...ich muss mal kurz stören!

Für alle, die Hemmungen haben "Anfängerfragen" woanders zu stellen. Traut Euch! Vielleicht kann jemand helfen.

Moderator: RB

Electro Dan
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...ich muss mal kurz stören!

Beitrag von Electro Dan »

Hallo,
nachdem ich immer wieder mal hier mit gelesen habe, aber tendenziell der Ansicht war, hier nichts "verloren zu haben" (fest gemacht an meinen Fähigkeiten an der Akustischen) hätte ich doch nun mal (weiter unten) eine Frage:
Bislang dachte ich immer, Akustik ist nichts für mich, weil völlig talentfrei. Also habe ich die letzten ca. 20 Jahre "Lärm mit der Elektrischen" gemacht.
Ob es am Alter liegt, weiß ich nicht, aber ich verspüre immer mehr das Bedürfnis, stromlos zu spielen. Westerngitarren hatte ich immer wieder mal und seit ungefähr 5 Jahren eine sehr sehr günstige Hohner aus dieser Ebony-Serie, die es vor geschätzten 6-8 Jahren mal gab. Weil ich es nicht besser weiß, finde ich den Sound sogar nicht mal übel ;-)
ABER: da ich mir fest vorgenommen habe, das Zupfen mit den Fingern zu lernen und auch schon fleißig übe, kommt es mir so vor, als würde ich mich wohler fühlen, wenn das Griffbrett im Bereich des Sattels breiter wäre (meine hat dort 43mm).
Konzertgitarren mit 52mm habe ich auch schon getestet (wegen der Breite). Das ist mir aber dann doch zu breit.
Jetzt habe ich, da ich ja eine andere Westerngitarre suche, eine Stanford aus der 46er Serie übers internet gesichtet. Das könnte, auch wenn es "nur" 3mm sind, aber dennoch ein anderes Spielgefühl geben.

Nun endlich zur Frage:

Kennt jemand diese Stanford Gitarren und liege ich mit meiner Vermutung richtig, dass diese 3mm mehr ausmachen, als man erst einmal glauben möchte?
Ich habe gesehen, dass es da sowohl Dreadnought als auch Grand Auditorium gibt, wobei mir nicht klar ist, was dort klanglich den Unterschied macht.
Das man in dem Preisbereich (um 400,-) keine Klangwunder erwarten darf, ist mir völlig klar (ist ja bei den elektrischen auch oftmals nicht anders). Nur möchte ich nicht gleich in den 4-stelligen Bereich gehen, da ich ja nicht einmal weiß, ob ich mein Vorhaben tatsächlich durchziehe (obwohl die Freude "am Neuen" derzeit stetig steigt)

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand ein paar Zeilen dazu schreiben könnte!!! Egal wie viel, es dürfte in jedem Fall hilfreich sein, da ich wirklich überhaupt keine Ahnung von Westerngitarren habe.

Und zum Schluss:
Der überaus nette Kollege Roland Kalus hat maßgeblich Schuld an dieser, meiner Entwicklung!!!
Roland: Danke dafür! Deine CD und yt-clips haben´s ausgelöst...

Viele Grüße und danke im Voraus
frank
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RB
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Beitrag von RB »

3 mm sind durchaus deutlich sprübar.

Stanford war einmal die Marke, unter der die anerkannt guten Gitarren des tschechischen Herstellers Furch in Deutschland und Europa vertrieben worden sind. Da die Marke nicht ihm, sondern dem Vertriebsunternehmen gehört und die sich geschäftlich nach meiner Kenntnis getrennt haben, wird unter Stanford heute asiatische Ware verkauft, so weit ich weiß. Das muß nicht schlecht sein, bedeutet nur in gewundenen Worten, daß ich über die Eigenheiten der Instrumente nichts weiß.

