Daumenhaltung

Für alle, die Hemmungen haben "Anfängerfragen" woanders zu stellen. Traut Euch! Vielleicht kann jemand helfen.

Moderator: RB

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scifi
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Beitrag von scifi »

Liederbolt hat geschrieben:Ein gekehltes Griffbrett war ja zu dieser Zeit Mode... ...aber das hab ich ja noch nie gesehen - extra Mulden für den Daumengriff in den ersten 3 Bünden einer Laute (Hauser, 1913):

http://cdn03.trixum.de/upload2/172000/1 ... 79f0ad.jpg

http://cdn03.trixum.de/upload2/172000/1 ... ee06da.jpg
Echt nicht blöd - aber mir fehlt spontan der Mut die Holzfeile aus dem Werkzeugkasten zu holen und selber Hand anzulegen ;-)

Ich habe ja von klassischer Gitarre und Nylons keine Ahnung, aber ich frage mich, ob man mit der klassischen Schulbuchhaltung auf einer Stahlsaitenklampfe mit 12e Saiten überhaupt noch genug Druck aufbauen kann über 2-3 Stunden Spieltzeit hinweg? OK, man kann den Arm quasi als Pendel nehmen und dadurch Zug aufbauen (Trick den ich von jafko gelernt habe), aber das hilft finde ich bisher auch nur recht eingeschränkt, wenn es länger zur Sache geht. Hat da jemand persönliche Erfahrung?
rwe
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Beitrag von rwe »

... hängt eher von der Form des Instruments ab. 'Ne Dread wirst Du nie so halten, bei der alten Levin WR 34 (eine Steelstring mit "Klassik-Korpus") oder meiner kleinen, recht runden Gurian S2 geht das, bei der zwar auch runden, aber größeren Gurian JR macht's Probleme.
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string
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Beitrag von string »

Spieltechnische Anleitungen - wie Sitzposition, Haltung der rechten Hand etc. - begünstigen natürlich "in der Regel" die Enwicklung des Gitarristen
und ersparen somit gerade dem Anfänger viel Frust.
Es gibt aber eine Menge Beispiele von Gitarristen, die abweichend von gitarrepäpstlichen Dogmen
ein weitaus höheres Level erreicht haben als mancher Lehr-MEISTER.
Somit begegne ich allzu sturen Vorgaben und Weisungen
relativ tolerant, denn es spricht alleine der erzeugte Ton und das Spiel insgesamt für sich.
Liege ich da falsch??
________________________________
"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
rwe
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Beitrag von rwe »

string hat geschrieben: Somit begegne ich allzu sturen Vorgaben und Weisungen
relativ tolerant, denn es spricht alleine der erzeugte Ton und das Spiel insgesamt für sich.
Liege ich da falsch??
Nö, aber die Tatsache, dass es immer wieder mal tolle Autodidakten gibt oder Leute, die - aus welchen Gründen auch immer, Ignoranz oder Freak-Show - mit anderen Haltungen tolle Ergebnisse erreichen, spricht ja auch nicht dagegen, dass für vielleicht 90% (oder 80) aller Leute die "Lehrhaltung" bei der Nylonstring zu vergleichsweise besten Ergebnissen führt. Das ist ein wesentlcher Sinn von Didaktik.

Nachtrag: Das kann sich natürlich auch wandeln. Die Torres-Maße sind seit ca. 120 Jahren "genormt", die Dreads gibt's auch schon seit einem 3/4-Jahrhundert, die Menschen sind aber in den letzten 100 Jahren deutlich größer geworden. Und im Gitarrenorchester sehe ich kaum noch Fußbänke, dafür immer mehr Stützen.
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Paradise
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Beitrag von Paradise »

scifi hat geschrieben:
Ich habe ja von klassischer Gitarre und Nylons keine Ahnung, aber ich frage mich, ob man mit der klassischen Schulbuchhaltung auf einer Stahlsaitenklampfe mit 12e Saiten überhaupt noch genug Druck aufbauen kann über 2-3 Stunden Spieltzeit hinweg? OK, man kann den Arm quasi als Pendel nehmen und dadurch Zug aufbauen (Trick den ich von jafko gelernt habe), aber das hilft finde ich bisher auch nur recht eingeschränkt, wenn es länger zur Sache geht. Hat da jemand persönliche Erfahrung?
Ja, habe ich. Ich habe mal eine Zeit lang Straßenmusik, zusammen mit
Geige und Kontrabass, gemacht.
Die klassische Daumenhaltung habe ich beibehalten. Mit taten nach 2-3
Stunden spielen keine Gelenke oder Muskeln weh, sondern nur die
Fingerkuppen der Greifhand.

L.G. Simone
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Denken ist allen erlaubt, vielen bleibt es erspart.
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