Noten lernen ?!

Für alle, die Hemmungen haben "Anfängerfragen" woanders zu stellen. Traut Euch! Vielleicht kann jemand helfen.

Moderator: RB

Harald H. Morton
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Beitrag von Harald H. Morton »

Hallo Holger,

klingt logisch. Ist das System in dieser Form selber zu gestalten oder gibt es dafür Literatur?

Beste Grüße

Harald
Pitti
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Beitrag von Pitti »

Normalerweise gehen Instrument lernen und Noten lernen Hand in Hand. Einfach ein halbes Jahr (bringt's Spass noch besser länger) Gitarrenunterricht nehmen. Dann erlernt man (bei entsprechenden Fleiss) alle wichtigen Grundkenntnisse unter fachkundiger Kontrolle. Gerade rhythmisch beschummelt man sich als Audiodidakt zu gern.

heutzutage gibt es TABs, die zur Notenschrift gleichwertig sind; man muß halt zusehen, dass man sich gute TABs besorgt
Als Tabs sind nur ein Bruchteil der Musikliteratur vorhanden. Die schriftliche Aufzeichnung von Musik besteht nun mal seit Generationen traditionell aus Noten. Notenkenntnisse erweitern den eigenen musikalischen Horizont ungemein. Nur so lassen sich die vielseitigen verschiedenen Musikrichtungen erst vernünftig kennenlernen. Ich erlebe häufig eine Verwunderung von Gitarristen, wie man denn nur fremde Stücke verschiedener Stile vom Blatt spielen kann. Alles keine Kunst, wenn's vernünftig erlernt wurde.

Gruss Pitti
Harald H. Morton
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Beitrag von Harald H. Morton »

Hallo Pitti,

Deinen Ausführungen stimme ich zu. Nur die Notenschrift läßt das Musikstück in allen Einzelheiten darstellen. Der Vollständigkeits halber sei aber erwähnt, dass die Tabulatur bei der Darstellung der Gitarrenmusik vor der uns bekannten Notenschrift existiert hat (Notenschrift ca. 17. Jahrhundert, die Tabulatur nach Condrad Pausmann ca. 1465, die italienische, französische und spanische Tabulatur folgten im 16. Jahrhundert).

Beste Grüße

Harald
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herrmaniac
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Stoffel

Beitrag von herrmaniac »

Hi there,

ich muß leider zugeben, daß ich den Stoffel über eine sehr weit verbreitete dafür aber auch recht fragwürdige Tauschbörse gesaugt habe... :oops:

Allerdings habe ich auf Fingerpicker auch ein ähnliches wenn auch weniger umfangreiches Tool entdeckt - Ich glaube es heißt GitNeck und ist in der InfoZone zu finden
Stille Wasser sind tief
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

@Pitti: Moin. Das simmt- leider sind nur verhältnismäßig wenige Stücke in TAB auf dem Markt vorrätig; doch glücklicher Weise gibt es eine enorm aktive TAB-Transktriptions-Szene, die meines Wissens nach besonders für das Programm "Guitar Pro" Unmengen an hervorragenden TABs erarbeitet hat (leider sind viele guitarpro-filesharing-Seiten z.Zt. geschlossen). Eine gute TAB sagt mir ebenso wie die Notenschrift alles über Tondauer, Tonhöhe, sonstige Spielanweisungen etc. ...in meinen Augen nach wie vor absolut gleichwertig zur Notenschrift / ich kann keinen gravierenden Nachteil / Unterschied ausmachen.

Meiner Meinung nach sollte man Noten lesen können, wenn man ein reines Melodieinstrument spielen möchte (ich versuche mich nebenher noch an Harp + Tin Whistle)- auch hierfür gibt es TAB-Äquivalente, doch so richtig bringen die´s in meinen Augen nicht, da jedes System für sich unzulänglich ist. Ich lehne Noten also nicht grundsätlich ab. ;)

@Harald H. Morton: Dieses System muß ich mir morgen noch mal genauer anschauen; es wird gewiss Literatur geben- ich mach´mich schlau.
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klaust
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Beitrag von klaust »

Holger Danske hat geschrieben:Eine gute TAB sagt mir ebenso wie die Notenschrift alles über Tondauer, Tonhöhe, sonstige Spielanweisungen etc.
da würde mich jetzt aber schon mal ein Beispiel interessieren. Ich habe zwar auch schon gute TABs gesehen, aber soooviel konnte ich da nicht wirklich rauslesen...
Wenn ich das Stück 'eh schon im Kopf habe - Ok, aber sonst brauche ich die Noten dann doch zusätzlich (oder umgekehrt).