Die Dreadnought ist größer, als die OM und sollte demzufolge tendentiell lauter und bassbetonter sein, die OM vielleicht etwas süßlicher und weniger bassig klingen.
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Hallo elektrischer Daniel,

erstmal herzlich willkommen in der Anstalt :-) , gut dass Du Dich von der dunklen Seite der Macht abwendest ;-)

Also zur Griffbrettbreite wurde sich hier schon der Mund fusselig geschrieben: hier einige Fäden:
http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... 30&start=0
http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... 77&start=0
hier speziell zur 48er Breite:
http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... rettbreite

Ich selbst habe mich Jahrzehnte lang gequält mit einem knapp 40mm breiten äh schmalem Brett und bin dann auf 48er umgestiegen. Ich glaube ein Großteil der Spieler hier kommt auch mit 46er Brett klar.

Mein Vorschlag - ausprobieren. Letztendlich kann man das nicht online ohne Gitarre in der Hand für sich feststellen welche Breite einem passt. Ich bin halt mal in einen Laden gefahren und habe einfach unter dem Aspekt Griffbrettbreite alles durchgespielt, was da war - unter anderem eine Lakewood Bariton mit 48er Brett und dann für mich entscheiden 48 ist OK , dann bin ich hier im Forum fündig geworden mit einer gebrauchten Lakewood. Inzwischen habe ich ein Larrivee, ebenfalls mit 48er Brett.
Viele Grüße

ralphus
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Rumble
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Beitrag von Rumble »

Herzlich willkommen,

ich bin auch einer der elektrisch verwir...äh´verirrten hier. Was ich hier (und durch eigene Erfahrungen) gelernt habe ist z.B. das es nicht "nur" um die Halsbreite geht. Das Halsprofil oder der Abstand der Seiten zu einander sind auch nicht ohne Wirkung. Nach einigen sinnlosen Käufen und Verkäufen bin ich dann losgezogen und habe mich quer durch einen gut sortierten Laden gespielt. Die Gitarre, die ich kaufte hatte "gefühlt" einen sehr viel breiteren Hals als andere, die ich ebenfalls in der Hand hatte.

Dachte ich zumindest.... ;-) In Wahrheit war es gar nich so dramatisch mehr. Trotzdem fühlte (und fühlt) es sich jetzt für mich richtig an. Was auch ernüchternd war ist der Umstand, das ich jetzt mit einer Gitarre mit tatsächlich knapp 3 mm geringerer auch kaum noch Stress habe. Der Unterschied ist spürbar, aber es macht mir weniger Schwierigkeiten. Vielleicht ist das doch auch ein wenig eine Frage der Übung und/oder Gewöhnung.

Allerdings hatte ich zuvor eher Nylons in der Hand und vielleicht empfand den Unterschied deswegen so stark.

Fazit: Wie fast immer...so viel wie möglich ausprobieren. Vieleicht auch mal eine für mehrere Wochen von einem netten Freund leihen. Ach ja...und natürlich mehr Geduld aufbringen als ich. Das hätte mir doch einige Euros gespart.

Viel Erfolg bei der Suche!

Rumble
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Rumble
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Beitrag von Rumble »

Ach ja...fast vergessen. Bei mir ist es eine Furch geworden. Stanfords hatte ich noch nicht in den Fingern.

Ich spiele sie heute genau so gern wie meine "Stromgitarren". Wenn auch leider noch nicht vergleichbar gut. Na ja...vielleicht fast genau so gern. ;-) Aber wer weiß ob sich das nicht auch noch ändert?
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Electro Dan
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Beitrag von Electro Dan »

Potzblitz, das ging aber schnell!!!!!

Vielen Dank für die ausführlichen und netten Antworten!

Ein Problem ist sicher, dass das von mir genannten Modell bzw. Gitarren dieses Herstellers leider hier auf dem Lande nicht zu bekommen sind.
Es gibt hier meines Wissens keine Läden mit einer entsprechenden Akustik-Abteilung. Der nächste wäre wohl Köln Musicstore - leider ist mir der Laden ehrlich gesagt nicht soo sympathisch. Das basiert allerdings auf Erfahrungen, die schon sehr lange zurück liegen. Da gab´s seiner Zeit sehr seltsame Mitarbeiter...

@ralphus: Dunkle Seite der Macht ist gut :lol:
Ob ich wohl an dem Versuch, ein Archiv mit entsprechenden Infos zu finden, gescheitert bin?! Danke für die Hinweise. Da lese ich gleich mal rein.

