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Das Üben bringts

Verfasst: Sa Okt 10, 2009 9:21 am
von gera
an alle Anfänger und Nichtanfänger, die meinen, dass sie nicht genügend Talent haben (mich eingeschlossen):

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=14785


Nachdem ich gestern die Sendung gesehen habe, habe ich beschlossen, wieder mehr zu üben und mich nicht damit zu entschuldigen, dass ich zu wenig Talent haben.

Gruß Gerd

Verfasst: Sa Okt 10, 2009 10:12 am
von RB
Das stimmt einfach, ich merke es selbst ja auch. Außerdem steigt die Fähigkeit zu hören und zu verstehen ebenfalls mit dem Üben, möchte ich behaupten.

Verfasst: Sa Okt 10, 2009 10:15 pm
von Tenaci
Ja,
ist durchaus motivierend.Wenn man dann mehr Zeit hätte zum Üben...
Gab es hier im Forum nicht auch schon mal das Thema Talent oder Übung??

Gruß
Markus

Verfasst: Sa Okt 10, 2009 10:35 pm
von jafko
Ich kann zwei Dinge definitiv bestätigen:

1. Zwei Personen können bei vergleichbarem Übeaufwand unterschiedlich schnell Fortschritte machen. Es gibt also so etwas wie Talent!

2. Übefleiß bringt mehr als Talent. :D

Verfasst: Sa Okt 10, 2009 11:16 pm
von marcus
Na klar, der Spruch "üben, üben, üben" kommt ja nicht von ungefähr. :wink:

Talent:
Ich kann hier nur sagen, dass eine unserer Mitmusikantinnen die Gabe hatte,
nahezu jedem Instrument, das sie in die Hand nahm, binnen kürzester Zeit
anhörbare Töne und sogar Melodien zu entlocken.
Sie hat das Gerät angeschaut, ausprobiert, nochmal überlegt wie man
es wohl zu bedienen hat und dann eine kleine Melodie darauf gespielt.

Ich war immer wieder fasziniert.

Aber, kein Neid, manche Leute haben es, manche nicht.

Ich habe zum Beispiel die Integralrechnung nie wirklich verstanden.
Andere haben das angeschaut und dann durchgerechnet und im Ernstfall
sogar noch bewiesen. Ich hätte wohl noch so viel Integralrechnung üben können,
dieses Niveau hätte ich niemals erreicht.
Aber man muss eben auch seine Grenzen kennen. :wink:

Verfasst: Do Okt 15, 2009 8:50 am
von sarotti
Aber eine gewisse Portion Talent muss doch wohl zumindest in Ausnahmefällen dazugehören. Schaut euch mal den kleinen Koreaner an, der so begeistert und der bei einigen Gitarrespielern den Wunsch erzeugt, ihr Instrument nun bald der Wärmeerzeugung im Kamin zuzuführen.
Zusätzlich gibt es ja die These, dass man mit einem Instrument etwa 10000 Stunden geübt haben muss, um es gut zu beherrschen. (z.B. 5 Jahre lang jeden Tag 5,5 Stunden) Ob man ab dann oder schon vorher aber virtuos ist, hängt sicher vorrangig von dem Musikverständnis und -gefühl, sowie der Spielfreude ab. Ohne das nutzt auch das längste Üben nichts. So ist für mich z.B. gut gemachter Jazz sicher musikalisch sehr anspruchsvoll und verlangt höchste Instrumentbeherrschung, aber wenn man die Musik nicht "versteht", lässt sie sich zumindest für mich nicht umsetzen, da kann ich noch so viel an komplizierten "Fingerbrechern" herumüben und Realbooks studieren.
Fazit: Üben ersetzt kein musikalisches Grundtalent, ist aber zusammen mit einem Musikgefühl unabdingbar für das eigene Erfolgserlebnis und damit der Anreiz zu weiteren Übungen und schliesslich zum gewünschten Erfolg. (ohne den geht es dann eigentlich auch, hauptsache es macht Spass)
Gruss
Sarotti

Verfasst: Do Okt 15, 2009 2:04 pm
von Ulrich Peperle
[Beitrag vom Verfasser entfernt]

Verfasst: Do Okt 15, 2009 2:59 pm
von Andreas
Ulrich Peperle hat geschrieben:
Zusätzlich gibt es ja die These, dass man mit einem Instrument etwa 10000 Stunden geübt haben muss, um es gut zu beherrschen.
Das ist ein statistisch relativ gut abgesicherter Wert, den man allerdings nicht aus dem ursprünglichen Kontext herauslösen kann, bei dem es um Leistungsdifferenzen im musikalischen "Höchstleistungsbereich" (Hochschulausbildung) ging. Mehr dazu habe ich vor einigen Monaten bereits in einem anderen Thread geschrieben: http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... n&start=45

mfG
Ulrich
Lieber Ulrich,

seit geraumer Zeit lese ich mit großem Vergnügen Deine Elaborate, wenn es um die Theorie der Musik geht.
Ich versteh nicht immer alles, find es aber immer sehr fundiert.
Was mich indes wirklich stört, was ich wirklich doof finde, dasz unter Deinen Schriften immer diese kreuzblöde Kürzel 'MfG' steht.

