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1. Nylon zu dick?

Verfasst: Mi Mär 25, 2009 2:07 am
von JakePlake
Hallo,
ich habe mir vor kurzem aus Spaß auf dem Flohmarkt eine alte Gitarre gekauft; verstaubt,verrostet, dreckig, ohne Label, ohne Stempel, ohne Prägung oder ähnliches.
Sie sah aber gut aus und war ungewöhnlich leicht.
Der Hals ist verstärkt und das Holz scheint auch echt zu sein, also damit meine ich kein Pressspahn.
Alles in allem eine realtiv gut erhaltene alte "Irgendwas", sieht aus wie eine Westerngitarre.
Für 10 Euro und zu reinen Übungszwecken ganz ok.
Es waren noch zwei Saiten drauf.
Eine Nylon und eine Sathl.
Also putzte ich das Teil, reparierte alles und kaufte neue Saiten.
Da ich nichts falsch machen wollte, kaufte ich mir Saiten, die denen entsprechen, die drauf waren.
Ich kaufte "Martin" Nylon- und Stahlsaiten, Standarddicke, wie es hieß.

So weit so gut, wäre da nciht ein kleines Problem.

Und zwar zweifle ich langsam daran, ob das Teil wirklich für Nylonsaiten geeignet ist.
Ich kann zwar mit Plektrum und massivem Fingerdruck schöne volle Töne herauskitzeln, aber sobald ich in die Regionen der unteren 12 komme, bekomme ich ernsthafte Probleme.
Ich muss die Saiten extrem nach unten drücken und selbst mit einem dicken Plektrum kommt da kaum noch ein Ton heraus.
Das kann doch nciht normal sein.
Fingerstyle geht auch nur, wenn ich mit künstliche Kuppen aufsetze, was ich aber nciht gerne tue, außerdem kenne ich Leute, die nur mit den Kuppen spielen..auf Nylonsaiten!
Und bei mir höre ich mir den Fingern so gut wie gar nichts.

Sind die Saiten nun einfach zu dick oder habe ich eine Stahlsaitengitarre und weiß es nur nicht?
Der Verkäufer hat mir die dicken empfohlen, weil er meinte mit Standard kann ich nichts falsch machen.
Und es sei wohl eine einfache Konzertgitarre und da gehören die Saiten drauf.
Da ich halt einfach mal sehen wollte, wie Nylon so ist, hab ich mir dann auch weiter nichts dabei gedacht.
Ich kenne mich da ja nicht aus.
Ich spiele ja sonst mit Stahl und das ist ja ein ganz anderer Klang und meines Wissen nach auch mit einer etwas anderen Spielart verbunden.

Soll ich es jetzt mal mit dünneren Nylon-Saiten versuchen? Aber ich will halt auch nicht ständig Geld in eine nicht mehr ganz so taufrische No-Name-Klampfe reinpacken.
Ich hätte noch Stahlsaiten über, aber auch nur die ganz dicken, damit hätte ich ja nur noch mehr Probleme.

Da die Gitarre so leicht ist spekuliere ich jetzt einfach mal wild drauf los und sage, Flamencosaiten?????????????????

Bitte um Hilfe.

Kriminalistische Spürhundarbeit ...

Verfasst: Mi Mär 25, 2009 7:14 am
von tbrenner
Hallo Jakeplake,

hier hat´s sicher unterstützungsbereite Leute - aber sorry, Deine Beschreibung des Instruments ist ein wenig verschwurbelt.
Vielleicht würde ein Foto aus zwei, drei Perspektiven weiterhelfen.

Über die Fachberatungskompentenz von Verkäufern auf Flohmärkten
und die voraussichtliche Güte von 10,- € teuren Instrumenten würde ich
mich jetzt mal zurückhaltend äußern.

Wenn du am 12. Bund eine Saitenlage hast, bei der du bequem noch eine
Schachtel Zigaretten durchschieben kannst, sind Intonationsprobleme
und mangelndes Sustain nicht selten. Ich hörte sowas zumindest schonmal.

Also - bitte mal ein paar Fotos senden + viel Erfolg bei der Spielbarmachung!

Grüssle,

tbrenner :wink:

Verfasst: Mi Mär 25, 2009 8:22 am
von RB
Ich denke auch, daß Bilder hilfreich wären. Dann ließe sich Deine Frage sicher besser einschätzen.

Verfasst: Mi Mär 25, 2009 8:25 am
von Harald
... und wenn das mit den Bildern aus irgendeinem Grund nicht klappen sollte, dann messe doch mal die Griffbrettbreite am Sattel, daraus ließe sich vielleicht auch schon schließen, ob es sich überhaupt um eine Konzert-, oder doch um eine Gitarre für Stahlsaiten handelt.

Verfasst: Mi Mär 25, 2009 8:34 am
von Harald H. Morton
Hallo Jakeplake,

Dein Bericht ist etwas irritierend.