@Rumble: Halsform ist natürlich immer auch mit entscheidend, wie gut oder eben weniger gut sich ein Hals anfühlt. Die Erfahrung habe ich schon reichlich mit E-Gitarren gemacht. Meist lag mir ein kräftigerer Hals mehr - wenn er nicht zu viel "Schultern" hat. Das hat sich aber mit den Jahren alles etwas relativiert. Jetzt habe ich von sehr dünn bis Baseballschläger alles dabei und es funktioniert.
Probieren ist natürlich immer besser, wobei ich mich tatsächlich auch gerne etwas davor drücken möchte, in einem Laden auf akustischen herum zu "stümpern". Ich mag es nach gut 20 Jahren ja noch nicht mal besonders, elektrische im Laden anzutesten. Da fehlt mir auch immer die Ruhe. Aber für eine grobe Vorauswahl wäre das wohl schon die sinnvollste Variante.
Die Lakewood sehen schon sehr schick aus. Besonders wenn sie schlicht gehalten sind.

Schon merkwürdig: noch vor gar nicht allzu langer Zeit lief mir das Wasser beim Anblick einer Goldtop oder Junior im Munde zusammen. Mittlerweile schau ich mir schon richtig gerne schöne Bilder von akustischen an und kann mich alleine schon an den vielen schönen Formen erfreuen, ohne dass ich sie überhaupt hören muss...

Viele Grüße und nochmals danke!
frank
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RB
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Beitrag von RB »

Denke immer daran, was passiert, wenn der Supervulkan ausbricht oder ein mittelgroßer Asteroid einschlägt und die Zivilisation zusammenbricht. Dann mußt Du ohne Strom Musik machen können. Damit ist doch schon alles Notwendige festgestellt, oder ?
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Hallo Frank,

ich habe kürzlich spontan eine Stanford Dread mit 46er Hals gekauft und in einem
anderen Faden darüber berichtet: Stanford 46 D3-SO ECW.
Zuletzt geändert von bookwood am Mi Mär 06, 2013 11:44 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
von
Ralf
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Angorapython
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Beitrag von Angorapython »

Obwohl ich es für einen Fehler halte, die E- Gitarren lastige Musik ab nun nur noch Heino zu überlassen, herzlich willkommen!
FCK-NZS
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Rumble
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Beitrag von Rumble »

Schau doch mal bei Bayer's-Musik in Köln vorbei. Am besten an einem Wochentag. Ruhige Atmosphäre, sehr nette und kompetente Jungs, die einen auch absolut in Ruhe lassen, wenn man das möchte.
Auch recht flexibel, wenn es darum geht vielleicht etwas in Zahlung zu nehmen. Es gibt auch noch eine Filiale in Bochum.

Ich daddel auch nicht gern auf irgendwelchen Gitarren im Laden rum, wenn mir alle möglichen Leute auf die Finger schauen. Aber was solls. Muss halt sein. ;-)

Liebe Grüße

Rumble
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scifi
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Re: ...ich muss mal kurz stören!

Beitrag von scifi »

Electro Dan hat geschrieben: Jetzt habe ich, da ich ja eine andere Westerngitarre suche, eine Stanford aus der 46er Serie übers internet gesichtet. Das könnte, auch wenn es "nur" 3mm sind, aber dennoch ein anderes Spielgefühl geben.

Nun endlich zur Frage:

Kennt jemand diese Stanford Gitarren und liege ich mit meiner Vermutung richtig, dass diese 3mm mehr ausmachen, als man erst einmal glauben möchte?
Ich habe gesehen, dass es da sowohl Dreadnought als auch Grand Auditorium gibt, wobei mir nicht klar ist, was dort klanglich den Unterschied macht.
Das man in dem Preisbereich (um 400,-) keine Klangwunder erwarten darf, ist mir völlig klar (ist ja bei den elektrischen auch oftmals nicht anders). Nur möchte ich nicht gleich in den 4-stelligen Bereich gehen, da ich ja nicht einmal weiß, ob ich mein Vorhaben tatsächlich durchziehe (obwohl die Freude "am Neuen" derzeit stetig steigt)
Moin,

ich habe eine Stanford 46er (Das GA-Model mit Fichtendecke).
Der Hals ist schon ein mächtiger Knüppel und erinnert mich stark an die 46mm-Hälse von Lakewood bzw. der Hals der Stanford ist sogar noch fetter. Da ich aber genau auf solche Hälse "eingeschossen" bin, hat die Stanford alle Vergleichsmodell in der Preisklasse ausgeschlossen, die ich finden konnte. Platzprobleme habe ich hier nicht mehr auf dem Griffbrett ;-)

