligen Schulfreund absieht, der mir E-Dur und A-Moll an einem Nachmittag zeigte und dann auch noch meinte, ich könne seine Framus erst einmal eine Weile ausleihen.
Mir ging´s doch ähnlich.
Mein Bruder hatte schon ewig gespielt und ich wollt´s dann auch mal ausprobieren. Dann hat er mir ein Liederbuch von Cat Stevens in die hand gedrückt und gemeint ich solle alles nachspielen, was ich daraus kenne.
Weiter gings dann mit diesen kleinen Büchlein. Liederkarren und wie die alle hießen. Das war einfach.
Ich hab ja schon mal geschrieben, dass ich dann letztes Jahr Unterricht nehmen wollte und der Gitarrenlehrer mir abgeraten hat. Begründung war, dass ich damit mehr kaputt mach, als dass es mir noch bringen würde.
Vielleicht sollte man am Anfang zweigleisig fahren. Einerseits Unterricht nehmen und auf der anderen Seite aber genug Raum lassen, um auch das zu spielen, was einem richtig Spaß macht.

Stefan
micha
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Beitrag von micha »

Admin hat geschrieben:An die Fehler, die man sich angewöhnen könnte, vermag ich nicht recht zu glauben, was sollte das denn sein ? Das Meiden der klassischen Haltung und des klassischen Anschlags vielleicht ?
Das sind Kleinigkeiten in Bezug auf die "richtige" (oder besser: greiftechnisch optimalere) Arm- und Handhaltung.
Wie oft habe ich sog. Autodidakten gesehen, die mit an den Körper gepressten linken Ellenbogen, den Unterarm so halb schräg nach aussen gestreckt, irgendwie mit Müh' und Not noch 'nen Akkord aufs Griffbrett gezimmert haben. Wenn Du Dir mal sowas angewöhnt hast, isses erstmal Essig mit komplizierteren Dingen. Vor solcherlei schrägen Gymnastikübungen wird zwar in den Anfängerbüchern ab und an auch mal gewarnt, aber das (und auch noch anderes) als Anfänger bewusst zu vermeiden, dürfte schwer fallen.
Diesbezüglich ist es am Anfang angeraten, einen Gitarristen um Rat/Überprüfung/Belehrung zu fragen, der um derlei Problemchen bescheid weiss und korrigierend eingreifen kann.
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