Gruss
klaus
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

@klaust: Kann zwar ein wenig dauern (da ich technisch nicht so der große Meister bin / von wegen Bild irgendwo uploaden usw.), doch ich werde es mal angehen.

- Tondauer: ist unproblematisch, da auch in der TAB u. a. mit Punktierungen, Fähnchen, Halte- und Bindebögen etc. gearbeitet werden kann;
- Tonhöhe: das ist schon allein durch die jeweilige Ziffer auf der jeweiligen Saite bewerkstelligt;
- sont. Spielanweisungen: z. B. "hammer on" --> kann- wie in der Notenschrift- ganz locker durch "h.o." dargestellt werden.

Also...ich sehe es zumindest so ;) und lasse (hoffentlich bald) ein Beispiel folgen.
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klaust
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Beitrag von klaust »

Holger Danske hat geschrieben:Also...ich sehe es zumindest so ;) und lasse (hoffentlich bald) ein Beispiel folgen.
ich schliesse ja auch nicht aus, dass sowas möglich ist. Nur gesehen habe ich das noch nicht...
Vielleicht bin ich aber auch zu notenlastig. Der erste Blick geht auf die Noten..."Aha, bumm..tata..bumm..zig_pling..." und dann auf die Tabs um zu gucken wie mans greift.... :oops:
Pitti
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Beitrag von Pitti »

Hallo :)

Vielleicht noch eine kleine Anmerkung. Wie schon erwähnt, steht einem notenfesten Spieler die gesamte (gedruckte) Literatur zur Verfügung. Man kann also sehr sehr viel Musik, auch jenseits der reinen Gitarrenmusik, kennenlernen. Und selbst wenn einem das eine oder andere Stück nicht gefallen mag, erweitert sich doch der eigene musikalische Horizont mit jedem gespielten Stück. Ein wichtiger Punkt für jeden Musiker, finde ich.

Musiktheoretische Fortbildung ist letztlich auch nur möglich, wenn wenigstens rudimentäre Kenntnisse vorhanden sind. Harmonielehre, Kontrapunkt, Analysen etc. ohne Notenkenntnis ist zum Scheitern verurteilt. Man befindet sich in einer Sackgasse.

Das alles sollte bedacht werden, wenn man sich gegen das Notenlernen entscheidet. Gleich vernünftig zu lernen spart auf die Dauer einen Haufen Zeit und Frust. Und es steht einem die fantastische Vielseitigkeit der Musik zur Verfügung. Gerade den nicht selten anzutreffenden introvertierten Gitarristen stünde es gut zu Gesicht über den eigenen gitarristischen Horizont zu schauen.

Gruss Pitti
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Das sehe ich schon ähnlich wie Pitti; doch ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele "Total-Anfänger" (also...Anfänger, bei denen über die Gitarre wirklich der Erstkontakt zum Musikmachen stattfindet) die Hürde "Notenschrift" nicht packen und frustriert hinschmeißen. mMn geschickte Alternative: TAB. Ich weiß leider nicht, nach welcher Methode bei den "Total-Anfängern", die mir bekannt sind, unterrichtet wurde, doch es waren allesamt professionelle Musiklehrer an Musikschulen.

Sicher bringt das Wissen um die Notenschrift was, keine Frage; Harmonielehere ohne Noten...na ja :lol: Ich z. B. bin nicht in der Lage, nach Noten vom Blatt zu spielen- ich habe nie gelernt, die mir bekannte Notenschrift auf die Gitarre umzusetzen; dafür hat mir dieses Wissen schon häufig geholfen, etwa beim Errechnen von Akkorden oder bei Gehörbildungsübungen.

Angenommen, ich würde heute sagen "so Jung´, jetzt lernst Du, Gitarre vom Blatt zu spielen- nach Noten"- das würde mich wahrscheinlich um Jahre zurückwerfen. :? Eine ähnliche Erfahrung hatte ich vor ca. drei Jahren, als ich begann, alles im Hybridpicking zu spielen- da gingen auch viele Sachen nicht mehr, die vorher selbstverständlich waren. Aber gut, mittlerweile läuft´s. ;) Doch bei der Notenschrift bin ich mir nicht so sicher- Notenlesen ist verdammt anstrengend und zeitaufwändig, die Hemmschwelle, damit zu beginnen für mich doch ein wenig hoch.

Zum Glück gibt´s das Meiste an für mich interessanten Songs in TAB.
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