Stahlsaitengitarren unterscheiden sich u.a. auch durch unterschiedliche Stege. Wenn die Gitarre einen Knüpfsteg für Nylonsaiten hat - wie hast Du die Stahlsaite dort befestigt? Im Umkehrschluss - wie hast Du die Nylonsaite am Steg mit der Pin-Variante befestigt? Sicherlich ist mit Knoten alles machbar :wink: - aber bestimmt nicht fachgerecht. Was im übrigen eine Stahlsaite auf einer Nylonsaitengitarre alles anrichten kann; da wurde ja hier im Forum schon oft gesprochen.

In der Tat wäre ein Bild aufschlußreich.

Beste Grüße

Harald H. Morton

Verfasst: Mi Mär 25, 2009 12:07 pm
von JakePlake
sicher..bilder...als ich das geschrieben hatte, hatte ich auch bereits bilder gemacht, aber irgednwie nie hochgeladen ^^
also hier bitte:
http://www.flickr.com/photos/36795842@N08/

es ist auch nur so verwirrend und irritierend, weil ihr alle viel zu gut bescheid wisst und ich es von dem standpunkt eines nullwissers aus beschrieben habe.

;)

Verfasst: Mi Mär 25, 2009 12:27 pm
von klaust
"Wandergitarre"?

Sieht in etwa so aus wie hier auf dem vorletzten Bild: Wandergitarre ca. 1968
Anfangs waren da natürlich noch Nailonsaiten drauf, aber bald mußten sie "richtigen" (nämlich Stahlsaiten) weichen, ...
:shock:

Verfasst: Mi Mär 25, 2009 12:49 pm
von zappi
Also die Brücke und die Mechaniken sagen eigentlich Nylon. Meinst du das wäre klug da Stahlsaiten aufzuspannen?
Vielleicht weiß ja einer unserer Gitarren Bauer hier Rat.

@ jakeplake

Verfasst: Mi Mär 25, 2009 12:53 pm
von tbrenner
...hmm, da lag ich wohl instinktiv mit meiner Zigarettenschachtel am
12.Bund nicht so falsch ? :idea:

Nylonsaiten scheinen wohl doch die richtige Wahl für dieses GOÄ zu sein;
wenn ich mir das aber so besehe, wirst Du mit dem Teil kaum die Gitarrengeschichte neu schreiben können.

Alternative 1: Nimm es als Wanddeko
Alternative 2: Trage zu erhitzten Diskussion in diesem Forum bei und
führe es einer Tuningmaßnahme bei Meister Holger Danske
+ Co zu .... :twisted:

Grüssle,

tbrenner

Verfasst: Mi Mär 25, 2009 12:55 pm
von Harald H. Morton
.. es handelt sich um einen Knüpfsteg - somit müssen Nylonsaiten drauf.

Wenn ich mir so den Steg ansehe ... na ja, ob der noch lange hält :wink: .

Trotzdem viel Spaß mit der Gitarre.


Harald H. Morton

Re: @ jakeplake

Verfasst: Mi Mär 25, 2009 1:30 pm
von klaust
tbrenner hat geschrieben:Alternative 1: Nimm es als Wanddeko
Alternative 2: Trage zu erhitzten Diskussion in diesem Forum bei und
führe es einer Tuningmaßnahme bei Meister Holger Danske
+ Co zu .... :twisted:
diese Alternativen hatte ich auch im Sinn als ich die Bilder sah :wink:
Müsste ich mich entscheiden, ich würd's nicht an die Wand hängen.... :P

Verfasst: Mi Mär 25, 2009 1:48 pm
von JakePlake
die kommt nicht an die wand :)
ich würde die lieber restaurieren, nur so zum spaß. viel kaputt machen kann man da ja nicht ;)
aber der steg hält schon noch ne weile...das sieht nur so aus als würde der krachen 8)

soll ich vielleicht doch noch die dünneren nylons versuchen? ich meine an sich ist die ja mehr oder weniger ok....für meine begriffe.

Verfasst: Mi Mär 25, 2009 1:58 pm
von klaust
JakePlake hat geschrieben:soll ich vielleicht doch noch die dünneren nylons versuchen?
na logo...wie Harald schrieb - das ist ein Knüpfsteg und der ist (normalerweise) für Nylons.
:arrow: Restring Your Guitar (aber wieso der Typ bei frets.com das Schlabberende der Nylons an den Steg macht ist für mich nicht einsehbar...)

Falls du doch Stahl draufspannst, sag Bescheid - ich möchte dann den "Count down" zählen.... :wink:

Verfasst: Mi Mär 25, 2009 3:09 pm
von RB
Ich schließe mich den Vertretern der Nylontheorie an. Die schwere Bespielbarkeit würde ich darauf zurückführen, daß die Gitarre einen leicht verkrümmten Eindruck auf mich macht.

Verfasst: Mi Mär 25, 2009 3:15 pm
von klaust
RB hat geschrieben:...daß die Gitarre einen leicht verkrümmten Eindruck auf mich macht.
Vielleicht hatte einer der Vorgänger schon mal Stahlsaiten drauf und Kopf und Steg dachten sich "kommen wir uns doch mal etwas näher"...
:mrgreen: