Melodiespiel

Für alle, die Hemmungen haben "Anfängerfragen" woanders zu stellen. Traut Euch! Vielleicht kann jemand helfen.

Moderator: RB

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johannes
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Melodiespiel

Beitrag von johannes »

Hi Leute!

Danke für eure Anregungen und das nette Willkommen.
Ich versuche immer noch einfache mehrstimmige Solostücke zu spielen, habe aber das Problem, dass bei mir die Melodie einfach nicht so rauszuhören ist, sondern immer so "zerstückelt", also dass die Melodie und die Fülltöne oder Begleittöne sich vermischen, auf den Aufnahmen der CD hört man die Melodie ganz klar. Muß man die Melodietöne einfach nur stärker betonen als die anderen? Habt ihr irgendwelche Tipps, wie ich das üben kann?

Viele Grüsse, Johannes
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Volkmar
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Beitrag von Volkmar »

Hallo Johannes,

versuche mal, nur die Melodie-Stimme zu spielen, dann bekommst du ein Gefühl dafür, wie es sich anhören sollte. Dann kannst du auch die Basslinie mal "Solo" spielen.
Ich mache das auch schon mal, um ein Gefühl dafür zu bekommen, das der Daumen eine Sache für sich tut (Bass) und die anderen Finger unabhängig davon eine andere Sache tun (Melodie/Fülltöne).
Habe ich von einer Lehr-DVD von Woody Mann und bei mir klappt es gut!

Gruß, Volkmar
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Gast

Beitrag von Gast »

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Zuletzt geändert von Gast am Fr Feb 05, 2010 8:30 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Admin
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Beitrag von Admin »

Deine Frage ist etwas schwierig zu beantworten, wenn man nicht weiß, auf welche Weise die Melodie herausgespielt wird. Handelt es sich um Fingergezupfe, oder Plektrumspiel ? Nenne vielleicht einmal ein paar Titel, um die es geht.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Was T. schreibt, stimmt auf jeden Fall und funktioniert immer (ich wüßte nicht, wann das mal nicht hinhauen sollte).

Sicher gibt´s aber auch Situationen, in denen der Bass eine Melodie spielt, der besondere Aufmerksam geschenkt werden soll; es gillt hier (nein, es gillt immer) abzuschätzen, was man "um die Melodie herum" noch alles machen "darf", damit die Melodie noch als solche wahrzunehmen ist; weniger ist da oft mehr, denn baust Du z. B. zu viele alternative Basstöne, Fülltöne usw. ein, kann es schnell geschehen, dass die Melodie verloren geht, man sie nicht mehr wirklich heraushören kann.

Folgendem muß man sich bewußt sein: das Lied, dass ich irgendwem vorspiele, kenne ich (wahrscheinlich *g*) ziemlich gut, ich würde die Melodie auch dann noch wahrnehmen, wenn sie nur angedeutet ist (hier betrügt man sich gerne selbst). Mein Zuhörer jedoch kennt das Lied nicht unbedingt und das ist der Punkt, den ich meine. Ist in diesem Zusammenhang auch gar nicht so wichtig, merke ich gerade. ;)

Evtl. hilft das: in der TAB (oder den Noten...) den / die jeweiligen Melodietöne kennzeichnen, z. B. mit Textmarker, und versuchen, diese Melodietöne zu betonen. Du schreibst ja, dass Deine Melodien "zerstückelt" klingen, dass sie sich mit Füll- und Begleittönen vermischt. Der einzige Weg, den ich da zunächst sehe, ist über die Dynamik; also mal versuchen, die Melodietöne im Verhältnis zu allen anderen gespielten Tönen besonders laut zu spielen. Hmmmm...ich weiß es aber auch nicht, ich kann mich nicht erinnern, dieses spezielle Problem mal gehabt zu haben. Ich denke, mit zunehmender Spielpraxis wird das von ganz allein kommen. Evtl. ist die Dynamik-Übung dafür ganz hilfreich, ich weiß es aber nicht.
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Taylorpicker
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Beitrag von Taylorpicker »