Zur Gitarre selber: tja, ist sicher keine Wunderwerk der Klangkultur aber für die Preisklasse recht sauber verarbeitet, oktavrein, sehr gut bespielbar (ganz erstaunlich gutes Setup hat meine!), recht laut und wirkt sehr robust (was mir für den zugedachten Einsatzzweck wichtig war). Der Klang ist "OK". Ich habe die Gitarre aber erst seit kurzem und die Fichtendecke hat sich schon merklich entwickelt. Mal sehen wie die in einem halben Jahr klingt (soooo viel wird da sicher nicht passieren). Vielleicht schicke ich sie dann doch noch mal hoffnungsvoll zur Klangoptimierung/Löffeln zu Deerbridge. Der Hals ist auf jeden Fall irre steif und die Klampfe hat ein heftiges Sustain.

Ich hatte auch mal in Mannheim die Dread-Version angespielt, aber ich kann mich nicht mehr erinnern wie die klang. Vermutlich etwas ausgeprägtere Höhen und Bässe bzw. weniger Mitten. Mir gefallen Dreads zwar für das Plektrumspiel und Strumming insgesamt vom Klang her besser als GAs aber die GAs sind meiner Meinung nach einfach flexibler, wenn ich auch Picking machen will.

Ach ja - die Mechaniken sind bei meiner kompletter Mist. Völliger Billigdreck. Die will ich demnächst durch günstige Kluson austauschen. Und der Pickup ist eben ein Piezo, was ich grundsätzlich nicht mag. Aber der eingebaute Preamp hat ordentlich Dampf!

Wegen ihrem "Klang" alleine würde ich diese Gitarre nicht kaufen. Da finde ich in der Preisklasse Gitarren die mir besser gefallen (insb. Yamaha). Aber mit so einem dicken Hals ist die Auswahl halt minimal.

Hoffe ich konnte helfen.

Grüße
scifi
Electro Dan
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Danke!!!

Beitrag von Electro Dan »

Nochmals danke für die Hilfen!

Jetzt habe ich schon viel nachgelesen und bin froh, hier mal nachgefragt zu haben!!!

@scifi: "dicker Knüppel" klingt generell nicht verkehrt - ich mag so etwas ja auch!!! Habe eine Junior, deren Hals wahrlich "mächtig" ist!! Mechaniken, so denke ich, dürften kein wirkliches Problem darstellen. Irgendwie muss der Preis ja auch zustande kommen! Bei meiner Junior habe ich auch schon einen Satz "durch". Wenn der Rest Spass macht, ist ein Tausch zu verkraften.
PU ist für mich nicht interessant/zu vernachlässigen, da ich einfach nur zu hause für mich spielen möchte.

@Rumble: Beyer´s Music kenne ich nur aus grauer Vorzeit. Allerdings noch nicht in Köln. Das wäre sogar noch näher als Bochum.

@Angorapython: ich habe der elektrifizierten Musik noch nicht abgeschworen - ich möchte nur einfach auch mal "leiser sein können" :-)

@bookwood: Danke, habe es gelesen und es klingt schon mal sehr gut!

Viele Grüße
frank
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Im Kölner Musicstore habe ich vor ein paar Wochen auch eine Stanford GA aus der
46er Serie probiert. Die hatte (wie meine Dread) ebenfalls ein sehr komfortables Setup.

Zu den Mechaniken habe ich hier noch was ergänzt.
Gruß
von
Ralf
Electro Dan
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...kurze Rückmeldung...

Beitrag von Electro Dan »

Hallo nochmals!
...und Danke nochmal für die netten Auskünfte.
Entgegen meinem Vorhaben ist es mir nicht gelungen, über meinen Schatten zu springen und ein Fachgeschäft aufzusuchen, um dort vor Ort zu testen (ich hatte es befürchtet...)

Ich habe also den Weg gewählt, der zwar einfach, aber sicher eher (und auch zurecht) umstritten ist: "Bestellung"!
Es war zunächst eine Stanford 46. Optisch ein schönes Teil, der Hals fühlte sich sehr gut und massig an.
ABER: im Inneren flog der lose 9-Volt-Block herum :shock:
Leider war dieser Befestigungsadapter noch oben auf den Polen - das Kabel also abgerissen.
Und das hat mich richtig stutzig gemacht:
Der Sattel war zwar spürbar breiter als bei meiner Hohner, die Saitenabstände von E zu e jedoch keinen Milimeter weiter als bei meiner.
Welchen Sinn soll das machen, dass man am Griffbrettrand einfach nur mehr Holz übrig hat???
Das hatte ich mir anders vorgestellt und das Testen hat keine 20 min. gedauert. Verpackt und wieder zurück.

Und dann stolperte ich über das Video von Peter Finger, der eine DUKE vorstellt.

Geworden ist es nun eine Duke - ohne Cutaway, ohne PU, in Dreadnought- Form und komplett massiv.
Mein erster Eindruck: Wow, wirklich hervorragend verarbeitet. Der Lack auf der Decke muss sehr dünn sein, denn die Maserung tritt noch deutlich hervor, wenn man sie gegen das Licht hält.
Die Gitarre ist sehr leicht, einzig diese Verzierung der Rosette hätte ich nicht haben müssen. Es sieht aus wie Abalone (ist aber glaube ich irgend ein Fake-Material). Ich habe es lieber schlichter.
Der Hals ist nicht zu dünn und wunderbar geformt. Der Sattel ist knapp unter 45mm. Dennoch spüre ich den Unterschied zur H. recht deutlich.

Klang:
Ich kann ja nur mit meiner Hohner vergleichen und feststellen, dass die Duke zunächst etwas leiser ist.
Dafür klingt sie insgesamt viel ausgewogener/brillianter.
Gerade bei Akkorden in höheren Lagen klingt sie so viel besser als meine Hohner. Die Akkorde dort klangen nicht sehr gut. In den ersten paar Bünden (für Lagerfeuer-Zwecke) allerdings finde ich sie immer noch prima.
Auch single-notes haben eine völlig andere Klangkultur/-güte. Es klingt eigentlich so, wie ich es mir vorstelle und irgendwie viel mehr nach "richtiger Gitarre", als bei der anderen. Ich bin wirklich richtig begeistert von dem Teil und hätte für den Preis keine Gitarre erwartet, die so gar keinen Anlass zum Mäkeln gibt.
Ich habe sie jetzt seit knapp 1 Woche und freue mich wie blöde, wenn ich sie aus dem Koffer hole. Selbst das stumpfe Üben von Zupfmustern mit Metronom macht Spaß!!!

Der Koffer: sieht von außen gut aus, verbreitet nach dem Öffnen jedoch einen unerfreulichen Duft. Das kenne ich so von günstigen Koffern für E-Gitarren.
Es geht nichts über den (sicher irgendwie parfümierten) Duft eines Gibson Koffers. Wenn die Dinger größer wären, würde ich darin nächtigen und schnüffeln :lol:

Ich frage mich allerdings, ob ich sie trotzdem besser im Koffer aufbewahre, da ich temporär eine Frostbeuele bin und mitunter deftig heizen muss. Am besten besorge ich mir mal ein Hygrometer für die Wohnung.

So weit in Kürze.

Viele Grüße
f.
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Es stimmt, das Saitenspacing bei der Stanford ist nicht optimal, da ist noch Luft bzw. Holz.
Ich werde mir daher bei Gelegenheit einen neuen Obersattel mit anderen Kerbmaßen
anfertigen lassen.

Viel Spaß mit der Duke. :)
Gruß
von
Ralf
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