Da schreibt einer sehr sorgfältig auf, was er kann oder weiss oder was, und drunter steht schnödes 'mfG'.

Dfib

G.
A

Verfasst: Do Okt 15, 2009 3:10 pm
von guitar-hero
Andreas hat geschrieben:
Lieber Ulrich, ...

seit geraumer Zeit lese ich mit großem Vergnügen Deine Elaborate, wenn es um die Theorie der Musik geht.
Ich versteh nicht immer alles, find es aber immer sehr fundiert.
Was mich indes wirklich stört, was ich wirklich doof finde, dasz unter Deinen Schriften immer diese kreuzblöde Kürzel 'MfG' steht.

Da schreibt einer sehr sorgfältig auf, was er kann oder weiss oder was, und drunter steht schnödes 'mfG'.

Dfib

G.
A

Tach falke,
irnxwie haste ja Recht. :?

Aber gleich mit einem neuen Kürzel antworten? :?

"D"as "f"ind "i"ch" "b"löd. :oops:

:guitar1:

Verfasst: Do Okt 15, 2009 4:42 pm
von Belenus
Ich habe neulich einen Artikel zu dem Thema gelesen und habe in der Vergangenheit viele Kinder und Jugendliche im Handball trainiert. Nachdem ich den Artikel gelesen hatte fielen mir dann einige Sachen wieder auf. Mittlerweile bin ich der Überzeugung, daß Talent in seinem gemeinten Sinn nicht gibt.

Ich bin vielmehr der Überzeugung, daß es sich um ein Gemisch aus Vererbung, Veranlagung (Prägung in den ersten Lebensjahren und der Jugend) sowie Interesse für etwas dreht, was den einen als Talent und den anderen als Nichttalent ausweist.

Verfasst: Fr Okt 16, 2009 6:52 am
von Gast
dazu passt einer meiner Lieblings-Bonmots...

"Wie komme ich zur Oper?"

--> "Üben, Üben, Üben"

Verfasst: Fr Okt 16, 2009 11:59 am
von Rolli
Moinsen, meine Meinung dazu: Es gibt Menschen, die ein musisches Talent haben und dass nicht durch Üben erlangt wurde. Ich lebe mit solch einem Wesen seit 18 Jahren zusammen. Es handelt sich um mein Weib Elke.

Sie hat ein fast photographisches Gedächtnis, merkt sich daher Texte, Abläufe, Chordschemata etc sehr schnell
- wäre wahrscheinlich in wenigen Wochen/Monaten in der Lage mich auf der Gitarre an die Wand zu spielen - was jetzt keine so große Kunst ist,

- sie hat ein sehr gutes Gehör (und ich bin mir nicht sicher ob es nur durch Schulung so gut ist), und hört Stücke, Soli etc mal so eben raus und schreibt sie in Standard Notation flugs auf

- scattet im Jazzbereich so fein, dass sie mal in der FAZ in eine Reihe mit den Größen aus diesem Bereich gestellt wurde, hat aber von Jazzharmonik so gut wie keine Ahnung

- spielt Klavier oder alles was Tasten hat auf seh hohem Level

- singt wundervoll

und übt fast nie! Was sie allerdings tut/tat ist, wirklich viel zu spielen bzw. aufzutreten. Also Musikmachen statt Skalen lernen oder sich Funktionsharmonik etc reinzupfeifen.

Ich weiss jetzt nicht, ob das in den Genen liegt oder ob wir das Gen noch nicht gefunden haben oder ob die Wissenschaft zu grob ist... mir wurscht, ich bewundere sie für dieses Talent/Gabe sehr und wünschte für mich, ich hätte mehr davon bei mir selber!

@Andreas: Wat macht dat Licht?! Meld Dich mal!

Verfasst: Fr Okt 16, 2009 8:13 pm
von Ulrich Peperle
[Beitrag vom Verfasser entfernt]

Verfasst: Fr Okt 16, 2009 8:44 pm
von marcus
Ulrich Peperle hat geschrieben: mdKdwLzEdusRd
Ulrich
Hm. Erinnert mich irgendwie an Otto ...
"Nimm alles zusammen ja dann heist es: Gnlmpfth"

8)

Verfasst: So Okt 18, 2009 5:32 pm
von hanns
als gelegentlicher stiller mitleser in einigen gitarrenforen kann ich mir hier einen kommentar nicht verkneifen:

lieber ulrich,

ich lese immer wieder mit soviel genuss deine fundierten kommentare, dass ich sie schon über google suche. und seit ich sie lese, nervt mich das mfg.

ich glaube auch nicht, dass ein gruß eine floskel ist, außer das besagte mfg; deswegen nervt es ja so. und steht wahrscheinlich deswegen unter kündigungen und mahnungen und anderen unerfreulichen und eben nicht "freundlichen" dingen; ein oxymoron nennt man das glaub ich, das weißt du bestimmt besser.
wenn du alles andere pompös und barock findest, lass den gruß doch einfach ganz weg, das ist immer noch sehr viel höflicher.

darüber würde sich sehr freuen
hanns