T. hat geschrieben:Das ist ganz einfach: Der Melodieton muss immer der höchste Ton des Akkords sein, denn dieser wird vom menschlichen Ohr "exponiert" wahrgenommen.
Das ist zwar richtig, daß das Gehör es so macht, aber man nimmt sich viele interessante Möglichkeiten, wenn der Melodieton immer der höchste klingende ist. Hört euch mal David Qualeys Soliloquy an (übrigens eines seiner leichtesten Stücke). Da wechselt die Melodie im 3. Durchgang in die Mitten, die Fülltöne bleiben die hohen Töne. Da hilft nur, die Melodietöne deutlich zu betonen (= lauter spielen, bzw. die Fülltöne leiser)). Klingt übrigens sehr interessant.

Die Dynamik zu beherrschen hilft auch, wenn man (wie ich) die Zupfhand frei schwebend über den Saiten hat und dadurch die Saiten nicht mit dem Handballen abdämpfen kann. Wenn man z. B. einen Wechselbaß spielt und Flaggeoletts darüber, muß der Baß schon um einiges leiser werden, soll er die Obertöne nicht überdecken. Hören kann man das beispielsweise in Willy Astors Pegasus (wobei Astor aber abdämpft).

Viele Grüße
Taylorpicker
aktuelle Baustellen: keine, komme nur wenig zum Spielen zur Zeit
johannes
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Beitrag von johannes »

Admin hat geschrieben:Deine Frage ist etwas schwierig zu beantworten, wenn man nicht weiß, auf welche Weise die Melodie herausgespielt wird. Handelt es sich um Fingergezupfe, oder Plektrumspiel ? Nenne vielleicht einmal ein paar Titel, um die es geht.
Also ich zupfe mit den Fingern. Die Stücke sind aus dem von mir schon erwähnten "Unterwegs" von Achim Kohl Klangfarbe Verlag. Sind sehr schöne Anfängerstücke. Beispiele kann man sich auf der Homepage anhören. Ich hab mich an den Stücken "Albatros" und "Always on the move" probiert.
Andere Stücke, die ich so übe, sind: Bridge over troubled Water aus Acoustic Rock oder so und Scarborough Fair ( hab ich das jetzt richtig geschrieben? ) aus dem Roschauer Buch. Bei denen fällt mir das übrigens leichter obwohl sie eigentlich schwerer sind. Vielleicht, weil mir die Melodien einfach geläufiger sind. Danke für die Tipps, ich versuche mich jettz so ranzutasten, daß ich erst die Melodie spiel und dann immer ein paar Fülltöne einbaue und meine schon ein besseres Gefühl zu haben. Außerdem versuch ich die Melodietöne länger zu halten, daß das flüssiger klingt. Ich weiß nicht, ob die Stücke zu schwer für einen Anfänger wie mich sind, aber ich möchte halt erstmal ein paar schöne Lieder spielen können, dann hab ich auch mehr Motivation für so Übungen und so.
Oder ist das nicht so gut?
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

aber ich möchte halt erstmal ein paar schöne Lieder spielen können, dann hab ich auch mehr Motivation für so Übungen und so.
Oder ist das nicht so gut?
Moin Johannes, das ist sehr gut, wie ich finde. Darum geht´s doch am Ende: Songs (mit)spielen. Sitzt ein Song erst mal, dann kannst Du an diesem Song auch weiterarbeiten, z. B. aus einem einfachen Bass´nen Wechselbass machen oder Bassläufe dazubauen usw. usw. Ich denke, es ist ein guter Plan, immer einige Stücke im Repertoire zu haben, die man ordentlich spielen kann.
jo
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Beitrag von jo »

Kann ich nur unterstützen, den Holger. Da Wichtigste bei der ganzen Sache ist die Motivation, damit man überhaupt Lust hat, sich der ganzen Überei hinzugeben. Ich habe es auf jeden Fall auch so gemacht, und bin zufrieden damit, wo es mich hingebracht hat.

Gruß
Jo(hannes)
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